Deutsches Historisches Institut Moskau

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Deutsches Historisches Institut Moskau
Kategorie: Forschungseinrichtung
Träger: Max Weber Stiftung
Bestehen: seit 2005
Standort der Einrichtung: Moskau
Fächer: Geschichtswissenschaft
Leitung: Sandra Dahlke[1]
Mitarbeiter: 29
Homepage: [1]

Das Deutsche Historische Institut Moskau (DHI Moskau, russisch Германский Исторический Институт в Москве) ist ein international historisches Forschungsinstitut. Es ist eines von insgesamt zehn geisteswissenschaftlichen Forschungseinrichtungen im Ausland (in Rom, Paris, London, Washington, Warschau, Tokio, Beirut und Istanbul), die unter dem Dach der in Bonn ansässigen, vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierten Max Weber Stiftung stehen. Die Max Weber Stiftung ist eine bundes-unmittelbare Stiftung öffentlichen Rechts, die durch das DGIA-Gesetz errichtet wurde. DHI Moskau fördert Projekte und führt eigene Forschungen zur russischen/sowjetischen und zur deutschen Geschichte sowie zu den deutsch-russischen Beziehungen in ihrem internationalen Zusammenhang durch. Besonderes Interesse gilt Fragen der Historiographie sowie kulturellen Transfer- und Austauschprozessen.

Geschichte

Das Deutsche Historische Institut in Moskau (DHI Moskau) setzt sich seit seiner Gründung im Jahr 2005 dafür ein, die wissenschaftliche Zusammenarbeit von Historikern aus Russland und Deutschland zu fördern. Das DHI Moskau wurde durch eine Initiative der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung und der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius ins Leben gerufen und nach einer positiven Empfehlung des Wissenschaftsrats am 1. Januar 2009 in die Bundesförderung überführt. Das DHI veröffentlicht im Internet deutsche Dokumente aus dem Zentralarchiv des russischen Verteidigungsministeriums, u. a. des Oberkommandos der Wehrmacht (271 Akten) des Oberkommandos des Heeres (988 Akten) sowie der Heeresgruppe Mitte (852 Akten).[2]

Im Januar 2015 gab es einen Großbrand in der Bibliothek des Instituts der Russischen Akademie der Wissenschaften, der auch die Räume des DHI beeinträchtigte. Veranstaltungen mussten in Räume anderer – vorwiegend universitärer – Einrichtungen verlegt werden.[3] Zum 10. Jubiläum des DHI im September 2015 konnte die rechtliche Situation des Instituts geklärt werden. Als vom Ausland finanzierte Einrichtung stand das DHI nach dem entsprechenden russischen Gesetz unter starkem Druck. Mit Vermittlung der Politik war es möglich, das Institut als kommerzielles Unternehmen zu registrieren, was die Finanzierung aus dem Ausland unproblematisch macht.[4]

Infolge des russischen Überfalls auf die Ukraine 2022 stellte das Institut seine Veranstaltungstätigkeit ein und schloss vorübergehend seine Bibliothek.[5]

Leitung

Weblinks

Einzelnachweise