Dicobaltcarbid

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Kristallstruktur
Strukturformel von Dicobaltcarbid
_ Co 0 _ C
Metall-Metallbindungen sind nicht eingezeichnet
Allgemeines
Name Dicobaltcarbid
Andere Namen

Cobaltcarbid (mehrdeutig)

Verhältnisformel Co2C
Kurzbeschreibung

grauer Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 12192-29-9
Eigenschaften
Molare Masse 129,88 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[2]

Dichte

7,76 g·cm−3[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Dicobaltcarbid ist eine anorganische chemische Verbindung des Cobalts aus der Gruppe der Carbide.

Gewinnung und Darstellung

Dicobaltcarbid kann durch Reaktion von Cobalt mit Kohlenmonoxid bei 220 °C gewonnen werden.[1]

Eigenschaften

Dicobaltcarbid ist ein metallischer, grauer Feststoff. Er zerfällt zwischen 260 und 310 °C und wird durch Wasserstoff zwischen 198 und 275 °C, durch Stickstoff zwischen 297 und 369 °C, sowie durch Kohlendioxid zwischen 364 und 540 °C in eine hexagonale Form überführt.[1] Er hat eine orthorhombische Kristallstruktur mit der Raumgruppe Pmnn (Raumgruppen-Nr. 58, Stellung 3)Vorlage:Raumgruppe/58.3 und den Gitterparametern a = 288 pm, b = 445 pm, c = 436 pm sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle.[2] In der Kristallstruktur ist jedes Kohlenstoff-Atom oktaedrisch von sechs Cobalt-Atomen umgeben, jedes Cobalt-Atom trigonal-planar von drei Kohlenstoffatomen. Außer Dicobaltcarbid existiert auch noch Tricobaltcarbid Co3C (CAS-Nummer: 12011-59-5). Es ist nur im Temperaturbereich zwischen 500 und 800 °C stabil, hat eine Dichte von 8,4 g·cm−3[2] und eine mit Trieisencarbid isotype Kristallstruktur.[1]

Verwendung

Dicobaltcarbid entsteht bei Verwendung von Cobaltkatalysatoren in der Fischer-Tropsch-Synthese und beeinflusst diese Reaktion.[4][5]

Literatur

  • Yong-Hui Zhao, Hai-Yan Su, Keju Sun, Jinxun Liu, Wei-Xue Li: Structural and electronic properties of cobalt carbide Co2C and its surface stability: Density functional theory study. In: Surface Science. 606, 2012, S. 598–604, doi:10.1016/j.susc.2011.11.025.

Einzelnachweise

  1. a b c d Georg Brauer: Handbuch der präparativen anorganischen Chemie. 3., umgearb. Auflage. Band III. Enke, Stuttgart 1981, ISBN 3-432-87823-0, S. 1674.
  2. a b c d Jean d’Ans, Ellen Lax, Roger Blachnik: Taschenbuch für Chemiker und Physiker. Springer DE, 1998, ISBN 3-642-58842-5, S. 380 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  4. B. H. Davis, Mario L. Occelli: Advances in Fischer-Tropsch Synthesis, Catalysts, and Catalysis. CRC Press, 2010, ISBN 1-4200-6257-3, S. 67 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Jianmin Xiong, Yunjie Ding, Tao Wang, L. i. Yan, Weimiao Chen, Hejun Zhu, Yuan Lu: The formation of Co2C species in activated carbon supported cobalt-based catalysts and its impact on Fischer-Tropsch reaction. In: Catalysis Letters. 102, 2005, S. 265–269, doi:10.1007/s10562-005-5867-1.