Dicondylia
Dicondylia | ||||||||||||
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Ernteameise mit typischer dicondyler Mandibel | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Dicondylia | ||||||||||||
Hennig, 1953 |
Dicondylia sind Insekten. Die Dicondylia sind eine Gruppe (Taxon), in die alle Insektengruppen mit Ausnahme der Felsenspringer (Archaeognatha) eingeordnet werden. Im Gegensatz zu diesen besitzen die Dicondylia eine Mandibel, die mit zwei Gelenken an der Kopfkapsel befestigt ist (dicondyl) gegenüber der ursprünglichen Mandibel mit einem einzelnen Kugelgelenk (monocondyl).
Dicondyle Mandibel und weitere Merkmale
Das Taxon zeichnet sich vor allem durch den Besitz einer modifizierten Mandibel mit einem zusätzlichen Gelenkhöcker aus, durch die zudem die Muskelansätze der Mundwerkzeuge verändert sind und im Vergleich zu anderen Mandibeltieren (Krebstiere, Tausendfüßer, Felsenspringer) eine veränderte Mandibelbewegung ermöglicht wird. Über diese so genannte dicondyle Mandibel besitzt sie zwei Gelenke, mit denen sie an der Kopfkapsel befestigt ist, während ursprünglichere Taxa nur ein einzelnes Kugelgelenk aufweisen.[1][2]
Neben diesem Hauptmerkmal weisen alle Angehörigen der Dicondylia in ihrem Bauplan eine Reihe weiterer gruppenspezifischer Merkmale auf. So besitzen sie eine durchgehende Occipitalnaht,[2] sowie einen weiteren Gelenkhöcker zwischen dem Ober- und dem Unterschenkel. An der Basis des Eiablagerohres (Ovipositor) befindet sich beiderseits ein zusätzliches Sklerit, das Gonangulum,[2] durch das eine verbesserte Koordination der Bewegung der Gonapophysenpaare ermöglicht wird. Außerdem besitzen alle diese Insekten einen fünfgliedrigen Tarsus[2] und Styli sind bei ihnen maximal an den beiden letzten Abdominalsegmenten vorhanden. Ein weiteres Merkmal betrifft die Embryonalentwicklung; alle Dicondylia bilden eine geschlossene Amnionhöhle um die Embryonen aus, wodurch zwei vollständige Embryonalhüllen (Amnion und Serosa) entstehen.[2][1]
Systematik
Zu den Dicondylia gehören alle Fluginsekten (Pterygota) sowie die Fischchen (Zygentoma), die früher mit den Felsenspringern in eine gemeinsame Gruppe der Zottenschwänze (Thysanura) eingeordnet wurden. Entsprechend enthält das Taxon Dicondylia folgende Insektengruppen:[3]
Klassische Systematik
- Fischchen (Zygentoma)
- Eintagsfliegen (Ephemeroptera)
- Libellen (Odonata)
- Steinfliegen (Plecoptera)
- Tarsenspinner (Embioptera)
- Grillenschaben (Notoptera)
- Ohrwürmer (Dermaptera)
- Fangschrecken (Mantodea)
- Schaben (Blattodea)
- Termiten (Isoptera)
- Gespenstschrecken (Phasmatodea)
- Gladiatoren (Mantophasmatodea)
- Langfühlerschrecken (Ensifera)
- Kurzfühlerschrecken (Caelifera)
- Bodenläuse (Zoraptera)
- Staubläuse (Psocoptera)
- Tierläuse (Phthiraptera)
- Fransenflügler (Thysanoptera)
- Schnabelkerfe (Hemiptera)
- Kamelhalsfliegen (Raphidioptera)
- Großflügler (Megaloptera)
- Netzflügler (Neuroptera)
- Käfer (Coleoptera)
- Fächerflügler (Strepsiptera)
- Hautflügler (Hymenoptera) mit Bienen, Wespen und Ameisen
- Köcherfliegen (Trichoptera)
- Schmetterlinge (Lepidoptera)
- Schnabelfliegen (Mecoptera)
- Zweiflügler (Diptera)
- Flöhe (Siphonaptera)
Phylogenetische Systematik
Nachfolgend eine Übersicht nach dem Phylogenetischen System. Tiefergehende Beschreibungen finden sich in der phylogenetisch Beschreibung der Insekten.
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Belege
Literatur
- Bernhard Klausnitzer: Insecta (Hexapoda), Insekten In Westheide, Rieger (Hrsg.): Spezielle Zoologie Teil 1: Einzeller und Wirbellose Tiere. Gustav Fischer Verlag, Stuttgart, Jena 1997; S. 626f.