Die Trümpfe des Jüngsten Gerichts

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Die Trümpfe des Jüngsten Gerichts ist der sechste von zehn Romanen im Fantasy-Zyklus Die Chroniken von Amber des US-amerikanischen Autors Roger Zelazny. Er wurde erstmals 1985 als Trumps of Doom von Arbor House veröffentlicht. Auf Deutsch wurde der Roman unter dem Titel Die Trümpfe des Jüngsten Gerichts publiziert, der in der Übersetzung durch Irene Bonhorst 1995 bei Heyne erschien.

Während die erste Serie von Corwin erzählt wurde, wird diese Serie von seinem Sohn, Merlin erzählt. Die Handlung ist dem Subgenre Science Fantasy zuzuordnen. Merlins Zeit auf der Erde enthält viele technische Elemente, wie seine Entwicklung einer KI, die er „Geistrad“ nennt.

Die Trümpfe des Jüngsten Gerichts gewann 1986 den Locus Award als bester Fantasy-Roman.[1]

Handlung

Merlin hat die letzten Jahre auf der Erde damit verbracht, Informatik zu studieren, während er „Geistrad“, eine auf der Magie der Trümpfe und dem Muster basierende KI, anderswo in den Schatten baute. Nachdem er sein Projekt abgeschlossen hat, möchte er wissen, wer versucht hat, ihn jedes Jahr am 30. April zu töten. Vor allem, wie es möglich war, dass selbst die perfekt inszenierten Versuche scheiterten.

Er trifft sich mit seinem Freund Lucas Reynard (Luke), einem Verkäufer in derselben Firma wie Merlin, der den Auftrag hat, Merlin von seiner Kündigung abzubringen. Außerdem teilt Luke ihm in dem Gespräch mit, dass Julia Barnes, Merlins Ex-Freundin, in großen Schwierigfkeiten steckt. Merlin besucht Julia und findet sie ermordet und verstümmelt in der Wohnung vor. Er selbst wird bei dem Besuch von einem Monster aus den Schatten attackiert, kann sich verteidigen und tötet es im Kampf.

Merlin ermittelt quer durch die Schatten, erhält aber von König Random den Befehl, Geistrad abzuschalten. Nachdem Merlin Random von der Leistungsfähigkeit Geistrads berichtet hat, erkennt Random Geistrad als zu gefährlich für eine unkontrollierte Nutzung an. Merlin will dem Befehl nur zögerlich folgen und entscheidet nur Bereiche zu deaktivieren und Geistrad generell aktiv zu belassen. Der Computer erkennt die Gefahr für seine Existenz, glaubt Merlins Plan nicht und beginnt, ihn zu bekämpfen. Merlin muss den Versuch aufgeben, weil Geistrad inzwischen zu stark geworden ist.

Luke erscheint und beginnt Merlin bei seinem Unterfangen zu unterstützen. Allerdings können selbst beide gegen die KI nichts ausrichten. Als sie sich zurückziehen, übertölpelt Luke den ahnungslosen Merlin und sperrt ihn in einer Höhle aus blauen Kristallen ein. Luke eröffnet Merlin seine Herkunft: Luke ist Brands Sohn und sein Vetter Rinaldo. Er ermordete Caine und verübte einen misslungenen Anschlag auf Bleys (beides Onkel von Merlin). Luke will versuchen, Geistrad zu kontrollieren, um es als Waffe gegen die Königsfamilie von Amber einzusetzen.

An einem 30. April wurde Luke die Nachricht vom Tod seines Vaters überbracht, deshalb erfolgten die Anschläge auf Merlin immer an diesem Tag. Eine Erklärung, wer oder was die Anschläge fast immer vereitelt hat, hat Luke auch nicht. Luke überlässt Merlin seinem Schicksal. Die blauen Kristalle verhindern den Einsatz von Magie. Nahrungsmittel hat Luke hinterlassen, falls er Merlins Hilfe bei der Kontrolle des Computers noch benötigt.

Kulturelle Anspielungen

Merlin erzählt Luke, dass die Operationen von Geistrad "viel theoretischen Mist mit Raum und Zeit und einige Vorstellungen von einigen Typen namens Everett und Wheeler" beinhalten. Die Everett-Interpretation der Quantenmechanik schlägt eine „Viel-Welten-Interpretation“ vor, in der das Universum jedes Mal, wenn sich der Quantenzustand irgendeines Teilchens im Universum durch Wechselwirkung ändert, sofort in ein Bündel alternativer Zeitlinien zerfällt.

Ausgaben

  • Trumps of Doom. Arbor House, 1985, ISBN 0-87795-718-5.
    • Die Trümpfe des Jüngsten Gerichts. Heyne, 1995, ISBN 3-453-08005-X.

Einzelnachweise

  1. Preisträger 1986. In: Worlds Without End. Abgerufen am 17. Juli 2022.

Weblinks

  • Daniel J. H. Levack: Amber Dreams: A Roger Zelazny Bibliography. Underwood/Miller, San Francisco 1983, ISBN 0-934438-39-0, S. 39–41.
  • Die Trümpfe des Jüngsten Gerichts auf Worlds Without End