Die Unbestechlichen (1976)

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Film
Deutscher Titel Die Unbestechlichen
Originaltitel All the President's Men
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1976
Länge 138 Minuten
Altersfreigabe FSK 12[1]
Stab
Regie Alan J. Pakula
Drehbuch William Goldman
Produktion Walter Coblenz
Jon Boorstin
Michael Britton
Musik David Shire
Kamera Gordon Willis
Schnitt Robert L. Wolfe
Besetzung

Die Unbestechlichen ist ein US-amerikanischer Spielfilm des Regisseurs Alan J. Pakula aus dem Jahr 1976. Der Film ist eine Adaption des Buches Die Watergate-Affäre (Originaltitel: All the President’s Men) von Carl Bernstein und Bob Woodward, die im Film von Dustin Hoffman und Robert Redford verkörpert werden.

William Goldman schrieb das Drehbuch nach dem Tatsachenbericht über den Polit-Skandal. Zusammen mit Klute (1971) und Zeuge einer Verschwörung (1974) bildet Die Unbestechlichen die „Paranoia-Trilogie“ in Pakulas Werk.

Handlung

Der Film beschreibt die mehrjährigen Recherchen der Journalisten Carl Bernstein und Bob Woodward von der Washington Post seit dem US-Präsidentschaftswahlkampf 1972. Sie deckten auf, dass Mitarbeiter des Weißen Hauses bei einem gescheiterten Einbruch vorhatten, das Wahlkampfbüro der oppositionellen Demokratischen Partei abzuhören, was schließlich zum Rücktritt des US-Präsidenten Richard Nixon führte. Dabei trifft sich Woodward öfter mit einem geheimnisvollen Informanten, der nur unter dem Decknamen „Deep Throat“ genannt wird, der ihm bei seinen Recherchen entscheidend weiterhilft und dessen Identität zum Zeitpunkt der Dreharbeiten nicht bekannt war. Erst am 31. Mai 2005 wurde durch die Berichterstattung des US-Magazins Vanity Fair öffentlich, dass es sich bei der geheimen Quelle um den ehemaligen Bundesagenten des FBI Mark Felt gehandelt hatte.

Erfolg

Der acht Millionen Dollar teure Film spielte allein in den USA 70 Millionen Dollar ein. Unter anderem wurde Die Unbestechlichen für acht Oscars, vier Golden Globes und zehn British Academy Film Awards nominiert und ging bei der Oscarverleihung 1977 in vier Oscar-Kategorien als Sieger hervor. Ende 2010 wurde der Film in das National Film Registry der US-Kongressbibliothek aufgenommen. Die Begründung: Es sei das seltene Beispiel, dass ein Bucherfolg in einen Kinohit und ein Kulturphänomen übertragen wurde.

Deutsche Fassung

Die deutsche Synchronbearbeitung entstand 1976.[2][3]

Rolle Darsteller Synchronsprecher
Bob Woodward Robert Redford Rolf Schult
Carl Bernstein Dustin Hoffman Manfred Schott
Harry M. Rosenfeld Jack Warden Edgar Ott
Ben Bradlee Jason Robards Gottfried Kramer
Howard Simons Martin Balsam Martin Hirthe
Judy Hoback Jane Alexander Hallgerd Bruckhaus
„Deep Throat“ Hal Holbrook Lothar Blumhagen
Donald Segretti Robert Walden Wilfried Herbst
Martin Dardis Ned Beatty Heinz Theo Branding
Hugh Sloan Stephen Collins Thomas Danneberg
Joe, FBI-Agent Jess Osuna Joachim Cadenbach
  • Harry M. Rosenfeld (* 1929) und Howard Simons (1929–1989) waren wie Benjamin „Ben“ Bradlee (1921–2014) Chefs oder leitende Redakteure der Washington Post.
  • Judy Hoback arbeitete als „bookkeeper“ für das committee to re-elect President Nixon.
  • Martin Dardis, Florida, ein prosecutor bzw. general attorney
  • Deep Throat: Es wurde erst 2005 bekannt, dass Mark Felt der bedeutende Informant in der Watergate-Affäre war.

Kritiken

„Zwei amerikanische Journalisten, die hartnäckig und gegen starke Widerstände eine zunächst vage Spur verfolgen, decken ein Komplott in höchsten Regierungskreisen auf. Kriminalfilm vor dem Hintergrund des authentischen Watergate-Skandals, der 1974 zum Sturz Nixons führte. Spannend, […] ausgezeichnet gespielt. […] ein Politthriller von hoher Qualität und Dichte.“

„Es ist der Musterfall eines gelungenen Dokumentarspiels […].“

  • Die Zeit 1976: Pakula gelingt es erstaunlicherweise, aus sattsam bekannten Details und unter Verzicht auf jegliche Dramatisierung einen spannenden Film zu machen, der viel über amerikanisches Selbstverständnis und Presseverständnis aussagt. Pakulas Handikap: Allzuoft artet sein Film in Telephonorgien aus, die dem Talent seiner Stars nicht sehr viel Raum lassen.[6]

Auszeichnungen (Auszug)

Oscar

Auszeichnungen

Nominierungen

  • Bester Film: Walter Coblenz
  • Beste Regie: Alan J. Pakula
  • Beste Nebendarstellerin: Jane Alexander
  • Bester Schnitt: Robert L. Wolfe

Writers Guild of America

  • Bestes adaptiertes Drehbuch: William Goldman

New York Film Critics Circle Awards

  • Bester Film
  • Beste Regie: Alan J. Pakula
  • Bester Nebendarsteller: Jason Robards

Literatur

  • Carl Bernstein, Bob Woodward: Die Watergate-Affäre. (Originaltitel: All the President’s Men). Deutsch von Karl Otto von Czernicki. Mit einem Vorwort von Dieter Gütt. Vollständige Taschenbuchausgabe. Droemer-Knaur, München / Zürich 1974, ISBN 3-426-00362-7, 416 S.
  • Bob Woodward, Carl Bernstein: Ein amerikanischer Alptraum. Die letzten Tage in der Ära Nixon. Athenäum, Frankfurt am Main 1988, ISBN 3-610-08485-5.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Freigabebescheinigung für Die Unbestechlichen. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, April 2006 (PDF; Prüf­nummer: 48 401 V/DVD).
  2. Thomas Bräutigam: Lexikon der Film- und Fernsehsynchronisation. Mehr als 2000 Filme und Serien mit ihren deutschen Synchronsprechern etc. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-289-X, S. 369–370
  3. Die Unbestechlichen. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 2. März 2017.
  4. Die Unbestechlichen. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 9. Juli 2017.
  5. Hellmut Haffner: Hollywood wird aggressiv. Unterhaltungsfilme, die den Menschen zum Nachdenken anregen. In: Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt. Nr. 13/1977, 21. März 1977, Kulturmagazin, S. 18.
  6. Chaplin, Kinder, Buffalo Bill. In: Die Zeit, Nr. 29/1976