Die blaue Stunde (Hörfunksendung)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die blaue Stunde
Serdar Somuncu 260909.jpg
Radioshow (Berlin)
Veröffentlichung 8. Juni 2016 – 
Produktion Radio Eins
Mitwirkende
Moderation Serdar Somuncu
Website

Die blaue Stunde ist eine sonntägliche Hörfunksendung des Rundfunks Berlin-Brandenburg in der Tradition von Thomas Manns Deutsche Hörer! (1941–1946). Sie ging nach einer Probesendung am 8. Juni 2016 endgültig am 11. September 2016 auf Sendung und wird seither immer sonntags von 16 bis 18 Uhr auf Radio Eins ausgestrahlt.[1] Gastgeber der direkten Nachfolgesendung von Sanft & Sorgfältig (2012–2016) mit Jan Böhmermann und Olli Schulz[2] ist Serdar Somuncu.[3]

Die blaue Stunde wird auch als Podcast angeboten. In den iTunes-Podcastcharts belegt dieser regelmäßig Spitzenplätze.[4]

Einleitung

Anmoderiert wird Die blaue Stunde von Radio Eins-Stationvoice Ulrike Kapfer. Deren korrekte Aussprache des Namens des Gastgebers verleitet diesen im Verlauf der Sendungen immer wieder zu Schwelgereien und Träumereien.

Die Erkennungsmusik der Sendung ist das Chanson Eine blaue Stunde von Rudolf und Herbert Nelson (Text) und Franz Grothe (Musik), interpretiert von Greta Keller. „Serdar Somuncu hat diesen Titel gewählt, um jene Stimmung zu transportieren, wenn sich die Dämmerung zur Dunkelheit wandelt. Genau diese Mischung aus nachdenklicher Melancholie und Sorge vor dem machtvoll aufziehenden Schwarz soll den Charakter der Sendung ausmachen“, hieß es zu der Wahl des Titels der Sendung im Tagesspiegel.[5]

Inhalt

Im Monolog an und Dialog mit dem Hörer setzt sich Somuncu oft humorvoll, bisweilen auch mit bitterem Ernst mit der gegenwärtigen politischen Lage Deutschlands auseinander – nicht ohne auch mal mahnende Worte an seine Landsleute zu richten oder diese gar (auf einer Meta-Ebene) heftig zu beleidigen. Auf der anderen Seite streift er auch Themen des Boulevards oder Alltags, die er ebenso scharfzüngig seziert, analysiert und kommentiert.[6] Thematisch setzt der Moderator somit auf absolute Vielfalt und einen weiten Horizont, was sich auch in der von ihm getroffenen Musikauswahl widerspiegelt. „Kein Ringelpiez mit Anfassen“ oder „scharf beobachtet“, so bewirbt der produzierende Sender das Format.

Konzeptionell ist Die blaue Stunde ähnlich offen. So kann es zum Beispiel sein, dass der Moderator in einer Sendung in Gänze Rainer Maria Rilkes Herbsttag rezitiert, während er in einer anderen über eine längere Strecke die Wirkung absoluter Stille demonstriert, um in der nächsten dann als wahnsinniger Anführer seiner eigenen Glaubensgemeinschaft dazu aufzurufen, ihn zum Bundeskanzler zu machen (tatsächlich war Somuncu 2017 Kanzlerkandidat der Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative).

Bisweilen ist die Sendung vorproduziert, bisweilen wird sie live ausgestrahlt. In letzterem Fall haben die Zuhörer die Möglichkeit des ‚call-in‘. Eine Sendung mit Studiogast (Oliver Polak) wurde erstmals am 9. Oktober 2016 ausgestrahlt. Weitere Studiogäste folgten mit MC Rene und Retrogott, Achim Hagemann, Sandra Rieß, Simon Gosejohann, Kurt Krömer, Manfred Lütz, Marcel Reif und Antje Vollmer. Einen ersten Best-of-Zusammenschnitt gab es am 23. Oktober 2016. Manche Sendungen benutzt der Künstler auch zur Beantwortung von Hörerpost.

Sonstiges

Die Vorgänger Somuncus auf dem Sendeplatz (Schulz und Böhmermann) nannten Episode 16 ihres neuen Formates Fest & Flauschig vom 2. Oktober 2016 Die Blaue Stunde[7] und thematisierten darin auch die neue Sendung. Somuncu seinerseits würdigte die „zwei dämlichen Deutschen“, indem er sie bereits in den ersten Ausgaben in seiner Musikwahl berücksichtigte.

Weblinks

Einzelnachweise