Die neue Fußballwoche

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Die neue Fußballwoche
FuWo-Masthead.png
Beschreibung Fachzeitschrift
Fachgebiet Sport/Fußball
Sprache Deutsch
Verlag Sportverlag Berlin (DDR)
Erstausgabe 11. Oktober 1949
Einstellung 15. Februar 1993
Erscheinungsweise wöchentlich
ISSN (Print)

Die Zeitschrift Die neue Fußballwoche, abgekürzt als fuwo bezeichnet, war eine wöchentlich erscheinende Fachzeitschrift in der DDR. Neben dem Deutschen Sportecho war sie die auflagenstärkste Sportzeitung.

Historie

Sie wurde erstmals am 11. Oktober 1949 herausgegeben. Die neue Fußballwoche erschien zu einem Preis von zuletzt 50 Pfennig jeden Dienstag und war in Ost-Berlin bereits Montagnachmittag erhältlich. Zunächst wurde die Zeitung von den Sportjournalisten des Berliner Sportverlages Hans Jarke und Werner Caßbaum herausgegeben[1]. Später war der Herausgeber der Deutsche Fußball-Verband der DDR.

Die fuwo erschien im Berliner Sportverlag. Sie berichtete umfangreich über die DDR-Oberliga und die DDR-Liga, veröffentlichte den aktuellen Tabellenstand in den 15 Bezirksligen und informierte über den internationalen Fußball. Die Redaktion widmete den Spielen der DDR-Oberliga ausführliche Reportagen und analytische Betrachtungen und sparte nicht mit Kritik an den spielerischen Leistungen. Ausdruck fand dies in umfangreichen statistischen Auswertungen, u. a. erstellte die fuwo regelmäßig – jeweils zur Winterpause und nach Saisonende – eine Bestenliste der Spieler der Oberliga auf Basis ihrer Benotungen, mit denen die Leistungen der Spieler zwischen 0 (niedrigster Wert) und 10 (höchster Wert) bewertet wurden. In der DDR vergab die Zeitschrift von 1963 bis 1991 die Auszeichnung Fußballer des Jahres. Wähler waren jedoch nicht die Leser, sondern die Sportredaktionen der Tageszeitungen, während die Leser deren Wahl voraussagen sollten. Einmalig im Jahr 1972 spielten die Oberligavereine in der DDR um den Fuwo-Pokal.

Ab der Saison 1969/70 bis zur Saison 1989/90 erschienen jeweils im August "Sonderausgaben" zur neuen Fußballsaison mit Vorstellungen der Oberliga-Mannschaften (ab 1981 in anderem Format als die Wochenzeitschrift und mit vierfarbigem Cover auf Glanzpapier). Zur Saison 1991/92 und 1992/93 erschienen Sonderausgaben zur neuen Bundesligasaison, zudem ein Sonderheft anlässlich der EM 1992. Zur letzten Saison der DDR-Oberliga 1990/91 erschien keine fuwo-Sonderausgabe, allerdings erschien zu dieser Saison das Sonderheft des kicker mit einem entsprechenden farbigen Extra-Teil zur Oberliga, der nur in den auf dem Gebiet der DDR vertriebenen Exemplaren enthalten war. 1991 erschien mit "Das war unser Fußball im Osten" eine Sonderausgabe mit einer Retrospektive zum DDR-Fußball.

Am 1. Januar 1993 wurde die fuwo vom kicker Sportmagazin übernommen und zunächst als reine Abonnementszeitung mit Doppeltitel "fuwo/kicker" weitergeführt, jedoch schon nach sieben Ausgaben eingestellt. Die letzte Ausgabe erschien am 15. Februar 1993.

Trivia

Die im Raum Berlin erscheinende „Berliner Fußballwoche“ hat mit der ostdeutschen fuwo nichts zu tun. Sie erschien schon vor dem Zweiten Weltkrieg und nach 1945 in West-Berlin. Ihre Existenz ist vermutlich der Grund dafür, weshalb die fuwo aus dem Sportverlag die Vokabel „Neue“ vorangestellt bekam.

Literatur

  • Michael Horn, Gottfried Weise: Das große Lexikon des DDR-Fußballs. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2004, ISBN 3-89602-536-8, Seite 317.

Einzelnachweise

  1. Berliner Zeitung vom 16. Oktober 1949 S. 6