Dieppe Bay Town

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Koordinaten: 17° 25′ N, 62° 49′ W

Karte: St. Kitts und Nevis
marker
Dieppe Bay Town

Dieppe Bay Town ist ein Ort im äußersten Norden der Hauptinsel St. Kitts des karibischen Inselstaats St. Kitts und Nevis sowie einer der beiden Hauptorte der Parish Saint John Capisterre. Zwar hat der Ort heute (2010) nur etwa 630 Einwohner, hat jedoch aufgrund seiner Geschichte den Status einer „Town“ (Stadt).

Geschichte

Der Ort wurde im Jahre 1538 als erste von Europäern in der östlichen Karibik angelegte Siedlung durch französische Hugenotten aus Dieppe gegründet und nach ihrer Heimatstadt benannt, aber schon nach wenigen Monaten von den Spaniern wieder zerstört; die Siedler wurden deportiert. Im Jahre 1625 wurde der Ort von französischen Siedlern unter der Führung von Pierre Belain d’Esnambuc neu gegründet.

Der Ort liegt an der Dieppe Bay, einer durch ausgedehnte Korallenriffe im Osten und Norden vor den hohen Atlantikwellen geschützten Bucht; sie war ein beliebter Ankerplatz der Korsaren, die spanischen Schiffen auflauerten. Als Pierre Belain und der englische Kapitän Thomas Warner die Insel Saint Kitts (damals Saint Christopher genannt) 1627 zwischen Frankreich und England teilten und Frankreich dabei das Nordende (Capisterre) und das Südende (Basseterre) erhielt, wurde Dieppe Hauptort der Region „Capisterre de St. Christophe“. Der südliche Teil der heutigen Saint John Capisterre Parish gehörte zur englischen Mitte der Insel, „British Saint Christopher“, und wurde von Saddlers aus verwaltet. Als England im Jahre 1713 mit dem Frieden von Utrecht endgültig die gesamte Insel in Besitz nahm, blieben beide Orte Verwaltungssitze der neuen, größeren Parish.

Der einst geschäftige Naturhafen, von dem in der frühen Kolonialzeit erst Tabak und ab 1640 Rohrzucker verschifft wurde, verlor seine Bedeutung, nachdem Basseterre 1727 Hauptstadt der Insel geworden war und der Handel sich nach dort orientierte.

Strandleben

Der kleine, palmengesäumte Strand in Dieppe Bay besteht aus schwarzem Sand vulkanischer Herkunft, der dem Bräunungsprozess bei Strandgästen zuträglich sein soll. Wegen des dem Strand nur wenige hundert Meter vorgelagerten Barriereriffs ist die See recht ruhig und damit zum Baden, Schnorcheln und Windsurfen geeignet. In Strandnähe wachsen Manchinelbäume, die starke Giftstoffe enthalten; bei Regen sollte man nicht unter ihnen Schutz suchen, da sie dann eine milchig weiße Substanz absondern, die bei Kontakt mit der Haut Blasen bildet. Vom Strand und dem dortigen Golden Lemon Inn & Villas, dem wohl bekanntesten Hotel und Restaurant der Insel, blickt man rechts auf den Atlantik und links auf die Karibik.

Literatur

  • Frommer’s Caribbean Ports of Call. Wiley Publishing, Hoboken, New Jersey, 2008, ISBN 978-0-470-28971-6, S. 316

Weblinks