Diergaarde Blijdorp
Diergaarde Blijdorp | ||
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Ort | Blijdorplaan 8 3041 JG Rotterdam | |
Fläche | 28 Hektar | |
Eröffnung | 1857 | |
Tierarten | 618 Arten | |
Individuen | ca. 18.000 Tiere | |
Besucherzahlen | 1,5 Millionen (2019)[1] | |
Organisation | ||
Leitung | Erik Zevenbergen | |
Trägerschaft | 'Stichting Koninklijke Rotterdamse Diergaarde' | |
Förderorganisationen | 'Vrienden van Blijdorp'[2] | |
Mitglied bei | WAZA, EAZA, NVD, IABES[3], SNP[4] | |
Denkmalgeschützter Eingang des Rotterdamer Zoos | ||
www.diergaardeblijdorp.nl | ||
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Koordinaten: 51° 55′ 37″ N, 4° 27′ 12″ O
Der Diergaarde Blijdorp ist ein Zoo und Botanischer Garten in der niederländischen Stadt Rotterdam. Träger ist eine Stiftung, die Stichting Koninklijke Rotterdamse Diergaarde.[5]
Zoologische und botanische Anlagen
Der 25 Hektar große Park wurde 1857 gegründet und beherbergt ca. 5800 Tiere in 600 Arten. Der Park ist ein Geozoo, der in die sechs Themenbereiche Europa, Asien, Afrika, Nord- und Südamerika und Oceanium unterteilt ist.
Tropischer Schmetterlingsgarten Amazonica
Anlage der Sumatra-Tiger
Seit April 2004 sind Gebäude und Anlagen des Zoos aus den Jahren 1939 bis 1941 als Rijksmonument eingetragen und denkmalgeschützt. Entworfen hat sie der niederländische Architekt Sybold van Ravesteyn im Stil des Funktionalismus, geschmückt mit neobarocken Elementen. Denkmalgeschützt sind u. a. der Eingangsbereich, die zentrale Rivierahalle mit Ausstellungsbereich, Pflanzenhaus, Gehegen und Gastronomie, das „Bärentheater“ mit antikisierendem Säulenhalbrund sowie das historische Giraffenhaus und das angrenzende Teehaus.[6]
2016 wurde der erste Teil des Projekts Oceanium 2.0 weitgehend abgeschlossen. Es handelt sich um eine Reihe von Aquarien, die wie das Great Barrier Reef gestaltet sind.
Eingangsbereich der Rivierahalle
Pflanzenhaus der Rivierahalle
- Rotterdam blijdorp rivierahal binnen.jpg
Gastronomiebereich in der Rivierahalle
Zuchtbücher
Im Diergaarde Blijdorp wird die europäische und internationale Zucht des Kleinen Pandas (Ailurus fulgens) koordiniert.[7]
Ereignisse
Am ersten Maiwochenende 2007 war anlässlich des 150-jährigen Bestehens des Tiergartens ein Paar Menschen in einem Käfig neben dem Löwengehege zu sehen. Auf dem Informationsschild wurden zoogemäß die Art und das Verbreitungsgebiet beschrieben.
Der Ausbruch des Gorillas Bokito am 18. Mai 2007 erzeugte internationale Aufmerksamkeit, da das Tier eine Besucherin angriff und schwer verletzte. Weitere Menschen verletzten sich bei der panischen Flucht vor dem Gorilla. Zeitungsberichten zufolge hatte der im Zoologischen Garten Berlin per Hand aufgezogene Gorilla sein Revier verteidigen wollen, nachdem die Besucherin ihn über einen längeren Zeitraum fast täglich am Gehege angestarrt hatte.[8]
Geschichte
Gegründet wurde der Rotterdamer Zoo als private Anlage zur Haltung exotischer Vögel in der Mitte des 19. Jahrhunderts von zwei Angestellten der Niederländischen Eisenbahn. Ihnen schlossen sich bald weitere Bahnmitarbeiter an. Interessierte Rotterdamer konnten schließlich für 10 Gulden Mitglied des kleinen Tierparks werden. Bei der sich entwickelnden Zoogründung war der zu seiner Zeit sehr bekannte Dompteur und Menagerist Henri Martin beratend tätig. 1857 wurde Martin erster Direktor des Zoos. Die erste Zooanlage befand sich nahe dem Bahnhof Delftsche Poort beim heutigen Hauptbahnhof der Stadt. Der Straßenname Diergaardesingel erinnert dort noch an den ehemaligen Standort.
Der erste Park wurde von der Firma J.D. en L.P. Zocher des Garten- und Landschaftsarchitekten Jan David Zocher und seines Sohnes Louis P. entworfen. Eine Erweiterung der Anlage erfolgte 1876 nach Entwürfen von Dirk Wattez.[9]
1938 erhielt Sybold van Ravesteyn den Auftrag für den Entwurf eines neuen Tierparks an einem neuen Standort in Blijdorp. Diese noch heute genutzten Anlagen wurde 1939 bis 1941 errichtet.
Während der Bombardierung von Rotterdam 1940 wurde der alte Zoo zerstört, noch bevor die neuen Anlagen bezogen waren. Im Dezember 1940 wurde der nördliche Teil des Parks in Blijdorp eröffnet, im April 1941 konnte die gesamte Anlage genutzt werden. Erstmals konnte jeder gegen Eintritt den Tierpark besuchen, der zuvor nur Mitgliedern offenstand. An der Ausgestaltung des Parks waren zahlreiche Künstler beteiligt, darunter Dick Elffers.[10]
Die verbliebenen Anlagen des alten Zoos wurden abgetragen, um neuer Stadtplanung Raum zu geben. Einzig das schmiedeeiserne Eingangstor blieb erhalten. Es kam in den Besitz der Familie Louwman, die es in ihrem Tierpark Wassenaar nutzte. Nach dessen Schließung 1985 wurde das Tor, geschützt vor Witterung, in der Halle des Louwman Museums in Raamsdonksveer aufgestellt und war dort bis zur Verlegung des Museums 2009 zugänglich.
Lage
Der Zoo befindet sich im Stadtteil Rotterdam-Noord im Wijk Blijdorp. Er ist auf einem fächerförmigen Gelände lokalisiert, nahe der Eisenbahnlinie Amsterdam–Rotterdam zwischen der Van Aerssenlaan und dem nördlich angrenzenden Vroesenpark.
Bildergalerie
- Grote koedoe (3835116242).jpg
Großer Kudu
- Stuutje1979 Northern Carmine Bee-eater 1.JPG
Karminspint
- What's down there??? (12574237115).jpg
Junger Kleiner Panda
Weblinks
- Website des Zoos (niederländisch, englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Diergaarde blijdorp (20. Dezember 2019). 2019: Ruim 1,5 miljoen bezoekers in Diergaarde Blijdorp. Abgerufen am 19. Juni 2022 (Niederländisch).
- ↑ Ein Verein, der 1963 von drei Journalisten aus Rotterdam gegründet wurde und heute 5500 Mitglieder hat. Der Verein, der in der Diergaarde einen „Freundesladen“ betreibt, hat die Diergaarde mit insgesamt mehr als 8 Millionen Euro unterstützt, die für den Bau neuer Tierheime und in früheren Zeiten für den Ankauf von Tieren verwendet wurden. Die wichtigsten vom Verein gestifteten Gehege sind das Nachttierhaus, das Gehege für den Amurleoparden, das Elefantengehege, das Eisbärengehege und das Schmetterlingshaus.
- ↑ International Association of Butterfly Exhibitors and Suppliers
- ↑ Stichting Nationale Plantencollectie
- ↑ Statuten van Stichting Koninklijke Rotterdamse Diergaarde 2013. Abgerufen am 23. Juli 2016 (niederländisch).
- ↑ Niederländisches Monumentenregister, Rijksdienst voor het Cultureel Erfgoed – Ministerie van Onderwijs, Cultuur en Wetenschap, abgerufen am 16. April 2017 (niederländisch)
- ↑ Nieuw verblijf voor de kleine panda's, Diergaarde Blijdorp, 10. November 2015, abgerufen am 22. Juli 2016 (niederländisch).
- ↑ Helmut Hetzel: Wenn Frauen sich in Affen verlieben, Hintergrundbericht zu dem Ausbruch (Welt Online), 22. Mai 2007.
- ↑ A. Gerritsen (Red.): Iets grootsch & buitengewoons. 150 jaar Rotterdamse Diergaarde 1857-2007. Koninklijke Rotterdamse Diergaarde Blijdorp, Rotterdam 2007, ISBN 978-90-75111-03-3 (niederländisch).
- ↑ Johan de Vries, Anne Mieke Backer (Red.): Ir. S. van Ravesteyn: Diergaarde Blijdorp. De Hef, Rotterdam 1986, ISBN 90-6906-003-5 (niederländisch, mit englischer Zusammenfassung).