Dieter Gantz
Dieter Gantz (* 1. November 1932 in Reideburg; † 15. Januar 2018[1]) war ein deutscher Maler, Grafiker und Professor.
Leben
1951 legte Dieter Gantz sein Abitur in den Franckeschen Stiftungen in Halle (Saale) ab. Danach studierte er bis 1957 Malerei zunächst an der Berliner Hochschule für bildende und angewandte Kunst, wo zu seinen Lehrern Kurt Robbel, Bert Heller, Arno Mohr und Toni Mau gehörten. Dem schloss sich bis 1961 ein Studium an der Berliner Hochschule der Künste bei Rudolf Bednarczik an.
Nach freischaffender Phase wurde er 1980 als Hochschullehrer an die Kunsthochschule Berlin-Weißensee berufen. 1988 erfolgte die Berufung zum Professor, und ab 1991 hatte er eine ordentliche Professur an dieser Kunsthochschule inne.
Ab 1970 war er stellvertretender Vorsitzender der Bezirksorganisation des Verbandes Bildender Künstler der DDR. In dieser Funktion unterzeichnete er 1989 eine Erklärung mit, die Unverständnis über das Unvermögen der Partei- und Staatsführung ausdrückte und zum Gewaltverzicht aufrief.[2]
Studienreisen führten ihn unter anderem nach Russland, Finnland, Holland, Kroatien, Italien, Schweden und Belgien. Dieter Gantz lebte und arbeitete in Berlin.
Werke (Auswahl)
Gemälde und Grafiken
- 1957 Alte Häuser, Weißensee, Öl
- 1976 S-Bahn Marx-Engels-Platz, Öl auf Leinwand
- 1980 Das Schwitzbad, Gouache auf Pappe
- 1987 Hommage à Carl Hofer, Öl auf Leinwand
- 1987 Das Paar, ÖL
- 1988 Rekonstruktion Berlin-Prenzlauer Berg, Öl auf Leinwand
- 1990 Berliner Landschaft, Öl auf Leinwand
- 2007 Atelier, Öl
Baugebundene Arbeiten und Gobelins
- 1962, 1963, 1964 Wandbilder für Oberschulen in Frankfurt (Oder), Berlin-Treptow und Berlin-Lichtenberg
- 1971 Der Mensch und das Meer, Glasbetonwände im Berliner Restaurant „Gastmahl des Meeres“ (mit Hans Vent und Rolf Lindemann, zerstört)
- 1976 Winterlandschaft mit Jagdmotiven (Gobelin), Arbeit für den Palast der Republik[3]
- 1976 Glück und Frieden unseren Kindern, Giebelwandgestaltung eines Plattenbaus in der Landsberger Allee, Email, (mit Rolf Schubert)
- 1983 Prometheus, Gobelin für das Berliner Palasthotel
- 1986 Das Rad, Giebelwandgestaltung für eine Oberschule in Berlin-Marzahn
- 1987 Pankower Marktleben, Giebelmalerei am Wochenmarkt Pankow
Ausstellungen (Auswahl)
- 1978 Galerie am Prater, Berlin
- 1988 Beteiligung an der Ausstellung Der eigene Blick im Berliner Ephraim-Palais
- 1998 Schloss Schlettau
- 1999 Märkisches Museum (Berlin)
- 2010 degewo-Remise, Berlin-Pankow[4]
- 2010 Galerie 100, Berlin
- 2011 Galerie Bernau
- 2014 Solitaire-Galerie, Berlin
Mehrfach waren Arbeiten von Dieter Gantz im Rahmen der Kunstausstellung der DDR in Dresden vertreten.
Auszeichnungen
- 1974 Goethepreis der Stadt Berlin
- 1976 Banner der Arbeit
- 1978 Vaterländischer Verdienstorden in Bronze
- 1985 Kunstpreis der DDR
Literatur
- Gantz, Dieter. In: Dietmar Eisold (Hrsg.): Lexikon Künstler der DDR. Verlag Neues Leben, Berlin, 2010, S. 237/238
Weblinks
- Dieter Gantz beim Verbundprojekt Bildatlas Kunst in der DDR
- Foto von Dieter Gantz (1975) im Bestand der „Deutschen Fotothek“ in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Die Macht des Blickes, Artikel in der Märkischen Oderzeitung vom 27. Februar 2011
Einzelnachweise
- ↑ Dieter Gantz gestorben. In: Neues Deutschland, 26. Januar 2018. Abgerufen am 26. Januar 2018.
- ↑ Erklärung des VBK, veröffentlicht in der Sächsischen Zeitung vom 20. Oktober 1989
- ↑ Die Gobelins des Palast der Republik auf den Seiten des Deutschen Historischen Museums
- ↑ Information der degewo (Memento vom 24. Dezember 2013 im Internet Archive)
Personendaten | |
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NAME | Gantz, Dieter |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler, Grafiker und Professor |
GEBURTSDATUM | 1. November 1932 |
GEBURTSORT | Reideburg |
STERBEDATUM | 15. Januar 2018 |