Dieter Kühn (Fußballspieler)

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Dieter Kühn
Dieter Kühn (ca. 1985)
Personalia
Geburtstag 4. Juli 1956
Geburtsort LeipzigDDR
Größe 175 cm
Position Stürmer
Junioren
Jahre Station
1964–1974 SC Leipzig / 1. FC Lokomotive Leipzig
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1973–1975 1. FC Lokomotive Leipzig II
(DDR-Liga)
9 00(5)
1974–1988 1. FC Lokomotive Leipzig 294 (122)
1989–1990 BSG Chemie Böhlen 42 0(34)
1990–1991 FC Sachsen Leipzig 15 00(3)
2004–1905 1. FC Lokomotive Leipzig 2
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1972–1974 DDR U-18 40 00(7)
1975–1978 DDR U-21 28 0(18)
1979–1984 DDR Olympia 17 00(6)
1980 DDR B 1 00(0)
1978–1983 DDR 13 00(5)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Dieter Kühn (* 4. Juli 1956 in Leipzig) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler.

Sportliche Laufbahn

Gemeinschafts-, Club- und Vereinsstationen

Dieter Kühn, der wegen seiner geringen Körpergröße in der Jugend den Spitznamen Zwecke erhielt, kam als Achtjähriger zur Fußballsektion des SC Leipzig und durchlief im 1966 aus dem Sportclub ausgegründeten Fußballclub 1. FC Lokomotive Leipzig sämtliche Nachwuchsmannschaften. 1974 wurde er mit dem 1. FC Lok Meister der Juniorenoberliga. Zum Titelgewinn hatte er mit zehn Toren beigetragen. Ebenfalls 1974 gelang ihm mit 18 Jahren der Sprung ins Oberligateam der Messestädter. 1980 wurde der Vollblutstürmer mit 21 Treffern Torschützenkönig der ostdeutschen Eliteliga. Seine 122 Treffer in 294 Spielen in der höchsten Spielklasse des DDR-Fußballs werden in der Geschichte der Oberliga nur von sieben Spielern übertroffen.[1]

Mit dem 1. FC Lok konnte er viermal den FDGB-Pokal gewinnen und schaffte 1987 mit dem Club aus dem Bruno-Plache-Stadion in Probstheida den Einzug ins Finale des Europapokals der Pokalsieger gegen Ajax Amsterdam. Aufgrund eines kurz zuvor erlittenen Rippenbruchs wurde Kühn dort nur zehn Minuten eingesetzt und konnte nichts mehr gegen die 0:1-Niederlage ausrichten. In 36 Europapokalpartien erzielte der 1,75 Meter große Angreifer neun Tore.

Ab Jahresbeginn 1989 ließ er seine Karriere bei der BSG Chemie Böhlen in der Zweitklassigkeit ausklingen. Mit dem Team vom Stadion an der Jahnbaude schaffte er in der Wendesaison in der Liga 1989/90 noch den Aufstieg in die Oberliga. Dort spielte er 1990/91 noch ein Jahr beim FC Sachsen Leipzig, nachdem kurz zuvor BSG Chemie Leipzig mit der Betriebssportgemeinschaft aus Böhlen fusioniert hatte.

Auswahleinsätze

Als hoffnungsvoller Juniorenspieler im Lok-Trikot spielte er sich in die Notizbücher der Auswahltrainer des DFV. Mit der DDR-U-18 weilte Kühn zweimal beim UEFA-Juniorenturnier, der inoffiziellen Europameisterschaft in diesen Jahren: 1973 wurden die Ostdeutschen in Italien Zweiter und 1974 war in Schweden nach der Vorrunde Endstation.

Der Stürmer absolvierte er 28 Einsätze in der Nachwuchsnationalelf der DDR. Nach 0:1 und 4:4 mit zwei Kühn-Treffern gegen die jugoslawische Vertretung in den Finalspielen holte sich das DDR-Team 1978 die Vizeeuropameisterschaft beim kontinentalen U-21-Championat.

In Moskau gewann der Lok-Angreifer mit der ostdeutschen Olympiaauswahl bei den Olympischen Sommerspielen 1980 die Silbermedaille im Fußballturnier. Für die A-Nationalmannschaft bestritt Kühn zwischen Herbst 1978 und Frühjahr 1983 insgesamt 13 Spiele und erzielte 5 Tore.

Trainerlaufbahn

Von 2002 bis 2010 arbeitete Dieter Kühn zusammen mit seinem ehemaligen Mannschaftskameraden Wolfgang Altmann als Trainer beim sächsischen Landesligisten Kickers 94 Markkleeberg.

Trivia

Mit seinen Mannschaftskameraden wurde er 1980 für den Gewinn der Silbermedaille bei den Olympischen Spielen mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Bronze ausgezeichnet.[2]

Literatur

  • Andreas Baingo, Michael Hohlfeld: Fußball-Auswahlspieler der DDR. Das Lexikon. Sportverlag Berlin, Berlin 2000, ISBN 3-328-00875-6, Seite 94.
  • Michael Horn, Gottfried Weise: Das große Lexikon des DDR-Fußballs. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2004, ISBN 3-89602-536-8, Seite 201/202.
  • Hanns Leske: Die DDR-Oberligaspieler. Ein Lexikon. AGON Sportverlag, Kassel 2014, ISBN 978-3-89784-392-9, Seite 265.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Sorin Arotaritei and Matthias Arnhold: East Germany - Topscorers. RSSSF.com. 4. September 2014. Abgerufen am 13. Mai 2019.
  2. Neues Deutschland, 22. August 1980, Seite 4.