Dietmar Brandes

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Dietmar Brandes (* 12. März 1948 in Braunschweig) ist ein deutscher Botaniker, Universitätsprofessor und Bibliothekar. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in der Geobotanik, speziell in der Biodiversitätsforschung und der Invasionsforschung. Dietmar Brandes war bis 2013 Direktor der Universitätsbibliothek Braunschweig.[1] Von 2014 bis 2016 war er Präsident der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft.

Leben

Brandes bekam 1966, noch vor seinem Abitur am Gymnasium Neue Oberschule, in Wien den Hörlein-Preis des vdbiol für eine vegetationskundliche Arbeit verliehen.[2] Zum Wintersemester 1968/69 begann er an der TU Braunschweig ein Studium der Chemie und Botanik. 1973 erlangte er sein Diplom, seine Diplomarbeit schrieb er am Institut für Anorganische Chemie der TU Braunschweig. Dort arbeitete er auch als wissenschaftlicher Assistent. Brandes promovierte 1975 an der TU Braunschweig bei Armand Blaschette (1933–2015) über Präparative und mechanistische Untersuchungen an Organosiliciumperoxiden. Dadurch erlangte er den Grad eines Doktors der Naturwissenschaften (Dr. rer. nat.). 1985 habilitierte er sich in Braunschweig mit Die Ruderalvegetation des östlichen Niedersachsen: Syntaxonomische Gliederung, Verbreitung und Lebensbedingungen im Fach Botanik.

Brandes ist Leiter der Arbeitsgruppe „Vegetationsökologie und experimentelle Pflanzensoziologie“ am Institut für Pflanzenbiologie der TU Braunschweig. Die Schwerpunkte seiner Arbeitsgruppe liegen in der Biodiversitätsforschung ausgewählter Strukturen und Regionen, in der Untersuchung anthropogener Störungen und Beeinträchtigungen der Vegetation […] sowie in der Invasionsforschung. Von ihm wurde die „Literaturdatenbank zur Vegetationsökologie Mitteleuropas“ ins Leben gerufen. Das Besondere an der Datenbank ist, dass Wissenschaftler ihre Publikationen selbst eintragen können. Brandes war Gründungsmitglied des Gemeinsamen Bibliotheksverbundes (GBV)[3] und ist Mitglied der Verbundleitung des GBV.

Dietmar Brandes ist seit 1996 Mitglied der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft (BWG), deren Vizepräsident er 2013 war. Von Januar 2014 bis Dezember 2016 hatte er das Amt des Präsidenten der BWG inne. Er war von 1989 bis 2011 erster Vorsitzender des Vereins Freunde des Braunschweiger Botanischen Gartens. 2014 ist er vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur in das Kuratorium der Herzog August Bibliothek berufen worden.

Schriften (Auswahl)

  • Dietmar Brandes: Präparative und mechanistische Untersuchungen an Organosiliciumperoxiden. Dissertation an der TU Braunschweig, Braunschweig 1975.
  • Dietmar Brandes (bearb.): Literatur über Pflanzenwelt und Naturschutz der Stadt Braunschweig. Stadtarchiv und Stadtbibliothek Braunschweig 1981.
  • Dietmar Brandes: Die Ruderalvegetation des östlichen Niedersachsen: Syntaxonomische Gliederung, Verbreitung und Lebensbedingungen. Habilitations-Schrift, TU Braunschweig, 1985 (online).
  • Dietmar Brandes, Detlef Griese: Siedlungs- und Ruderalvegetation von Niedersachsen: eine kritische Übersicht. Universitäts-Bibliothek der TU Braunschweig, 1991, ISBN 3-927115-10-X.
  • Dietmar Brandes (Hrsg.): Vegetationsökologie von Habitatisolaten und linearen Strukturen. Tagungsbericht des Braunschweiger Kolloquiums über Habitatinseln und Lineare Strukturen (22. bis 24. November 1996). Universitäts-Bibliothek der TU Braunschweig, 1998, ISBN 3-927115-31-2.
  • Dietmar Brandes (Hrsg.): Adventivpflanzen: Beiträge zu Biologie, Vorkommen und Ausbreitungsdynamik von gebietsfremden Pflanzenarten in Mitteleuropa. Tagungsbericht des Braunschweiger Kolloquiums vom 3. bis 5. November 2000. Universitäts-Bibliothek der TU Braunschweig, 2001, ISBN 3-927115-48-7.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Direktor der UB – Prof. Dr. Dietmar Brandes – feiert seinen 65. Geburtstag (Memento vom 7. Juli 2013 im Internet Archive) auf biblio.tu-bs.de
  2. R. Bein u. a. (Hrsg.): Neue Oberschule 1828–1978. Braunschweig 1978, DNB 900058080.
  3. Beate Nagel: Der Herr der Bücher wird 65. Braunschweiger Zeitung vom 12. März 2013, S. 26.