Dimethenamid-P

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Strukturformel
Strukturformel von Dimethenamid
Vereinfachte Strukturformel ohne Berücksichtigung der Stereoisomerie
Allgemeines
Name Dimethenamid-P
Andere Namen
  • (S)-2-Chlor-N-(2,4-dimethyl-3-thienyl)-N-(2-methoxy-1-methylethyl)acetamid
  • Frontier
Summenformel C12H18ClNO2S
Kurzbeschreibung

bräunliche Flüssigkeit mit schwach aromatischem Geruch[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 163515-14-8
EG-Nummer 605-329-9
ECHA-InfoCard 100.129.702
PubChem 13633097
ChemSpider 11677313
Eigenschaften
Molare Masse 275,79 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

1,19 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

<−50 °C[1]

Siedepunkt

>280 °C[1]

Löslichkeit

wenig in Wasser (1,45 g·l−1 bei 25 °C)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[2] ggf. erweitert[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 302​‐​317​‐​410
P: 261​‐​311 [3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Dimethenamid-P ist ein Pestizid aus der Gruppe der Chloracetamide. Es wird als Herbizid in Europa vor allem im Mais- und Rüben-, aber auch beim Hülsenfrüchte- (Sojabohnen) und Sonnenblumenanbau verwendet.

Dimethenamid-P besteht aus den beiden wirksameren Stereoisomeren von Dimethenamid, das als Gemisch von vier Isomeren eingesetzt wird.

Gewinnung und Darstellung

Dimethenamid kann durch eine mehrstufige Reaktion aus 2-Mercaptopropionsäure, Methacrylsäure, 1-Methoxy-2-propylamin, Thionylchlorid und Chloressigsäurechlorid hergestellt werden. Methacrylsäure und 2-Mercaptopropionsäure reagieren miteinander und cyclisieren zu 2,4-Dimethyl-tetrahydro-3-thiophenon.[4]

Isomerie

Dimethenamid besteht – ähnlich wie die verwandten Chloracetamide Alachlor und Metolachlor – aus vier Stereoisomeren,[5] weil es

besitzt. Somit existieren folgende Stereoisomere: (1S,aS)-Form, (1R,aR)-Form, (1S,aR)-Form und die (1R,aS)-Form.

Dimethenamid-P ist die Mischung der (1S,aS)-Form und der (1S,aR)-Form – bisweilen auch „(S)-Dimethenamid“ genannt – und ist als Herbizid wirksamer und kann niedriger dosiert werden als das Gemisch aller vier Stereoisomeren.[5]

Verwendung

Geschätzte Ausbringungsmenge von Dimethenamid-P 2011 in den USA

Zulassung

Dimethenamid-P wurde 2003 in die Liste der zulässigen Pflanzenschutzmittel-Wirkstoffe gemäß Richtlinie 91/414/EWG aufgenommen.[6] Dimethenamid-P ist unter anderem in Deutschland, Österreich und der Schweiz zugelassen.[7]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Eintrag zu Dimethenamid-P in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 26. Mai 2018. (JavaScript erforderlich)
  2. Eintrag zu Dimethenamid-P im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 27. Mai 2018. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  3. Datenblatt Dimethenamide-P bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 28. Mai 2018 (PDF).
  4. Thomas A. Unger: Pesticide Synthesis Handbook. William Andrew, 1996, ISBN 0-8155-1853-6, S. 740.
  5. a b Patentanmeldung US5457085: Optical isomer of dimethenamid. Angemeldet am 21. September 1994, veröffentlicht am 10. Oktober 1995, Anmelder: Sandoz, Erfinder: Stefan Blarer, Reynold Chollet, Karl Seckinger, Thomas Vettiger.
  6. Richtlinie 2003/84/EG der Kommission vom 25. September 2003 (PDF) zur Änderung der Richtlinie 91/414/EWG des Rates zwecks Aufnahme der Wirkstoffe Flurtamone, Flufenacet, Iodosulfuron, Dimethenamid-p, Picoxystrobin, Fosthiazate und Silthiofam.
  7. Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission: Eintrag zu Dimethenamid-P in der EU-Pestiziddatenbank; Eintrag in den nationalen Pflanzenschutzmittelverzeichnissen der Schweiz, Österreichs und Deutschlands, abgerufen am 19. Februar 2016.