Diskussion:Aktion Reinhardt
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Diskussion ab 2004
Ich habe die Einleitung des Artikels neu geschrieben und denke, dass (aktuell) ein Großteil des Restes möglicherweise besser in andere Artikel gehört: z.B. zu Odilo Globocnik und in die einzelnen Artikel zu den Vernichtungslagern ... Hafenbar 22:12, 3. Apr 2004 (CEST)
- Meine Frage: Ist der Artikel irgendwoher abkopiert; er ist doch reichlich unstrukturiert und beeindruckt gleichzeitig durch die Fülle der Information Rolf 23:12, 3. Apr 2004 (CEST)
Hi,
tatsächlich ist der Artikel die Kopie eines Word-Textes, der allerdings von mir stammt. Ich habe ihn aus folgenden Gründen so eingestellt: 1. Das Thema ist zu wichtig, um nicht vorzukommen. 2. Ich wollte einen Impuls geben. 3. Ich hatte keine Zeit, den Text zu überarbeiten oder neu zu tippen. --Netsigi 10:19, 4. Apr 2004 (CEST)
- 1. Stimme ich Dir zu, 2. das ist o.k., 3. ein eher schwaches Argument ;-) aber heute ist ja ein prima Tag um dem abzuhelfen. --Sea-empress 10:27, 4. Apr 2004 (CEST)
- Ich habe auch ein bisschen geändert, aber sonst ist er OK mfg Rolf Weirauch
Begriff "Aktion Reinhardt"
Das Redirect von "Aktion Reinhard" war dringend erforderlich. Da manche das nicht verstehen werden, möchte ich zur nachträglichen Begündung ein paar Anmerkungen dazu machen. Auf der Benutzerseite von Netsigi findet sich ein ungezeichneter Beitrag, der geeignet ist neue Verwirrung zu stiften. Der Anonymus schrieb:
- "Die Namensgebung von "Aktion Reinhardt" ist nach den historsichen Gegebenheietn nicht korrekt. Es muß "Aktion Reinhard" heißen, weil sich der Name nach dem Vornamen von Reinhard Heydrich orientierte. Im Schriftverkehr der SS wurde die Aktion in den meisten Fällen mit "Aktion Renhard" angegeben, nur in den wenigsten Fällen als "Aktion Reinhardt". Wennn jetzt hier die falsche Schreibweise der ungebildeten in der SS wiedergegeben wird, dann begibt man sich bildungsmäßig genau auf die gleiche Stufe."
Hieran ist so gut wie alles unrichtig. - Zur Klarstellung:
Zu Heydrichs Vornamen 1. In Heydrichs SS-Offiziersakten im Bundesarchiv Berlin-Lichterfelde findet sich ein familiengeschichtliches Gutachten, das in Auftrag gegeben worden war, Heydrichs angeblich jüdische Abstammung zu klären. Die Ausarbeitung auf der Grundlage von Standesamts- und Kirchenbucheintragungen trägt die Überschrift Gutachten und Ahnenliste über die rassische Herkunft des Oberleutnants z.See a.D. Reinhardt Heydrich. Der Vorname Reinhardt taucht hierin fünfmal auf. 2. Am 8.11.1936 wurden in München mehrere SS-Gruppenführer von Himmler selbst auf die Schutzstaffel vereidigt, darunter Heydrich. Das Dokument trägt den Titel Protokoll über die Vereidigung des SS-Gruppenführers Reinhardt Heydrich (Rang und Name von Himmler handschriftlich in den Vordruck eingesetzt, eigenhändige Unterschrift Himmlers). 3. Am 30.1.1943 hielt Himmler im Reichssicherhauptamt eine Rede zur Amtseinführung von Heydrichs Nachfolger Kaltenbrunner. Darin erwähnte er beiläufig: "Heydrich hatte seinen Vornamen mit einem dt geschrieben". 4. Sämtliche vom SS-Personalhauptamt seit 1934 im Druck erschienenen SS-internen Dienstalterslisten der Schutzstaffel der NSDAP bis zur letzten Ausgabe vom 20.4.1942 (vor Heydrichs Tod) geben ausnahmslos den Vornamen Reinhardt an. Es besteht demnach kein Zweifel, dass Heydrich, zumindest zeitweise, neben "Reinhard" auch den Vornamen Reinhardt führte. 5. Nach Auskunft des Instituts für Zeitgeschichte München ist der auch als Namensgeber öfter genannte Finanzstaatssekretär Fritz Reinhardt mit Bezug auf den wirtschaftlichen Teil der Aktion Reinhardt durch kein einziges Dokument belegt. Wenn überhaupt, könnte Staatssekretär Reinhardt erst mehrere Monate nach dem ersten Auftreten des Begriffs (Anfang Juni 1942) mit der Aktion befasst gewesen sein.
Zur Aktion bzw. Einsatz Reinhardt 1. Vermutlich das erstemal erscheint der Terminus Reinhardt in einem Schreiben vom 6.6.1942, also exakt zwei Tage nach Heydrichs Tod, an die von Hermann Höfle geleitete Abteilung Reinhardt in Globocniks SSPF-Stab. Es ist anzunehmen, dass Globocnik selbst zu Ehren Heydrichs diesen Terminus eingeführt hat. In der Folge taucht in zahlreichen Dokumenten des Stabes die Bezeichnung Einsatz Reinhardt auf. In Globocniks Personalakten findet sich in einer Auflistung seiner zahlreichen Funktionen auch ein Sonderauftrag Reinhardt. 2. Ein Siegel mit dem Reichsadler zur amtlichen Beglaubigung von Schriftstücken musste immer zuvor mit Muster beim Reichsinnenministerium eingereicht und von diesem nach Prüfung genehmigt werden. Ein amtlicher Siegelabdruck auf einem Schreiben vom 9.9.1942 ist erhalten mit der umlaufenden Aufschrift Der SS- und Polizeiführer Lublin - Einsatz Reinhardt. Im Stab Globocniks erscheint zur selben Zeit in Briefköpfen aber auch die Schreibweise Reinhart. 3. Der Terminus Aktion, auch in Verbindung mit der Schreibweise Reinhard, erscheint erstmals im Spätsommer/Herbstanfang 1942, und zwar weit überwiegend in Dokumenten des SS-Wirtschaftsverwaltungshauptamtes, das zu der Zeit für den wirtschaftlichen Teil des Judenmordes zuständig wurde. Einsatz tritt in den erhaltenen Dokumenten zurück und wird ab 1943 durch Aktion verdrängt, gleichfalls erscheint jetzt öfter die Schreibweise Reinhard. 4. Die mit Abstand wichtigsten Quellen sind in dem ausgedehnten Briefwechsel Globocniks mit Himmler zum Abschluss der Aktion enthalten. Hier findet sich ausschließlich der Terminus Aktion Reinhardt. 5. Ich habe bislang 35 verschiedene zeitgenössische Dokumente bzw. Photokopien von Originalen zur Aktion Reinhardt vorliegen. 23 Dokumente, darunter die wichtigsten, enthalten 35mal Reinhardt, 11 Dokumente enthalten 15mal Reinhard, ein Dokument beide Schreibweisen. Der Eindruck eines Überwiegens von Reinhard ist verschiedenen weitverbreiteten, aber editorisch nachlässigen Dokumentensammlungen geschuldet, die in der Schreibweise nicht mit den Originalen übereinstimmen und so nicht hinterfragt Eingang in die Forschungsliteratur fanden.
Nach wissenschaftlichen Kriterien sollte auch der Wikipedia-Artikel nicht anders als Aktion Reinhardt, aber ergänzt um Einsatz Reinhardt, überschrieben sein. -- Peter Witte 13:50, 5. Apr 2004 (CEST)
- Danke für die ausführliche Darstellung - vielleicht magst du ja auch mal den Artikel in der englischen Wikipedia dahingehend überarbeiten. --Reinhard 15:22, 5. Apr 2004 (CEST)
- In diesem Sinne:
In Schrifststücken der SS tritt manchmal der Name "Reinhardt" oder auch "Reinhart" auf. Diese Schreibweise beruht auf der Unkenntnis, daß der Vorname von Reinhard Heydrich, anders geschrieben wird, denn daher leitet sich die Namensgebung der Aktion ab. Dieses Dokument der Alliierten zeigt den korrekten Namen.
mal hierher verschoben: mal abgesehen dovon, dass das im Text versprochen "Dokument" nur eine x-beliebige Grafik ist
- In diesem Sinne:
- laut dhm.de:"Die "Aktion Reinhardt" (o. D.)
http://www.dhm.de/lemo/html/wk2/holocaust/reinhardt/index.html (Stand der URL: 2004-04-11)
- laut dhm.de:"Die "Aktion Reinhardt" (o. D.)
- bezieht sich "Reinhardt" überhaupt nicht auf Heyderich ... ich habe das schon am 3. April vorne in den Text eingefügt und kann die ganze Diskussion nicht verstehen: Das hier VORnamen als ursprüngliche Namensgebung gedient haben sollen erschient mir doch ziemlich absurd ... Hafenbar 01:19, 11. Apr 2004 (CEST)
- 1. Ich möchte die Seite etwa wie folgt abändern: Es ist streitig, ob sich der Namen ableitet von .... Außerdem möchte ich das namensproblem kürzer fassen, da es völlig unwichtig ist. 2. Im ersten Absatz möchte ich im Klammerzusatz das Wort "falsch" streichen), da man hier nicht von richtig/falsch sprechen kann, weil sich beides findet. OK ? Rolf 22:30, 11. Apr 2004 (CEST)
Noch ein Fundstück zu Reinhard/Reinhardt:
- Richard Breitmann/Shlomo Aronson: Eine unbekannte Himmler-Rede vom Januar 1943. In: VfZ 38(1990), Seite 337-348
- In Himmlers Rede zur Amtseinführung des Nachfolgers von Heydrich stellt sich heraus, dass selbst Himmler sich in der Schreibweise des Namens irrte. Folgerung der Autoren: "Wenn selbst H. sich irrte, spricht alles dafür, dass die Aktion Reinhardt nach Heydrich benannt wurde." (Seite 340) Gruß Holgerjan 20:39, 6. Apr 2006 (CEST)
Zahlen von Gerstein
Der Text gibt unkommentiert die Zahlen wieder, die Gerstein angab: Belzec: 15.000 Personen pro Tag, Sobibor: 20.000, Treblinka: 25.000.
Gerstein-Bericht enthält bekanntlich Irrtümer; seine Daten (von einem einzige Zeugen und überdies aus zweiter Hand...) werden von der neueren Forschungsliteratur so nicht übernommen: „Daneben hat vor allem ein Lagerbesuch des SS-Hygienikers Kurt Gerstein viel Aufmerksamkeit erfahren, dessen unpräzise Niederschriften unmittelbar nach Kriegsende im Westen lange Zeit als zentrale Dokumente angesehen wurden.” (= Dieter Pohl: Die Aktion Reinhardt im Lichte der Historiographie, S. 24. In: Bogdan Musial: ‚Aktion Reinhardt‘. Der Völkermord an den Juden im Generalgouvernement 1941-1944. Osnabrück 2004, ISBN 3-929759-83-7)
Die o. a. Zahlen sind nicht plausibel. Eine überschlägige Rechnung z. B. für Sobibor („Betrieb“ ab April 1942 / Opferzahl nach Höfle-Telegramm bis Jahresende 101.370) ergibt durchschnittlich weniger als 500 Opfer je Tag. Es sei dahingestellt, ob Globocnik prahlte oder Gerstein sich falsch erinnerte: Eine „Höchstleistung” von 20.000 liegt weitab von den tatsächlichen Kapazitäten. (Siehe auch Diskussion:Vernichtungslager Sobibor – Höchstleistungen sowie in den Diskus zu anderen Vernichtungslagern)
Gerstein berichtet übrigens in dieser Quelle auch, dass die Opfer nicht gezählt, sondern nur anhand der Zuglänge/Wagenzahl geschätzt wurden. In ISBN 3-10-040402-5, S. 177, heißt es zu Sobibor: "Normalerweise kam pro Tag nur ein Deportationszug an; es gab aber auch Tage ohne Transporte. Die Größe der Transporte überschritt selten 20 Güterwagen mit 2000 bis 2500 Menschen." Da diese noch am Tage ihrer Ankunft ermordet wurden, ist eine Angabe von 20.000 an einem Tag für Sobibor nicht vorstellbar. Die aufgezeigte Diskrepanz begründet erheblichen Zweifel an Gersteins Zahlen - Daher streiche ich lieber, als nicht plausible und ungesicherte Angaben zu lassen. --HolgerjanAusnahmsweise 19:36, 28. Mai 2011 (CEST)
Zu kurzer Artikel
Nach mehrmaligen Durchlesen muss ich sagen, dass der Artikel trotz seiner emminenten Schlüsselstellungen für die Judenvernichtung irgednwie wesentlich zu kurz geraten ist - stattdessen werden Roma erwähnt, welche nüchteren betrachtet "nur" einen Bruchteil der Opfer darstellten. Es fehlt mindestens der Hinweis auf die T4 zum einen wegen der Zurverfügungstellung von Schlüsselpersonal wie Technik-knowhow und der flexibelen Weiterentwicklung. Der T4-Stopp und Bouhlers oder evtl. Bracks Ehrgeiz die eingespielte T4-Organisation zu erhalten und deren Bedeutung für skizzierte Nachkriegsprojekte (wäre vermutl. wieder Euthanasie gewesen) als Motivation der KdF. Zudem sollte erwähnt werden, dass auch "reichsdeutsche" abgeschobene Juden über diverse Ghettos Opfer der "Aktion" wurden oder aus anderen Einrichtungen (Benndorf-Sayn und Theresienstadt) in die Vernichtungslager verlegt worden sind. URTh (Diskussion) 22:35, 13. Mai 2015 (CEST)
Einleitung
"Tarnname für die systematische Ermordung aller Juden und Roma" - im Artikel ist dann aber fast ausschließlich von Juden die Rede. Das geht so nicht. --House1630 (Diskussion) 12:15, 31. Jul. 2016 (CEST)
- Die Ermordung aller Juden ist ja klar, aber wie kommen hier "alle Roma" des GG hin. (Gibts dafür einen Quellenbeleg, weil mir das in dieser Absolutheit unbekannt ist). Dass Roma der Vernichtungaktion anheim gefallen sind will ich nicht bestreiten, aber mir selbst ist das nur aus dem Vernichtungslager Kulmhof bekannt - was wierderum nicht zur Aktion Reinhardt gehörte sondern eine Privatveranstaltung des Warthegaus war und aus dem KZ Auschwitz. MfG URTh (Diskussion) 12:44, 31. Jul. 2016 (CEST)
Zeitleiste unvollständig
Der Artikel ist unvollständig - das Lager Belzec wurde bereits seit Dezember 1941 errichtet. Christian Wirth und Josef Oberhauser waren seit diesem Zeitpunkt vor Ort. Beide kamen von der T4 und sind über die KdF dorthin abgeordnet worden. Nachlesbar bei B. Musial, H. Friedlander und E. Klee. URTh (Diskussion) 10:15, 6. Sep. 2016 (CEST)