Diskussion:Akustisches Musikinstrument
Begründung für Artikel
Hallo, ich beschäftige mich mit Klangerzeugung jeglicher Art, mit Akustik, Elektroakustik, herkömmlichen Instrumenten usw. Dazu habe ich auch etwas Fachliteratur. Es ist mir klar, dass 99% aller Leute (und sowieso alle Musiker) den Begriff "akustisches Musikinstrument" benutzen. Ich habe mir trotzdem erlaubt, den Artikel abzuändern. Ich denke, es sollten in einem Lexikon eben nicht umgangssprachliche Aspekte oder Anschauungen dominieren, sondern man sollte versuchen, den Stand, der in der Fachwelt erreicht worden ist, allgemeinverständlich darzustellen. Was bei dieser Thematik ziemlich schwierig ist. --Herbert Eppler 18:25, 4. Dez. 2006 (CET)
inhaltlich richtig
- Der Artikel ist technisch exakt ausgeführt. Was etwas weitschweifig geraten ist und das Wesentliche zuweilen in den Hintergrund geraten lässt, habe mir erlaubt, in die Anmerkungen zu setzen. Der Artikel sollte noch mal (vielleicht von einem zweiten) auf Verständlichkeit durchgegangen werden. Beispiele als solche sind gut, können aber bei Übergewicht Irritationen auslösen.--Nebukatnezar 23:35, 2. Dez. 2006 (CET)
weitschweifig
Ja weitschweifig war er. Nun ist er auch etwas durcheinander. Die Auffassung der Fachleute sollte ziemlich vorne stehen. Manche Sätze sind schief und Anmerkungen funktionieren nicht. Noch mal umformatieren?
--Herbert Eppler 18:25, 4. Dez. 2006 (CET)
akustisches Musikinstrument fraglich
Bei genauerer Überlegung ist der Ausdruck aber sehr problematisch. Es wundert daher nicht, dass er z. B. im Brockhaus nicht aufgeführt wird. --Herbert Eppler 14:48, 8. Dez. 2006 (CET)
natüerliches Musikinstrument
Hierin spiegelt sich die naive Auffassung wieder, die Klangformung in mechanischen Musikinstrumenten sei natürlich. Mechanische Musikinstrumente haben aber eine jahrhundertelange Entwicklung stetiger Verbesserung der Technik hinter sich. Zu ihrer Herstellung müssen große Anstrengungen unternommen werden. Ein Baum muss in meist großer Höhe ausgesucht werden, das Holz muss geschnitten und lange Zeit sorgfältig gelagert werden. Der Instrumentenbauer wird daraus das beste aussuchen, seine vielseitige Kunstfertigkeit rechtfertigt einen Lehrberuf außergewöhnlich langer Lehrzeit. Es liegen also Artefakte höchster Präzision vor, so etwas wächst nicht auf Bäumen. --Herbert Eppler 14:48, 8. Dez. 2006 (CET)
elektrisches Musikinstrument
Der Begriff elektrisches Musikinstrument ist auch problematisch. Durch eine Konstruktion von Spulen, Kondensatoren und Widerständen kommt es noch lange nicht zu einem Klang. Es fehlt das aktive Element. Dieses kann durch aktive elektronische Bauteile wie Röhren oder Transistoren gegeben sein, oder durch elektromechanische Energieumwandlung (Saite-Magnet-Tonabnehmer ind er E-Gitarre, oder Tonrad, Magnet, Spule in der Hammond-Orgel). Letztere Fall führt also zum elektromechanischen Musikinstrument. Bei dem elektronischen Instrument findet die Schwingungserzeugung ohne mechanische Beteiligung statt, nämlich z. B. in elektrischen Schwingkreisen. Der LC-Schwingkreis ist nicht elektronisch, sondern elektrisch, jedoch ist der Transistor ein aktives, elektronisches Bauelement. Ohne Transistoren gäbe es keine Dauerschwingung, auch formen sie den Klang in weiteren Stufen (Kurvenformer). Der wesentlich klangbildende Anteil bei dieser Instrumente ist also der elektronische. --Herbert Eppler 14:48, 8. Dez. 2006 (CET)
Automaten
Ein weiteres Problem besteht in der Bezeichnung der selbstspielenden Instrumente, wie dem Pianola. Oft sind sie mit den mechanischen Musikinstrumenten völlig baugleich, bis auf die Abspielvorrichtung. Der Unterschied besteht nur darin, dass kein Spieler benötigt wird. Dies drückt sich am besten in der Bezeichnung des mechanischen Musikautomaten aus. Orchestrion, Pianola, Drehorgel usw. sind also mechanische Musikautomaten und nicht einfach nur mechanische Musikinstrumente. --Herbert Eppler 14:48, 8. Dez. 2006 (CET)
akustisch
Alle Musikinstrumente sind notwendig akustisch, sonst hört man nichts. Es ist daher unüberlegt, gerade diesen notwendig gemeinsamen Aspekt aller Musikinstrumente als Unterscheidungsmerkmal einzuführen. Stattdessen muss man nach den Unterschieden fragen. Die Akustik ist eine Spezialisierung der klassischen Mechanik. Die Mechanik behandelt Körper, Kräfte und Bewegungen der Körper durch Kräfte. Dies betrifft z. B. die Bewegungen der Planeten, aber auch die Bewegungen einer Membran. Der typische Alltagssprachgebrauch bringt die Mechanik aber nur sehr einschränkend in den Zusammenhang mit Uhrwerken, Wagenhebern usw. Daher rühren letztlich alle Schwierigkeiten. In der Akustik tritt nun der Spezialfall auf, dass die Körper Gasmoleküle sind, oder z. B. auch die Atome in Kristallgittern eines Festkörpers. Es ist also von einer sehr großen Anzahl auszugehen. Weiters treten Wellenerscheinungen auf, also Bewegungen, die nicht nur zeit- sondern auch ortsabhängig sind. Sehr schnell langt man bei komplizierten Differentialgleichungen mit Randbedingungen an. Einfache Lösungen lassen sich nur durch spezielle Näherungen gewinnen. Dieser praktische Aspekt rechtfertigt die Einführung einer Spezialdisziplin -eben der Akustik- aus der Mechanik heraus. In der Akustik gelten aber alle Gesetze der Mechanik weiterhin (Newton), sie stellt keine grundsätzlich neuen auf. Bei der heutigen numerischen Lösung dieser Bewegungsprobleme kehrt man sogar direkt zu den Grundgleichungen der Mechanik wieder zurück und berechnet das Vielteilchensystem.
Ein paar Beispiele sollen dies allgemeinverständlicher machen:
- der Bogen streicht über die Geigensaite, wobei es zu einem Wechsel von Haftreibung und Gleitreibung kommt. Durch die Unregelmäßigkeiten der Oberflächen entsteht ein hörbares Kratzen (Rauschen). Die Saite als schwingfähiges System kann man als eine Reihe von Massenpunkten modellieren, die durch elastische Federn und Dämpfungselemente verbunden sind. Weil eben nicht nur ein einziger Massenpunkt mit einer einzigen Feder interagiert, so gibt es nicht nur eine mögliche Schwingung, sondern eine ganze Schar davon (Moden). So weit funktioniert alles schon, auch ohne Resonanzkasten. Auf diesen wird nur ein kleiner Teil der Schwingungsenergie übertragen. Er sorgt für die akustische Anpassung und damit für einen größeren Schalldruck. Zusätzlich wirkt er als Multibandfilter.
- Bei der Pauke wird der Schlegel zunächst von der Hand beschleunigt. Er trifft auf die Membran. Diese ist nun kein -im Wesentlichen- eindimensionales Gebilde wie die Saite, sondern hat zwei Dimensionen. Entsprechend muss das Modell als flächiges Netzwerk von Massen, Federn und Dämpfern ausgebildet werden. Dadurch gibt es wesentlich mehr Moden und diese haben nicht einmal mehr annähernd ganzzahlige Frequenzverhältnisse zur Folge. Der Kessel wirkt als Resonator.
- Bei der Flöte handelt es sich um die Strömungsmechanik einer laminaren oder chaotischen Luftströmung, die ein Resonanzrohr anregt.
Zur Beschreibung der Vorgänge werden die klassischen Elemente oder Begriffe der Mechanik herangezogen. Tatsächlich lassen sich mit Modellen aus solchen Elementen Physical Modelling sehr ähnliche Klänge darstellen, die hier vorgestellte Beschreibung funktioniert also auch praktisch. Um z. B. die Geige von elektronischen Musikinstrumenten zu unterscheiden, bleibt nur der oben erklärte mechanische Aspekt. Beim Klavier spricht man seit je her von der Mechanik. Die herkömmlichen Instrumente (Geige, Pauke, Xylophon, Flöte, usw.) sind also für den Fachmann allesamt mechanische Musikinstrumente. --Herbert Eppler 14:48, 8. Dez. 2006 (CET)
Links
Was ist "herkömmlich"?
- http://de.encarta.msn.com/encyclopedia_721550858/Instrumenten%C2%ADkunde.html
- http://www.ifm-zwota.de/ifmveroe.htm
- http://iwk.mdw.ac.at/Instrumentenkunde/literatur/instrumentenkunde.htm
- http://www.tu-ilmenau.de/fakmb/uploads/media/Schallwirkung.pdf
- http://www.kgw.tu-berlin.de/Studio/Meyer-Eppler/Meyer-Eppler.html
- http://www.wissenschaft-online.de/abo/lexikon/physik/1085
Viele Arbeiten betonen hier, daß es um mechanische Schwingungen, oder allgemein umn Probleme der Mechanik geht. Man findet auch den Begriff des mechanischen Musikinstrumentes im Sinne dessen, was hier im Artikel unscharf als herkömmlich bezeichnet wird. Dies scheint immer mit physikalischer Sachkenntnis des Autoren der Seite einherzugehen.
Zumindestens einige fachlich nicht ganz unterbelichtete Seiten sprechen nicht von "mechanischen Musikinstrumenten", wenn es um "mwechanische Musikautomaten" geht. Daß es 90% oder mehr aller Leute nicht so tun, sagt nichts über die Richtigkeit ihrer Bezeichnungsweise aus.
die Elztaler sollten es nun wirklich wissen:
--Herbert Eppler 19:01, 26. Dez. 2006 (CET)
- Pianola Museum in Amsterdam. --F2hg.amsterdam (Diskussion) 08:06, 14. Mär. 2013 (CET)