Diskussion:Anschauung

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--Zwobot 23:16, 26. Jan. 2007 (CET)

Möglicher Widerspruch

Leider muß ich auf einen möglichen Widerspruch hinweisen, der beim Leser des Artikels Anschauung zwischen folgenden Sätzen höchstwahrscheinlich entsteht:

Anschauung ist ein erkenntnistheoretischer Begriff, der in seiner heutigen Verwendung meist auf Immanuel Kant bezogen ist. Mit ihm wird auf den sinnlich-rezeptiven Anteil in der Erkenntnis Bezug genommen. ...
Kants in der Kritik der reinen Vernunft entwickelte Erkenntnistheorie unterscheidet zwischen empirischen Anschauungen, die uns durch Sinnesorgane gegeben werden, und reinen Anschauungen, die a priori vor jeder Erfahrung gegeben sind. Die beiden von Kant angenommenen reinen Anschauungen sind Raum und Zeit.

Wenn zu Anfang des Artikels die Verwendung des Begriffs nur „auf den sinnlich-rezeptiven Anteil in der Erkenntnis“ (KrV B 33) bezogen wird, so könnte der Leser damit mißverstehen, daß sich der Begriff bei Kant lediglich auf sinnliche Qualitäten bezieht. (Unter Sinnlichkeit könnte ja evtl. noch die Empfindung mit verstanden werden.) Eine solche Beschränkung auf die Sinnlichkeit besteht jedoch bei Kant nicht.

Der Begriff Anschauung ist nur wie eine Vielzahl anderer Begriffe von einem sinnlichen Vorgang abgeleitet, nämlich vom Vorgang des „Schauens“. Anschauung hat aber zusätzlich bei Kant eine übertrgagene, d.h. nicht nur sinnlich-rezeptive, sondern auch eine sinnbildliche Bedeutung. Die Beschränkung des Begriffs auf Sinnlichkeit ist also nicht eine von Kant verfolgte Absicht.

Dies wird im WP-Artikel sogar einige Zeilen später auch ausdrücklich so zum Ausdruck gebracht, nämlich dann, wenn der Begriff Anschauung auch im Zusammenhang mit „reiner Anschauung“ gebraucht und von empirischer Anschauung (=Sinnlichkeit) abgegrenzt wird. Man sollte also weiter oben im ersten Zitat das Wort „zunächst“ einfügen, wenn damit speziell die ursprüngliche Wortbedeutung vom Autor des Artikels gemeint sein sollte. Damit wird zumindest schon vorab angedeutet, daß der Begriff von Kant auch noch in anderer Bedeutung gebraucht wird.

Ggf. könnte der zweite Satz des ersten Zitats auch ganz entfallen. Er ist inhaltlich ohnehin wichtig, wenn es um die Abgrenzung von reiner Anschauung und empirischer Anschauung geht.

Um möglichst wenig Veränderungen einzuführen, müßte es müßte anstelle vorliegender Fassung besser heißen:

Anschauung ist ein erkenntnistheoretischer Begriff, der in seiner heutigen Verwendung meist auf Immanuel Kant bezogen ist. Mit ihm wird von Kant zunächst auf den sinnlich-rezeptiven Anteil in der Erkenntnis Bezug genommen (KrV B 33). ...

dann wäre das zweite Zitat wie folgt zu ergänzen:

Kants in der Kritik der reinen Vernunft entwickelte Erkenntnistheorie unterscheidet in einem zweiten Schritt zwischen empirischen Anschauungen, die uns durch Sinnesorgane gegeben werden, und reinen Anschauungen, die a priori vor jeder Erfahrung gegeben sind. Die beiden von Kant angenommenen reinen Anschauungen sind Raum und Zeit. Reine Anschauungen sind Vorstellungen, die zwar mit sinnlichen Wahrnehmungen verknüpft werden können, jedoch als solche frei von jeder sinnlichen Wahrnehmung, Empfindung oder Erfahrung sind, denen also „gar nichts Empirisches beigemischt ist“ (KrV B 3). - Mit empirischer Anschauung wird auf den sinnlich-rezeptiven Anteil in der Erkenntnis Bezug genommen.

Sofern niemand dagegen ist, nehme ich diese Verbesserung in 14 Tagen so vor. --Anaxo 22:52, 5. Feb. 2008 (CET)

Vergleich mit Begriff Intuition

Anschauung wird als ein Begriff dargestellt, der in seiner heutigen Verwendung meist auf Kant bezogen ist. Es wäre zu prüfen, inwiefern sich dieser Terminus im wesentlichen von dem Begriff Intuition unterscheidet. Dieser war bis zu Kant als Verdeutschung von lat. intuitus philosophisch gebräuchlich. Daher stellt sich die Frage, ob Anschauung und Intuition nicht als gleichbedeutend anzusehen sind. Vor Kant haben die meisten deutschen Philosophen in lateinischer Sprache geschrieben. Auch Kant hat seine frühen Werke noch in Latein verfaßt. Es wäre daher denkbar, daß Kant den Begriff Anschauung nur als Verdeutschung des bis dahin üblichen lat. Begriffs intuitus verstanden hat. Dafür spricht auch Kants eigene Definition des lat. Begriffs. Er schreibt in De mund. sens. sct. I, § 10: intuitus nempe mentis nostrae semper est passivus. Diese Beschreibung kommt auch der lat. Bedeutung von intueri nahe. Als Deponens kann dieses Verb auch als passiver Vorgang im Sinne der Rezeptivität betrachtet werden (intueri = angeschaut werden von apriorischen, d.h. bereits vorhandenen Vorstellungen in unserem Bewußtsein). --Anaxo 00:03, 6. Feb. 2008 (CET)

Streitfrage

Ist es möglich, sich auf Kants Beschreibung der Anschauungsformen zu beziehen, wenn es sich um psychologische Streitfragen handelt, so z.B., wenn archaische psychologische Symbole gedeutet werden sollen? Dieses Thema wird in der Diskussion von Artikel Astrologie berührt. --Anaxo 00:13, 6. Feb. 2008 (CET)

Möglicher Widerspruch II

Die vorgeschlagenen Änderungen wurden nun z.T. in geänderter Form umgesetzt. --Anaxo 14:47, 29. Aug. 2008 (CEST)

Mehrdeutigkeit

Vielleicht wird hier zu sehr die Begrifflichkeit von Kant favorisiert: Neben der sinnlichen Anschauung von Kant gibt es noch die Anschauung als unmittelbare Einsicht (so bei Leibniz, Locke), die intellektuale/intellektuelle Anschauung bei Fichte und Schelling und der Anschauungsbegriff bei Edmund Husserl.

So Gessmann, Martin: Philosophisches Wörterbuch. 23. Auflage. Kröner, Stuttgart 2009: Anschauung

--Hans-Jürgen Streicher 22:13, 24. Apr. 2010 (CEST)

kategoriale Anschauung im Sinne von Husserl

Aus der Seite über Husserl:

"Der Akt, in dem ein Gegenstand unmittelbar gegeben ist, ist die „kategoriale Anschauung“. Der gegebene Gegenstand als vermeinter Gegenstand enthält über die rein sinnliche Wahrnehmung hinaus einen Überschuss an Intentionalität, wie er in Wörtern wie „dieser“, „ist“ oder „er“ zum Ausdruck kommt, die jenseits des Sinnlichen liegen."

--Hans-Jürgen Streicher 22:24, 24. Apr. 2010 (CEST)

Anschauung - Wahrnehmung / Begriff - Substantiv

Zugrundeliegend gilt es mir, auf die Veränderung 'der Vorstellung über die Wahrnehmung' zu verweisen, gemäß dem nämlich ursprünglich, gemäß Euklids Aufbringen Sehstrahlen ausgesandt werden, worüber sich die Wahrnehmung des Sehens vollzieht. Der Kausalbezug ist hierin 'das Bezeichnende': schauen <-> an-schauen! Es begründet den Gegensatz einer ermessenden Passivität, worin man die 'Theorie' begründet, welche besagt, daß sich die Wahrnehmung durch das 'Angeschaute' (das Licht!) vollzieht, hingegen darin das wahrnehmende Subjekt, als ein Resultierendes darin ermißt. Die 'Anschauung' erfolgt hingegen nicht im Äußeren (des Auges), sondern im Innern (der inneren Sinne), welche ursprünglich im Bezug der 'Theosophie' die zugrundeliegende Ermessung waren, hingegen man sich in der etablierenden reinen Geistesphilosophie, gänzlich dem gegenüber distanzierte und darin einzig 'die geistigen Reflektionen' als Ermessung handhabte. Genau dies erfuhr jedoch im 18. Jahrhundert, seine konfrontierende Entgegentretung durch die sich etbalierende Nauturphilosophie - explizit darauf spezialisierend: der englische Sensualismus, wohingegen man hierzulande, es auf dem 'Selbst-Gefühl' begründete.

Das 'Mißverständnis' von Kant selbst, vor allem aber auch seiner 'Leser', beruht ausgehend in seiner Bezugnahme von 'Begriff'. Dies bezieht sich nämlich NICHT auf den sprachtechnischen Begriff, sondern derart dieser es selbst etymologisch besagt, auf das 'Ergreifen' der Sinnenerfahrung und dem daraus hervorgehenden 'Begreifen'. DARAUF bezieht sich der ausgehende Bezug, woraus hervorgehend, man auch die daraus folgernden sprachtechnischen Begriffe begründet, welche gegenüber der rein geistigen Ersinnung, eben NICHT rein syllogistisch - rein geistig begründet sind und sich vor allem darin unterscheiden, daß sie sich auf dem Subjekt begründen, wohingegen man in dieser Ersinnung, eine Objektivität zu begründen sucht, welche das Subjekt explizit NICHT enthält. Hierzu gilt es mir exemplarisch auch einmal auf den Monismus der Spezifikation von 'Wahrnehmung' zu verweisen, worin nämlich gar kein Erwirkungsbezug besteht, 'worüber' sich dies 'in seiner Unterscheidung' vollzieht, sondern darin einzig das im Auge ODER im Geiste erscheinende Bildnis die Grundlage ist (innere Sinne existieren hierin nicht - Begründung: Descartes' Körper/Geist). Tatsächlich erfüllt man darin jedoch einzig, den 'Sinn und Zweck' dieser künstlichen Sprache, dessen Urgrund auf Parmenides Aufbringen beruht und sich darüber dessen Erklärung ergibt. Das bezeichnende 'Substantiv', welches im Dialekt noch gar nicht existiert, repräsentiert nämlich das Unvergängliche, was es hingegen nicht ist, sondern einzig dem 'relativ' entspricht. DARIN besteht die Verwirrung, welche hingegen über John Locke seine zugrundeliegende (rückführende!) Aufklärung erfuhr, daß nämlich die Bildnisse der Sinne, des Geistes und der Sprache, substanziell andere sind und das Eine nicht in dem Anderen in Erscheinung treten kann. Wie man der Dissertation von Kant entnehmen kann, wurde diesem 'genau DAS' zur Grundlage, verlor sich jedoch zwischenzeitlich in seiner Spekulation der reinen Ermessung des Geistigen (Raum/Zeit), welcher wie Locke klarstellte, doch überhaupt keine eigenen Bildnisse begründet. Dem entsprechend, ist auch das Resultierende von Kant's Aufbringen, in keiner Weise eine Phänomenologie, derart man es erachtet, sondern hingegen die Aufklärung über das ermessende Paradoxum (welches einzig transzendental zu erlangen ist).

DARUM ist auch die Bezugnahme von 'Anschauung' derart wesentlich. Für den Geist, hat man anderweitig hingegen auch nirgends sonst, eine derartige Aufklärung aufgebracht, sondern einzig eingrenzend, gemäß der naturwissenschaftlichen Begründungen des Körperlichen. Es handelt sich hierin, um das Pondant zu Lockes Aufbringen, dem die Sinnesbegründung das Wesentliche ist, hingegen erst über Arthur Schopenhauer, das darin fehlende 'I-Tüpfelchen' durch sein Aufbringen erfuhr. Sie zusammengenommen, vollbrachten die Aufklärung über die Begründungswesen der drei Bildnisse, dem gegenüber man jedoch in der Gegenwart, sich gänzlich davon entfernt hat, um überhaupt nachzuvollziehen, WAS sie darüber aufklärten. Des Wesens Kern besteht darin, daß die Sinne gar keine 'Erklärungen/Begründungen' hervorbringen/liefern, sodaß wenn man sich darauf fixiert, zwangsläufig dies darüber in Paradoxen mündet. Das Elementare ist dem gegenüber die 'Einsicht' - DAS ist, was Kant eben NICHT erkannte - darin besteht die Erfordernis der 'Vernunft', was sich hingegen auch nicht über den Geist ergeben kann, da dieser nämlich gar keine Handlung vollzieht. --Jörg Lenaut@lk 12:32, 16. Sep. 2022 (CEST)