Diskussion:Augsburg-Wolfram- und Herrenbachviertel
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Trabantenstadt
Hallo,
gibt es eigentlich einen irgend einen Beleg für diese Theorie mit der Trabantenstadt? Es mag ja sein, dass während der Planungsphase des Schabencenters, also sagen wir zwischen 1968 und 1971 gewisse Kreise hochtrabende Pläne verbunden haben. Aber mal ganz nüchtern betrachtet kann man doch wohl feststellen:
- um 1950 war das spätere Herrenbachviertel eine Grünlandzone zwischen der Augsburger Innenstadt und Hochzoll bzw. Textilviertel und Spickel in Nord-Süd Richtung. Was liegt da näher, als hier Wohnsiedlungen vorallem für die Arbeiter der Textilindustrie wie auch für das benachbarte Osram-Werk zu gründen.
- Trabantenstadt, oder besser Satellitenstadt, suggeriert eine Art "autarkes Dorf" am äußersten Rande der Stadt. Keines von beiden trifft wirklich zu:
- Hochzoll ist seit 1913 ein Stadtteil von Augsburg. Die angebliche Trabantenstadt liegt also eher "mitten drin" als denn Trabant/Satellit am Rande zu sein.
- Von Autarkie kann erstmal keine Rede sein: In den 60er Jahren beschränkte sich die Infrastruktur auf eine Kirche, eine Volkschule und zwei Lebensmittelläden (den Rewe Mair in der Fritz-Kölle-Str. und den Konsum in der Herrenbachstr.).
- Von einer reinen "Schlafstadt" (vgl. Artikel zu Trabantenstadt) kann man aber ebenso wenig sprechen.
- Ende der 60er war nur noch eine Wildnis zwischen dem (heutigen) Alten Heuweg (der ursprüngliche Alte Heuweg verlief mitten durch das heutige Schwabencenter) und der Friedberger Str. übrig. Der Zeit entsprechend (vgl. etwa den zeitgleich entstandenen Hotelturm) musste etwas großartiges entstehen: So baute man eher höhere Betontürme vornehmlich mit Eigentumswohnungen als breitere Mietwohnblöcke ala "Neue Heimat". Etwas "Shopping Mall" Gedankengut wurde hinzugegeben und so entstand das Schwaben-Center. Die Ladenstraße war aber von Anfang an weniger auf die autarke Versorgung des Stadtteils Herrenbach denn auf die Schaffung eines Einkaufzentrums für die Region Augsburg-Ost angelegt. Dies zeigt schon allein die für damalige Verhältnisse eher üppige Dimensionierung der Parkmöglichkeiten, die sich mehr an Augsburger und Friedberger (darum auch das Dauerthema "Direktzufahrt" ins Parkhaus von Osten her), denn an "Herrenbacher" wendet! (Die Herrenbacher kommen eben gerade nicht von der Friedberger Str. her)
- Dass das Schwaben Center als Einkaufscenter hinter den damals sicherlich hochtrabenden Erwartungen (vergleichbar wohl der jüngeren Euphorie rund um die City-Galerie) zurückblieb, zeigte sich bereits Mitte der 70er Jahre. Nur hier ist auch der Artikel Schwabencenter falsch gepolt: Es handelt sich trotz der Ladenpassage vorallem um eine Wohnsiedlung! Mir fehlt belastbares Zahlenmaterial: aber die drei Megahochhäuser plus die zwei Türme im Westen plus die breit gestrecken Wohnblöcke im Norden bieten sicherlich zehnmal soviel Wohnfläche wie die Einkaufspassage Ladenfläche!
- Übrigens, bitte nicht vergessen: Im Herrenbach gibt es auch zahlreiche Reihen- und Einfamilienhäuser: Eichendorfstr. mit Wilh.-Busch-Weg, Fallerslebenstr. Mörikestr., Matthias-Claudius-Str. und ab Ende der 70er Jahre westlich der Lokalbahn ein ganzes Viertel im Viertel auf dem Gelände der ehemaligen Kammgarn-Siedlung. Man kann das nicht alles unter dem städteplanerischen Gedanken "Trabanten-/Satellitenstadt Schwabencenter" subsummieren! Und nicht zu vergessen: die angestammten Schrebergärten (entlang der Lokalbahn und östlich des Herrenbachs).
Außerdem ist der Abschnitt über das Herrenbachviertel nach der jüngsten Änderung [1] auch ziemlich sprunghaft. Grüße --Boobarkee 23:32, 9. Apr. 2010 (CEST)
- Dass das Schwabencenter eben gerade nicht der Versorgung des Herrenbachviertels dient, belegt auch der heutige Artikel in der AZ: Schwaben-Center von Aussenwelt fast abgeschnitten über die Auswirkung der aktuellen Einbahnstraßenregelungen in der Friedberger Straße östlich der Lechbrücke. --Boobarkee 23:52, 9. Apr. 2010 (CEST)