Diskussion:Aurangzeb
meint Ihr nicht, dass dieser artikel bisschen arg tendenzuioes ist. Aurangzeb hat immerhin eiige zukunftsweisende projekte unternommen. ein gemildertes strafrecht und ein hohes mass an toleranz sollte man nicht unterschlagen (so nachzulesen in dem Ficher weltgeschichte band ueber indien)(nicht signierter Beitrag von 222.66.8.130 (Diskussion) 10:14, 9. Aug. 2005 (CEST))
Das mag sein; aber seine brutale Unterdrückung Andersdenkender und seine miserable Verwaltung (nach ihm zerfiel das Mogulreich) sind auch nicht weiter gewürdigt. Er war engstirnig, lustfeindlich und misogyn... und viele weitere unerfreuliche Charakterzüge mehr... (nicht signierter Beitrag von 83.76.158.172 (Diskussion) 22:40, 11. Okt. 2005 (CEST)) auch würde mich interessieren von welcher Toleranz (für was/wen) Du da sprichst ... VMB(nicht signierter Beitrag von 62.202.114.74 (Diskussion) 16:24, 9. Jul. 2006 (CEST))
- "Engstirning, lustfeindlich, misogyn" --das kann man genau so gut von den iranischen Ayatollahs sagen.(nicht signierter Beitrag von Dunnhaupt (Diskussion | Beiträge) 02:44, 12. Feb. 2007 (CET))
in der mindischen geschichte beschreibt man aurangzeb als unterdrücker(nicht signierter Beitrag von 88.76.60.194 (Diskussion) 15:52, 1. Mär. 2007 (CET))
Ikonoklasmus
Die Tempelzerstörerei hat er gemeinsam mit den Wahabiten in Saudi-Arabien, die auch alle Tempel außer Mekka und Medina vernichteten, und mit den Taliban in Afghanistan. Bestehen da theologische oder ideologische Verbindungen?--Dunnhaupt 02:41, 12. Feb. 2007 (CET)
- Nein. Muhammad ibn Abd al-Wahhab, der Begründer der Wahhabiten, war fünf Jahre alt, als Aurangzeb starb. Aurangzeb zerstörte Tempel dort, wo er Gegner demütigen wollte. Den Tempeln von loyalen Spitzenbeamten verlängerte er den Unterhalt turnusgemäß. Eine Politik zur Förderung des Islam zu Lasten des Hinduismus hatte er durchaus, was ihm z.B. Guru Gobind Singh in seiner Unabhängigkeitserklärung (dem Zafarnama) als unislamisch vorwarf. Aber er nahm seine Generäle davon aus. Ich sehe ihn eher als einen Kaiser mit einem großen Imageproblem, der deswegen viele Fehler machte, mit denen er dann sein Reich ruinierte. Nicht als Superschurke, beileibe nicht als Lämmchen und schon gar nicht als Held. --Curryfranke (Diskussion) 18:03, 20. Apr. 2021 (CEST)
François Bernier
Ein Hinweis auf François Bernier wäre nicht schlecht, oder? --Reiner Stoppok 01:35, 9. Apr. 2007 (CEST)
Aussprache/Betonung
Schiene es nicht sinnvoll, eine lautschriftliche Version des Namens beizufügen? (nicht signierter Beitrag von 94.216.53.102 (Diskussion) 00:04, 18. Dez. 2012 (CET))
Überarbeitung nötig
Ach je, eine Woche Urlaub sollte ich nehmen, damit aus diesem Artikel noch was Gescheites wird. Die Angaben über Aurangzeb sind auf dem Stand von 1940. Als ob nicht John F. Richards, Michael Naylor Pearson, Satish Chandra und Muhammad Athar Ali in den 70er Jahren das Bild Aurangzebs wesentlich differenzierter dargestellt hätten. Es fehlt:
- Als Prinz war Aurangzeb wesentlich rajputen- (also Hindu-) freundlicher als Dara Shukoh.
- Der gescheiterte Assamkrieg und Gründe dafür: Terrain ungeeignet für eine Armee, die auf Masse setzt; völlig andersartiges Königreich von Assam, das nicht auf Steuern, sondern auf Fronarbeit basiert, und in dem jeder zum Kriegsdienst oder Straßenbau eingezogen werden konnte.
- Die Jizya betraf nicht die hinduistischen Offiziere in der Armee. Für den Rest war sie aber eine große Bürde. Trotzdem war sie nicht der Grund für die vielen Rebellionen. Das war:
- Der schon einsetzende Wirtschaftsboom, der das ganze folgende Jahrhundert anhielt. Durch ihn konnten sich lokale Kleinadlige jetzt eigene Soldaten leisten, die sie prompt gegen den Staat einsetzten. Besonders auch, weil jeder ein Interesse daran hatte, der Steuerschätzung nicht zu verraten, dass die Ernten viel besser waren als berichtet.
- Die Fatawa-yi Alamgiri sind bis auf den heutigen Tag ein wichtiges Nachschlagewerk für sunnitisch-hanafitisches Recht.
- Es waren nicht „zahlreiche Kriege“, sondern drei:
- Der gescheiterte Assamfeldzug 1662-1667,
- Die endgültige Eroberung der Sultanate von Bijapur und Golkonda 1684-87,
- Der darauffolgende Krieg gegen die Marathen 1689-1707, der sich bald in eine Pattsituation verfuhr und erst nach Aurangzebs Tod aufgegeben wurde.
- An dieser Pattsituation war Aurangzeb größtenteils selbst schuld, weil er
- den Imageverlust, den ihm Shivaji mit der Ablehnung eines hohen Postens und seiner Flucht nach Hause zugefügt hatte, auf Biegen und Brechen wettmachen wollte,
- nicht verstand, dass die Marathen nicht wie die mogulische Armee funktionierten, und auch nicht wie eine rajputische: „Dem himmelhohen Ruhm des ewigen Staates ergeben zu dienen“ war ihnen egal. Sie dienten auch keinem anderen Staat, sondern ihren je eigenen Interessen, und ihr König war nur ein Koordinator, der dafür sorgte, dass es gemeinsam mehr zu holen gab.
- alle Einkünfte aus den neu eroberten Gebieten von Bijapur und Golkonda in seinen Krieg steckte, statt dort eine stabile Verwaltung aufzubauen und den lokalen Adel dafür zu verwenden,
- die Gehälter der Offiziere kürzte, statt wie als Prinz die Wirtschaft im Dekkan wieder aufzubauen und die Räuber (d.h. oft die verarmten alten Adligen) zu bekämpfen,
- seine Gouverneure mit der Bekämpfung dieser Probleme im Stich ließ und Gehälter nur sporadisch zahlte bzw. die Gouverneure ihr Gehalt selbst eintreiben ließ, womit sie sich bald kaum von den Räubern unterschieden.
- nie mehr in Nordindien nach dem Rechten sah, wodurch die nordindischen Gouverneure ihre Steuern hinterzogen,
- den Krieg nicht einem seiner Söhne überließ, um sich um das ganze Reich zu kümmern, wie das sein Vater mit ihm getan hatte
- von seinen unterbezahlten Offiziere zwecks guter Bezahlung betrogen wurde, indem sie ihm weismachten, dass die Belagerung „sehr bald“ erfolgreich abgeschlossen sei, während sie mit in Wirklichkeit mit den Marathen Waffenstillstände schlossen, aus Angst, nach einem Frieden entlassen zu werden.
- Aurangzebs Zeitgenossen waren diese Missstände durchaus bewusst.
- Die auf Karten dargestellte „größte Ausdehnung des Mogulreichs unter Aurangzeb“ ist nicht ganz richtig, weil Aurangzeb die neu eroberten Gebiete nie richtig unter Kontrolle brachte und ihm auch in Teilen des Nordens (Punjab unter den Sikhs, Marwar, Gegend um Agra unter den Jats) die Kontrolle entglitt.
- Das Mogulreich zeigte schon zur Zeit der Krönung Aurangzebs Tendenzen, dass sich Offiziere in einer Provinz verbotenerweise eine Hausmacht aufbauten und so den Zusammenhalt des Systems untergruben. Aber durch Aurangzebs Krieg wurde der Ausbau der Hausmacht zur Notwendigkeit, weil das Jagir-System (zentrale Bezahlung aus den Einkünften einer festgelegten Gegend) verfiel und man sich selbst Einkünfte schaffen musste. So beschleunigte Aurangzeb den Zerfall des Reiches, statt etwas dagegen zu unternehmen, und seine Nachfolger bekamen das System nicht mehr in den Griff.
All das müsste hier rein, und zwar mit Belegen. Die hätte ich zwar, aber Zeit dafür habe ich nicht. Vielleicht wird's ja nach Weihnachten was... Curryfranke (Diskussion) 13:25, 5. Nov. 2018 (CET)
Todesdatum
Khāfī Khān schreibt in seiner Geschichte des Mogulreichs Muntakhab ul-Lubāb zum Todesdatum Aurangzebs:
„On Friday, the 28th Zí-l ka'da, in the fifty-first year of the reign, corresponding with 1118 A.H. (Feb. 21, 1707 A.D.), after performing morning prayers and repeating the creed, at about one watch of the day, the Emperor departed this life.“
In: Eliott und Dowson: The History of India, as Told by Its Own Historians. The Muhammadan Period, Bd. 7, S. 547.
Der 28. Ḏū l-qa‘da 1118 der Hidschra entspricht dem 3. März 1707 des gregorianischen Kalenders, und dem 20. Februar des julianischen. Da Großbritannien den gregorianischen Kalender erst 1752 einführte, findet man in älteren britischen Geschichtswerken oft julianische Daten für Ereignisse von 1752.
Damit wäre das Todesdatum geklärt. --Curryfranke (Diskussion) 17:43, 20. Apr. 2021 (CEST)