Diskussion:Bairisch/Archiv/2007
"Bairisch-Österreichische Sprache" ist aber kein wissenschaftlicher Begriff
Wer hat sich denn die Bezeichnung "Bairisch-Österreichische Sprache" ausgedacht? Diesen Begriff verwendet niemand , vor allem nicht die Wissenschaft! Selbst die Österreichische Akademie der Wissenschaften verwendet nur den Begriff "Bairische Dialekte" und "Sprachgebrauch in Österreich", aber nie "Bairisch-Österreichische Sprache". Siehe: http://www.oeaw.ac.at/dinamlex/
Der Begriff 'Bairisch-Österreichische Sprache' ist eine Übersetzung des im Englischen gebrauchten Begriffs 'Bavarian-Austrian' wie er international zB von Ethnologue.com verwendet wird, mit dem Kürzel 'bar' und dem Iso-Code 'ISO 639-3'. Obwohl wir uns noch streiten, ob Bairisch ein Dialekt oder eine Sprache ist, haben internationale Linguisten dieses Idiom aufgrund des doch beträchtlichen 'Abstandes' schon längst als Sprache klassifiziert, auch wenn leider der 'Ausbau' sehr zu wünschen übrig lässt. --El bes 18:05, 18. Mär. 2007 (CET)
Natürlich möchte man in Österreich gerne auch erwähnt werden, ist ja auch sehr wichtig und richtig, aber sollten wir nicht bei der allein gebräuchlichen, wissenschaftlichen Bezeichnung bleiben? Wo bleibt der wissenschaftliche Anspruch bei Wikipedia, oder soll es nur ein Boulevard-Lexikon werden? Maximilian 20:22, 10. Mär 2005 (CET)
- Es ist notwendig die Dialekt/Sprache-Problematik zu lösen. Es macht einfach keinen Sinn einen Artikel "Bairisch-Österreichische Sprache" zu haben, der die bairisch-österreichische Sprache, im Widerspruch zum Artikel "Dialekt", als Dialektgruppe definiert. 13 Mär 2005
- Ich denke, in einem Sprachatlas habe ich durchaus schon den Begriff "Bairisch-Österreichisch" verwendet gesehen - ich muss allerdings gestehen, dass ich mir weder 100%ig sicher bin, noch auf Anhieb sagen könnte, welches Buch das war.
- Allerdings halte ich ja insgesamt nicht sehr viel von allen bisherigen Versuchen, bestimmte Idiome als Sprachen und andere als Dialekte zu klassifizieren - ich finde mich zwar gewöhnlich mit dem allgemeinen Sprachgebrauch ab, aber ich empfinde die Einteilungen an sich als sehr willkürlich. --FAR 18:58, 30. Jun 2005 (CEST)
- Unter anderem wird der Begriff „Bairisch-Österreichisch“ in folgendem Werk verwendet:
- dtv-Atlas zur deutschen Sprache (S. 230-31 [Sprachenkarte])
- Ich hoffe, dass die Frage beantwortet ist. Postmann Michael 23:29, 3. Mär 2006 (CET)
- Unter anderem wird der Begriff „Bairisch-Österreichisch“ in folgendem Werk verwendet:
es kann Bayrisch-Österreichisch heißen oder bairisch, baiern sind ösis als auch die "bayern", während bayern mit dem Y ausschließlich auf den freistaat verweist ;-)
RE-ANTWORT: D' Boárisch-Östarräichische Språch
Ich muss Dir vollkommen recht geben, dass sich die bairischen Dialekte untereinander sehr stark unterscheiden! Man braucht sich nur das Altbayrische und österr. Bairisch anschauen. Ich habe in dieser Version Münchnerisch und Wienerisch zusammengemischt - so gut es geht! Ich finde eine Mischung der beiden Dialekte würde ein saloonfähiges "Hochbairisch" ergeben. Aber nun stellt sich wieder die Frage: wie?
Re-Re-Antwort: Ich gebe euch recht, dass sich die bairischen Dialekte HEUTE ziemlich stark unterscheiden. Das liegt aber vor allem daran, dass wir hier in Österreich immmer mehr 'verwient' sprechen und ihr in Bayern immer mehr 'verpreussischt'. Das ist den Sprechen selber oft gar nicht bewusst, aber deshalb driften wir auseinander. Ursprünglich waren sich zB die Mittelbairischen Dialekte von München bis Niederösterreich sehr sehr ähnlich, bis auf ein/zwei lautliche Unterschiede (Stichwort: Vokalisierung der Frikativlaute R und L), sowie natürlich ein paar lexikalische Unterschiede (bestimmte Wörter). Wenn man die Veränderungen der letzten 50 Jahre weg lässt, müsste es ganz einfach "d boarisch-ésdaraichische Schbråch' heissen. Man könnte es in Analogie zum Englischen "Dutch" für Holländisch, aber genau so gut einfach "Daidsch" nennen ;-) --El bes 18:12, 18. Mär. 2007 (CET)
- Bitte keine Nationalpolitisierung betreiben. -- Sinnierer 01:00, 27. Sep. 2007 (CEST)
- Lieber Sinnierer, die Konstruktion einer Sprache, sowie deren Dekonstruktion sind immer politisch. Und Deutsch ist keine rein natürlich gewachsene Sprache, da ist viel aktiv konstruiert worden. --El bes 18:33, 3. Nov. 2007 (CET)
- Und Du fühlst Dich jetzt berufen, auch zu konstruieren und zu dekonstruieren, nur halt reziprok zu den Germanisten? Ich verzichte auf das derartige Treiben von Germanisten wie von Austriazisten. -- Sinnierer 10:46, 4. Nov. 2007 (CET)
- Du verstehst das Wort Germanistik falsch. Das sollte eigentlich die Lehre der germanischen Sprachen sein, also Hochdeutsch, Niederländisch, Letzeburgisch, Jiddisch, Bairisch, Alemannisch, Friesisch, Platt und auch die Skandinawischen Sprachen werden von den Germanisten untersucht und betreut - analog zur Romanistik, die sich mit allen romanischen Sprachen beschäftigt und der Slawistik, die sich mit den Slawischen Sprachen beschäftigt. Englisch ist auf den meisten Universitäten ein eigenes Institut (Anglistik). Schau einfach einmal auf: Germanistik Vielleicht willst du bei diesem Artikel auch einen Edit War beginnen, weil dort Sachen stehen die dir nicht gefallen. --El bes 13:45, 4. Nov. 2007 (CET)
- Und Du fühlst Dich jetzt berufen, auch zu konstruieren und zu dekonstruieren, nur halt reziprok zu den Germanisten? Ich verzichte auf das derartige Treiben von Germanisten wie von Austriazisten. -- Sinnierer 10:46, 4. Nov. 2007 (CET)
- Erst einmal zum hinter die Ohren Schreiben: Ich habe nie einen Edit War begonnen und bin an keinem beteiligt. Und ich habe nie einen Löschantrag gestellt. Beides weder in der bairischen noch in der deutschen Wikipedia. Ich bin Demokrat, kein Diktaturanhänger. Nur hart und viel diskutiert habe ich. Du hast doch inzwischen meine Benutzerseite gelesen. Und zu Germanisten: Das meine ich oben im engeren Sinn, also bezeichnend diejenigen, die sich mit der deutschen Sprache beschäftigen. -- Sinnierer 18:41, 7. Nov. 2007 (CET)
- Und mit der Gegenüberstellung von a) Germanisten und b) Austriazisten (diesen Begriff gibt es soweit ich weiß nicht mal) meine ich mit a) Leute, die eine monozentrische Sicht haben, also Deutsch als auferlegte Einheitsblocksprache, und mit b) Leute, die Analoges mit dem österreichischen Deutsch machen. Insgesamt die Wissenschaftler, die den Bürgern bestimmte Sprachformen auferlegen wollen, statt die Bürger einfach reden und schreiben zu lassen, wie sie halt mal reden und schreiben. -- Sinnierer 19:03, 7. Nov. 2007 (CET)
Aufruf
Viele User, die an diesem Artikl mitgearbeitet haben, schreiben jetzt hauptsächlich für die Boarische Wikipedia. Die braucht aber noch mehr User, damit dort auch was weiter geht. Also alle die sich für Bairisch interessieren und einen bairischen Dialekt (aus Bayern, Österreich oder Südtirol) schreiben können (auch Zweitsprachler), sollten sich Wikipedia auf Boarisch einmal anschaun und vielleicht wollt ihr ja dort mitmachen. Vor allem auch der Artikel übers Bairische sollte auf Bairisch mindestens so gut werden, wie der Hochdeutsche. Schen Gruas und pfiat aich. --El bes 02:29, 20. Aug. 2007 (CEST)
Namensherkunft
der Name Bajuwaren ist gutes Latein (ursprünglich "baiu varii" oder so)und bedeutet viele Völker oder verschiedene Menschen oder sowas.Würde auch zu der Zeit passen,als der Name aufkam,da lebten in der Gegend um die Donau und dem südlichen Limes sowie im nördlichen Alpenvorland die veschiedensten Völker wie Markomannen,Bojer,Römer,Pannonier,Dalmatier e.t.c,es war zu der Zeit ein wahrhaft babylonisches Völkerwirrwar,es war halt sowohl Siedlungs- wie auch Durchzugs-(Transit)land.Daraus entstand die (leicht germanisierte)lateinische Bezeichnung "Vielvölkerland" oder "Land der vielen Völker" (baiovaria).Da Latein in Mitteleuropa die wichtigste Verkehrssprache der Oberschichten zu der Zeit war(ähnlich dem Englischen heute),wurde dieser Begriff eben in die anderen Sprachen übernommen.Mit Böhmen und Awaren oder so hat der Name sicher nichts zu tun,das ist Stammtischlinguistik und hat hier nichts zu suchen,eine regionale germanische Selbstbezeichnung hätte auch sicher nicht diese Verbreitung gefunden und auch nicht die Zeiten so wenig verändert überdauert.Einen bajuwarischen Urstamm,der das Donau-b.z.w Voralpengebiet eroberte,hat es nicht gegeben--172.180.33.13 18:55, 6. Mär. 2007 (CET)
Deutschssprachig vs. deutschsstämmig
"die Mundarten der deutschstämmigen Bevölkerung in Süd- und Westböhmen" deutschsprachig ist nicht automatisch dasselbe wie deutsch"stämmig" ich plädiere dafür die beiden termini zu tauschen da deutsch"stämmig" ein hoch unwissenschaftlicher begriff ist der dem deutschnationalen gedankengut zuzurechnen ist. 'die Mundarten der deutschsprachigen Bevölkerung in Süd- und Westböhmen' .. klingt auch entschieden relevanter was den eigentlichen artikel anbelangt.
allein schon der begriff "deutschstämmig" ist ein eindeutig deutschnationaler. ich würde mir hier und in so vielen andern artikeln wünschen dass der deutschnationlismus KEINE rolle ausser im sinne einer historischen betrachtung spielen würde.
ANTWORT: Diese Diskussion ist komplett egal, weil es sowieso keine autochtone deutschsprechende Minderheit mehr in der Tschechischen Republik gibt (ein paar Einzelpersonen natürlich ausgenommen). Die alten Landkarten, wo Teile Böhmens als bairisch-sprachig eingetragen sind, gehören in die Abteilung Geschichte und sind komplett veraltet. --El bes 19:07, 18. Mär. 2007 (CET)
Bayrisch vs. Bairisch
Als Sprachwissenschaftler und Staatsbayer, der nicht Sprachbaier ist, würde ich die Variante "bayrisch" gerne rausnehmen, weil das durch die Hintertüre doch wieder die -ay-Schreibung, die auf die heutige territoriale Bedeutung beschränkt sein sollte, zulässt. Ist es eigentlich üblich, dass die Stichwörter, auch wenn es sich um Adjektive handelt, groß geschrieben werden?
Der Al
Gibt es denn die Schreibung "bayerisch" nicht? Wird das dann nur bei Nomen verwendet (also Bayer statt Bayr)? Die Birte
BAYRISCH - BAIRISCH
Also, das Üpsilon im Wort Bayern ist erst durch die hellenophilen Wittelsbacher im 19. Jahrhundert eingefügt worden, damit es nobler ausschaut. Der Begriff 'Bairisch' ist wissenschaftlich korrekt und es sind damit die Österreicher genau so mit gemeint, doch leider können die wenigsten Leute damit etwas anfangen. Wenn man einen Oberösterreicher oder Steierer fragt ob er 'Bairisch' spricht, wird er sicher NEIN sagen. Vielleicht können wir hier zur einer verbreiteteren Kenntnis beitragen. --El bes 19:04, 18. Mär. 2007 (CET)
Bairisch ist keine Sprache
Bairisch ist keine Sprache, weil es über keine Standardvariante verfügt, die nötig wäre, damit man es Ausbausprache ansehen könnte. Abstandsprache zum Hochdeutschen ist es nicht mehr oder weniger als andere deutsche Dialekte im Süden. --Bonace 19:25, 10. Jul. 2007 (CEST)
Grundsätzlich bin ich derselben Ansicht. Es scheint aber so zu sein, dass die Sprachwissenschaft seit einiger Zeit andere Wege geht und, salopp gesprochen, jeden Feld-, Wald- und Wiesendialekt als Sprache ansieht. Ich bin darauf erstmals durch den Ethnologue aufmerksam geworden und hatte das ganze für eine Übertreibung schlecht informierter Evangelikaler gehalten (denn dahinter steckt das Summer Institute for Linguistics, das sich die Verbreitung der Bibel auf die Fahnen geschrieben hat). Anscheinend hat aber deren Klassifizierung der Sprachen der Welt eine gewisse Eigendynamik entwickelt, so dass jetzt auch jeder zweite Sprachwissenschaftler die Weisheit von den 6000 Sprachen nachbetet. Schaut man mal in den Ethnologue hinein, wird man die seltsamsten Überraschungen erleben. In Deutschland wird nicht nur Deutsch, Dänisch, Friesisch (Ost- und Nord-), Sorbisch, Sinti und Roma gesprochen, sondern insgesamt 27 Sprachen, unter denen sich allerdings die klassischen Einwanderersprachen wie Türkisch oder Italienisch nicht finden. Statt dessen werden Allemanic, Upper Saxon, Lower Silesian, Luxemburgeois, Mainfränkisch (sic) und Pfaelzisch (sic!) aufgelistet. Und natürlich Bavarian. Mit 246.050 Sprechern in Deutschland, offensichtlich alle handgezählt. Yupanqui 10:05, 11. Jul. 2007 (CEST)
Was die vom Ethnologue da sagen, halte ich nicht für besonders wissenschaftlich und deshalb für wenig maßgeblich. --Bonace 17:40, 11. Jul. 2007 (CEST)
- Ganz meiner Meinung. Aber die Verwendung des Begriffs "Sprache" für alle möglichen, manchmal recht willkürlich umrissenen Dialektgruppen, scheint sich doch allmählich durchzusetzen. Jedenfalls in der Wikipedia. Yupanqui 17:57, 11. Jul. 2007 (CEST)
Das ist eine einseitige Sicht des wissenschaftlichen Elfenbeinturmes, muss ich mal so etwas unsachlich anfügen. Denn wie ein Linguist das ganze sieht interessiert die Bevölkerung kein Stück. Jedoch betrachten die Menschen ihre Mundarten zum teil als eigene Sprachen. Anstatt den Menschen also immer zu sagen wie die Sprache auszusehen hat, entstanden ist sie ja auch nicht unter "Klinischer Kontrolle", begibt sich die Sprachwissenschaft immer mehr in die Rolle des "Beobachters" und nicht mehr des "Erziehers". Die letzte (de facto gescheiterte) Rechtschreibreform wird daher wohl auch die letzte Rechtschreibreform gewesen sein. Das sich die Menschen dem akademischen Einfluss mehr und mehr durch die neuen Medien entziehen ist sogar eine neue ganz gegenteilige Entwicklung. Im ganzen süddeutschen Raum kehren die jungen Leute wieder vermehrt zur Mundart zurück, mehr als die Generation der Eltern - allerdings auch ein Dialekt näher an der Standardsprache und vermischt mit Fremdsprachen. Im norddeutschen Raum wird die Umgangssprache mangels heimischer hochdeutscher Dialekte verstärkt und es finden auffällig viele englische Vokabeln eine neue Heimat. In der elektronischen Kommunikation über Chat, SMS, EMail findet für diese junge Generation auch fast vollständig der schriftliche Verkehr statt. Dort wird meist Mundart benutzt, in "Lautschrift" (die Mundartwörter werden lautschriftlich geschrieben mithilfe des Alphabetes der Standardsprache das man aus der Schule kennt). So ist das Schriftdeutsche selbst einmal entstanden, so entstehen alle Schriftsprachen (Hochdeutsch als ein Sammelsurium von oberdeutschen Dialekten mithilfe der Lautschrift des lateinischen Alphabets). So sinkt aber auch gleichzeitig die Kompetenz im Schriftdeutschen immer weiter. Das kann man nun als mangelnde Sprachkompetenz bezeichnen wenn man die Schriftsprache nach akademischen Maßstäben als die "korrekte" und einzig gültige Sprache bezeichnet. Die auch nur im Rahmen einer akademisch begleiteten Rechtschreibreform verändert werden darf (wo dort aber tatsächlich die höhere Legitimation liegt lässt sich nur durch den Status-Quo begründen). Es muss sich die Erkenntnis durchsetzen das alles dem Wandel unterworfen ist - auch die Sprachen, die ja auch durch Wandel erst entstanden sind. Und der Wandel ist heutzutage in jedem Lebensbereich atemberaubend Schnell geworden. Darum bemerken wir den Sprachwandel auch so sehr, früher hat ein Mensch in seiner Lebensspanne davon wenig mitbekommen. Das ist eben eine Grundsatzdiskussion wie man Linguistik versteht...das die Kenntnisse vom "Bühnendeutsch" in einem Mindestmaß vorhanden sein sollen und abrufbar sein müssen ist ohne Zweifel. Die restliche Entwicklung sehe ich aber keineswegs als "Degeneration". -84.155.112.37 01:08, 6. Aug. 2007 (CEST)
Ich betrachte jeden einzelnen Dialekt als vollständige und vollwertige Sprache. Und schreiben kann man auch alle, man muss sich nur überlegen, wie man es macht, z. B. so: Bairische Umschrift -- Sinnierer 22:26, 27. Sep. 2007 (CEST)
Ausbausprache
In der Nomenklatur von Heinz Kloss und der Definition von Joshua Fischman ist Bairisch keine eigenständige Sprache weil es keine Ausbausprache ist und über keine Standardvarietät verfügt, da habt ihr volkommen recht. Aber genau das wird im Moment gerade geändert und ich empfehlen jeden von euch einen Blick auf die bairische Wikipedia zu werfen. Mit 12 Millionen Sprechern (in Österreich und Bayern) ist Bairisch auch kein Wald- und Wiesendialekt. Die Daten auf Ethnologue sind übrigens wirklich nicht so besonders gut, aber deren Klassifizierung ist vollkommen in Ordnung. Man hat einfach im anglo-sächsischen Raum weniger Scheuklappen in der linguistischen Forschung als hier zu Lande. Leute die auch auf Bairisch schreiben können, das heisst in einer der verschiedenen Varianten des Bairischen, sind übrigens herzlich willkommen bei http://bar.wikipedia.org Schén Gruas und pfiat aich. --El bes 18:09, 3. Nov. 2007 (CET)
šp im Inlaut
Weiter oben wurde gesagt, im Mittelbairische gebe es eine Regel, wonach <sp> auch im Inlaut als šp realisisert werde. Hätte jemand Beispiele außer den oben genannten Eigennamen Kaschperl, Innschpruk und Augschburg? Eigennamen sind ja grundsätzlich nur bedingt geeignet, um eine Regel zu belegen. Yupanqui 10:27, 11. Jul. 2007 (CEST)
Weschpn? --Bonace 17:40, 11. Jul. 2007 (CEST)
- Ist fakultativ. Kannst Weschbm genauso wie Wesbm sagen, macht keinen Unterschied.--Rokwe 11:36, 13. Jul. 2007 (CEST)
Wienerisch Kruschpl "Knorpel", laut P. Wehle aus mittelhochdeutsch kruspe gleicher Bedeutung entwickelt. --Seidl 23:58, 3. Aug. 2007 (CEST)
frage
Warum gibt es über den in Österreich gesprochenen teil des Bairischen einen eigenen Artikel (Österreichisches Deutsch) während die Mundart in Bayern nur in diesem Sammelartikel behandelt wird. Das die Mundart in Bayern weniger lebendig ist kann man sicher nicht feststellen und überdies hat der Freistaat Bayern auch noch 4.5 Mio. Einwohner mehr als die Republik Österreich. Ich sehe also keine sachliche Begründung?! -84.155.112.37 00:57, 6. Aug. 2007 (CEST)
- Weil in Österreich nicht nur Bayrisch gesprochen und noch viel weniger geschrieben wird, auch wenn Österreichisches Deutsch historisch natürlich auch auf bayrische Dialekte zurückgeht. Gesprochen werden in Österreich auch allemannische Dialekte, und die Schriftsprache wie auch die Umgangssprache in Österreich sind durch viele Jahrhunderte der Verbindung mit Süd- und Osteuropa unter den Habsburgern modifiziert, ein Einfluss den Bayern selbst in dieser Form nicht erlebt hat. Und der Artikel Österreichisches Deutsch behandelt primär die schriftsprachliche (nationale) Standardvarietät des Deutschen in Österreich, das hättest du nach dem Lesen der Einleitung eigentlich gut erkennen können.
- Abgesehen davon ist Österreich seit 1918 (mit sieben schlimmen Jahren Unterbrechung) ein selbständiger Nationalstaat, der seine Sprache seit den 50er-Jahren sogar durch ein Österreichisches Wörterbuch staatlich offiziell kodifiziert hat. Daher vergleichst du Äpfel mit Birnen wenn du den "Freistaat" ins Spiel bringst, der hat verfassungsrechtlich keinerlei Bedeutung, wie dir jeder Rechtswissenschafter erklären wird (Wissenschafter ohne l, auch so ein Unterschied). Was der Vergleich von Bevölkerungszahlen bringen soll (ausser billiger Polemik) ist mir schleierhaft, weil sonst müsstest du beim Schweizerdeutsch noch viel kritischer sein. -- Rfortner 01:52, 6. Aug. 2007 (CEST)
- Es wird nicht nur in Österreich nicht nur Bairisch gesprochen, sondern auch - und das mit einem noch größeren Anteil - in Bayern. Die Bemerkung hinsichtlich "Freistaat" verstehe ich nicht so ganz, denn ein Land hat in Deutschland schon eine recht starke Stellung (deutlich stärker als ein Land in Österreich), sowohl in der Gesetzgebung wie auch in der Exekutive (die Verwaltung ist überwiegend Länderangelegenheit). Es ist richtig, daß die Bezeichnung als Freistaat keine Sonderrechte bedeutet, aber das hat der Benutzer mit der IP gar nicht behauptet. -- Der Stachel 02:04, 6. Aug. 2007 (CEST)
- Doch, doch, hat die IP, wenn auch in indirekter Form: Die anonyme IP hat in einem Satz den "Freistaat" Bayern der Republik Österreich gegenübergestellt (auch zahlenmäßig), und das ist mit Verlaub einfach Blödsinn. Es gibt die Republik Österreich und es gibt die Bundesrepublik Deutschland, thats it. Auch wenn Deutschland bekanntermaßen föderalistischer ist, aber es ist immer noch ein einheitlicher Nationalstaat dem auch das Land Bayern vollständig unterworfen ist, während Österreich seit 1918 (und auch davor) ... eh-schon-wissen ;-) -- Rfortner 02:21, 6. Aug. 2007 (CEST)
- Gegenüberstellen und vergleichen heißt nicht auf eine Stufe stellen. Daß der Freistaat Bayern zur Bundesrepublik Deutschland gehört, vergessen wir in Bayern allerdings gerne und müssen immer wieder daran erinnert werden. Wenn die Restdeutschen das nicht tun, dann tun es die Österreicher. -- Der Stachel 02:49, 6. Aug. 2007 (CEST)
- p.s.: Einheitliche Nationalstaaten gibts eh nicht und gab es auch nie. -- Der Stachel 02:53, 6. Aug. 2007 (CEST)
- *ironie-an* Jaja, immer diese sezessionistischen Südstaatler, das kennen wir Österreicher von unseren Kärntnern, die auch gerne einen Freistaat hätten, allerdings wäre das im Gegensatz zu Bayern ein sehr mittelloser Freistaat da Kärnten quasi "Nettoempfänger" ist ;-) *ironie-aus* -- Rfortner 03:22, 6. Aug. 2007 (CEST)
- Ähm, der Freistaat Bayern wurde 1946 gegründet, die Bundesrepublik 1949. Der Freistaat gab dabei Kompetenzen an die BRD ab - und hat diese nicht als "Verwaltungsbezirk" oder so von der BRD zugewiesen bekommen. Überdies hat der Bayerische Landtag dem Grundgesetz der BRD nie zugestimmt, sogar mit großer Mehrheit abgelehnt. Von den Amerikanern wurde nach dem Krieg aber ein neues unabhängiges Bayern untersagt, man wollte ein starkes Westdeutschland gegen die Sowjets schaffen. Auch wurde Verboten das die Bayerische Verfassung eine Möglichkeit enthält per Volksabstimmung wieder die Unabhängigkeit zu erlangen. Das Berlin die oberste Hauptstadt ist, ist nicht Gott-gegeben sondern Resultat des Preußisch-Österreichischen Krieges, den Österreich zusammen mit dem verbündeten Bayern verloren hat. Als Folge dieser Schwächung und unseres verrückten König Ludwig der Geld für seine Schwanengrotten wollte wurde dem Preußischen König von Bayern die Kaiserkrone angedient und damit de facto die Unabhängigkeit aufgegeben. Dafür erhielt der König von Bayern auch großzügige Geldzahlungen - hat sich also Verkauft. Das dies aber vom Volke ausging oder Kulturell bedingt ist, stimmt schlicht nicht. Bayern sind ethnisch "deutsch" - so wie Österreicher oder Deutschschweizer. Aber keine "deutschen". Das ist im Sprachgebrauch so wie Kanadier natürlich "Amerikaner" sind aber da man Umgangssprachlich damit die Bürger der USA meint verneint das natürlich jeder Kanadier. Weiterhin gibt es in der amtlichen Bayerischen Verfassung einen Paragraph der eine eigene Bayerische Staatsbürgerschaft beschreibt und gleichzeitig die deutschen mit den bayerischen Staatsangehörigen gleichstellt. Auch haben wir kein Deutsches Rotes Kreuz sondern ein Bayerisches Rotes Kreuz (BRK). Die CSU gibts nur in Bayern, dafür haben wir keine CDU. Derlei Beispiele gibts viele. Bayern besteht außerdem aus 7 Bezirken, die durchaus mit den Ländern in Österreich vergleichbar sind (auch in deren Größe sowie das es eigene Bezirkstagswahlen und einen Bezirkstag in jedem Bezirk gibt als eigenes föderales Parlament im Freistaat). Da gibts nicht nur die sogenannten Altbayern sondern auch die Schwaben im Westen und die Franken im Norden die zu Bayern gehören. Nach dem Krieg haben sich außerdem hundert-tausende Sudetendeutsche die aus Tschechien vertrieben wurden angesiedelt. Von den Ostdeutschen nach der Wende möchte ich gar nicht reden ;-) Soviel zu den angeblich größeren Kultureinflüssen in Österreich. Bisher sind wirs ja nur von den Preißn gewohnt das man unsere Eigenheit lächerlich machen will, von den Österreichern ist solch Verhalten neu. Vielleicht schauts ihr zuviel RTL, wer weiß. Hawedere! Die IP -84.155.106.96 10:27, 6. Aug. 2007 (CEST)
- Weiß nicht was Dein Posting mit Österreich zu tun hat und warum du daher schreibst "Soviel zu den angeblich größeren Kultureinflüssen in Österreich.." - weil von Österreich und seiner langen Geschichte als europäische Großmacht (Kaiser des HRR, Kaisertum Österreich), Brückenkopf nach Süd-Ost-Europa und Vielvölkerstaat (Österreich-Ungarn) hast Du offensichtlich echt wenig Ahnung. Dafür schreibst Du eine wunderschöne historische Abhandlung über Bayern, negierst dabei aber völlig dass Bayern heute realpolitisch wie auch rechtlich ein fixer Teil von Deutschland ist, daran gibt es nichts zu deuten. Selbst die CSU rüttelt daran nicht, einzig die Bayernpartei hat noch solch sezessionistische Ansätze in ihrem Programm, ist aber seit dem Ende der 50er-Jahre durch die sogenannte Spielbankenaffäre in der politischen Bedeutungslosigkeit versunken. -- Rfortner 10:59, 6. Aug. 2007 (CEST)
- Leute, was hat Euer politischer Beitragsaustausch mit den Bairischen Dialekten zu tun? Eine Sache, die Österreich und Bayern gemeinsam haben, sind zwei oberdeutsche Dialekthauptgruppen, die bairische in Altbayern und dem größten Teil Österreichs, und die alemannische im südwestlichen Bayern und in Vorarlberg, wikipedienmäßig repräsentiert durch die alemannische und die bairische Wikipedia. Diese sind jeweils Gemeinschaftsprojekte über jeweils mehrere Staaten hinweg (Die bairische: Deutschland, Österreich, Italien. Die alemannische: Deutschland, Österreich, Schweiz, Liechtenstein, Frankreich). Rfortner: Zusammenarbeit im europäischen Rahmen ist das Zauberwort, nicht Abgrenzung und Gegnerschaft. -- Sinnierer 21:32, 27. Sep. 2007 (CEST)
Pfiaddi (God)
Heißt das wirklich "Behüte dich (Gott)"? Ich hätte eher gedacht "Führe dich (Gott)". 84.150.86.237 15:22, 25. Sep. 2007 (CEST)
- Liegt doch auf der Hand: Bhüat' Di God --Eric 01 14:51, 13. Okt. 2007 (CEST)
zwee = zwei?
"Außerdem typisch für das Westmittelbairische ist die alte Form für „sind“: hand („Mir hand eam inna worn“ = „Wir sind dahintergekommen“; „Sie hand ea zwee“ = „Es sind zwei (Männer, Jungen etc.)“. Das Westmittelbairische unterscheidet nämlich bei der Zahl „zwei“ drei Geschlechter: „zwee“ (männl.), „zwo“ (weibl.) und „zwoa“ (sächl.). "
ich hab in oberbayern und der oberpfalz nie jemanden gehört, der "zwee" oder "zwo" für "2" sagt... meiner meinung nach stimmt das einfach nicht. oder liege ich falsch? Dalmas 18:44, 27. Okt. 2007 (CEST)
- Das mit den jeweils drei Formen von "zwei" stimmt schon. Mittelbairisch wie oben, nordbairisch "zwej", "zwou", "zwoa". Diese Unterscheidung wird jedoch heutzutage kaum mehr gemacht, man kann sie in den meisten Dialekten als veraltend oder veraltet ansehen. -- Sinnierer 12:35, 28. Okt. 2007 (CET)
Wikipedia auf Boarisch
Liebe Wikipediaraner, falls ihr nicht nur ÜBER Bairisch schreiben wollt, sondern auch AUF Bairisch, schaut einmal bei der Wikipedia auf Boarisch vorbei. Gute Autoren und engagierte Mitarbeiter sind dort jederzeit willkommen. Es kann dort übrigens jeder in seiner Variante des Bairischen schreiben, also genau so Südtirolerisch und Burgenländisch wie Niederbayrisch oder Oberpfälzisch. Schaut vorbei: http://bar.wikipedia.org
Schén Dãng und pfiat aich --El bes 18:29, 3. Nov. 2007 (CET)
Nasalvokale
Im Artikel Nasalvokal steht zu lesen, im Bairischen gebe es Nasalvokale. Was ist daran wahr?--Ulamm 23:59, 23. Nov. 2007 (CET)
- Die gibt es im Bairischen tatsächlich, je nach Dialekt stärker oder schwächer ausgeprägt. Oft wird ein Vokal nasaliert, wenn das "n" wegfällt. z. B. i bĩ = ich bin, Krẽ = Kren/Merrettich, Mã (in anderen Dialekten Mõ oder Mo) = Mann. Besonders in Österreich gibt es auch bairische Dialekte, wo allgemeiner vor Nasalkonsonanten nasaliert wird. -- Sinnierer 11:28, 22. Dez. 2007 (CET)
Regensburg gehört de facto zum niederbayerischen Sprachraum
Lebe seit meiner Geburt hier (~30 Jahre) und habe sprachlich noch wenige bzw. gar keine "reinen Oberpfälzer" getroffen. Deshalb sollte die bestehende Einteilung geändert und Regensburg dem niederbayerischen Dialektgebiet zugeordnet werden. Ich denke das spiegelt die Realität am besten wieder, zumal die bayerischen Donaustädte schon immer einen gemeinsamen Kultur- und Sprachraum gebildet hatten.
Wenn schon von "Nieder- und /Donaubayerisch" gesprochen wird, dann sollte sich auch die geographische Einteilung daran halten.
- "Niederbairisch, Donaubayerisch und Oberpfälzisch" sind keine sprachwissenschaftlichen Einteilungskriterien. Zudem ist es oft irreführend, wenn man bairische Dialekte nach rein geografischen Kriterien einteilt (ausgenommen bei kleinräumlichen und Ortsdialekten). Ich habe den Text im Abschnitt "Nordbairisch" jetzt verbessert. -- Sinnierer 19:17, 31. Dez. 2007 (CET)