Diskussion:Bata (Konzern)
Baťa in der Tschechoslowakei nach 1945
Zitat: Das Unternehmen erhielt den Namen Svit und die kommunistische Regierung versuchte, sämtliche Erinnerungen an Tomáš und Jan Antonín Baťa und ihre Errungenschaften zu unterdrücken. Die Baťas wurde als rücksichtslose Kapitalisten dargestellt, die für höhere Profite ihre Arbeiter ausgebeutet hatten.
Ich habe vor etwa 45 Jahren Gottwaldov besucht und auch mehre Führungen durch die Stadt und Svit-Fabrik erlebt, man sprach allgemein trotz Parteitreue fast gottesfürchtig über die Familie Baťa, ich kannte vorher bereits auch einige kritische Publikationen und hätte ich sie damals zur Hand gehabt, hätte man mich mit samt den Büchern wohl raus geschmissen. Nein, auch im verstaatlichten Betrieb genoss die Gründerfamilie noch weiter Respekt und Hochachtung, die ganze Baťa-Stadt war schön grün und sehr gepflegt (vom Dach des zentralen Hotels „Moskva“ aus gesehen), fast frei vom Zierrat des "sozialistischen Realismus", den man wo anders in der Republik noch so reichlich hingepflastert habe. 87.245.91.33 08:32, 24. Jun. 2009 (CEST)
- Naja, das ist ja nun kein direkter Widerspruch zur obigen Formulierung die kommunistische Regierung versuchte. Das sagt ja noch nichts darüber aus, inwieweit es ihr gelang, und wie sich das nach 1964 (2009 minus 45) entwickelte. Schon allein der Fakt, dass gerade dieser Stadt ausgerechnet der Name Klement Gottwalds gegeben wurde, spricht Bände. Als ich mal in den 1980ern durchgefahren bin, sah es durchaus recht „sozrealistisch“ aus... -- SibFreak 08:44, 24. Jun. 2009 (CEST)
- Zustimmung, ich reiste 2002 durchs Land und sah mich um, jedoch ist es nicht (allein) die kommunistische Regierung nach Weltkrieg II. gewesen, vielmehr gab es bereits 1928 ein sehr kritisches Buch und noch und noch, es waren auch nicht unbedingt die Linken, die den Schuhkönig kritisierten, es war vor allem die bürgerliche Konkurrenz, die Baťa bewunderte und fürchtete zugleich. Die vielen Schuhmacher und kleineren Fabrikanten, die sich bedrängt fühlten durch die Billigschuhe und andere Konzernprodukte (Gummi, Textil, erste Kunststoffe, Chemie, Bauindustrie, Maschinenbau, ja T.B. wollte angeblich sogar Autos und Flugzeuge bauen, er war angeblich selbst ein Technikfan und Vielflieger - was sein Leben dann auch verkürzte). Mit Gewerkschaften hatte Baťa nichts am Hut, da lernte man zu fliegen, wenn man darüber sprach. Wer im Betrieb mit verdiente, nahm es aber gerne im Kauf, da man gut verdiente. Wer dabei zu kurz kam, der war dagegen. 1945 wurden die Werke noch nicht verstaatlicht, sie blieben noch zeitlang „Baťa“ und nicht „Svit“, 1947 gab es in Europa eine Missernte und danach kam die Kartoffelkäferplage, eine Baťa-Firmenbroschüre zeigte, wie Baťa-Werke die Tschechoslowakei vor dem Hunger retteten, weil man für die weltweit begehrten tschechischen Schuhe jetzt in der brüderlichen Sowjetunion Brotgetreide einkaufen konnte. Also ganz unumstritten ist der Baťa-Klan aber nie gewesen, aber das ist auch der Preis des Erfolgs! Die Bata-Storry ist schon ein kapitalistisches Märchen gewesen, ein Phänomen, etwa wie Ford oder Migros, aber sicher nicht schwarz-weiß.
Warum Zlín 1949 zum Gottwaldov wurde? Das ist schon bisschen komplizierter: es war nach dem Krieg schon verworren, viele Strassen, Plätze usw. hatten zu späten k.&k. Zeiten irgendwelche adeligen Kriegsführer-Namen bekommen, nach 1918 versuchte dann die junge Republik andere Helden, die Nazi-Okkupation brachte wieder neue - unbeliebte Namen, der Wiederstand, Krieg und die s.g. Revolution dann aber neue Märtyrer und Helden. Der erste kommunistischen Republikpräsident sollte dem Volk irgendwie aristokratisch verkauft werden - man nannte es später „Persönlichkeitskult-Entfaltung“ - und Gottwald wirkte selbst früher in der mährischen Gegend und Zlín war aus dem Krieg einmalig gut erhalten geblieben, modern, grün ohne Trümmer, nicht wie die meisten anderen Industriestandorte, das passte scheinbar den neuen Machthabern und sie taten später auch gerne so, als wäre der bisherige Erfolg von Baťa, sprich Svit und Gottwaldov ihr Verdienst - es glaubte schlicht niemand und die Baťaschuhe bekamen so nach und nach auch ihren entsprechend „billigen“ Ruf. Wie der Klement G. selbst und auch seine 2 Antonín-Nachfolger. Das Volk lachte nur zu gerne und böse über sie. Also die Umbenennung in Gottwaldov war einfach ein „Raub“, man schmückte sich nur zu gerne mit den fremden Schuhen, auch wenn sie viel zu groß waren oder sonst nicht passten. Man hätte auch einer der neuen Industriestädte nach dem Neukönig benennen können, aber diese waren 1949 noch höchstens eine Baustelle voll Schlamm und Mühsal. Und an eine richtig historische Stadt mit echter Altstadt und Geschichte haben sie sich doch nicht getraut. Aber das ist bitte meine Interpretation, wo anders hat man die Städte nach Stalin umbenennen müssen, vielleicht wollten sie dem zuvorkommen. So musste Stalin in der Tschechoslowakei nur noch mit Strassen, Alleen, Plätzen und Parks vorlieb nehmen - für eine kurze Zeit, dann musste er aber wieder weg, vor dem Gottwald noch! 87.245.91.33 09:45, 24. Jun. 2009 (CEST)
- Zustimmung, ich reiste 2002 durchs Land und sah mich um, jedoch ist es nicht (allein) die kommunistische Regierung nach Weltkrieg II. gewesen, vielmehr gab es bereits 1928 ein sehr kritisches Buch und noch und noch, es waren auch nicht unbedingt die Linken, die den Schuhkönig kritisierten, es war vor allem die bürgerliche Konkurrenz, die Baťa bewunderte und fürchtete zugleich. Die vielen Schuhmacher und kleineren Fabrikanten, die sich bedrängt fühlten durch die Billigschuhe und andere Konzernprodukte (Gummi, Textil, erste Kunststoffe, Chemie, Bauindustrie, Maschinenbau, ja T.B. wollte angeblich sogar Autos und Flugzeuge bauen, er war angeblich selbst ein Technikfan und Vielflieger - was sein Leben dann auch verkürzte). Mit Gewerkschaften hatte Baťa nichts am Hut, da lernte man zu fliegen, wenn man darüber sprach. Wer im Betrieb mit verdiente, nahm es aber gerne im Kauf, da man gut verdiente. Wer dabei zu kurz kam, der war dagegen. 1945 wurden die Werke noch nicht verstaatlicht, sie blieben noch zeitlang „Baťa“ und nicht „Svit“, 1947 gab es in Europa eine Missernte und danach kam die Kartoffelkäferplage, eine Baťa-Firmenbroschüre zeigte, wie Baťa-Werke die Tschechoslowakei vor dem Hunger retteten, weil man für die weltweit begehrten tschechischen Schuhe jetzt in der brüderlichen Sowjetunion Brotgetreide einkaufen konnte. Also ganz unumstritten ist der Baťa-Klan aber nie gewesen, aber das ist auch der Preis des Erfolgs! Die Bata-Storry ist schon ein kapitalistisches Märchen gewesen, ein Phänomen, etwa wie Ford oder Migros, aber sicher nicht schwarz-weiß.
Bebilderung
Das hier gezeigte Gebäude von Bat'a in Prag ist zur Illustration schon ok, mehr aber nicht. Dasjenige im heutigen Liberec schlägt es architektonisch um Längen. Davon gibt es doch auch ein gemeinfreies Bild, das ein Experte mal einfügen könnte - zusätzlich oder als Ersatz ... --Kolya 00:23, 1. Dez. 2011 (CET)
- Und nun? Wozu dieses sinnlose Bildherumgeschubse? Benutzer:Alofok /\^/\ Anhänger des White bag movements 17:02, 1. Dez. 2011 (CET)
Genealogie fehlerhaft
Gemäss Artikel wurde die Firma 1894 gegründet von Tomáš Baťa dieser starb 1932. Es kann kaum sein, dass dessen Enkel 2001 das Unternehmen übernahm. Ist das nicht der Grossenkel?--Blauer Heinrich 19:22, 18. Feb. 2012 (CET)
Sportsponsoring erwähnen?
Im Verein Baťa Zlín baute der Athlet Jan Haluza den Langstreckenläufer, mehrfachen Olympiasieger und Volkshelden Emil Zátopek (1922-2000) auf. --Helium4 (Diskussion) 16:45, 16. Sep. 2012 (CEST)
- Ob es überhaupt erwähnenswert ist, kann man diskutieren, klar ist, dass es nicht in diesen Artikel gehört. --77.4.80.219 06:01, 23. Nov. 2012 (CET)
- Das die Firma Sportvereine unterstüzt wäre eventuell erwähnenswert. Aber Trainer und Sportler die davon profitierten eher nicht.--Pistnor (Diskussion) 22:59, 21. Apr. 2013 (CEST)