Diskussion:Bernhard Pack
Persönlichkeit
Ich hatte das Glück, Bernhard persönlich zu kennen und mit ihm einige Mal über sein Moraig-Projekt zu sprechen. Bernhard war eine faszinierende Persönlichkeit, der es im Gespräch verstand, andere für sein Ziel zu begeistern, ja zu entflammen. Vom äußerlichen Eindruck war er eher bescheiden, fast zurückhaltend. Aber wenn er von seiner Mission sprach, für die Menschen in der spanischen Region um Alicante das dringend benötigte Trinkwasser zu finden, war er voller Überzeugungskraft und Idealismus. Er setzte alles dafür ein. Um meinen subjektiven Eindruck seiner Persönlichkeit zu bekräftigen, gebe ich nachfolgend teilweise den Text der Todesanzeige wieder, wie sie am 10. Oktober 1992 in der Saarbrücker Zeitung erschien:
Erschüttert nehmen wir Abschied von einem außergewöhnlichen Mann. Sein Idealismus und Perfektionismus machten ihn einzigartig. Seine Ehrlichkeit, seine Bescheidenheit und seine kompromisslose Hilfsbereitschaft ließen ihn zu einem unersetzbaren, zuverlässigen und warmherzigen Freund werden. Für seine große Arbeit, die ausschließlich den Menschen dienen sollte, ließ er sein bis dahin junges Leben: Bernhard Pack wurde 28 Jahre alt. In seiner kurzen Zeit leistete er weit mehr als andere in hohem Alter.
Wir als seine engsten Freunde und Mitarbeiter schätzen uns alle glücklich, als Zeitzeugen mit ihm gelebt und gearbeitet zu haben.
Zu seinen Lebzeiten haben viele Personen Bernhard Pack durch seine Bescheidenheit gar nicht erst wahrgenommen. Mit seinem letzten bislang größten Dokumentarfilm (Moraig, Expedition ins Ungewisse) kam Bernhard Pack international zu hohen Ehren und Preisen, während er „in seinem Heimatland“, wie er es oft bezeichnete, kaum Beachtung fand. Und sollte man eines Tages über Europäer reden, dann wird sein Name im Zusammenhang mit dieser Geschichte nicht zu übersehen sein. Das Projekt Moraig geht weiter.
-- Gio von Gryneck 10:00, 27. Okt. 2010 (CEST)