Diskussion:Bipolare Störung

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Zur manischen Kreativität

Der Abschnitt über Kreativität ist in dieser Darstellungsform leider teilweise bedenklich, weil er die Sache verherrlicht, und z.T. spekulativ ist.

Ob die "Kreativität meist erhalten bleibe", und "als positiver Aspekt dieser Störung wirken" könne, ist sehr zweifelhaft. Von einer Fachfrau wurde mir das Gegenteil gesagt, Zitat: "...das lässt sich meistens nicht halten."

Der folgende Satz ist so übertrieben formuliert, dass er mir direkt aus der Vorstellungswelt einer manischen Person zu stammen scheint:

"Manisch-depressive Menschen sind in ihrem manisch anmutenden Arbeiten bei entsprechender Therapie und Betreuung dann zu Werken fähig, die Menschen ohne manische Erfahrung oftmals für unmöglich halten."

Extrem problematisch ist die folgende Formulierung:

"Visionen zu verwirklichen, setzt in diesem Sinn allgemein einen manischen Antrieb voraus." (!!!; Anm. d. Verf.) "Die kreative Umsetzung der manisch anmutenden Energie ist somit jeweils ein Glücksfall und ist in diesem Sinne auch anzustreben...,".

Und zwar deshalb, weil die Manie, um die es hier geht, von vornherein etwas Krankhaftes hat. Es geht hier nicht um Begeisterung oder darum, dass jemand ein bisschen rauschhaft oder sehr gefühlsbetont ist. Manische "Kreativ"-Schübe entstehen meist sehr plötzlich, für die Umwelt scheinbar aus dem Nichts, und haben dann etwas Obsessives, Besessenes. Mit der dahintersteckenden Motivation stimmt leider oft etwas nicht, z.B. kann bei manischen Personen eine besessen verfolgte Idee von Weltruhm und Reichtum dahinter stecken, die von ihnen dann auch als steile Blitzkarriere erwartet wird (das wird allerdings fremden Personen nicht unbedingt gesagt). So jemand fühlt sich unbesiegbar und lässt sich von niemandem etwas sagen, und schmiedet u. U. auch schon Pläne, was er mit dem erhofften Geldsegen später Alles anstellen will (durchaus positive, weltverbessernde Ideen). Gerade aus diesem Ideencocktail in Kombination mit einer leider sehr häufigen Fehleinschätzung oder Überschätzung der eigenen Möglichkeiten oder Talente und einer Unterschätzung der Schwierigkeiten in der Außenwelt entsteht ja die manische Euphorie. Nahestehende Menschen (z.B. Ehepartner), die versuchen, die Sache etwas vorsichtiger anzugehen oder etwas Realismus hineinzubringen, werden dann übrigens schnell und einfach, und ohne das geringste Bedauern von der manischen Person abserviert. Die Betroffenen in ihrer bedingungslosen Euphorie sind für die Angehörigen oft nicht mehr wiederzuerkennen.

Bei "normalen" Künstlern oder Musikern geht es dagegen vor allem um die Musik oder Kunst selber, die auch über längere Zeit ausgeübt wird, wobei Schwierigkeiten über längere Zeitstrecken die Freude und das Interesse an der Kreativität nicht auslöschen; dazu können durchaus auch streckenweise körperliche Blockaden wie die erwähnten Sehnenscheidenentzündungen o.ä. gehören, die auch bei "normalen" Künstlern auftreten können, und dann oft mithilfe von besonderen Techniken überwunden werden.
(Man muss einräumen, dass einige moderne Kunst- oder Musikrichtungen wie z.B. Heavy Metal oder Hardrock allerdings von vornherein Fragen bezüglich "gesund" oder "krank" aufkommen lassen, aber das ist ein anderes Thema...)

Die Behauptungen von Kay Redfield Jamison, dass z.B.

"die Häufigkeit bipolarer Störungen bei kreativen Persönlichkeiten das 10-fache der Häufigkeit bei der Allgemeinbevölkerung" betrage,

sind leider schon deshalb sehr problematisch, weil sie selber zwar Ärztin, aber auch eine Betroffene ist, und deshalb möglicherweise die negativen Aspekte der Krankheit herunterzuspielen versucht. Auch ihre völlig spekulative Behauptung, dass

"Mehr als ein Drittel aller zwischen 1705 und 1805 geborenen englischen und irischen Dichter an bipolaren Störungen gelitten"

hätten, ist aus dieser Sicht sehr problematisch und überhaupt nicht beweisbar. Eine bloße Behauptung, Spekulation (manisch... ?)! Selbst wenn Redfield Jamieson damit recht hätte, dass "mehr als die Hälfte" britischer Dichter dieses historischen Zeitraums "an Stimmungsstörungen" gelitten hätte, hat das leider überhaupt nichts mit einer Bipolaren Erkrankung zu tun. Stimmungsschwankungen sind nicht das Gleiche wie eine manisch-depressive Erkrankung.

Mit freundlichen Grüßen,

Anonym 2019 (nicht signierter Beitrag von 217.149.168.238 (Diskussion) 12:03, 2. Feb. 2019 (CET))

PS: Ich schlage vor, die angeführten Zitate zu streichen. (nicht signierter Beitrag von 217.149.168.238 (Diskussion) 12:10, 2. Feb. 2019 (CET))

Jamisons Äusserungen sind im Kontext der Entstigmatisierung von BAS zu verstehen. Gegen die wird oben angeschrieben, wenn jede manische Kreativität als per se krankhaft bezeichnet wird. Das ist eine grob fahrlässige Pauschalisierung. Sie passt aber ganz gut zur Auffassung, dass Hardrock oder Heavy Metal möglicherweise auch bloss 'krank' sind. 178.198.183.72 06:11, 31. Mai 2019 (CEST)

Namensgeschichte

Kann man vielleicht mal erfahren, welcher bipolar Gestörte die etablierte, anschauliche und zutreffende Bezeichnung "manisch-depressiv" durch diesen schwachsinnigen Begriff ersetzt hat und wann? (nicht signierter Beitrag von 2001:4DD2:B1E4:0:B819:F99A:CB97:999C (Diskussion) 10:50, 13. Feb. 2019 (CET))

Dank für die Frage. Hab recherchiert und nachgetragen. --Saidmann (Diskussion) 20:45, 13. Feb. 2019 (CET)
Es gab weitere Bezeichnungen, etwa 'zirkuläres Irresein' (Lange in 'Erbbiologie und Erbpathologie Nervöser und Psychischer Ƶustände und Funktionen', 1938). Er definiert: „Das manisch-depressive Irresein […] umfaßt einerseits das ganze Gebiet des sog. periodischen und zirkulären Irreseins, andererseits die einfache Manie, den größten Teil der als ‚Melancholie‘ bezeichneten Krankheitsbilder und auch eine nicht unerhebliche Zahl von Amentiafällen. Endlich rechnen wir hierher gewisse leichte und leichteste, teils periodische, teils dauernde krankhafte Stimmungsfärbungen, die einerseits als Vorstufe schwererer Störungen anzusehen sind, andererseits ohne scharfe Grenze in das Gebiet der persönlichen Veranlagungen übergehen.“ Interessant, dass er auch die einfache Manie zum manisch-depressiven Spektrum rechnet. Offenbar zählt er auch die Zyklothymia dazu, wenn er gewisse leichte und leichteste Stimmungsfärbungen erwähnt. Allerdings sind alle diese Begriffe bloss Modellvorstellungen für eine ziemlich vielschichtige und im (klinischen) Alltag allemal individuell zu verstehende Sache. 178.198.183.72 06:47, 31. Mai 2019 (CEST)

Aktualisierung auf DSM-5

Kann als Noob nicht entscheiden, ob das sinnvoll ist: Die Bezuege zum DSM-IV aktualisieren aufs DSM-5. Paar Dinge haben sich ja geaendert.

--Ausprobieren (Diskussion) 03:08, 16. Feb. 2019 (CET)

Dank für Hinweis. Es scheint nur eine nennenswerte Änderung zu geben. Habe sie eingefügt. --Saidmann (Diskussion) 21:53, 16. Feb. 2019 (CET)