Diskussion:Black Elk

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Tippfehler

Hier ist vermutlich ein Tippfehler: Er kann nicht 1883 geboren worden sein und 1876 12 Jahre alt gewesen sein. Leider habe ich nicht das Wissen ihn zu korrigieren. --Floyd 14:14, 12. Apr 2005 (CEST)

Danke für den Hinweis. Gemäss en: wurde er 20 Jahre früher geboren. --Napa 14:23, 12. Apr 2005 (CEST)

1. sachliche Fehler

Black Elk gehörte nicht zu der Miniconjou-Gruppe von Big Foot, an denen 1890 am Wounded Knee Creek das Massaker verübt wurde. Er lebte in Pine Ridge und war einer von denen, die, nachdem die Nachricht vom Massaker sich verbreitete, mit den US-Soldaten sich Schießereien lieferten, u.a. in der Nähe der katholischen Holy Rosary Mission. Black Elk wurde 1905 katholisch getauft von einem der deutschen Jesuiten der Holy Rosary Mission (P. Joseph Lindebner aus Mainz). Bald danach wurde er einer der wichtigsten Katechisten, d.h. Laienhelfer der Missionare, hielt als solcher Gottesdienste ab und bekehrte hunderte anderer Lakotas zum katholischen Glauben. Er arbeitete zeitweise eng mit dem bekanntesten deutschen Missionar, Sprachforscher und Sammler bei den Lakotas, P. Eugene Buechel, zusammen. John Neihardt verschweigt diese lebenslange Tätigkeit Black Elks. Neihardts Bücher geben nicht ein "Diktat", also von Black Elk wörtlich so formulierte Aussagen wieder (Black Elk sprach nicht Englisch, Neihardt nicht Lakota). Das hat Neihardt nie behauptet, und die Protokolle der Gespräche sind in dem vom Verfasser angeführten Werk von Robert DeMallie zu finden. Über den Ablauf der Gespräche berichtet auch die Tochter Neihardts, Hilda. Die Interviews mit Neihardt fanden um 1931 statt, also nicht am Ende seines Lebens.

2. problematische Auslassungen und Akzentuierungen

Black Elk reiste aus eigenem Antrieb 1887 mit Buffalo Bill's Wild West nach Großbritannien. An die Auftritte vor Queen Victoria erinnerte er sich bei Neihardt mit großer Freude. Er blieb, weil er das Schiff für die Rückfahrt verpasste, zwei Jahre mit ein paar Gefährten in Europa und tingelte mit kleinen Wildwest-Shows durch verschiedene Länder. 1889 bezahlte ihm Buffalo Bill die Rückfart. Danach wirkte er aktiv am Ghost-dance mit, der messianischen Bewegung unter den Plains-Indianern. Die deutsche Übersetzung seines Namens ist zwar inzwischen üblich, aber irreführend: "Elk" ist nicht unser "Hirsch", sondern der Wapiti. Hilda Neihardt amüsiert sich darüber, dass Black Elk in Deutschland als Black Deer bekannt sei. Seine Bücher wurden mit großer Verzögerung breit rezipiert, auch in den USA, erst recht im deutschen Sprachraum. Das "Umdenken in der Indianerfrage" ist weniger von ihnen verursacht, eher ist es umgekehrt: durch das Umdenken wurden sie interessant und, zu recht, höchst wichtige Quellen. Über das Verhältnis von traditioneller Lakota-Religion und Katholizismus wird seit Jahren in den USA heftig diskutiert, im deutschen Sprachraum so gut wie nicht.

Quellen: Das Wichtigste über die Schriften und das Leben und Wirken Black Elks enthält Robert J. DeMallie: The Sixth Grandfather. Black Elk's Teachings Given to John G. Neihardt. Lincoln and London, University of Nebraska Press, 1984. Eine kurze Übersicht, auch zur Rezeption, ist in der Schweizer Zeitschrift der Jesuiten erschienen: Karl Markus Kreis: "Indianische Spiritualität und christlicher Glaube. Der Seher und Katechet Black Elk." in: Orientierung 62 (1998), S. 196-200. Dort auch weitere Literaturhinweise.

KMKreis 22:08 22.6.2007

Der Eintrag gehört neu geschrieben, würde mich aber gerne mit dem ursprünglichen Verfasser darüber abstimmen, bevor ich einen neuen schreibe. Ich warte noch bis Oktober 2007. KMKreis