Diskussion:Blattschuss
Begriffsherkunft
Der Begriff Blattschuss kommt vom "Zielblatt" und nicht vom Schulterblatt des Wildes! Der Jäger zerschießt - natürlich! - nicht die wertvollen Schulterblätter! Ursprünglich versuchte der Schütze, auf reinen Schützen-Ringscheiben das "Zielblatt" zu treffen; einen kleinen Kreis oder Leder oder anderem Material in der Mitte der Scheibe, sozusagen die "Zehn". --92.76.176.223 20:59, 11. Sep. 2009 (CEST)
- wo zielt denn der Jäger z.B. beim Rehwild deiner Meinung nach hin, wenn nicht auf das Blatt? --Zollernalb 23:43, 11. Sep. 2009 (CEST)
-- Ganz einfach: Kurz HINTER das Blatt. Der Schuss wird wenn möglich kurz hinter dem Blatt, jedoch vor dem Zerchfell angetragen. Einen Schuss auf's Blatt trage ich nur an, wenn ich nache der Reviergrenze schieße um eine (Tot-)Flucht ins Nachbarrevier zu vermeiden. Gruß, Sören (nicht signierter Beitrag von 193.29.227.4 (Diskussion | Beiträge) 12:00, 9. Okt. 2009 (CEST))
- Sören, du weißt wahrscheinlich, dass das Tierschutzgesetz verlangt, das Leiden des Tieres möglichst gering zu halten, dass du Wildbret vor Tierschutz stellst, spricht nicht für dich. --Zollernalb 00:13, 11. Okt. 2009 (CEST)
--: Ich wage zu behaupten, das der Tierschutz bei mir sogar ganz vorne steht. Ich weiß ja nicht wann du das letzte mal schießen warst, oder wie lange deine jungjägerausbildung her ist. aber hier kurz ein paar Anregungen: a) Wo liegt das Herz eines Rehbockes? Vor, hinter oder auf dem Blatt? Stichwort ANATOMIE!!! b) wo ist bei der "Bockscheibe" auf dem Schießstand die 10? c) Was passiert beim Schuss ins Geräusch? - Dies will ich hier kurz beantworten: Der Schuss ins Geräusch (das was vor dem zwerchfell liegt!) ist immer sofort tödlich. Wie ganz richtig beschrieben, werden Herz, Lunge und große Blutgefäße zerstört, es kommt a) zum Kollabieren der Lunge und b) zu einem sehr raschen Blutdruckabfall, der sofort tötet. Noch anmerken möchte ich die Zerlegungswirkung einer modernen Jagdpatrone. Es ist ja nicht so, das man ein kleines "Loch" schießt, sondern das sich das Geschoss (zumindest zum Teil) zerlegt. Der Schuss hinters Blatt ist meiner Meinung nach der waidgerechteste Schuss überhaupt. Grüße von Sören (nicht signierter Beitrag von 188.192.190.192 (Diskussion | Beiträge) 12:36, 11. Okt. 2009 (CEST))
- Dann erkläre mal den Satz „Einen Schuss auf's Blatt trage ich nur an, wenn ich nahe der Reviergrenze schieße um eine (Tot-)Flucht ins Nachbarrevier zu vermeiden.“ Und die 10 auf der Bockscheibe ist meiner Meinung nach genau auf dem Blatt, vielleicht reden wir also nur aneinander vorbei... --Zollernalb 17:46, 11. Okt. 2009 (CEST)
- Hallo Zollernalb. Mit der Totflucht, meine ich die Meter, die ein tödlich getroffener Bock noch geht (ich beziehe mich jetzt nur auf den Rehbock, gilt aber auch für anderes Wild), das können halt immer noch 50 Meter sein, auch wenn er im Prinzip schon tot ist. Ein FluchtREFLEX, daher flieht das Stück oftmals auch Bäume o.ä. an, weil eben kein Blutdruck mehr vorhanden ist. Diese Totflucht, kann u.U. bedeuten, das das Stück das Revier verlässt und damit dem anderen Pächter überlassen werden muss. Mir ist es extrem wichtig, das ein Stück, das ich schieße sofort tot ist und nicht leidet. Im Prinzip ist es daher egal ob du nun genau aufs Blatt hälst oder kurz dahinter. Der Schuss ist in jedem Fall sofort tödlich. Ich muss jedoch zugeben, dass ich dazu neige weiter rechts abzukommen und daher (leider) oft genau das Blatt treffe. Immerhin darf ich von mir sagen, dass bei mir (gott sei dank) noch kein Stück leiden musste. Schlechte Schüsse (Weidwund, Lauf- oder Krellschuss, Äserschuss o.ä. sind noch nie vorgekommen und darauf bin ich stolz. Allerdings schieße ich auch selten auf mehr als 80m, um genau das zu vermeiden. Die Zehn auf der Bockscheibe ist hinter dem Blatt, wobei das Herz strenggenommen etwas tiefer sitzt als die Zehn. ( http://media.photobucket.com/image/bockscheibe/mar1895/BockScheibe.jpg ) Gruß von Sören (nicht signierter Beitrag von 188.192.190.192 (Diskussion | Beiträge) 19:10, 11. Okt. 2009 (CEST))
- Ja nun Sören, das geht jetzt ins Jagdphilosophische... War eigentlich der alleroberste Beitrag auch von dir? Melde dich doch mal an, geht ganz einfach hier. --Zollernalb 20:38, 11. Okt. 2009 (CEST)
- Nein, der oberste Beitrag war nicht von mir. Ja, man könnte sagen, dass es ins Jagdphilosophische abdriftet, hierzu habe ich dir eine Mail geschickt. Zur eigentlichen Sache gibt es ja nichtmehr viel zu sagen. Meiner Meinung nach ist ein Blattschuss ein Schuss kurz hinter das Blatt (Sehr gutes Beispiel ist auch das Wildschwein (--> Keilerscheibe)), welcher nicht nur dem Tierschutzgesetz rechnung trägt, sondern auch der Waidgerechtigkeit. Das Stück liegt normalerweise im Knall, zumindest, wenn man anständige Munition (zur Jagd zugelassene Munition!) verwendet. Gruß Sören ---Icetool 07:35, 13. Okt. 2009 (CEST)
- schön, dass du dich angemeldet hast :-) --Zollernalb 12:52, 13. Okt. 2009 (CES
- Sören hat recht. Geschossen wird kurz hinters Blatt, und das ist der tödliche Kammerschuss, fälschlicherweise von Außenstehenden als Blattschuss bezeichnet. Sagt dagegen der Jäger Blattschuss, dann meint er den Schuss aufs Blatt. Ist genauso tödlich wie der Kammerschuss, verhindert die Todesflucht, zerstört aber auch Wildbret, wird daher nur in Ausbahmefällen gemacht. Der ganze Text stimmt also nicht. --Cessna 210 (Diskussion) 00:10, 24. Okt. 2012 (CEST)
- schön, dass du dich angemeldet hast :-) --Zollernalb 12:52, 13. Okt. 2009 (CES
- Nein, der oberste Beitrag war nicht von mir. Ja, man könnte sagen, dass es ins Jagdphilosophische abdriftet, hierzu habe ich dir eine Mail geschickt. Zur eigentlichen Sache gibt es ja nichtmehr viel zu sagen. Meiner Meinung nach ist ein Blattschuss ein Schuss kurz hinter das Blatt (Sehr gutes Beispiel ist auch das Wildschwein (--> Keilerscheibe)), welcher nicht nur dem Tierschutzgesetz rechnung trägt, sondern auch der Waidgerechtigkeit. Das Stück liegt normalerweise im Knall, zumindest, wenn man anständige Munition (zur Jagd zugelassene Munition!) verwendet. Gruß Sören ---Icetool 07:35, 13. Okt. 2009 (CEST)
- Ja nun Sören, das geht jetzt ins Jagdphilosophische... War eigentlich der alleroberste Beitrag auch von dir? Melde dich doch mal an, geht ganz einfach hier. --Zollernalb 20:38, 11. Okt. 2009 (CEST)
- Hallo Zollernalb. Mit der Totflucht, meine ich die Meter, die ein tödlich getroffener Bock noch geht (ich beziehe mich jetzt nur auf den Rehbock, gilt aber auch für anderes Wild), das können halt immer noch 50 Meter sein, auch wenn er im Prinzip schon tot ist. Ein FluchtREFLEX, daher flieht das Stück oftmals auch Bäume o.ä. an, weil eben kein Blutdruck mehr vorhanden ist. Diese Totflucht, kann u.U. bedeuten, das das Stück das Revier verlässt und damit dem anderen Pächter überlassen werden muss. Mir ist es extrem wichtig, das ein Stück, das ich schieße sofort tot ist und nicht leidet. Im Prinzip ist es daher egal ob du nun genau aufs Blatt hälst oder kurz dahinter. Der Schuss ist in jedem Fall sofort tödlich. Ich muss jedoch zugeben, dass ich dazu neige weiter rechts abzukommen und daher (leider) oft genau das Blatt treffe. Immerhin darf ich von mir sagen, dass bei mir (gott sei dank) noch kein Stück leiden musste. Schlechte Schüsse (Weidwund, Lauf- oder Krellschuss, Äserschuss o.ä. sind noch nie vorgekommen und darauf bin ich stolz. Allerdings schieße ich auch selten auf mehr als 80m, um genau das zu vermeiden. Die Zehn auf der Bockscheibe ist hinter dem Blatt, wobei das Herz strenggenommen etwas tiefer sitzt als die Zehn. ( http://media.photobucket.com/image/bockscheibe/mar1895/BockScheibe.jpg ) Gruß von Sören (nicht signierter Beitrag von 188.192.190.192 (Diskussion | Beiträge) 19:10, 11. Okt. 2009 (CEST))
Sofort tödlich?
Ich will ja nicht nerven, aber bei Menschen und größeren Wirbeltieren ist außer einer Zerstörung des Kleinhirns eigentlich kein Treffer mit einer Schusswaffe wirklich „sofort“ tödlich (siehe [1]).
Der Tod tritt bei einem Treffer „ins Blatt“, also in die Herz-/Lungenregion, entweder durch Verbluten (Hypovolämischer Schock) oder durch Ersticken (Kollabieren der Lungenflügel) ein. Das ist (im besten Falle) zwar schnell, aber nicht wirklich „sofort“.
Grüße, ᛏᛟᚱᚨᚾᚨ 18:35, 30. Jan. 2012 (CET)
- theoretisch überlegt finden sich obenstehend einige nachvollziehbare Einwendungen ... hm in der Praxis ist's wohl eher die Frage ob und wie sich das umsetzen kann. Definitionen zu schnell, unmittelbar oder sofort eintretendem Tod sind relativ (siehe Tod#Die_Schwierigkeit_einer_Definition und Sterben#Biologische_Sterbephasen) Das Schmerzempfinden kann vor dem Tod enden - kaum danach. Dennoch wird Muskelzucken (Schlegeln) regelmäßig auch nach dem Tod gesehen. Ob genau das Herz getroffen wird oder es sonstwie stehenbleibt - ob zuerst die Lungen kollabieren und per Sauerstoffverlust die Ohnmacht einsetzt - man könnte sich auch fragen ob es sein kann, dass bei durch Trägerschuss durchtrennten Nervenenden noch sowas wie Phantomschmerz eintritt - wieviel Adrenalin noch ins Blut gelangt und das Tier à la Mike (Hahn) oder Klaus Störtebeker weiterpuscht usw. usw. Voraussetzung ist natürlich das der Jäger auch so gut treffen kann, um die oben angestellten Überlegungen umsetzen zu können - und da hab ich eher so meine Zweifel zum Jägerlatein der Schießkünste. Leute die im Jahr (und pro jagdlich genutzter Waffe) nicht einmal 10 Schuss abgeben (die gibt es), woher sollen sie es können? Nun ja ... praktisch sind wohl alle Treffer bei denen das Stück im Knall (auch zu bis ca. 3 Sek.) liegt, im Sinne des Tierschutzaskpektes wesentlich besser als das, was sich zig-zig-tausendfach jeden Tag in den Schlachthäusern dieser Welt abspielt. jmy2cts 2.206.0.122 19:03, 6. Apr. 2013 (CEST)
- Worauf gründet diese (nicht korrekte) Aussage? Es ist wohl der Hirnstamm gemeint. --2A02:2454:9861:8700:9CF9:4A2A:85F2:6C82 20:59, 3. Jan. 2020 (CET)
- Der Treffer durch ein Projektil mit ausreichendem Kaliber löst auch eine Schockwirkung aus, die breitet sich praktisch wie eine Welle durch das ganze Tier aus und das Tier sackt dadurch sofort zusammen. --109.192.233.42 03:43, 17. Jul. 2020 (CEST)
Blattschuss in der Sprache
Ist nun die Bezeichnung Blattschuss im übertragenen sind als „Volltreffer“, aber doch knapp daneben, also „am Ziel vorbei“, zu verstehen? -- Ilja (Diskussion) 10:40, 6. Okt. 2015 (CEST)
- (salopp) Schlag, Treffer, Volltreffer aus dem Duden[1]--Gabrikla (Diskussion) 13:40, 22. Nov. 2015 (CET)
Größere Fluchtstrecken bei Blattschuss ist meiner Meinung nach nicht realistisch
Im Text steht, dass bei einem Blattschuss, also wenn die Lungen kollabieren oder das Herz getroffen wird, es vorkommen könne, dass das Tier noch größere Fluchstrecken zurücklegen könnte und noch eine Nachsuche notwendig sein könnte. Diese Behauptung halte ich nicht für realistisch, denn der Blattschuss hat ja gerade das Ziel, die Fluchtstrecke möglichst auf den Fleck, wo das Tier stand, zu reduzieren und die Nachsuche zu verhindern. Und das ist auch logisch, denn wenn die Lunge kollabiert oder das Herz getroffen wird, dann fehlt dem Tier schlichtweg der Sauerstoff um noch große Strecken zurücklegen zu können. Diese großen Fluchtstrecken und die Notwendigkeit einer Nachsuche treten normalerweise ja nur dann auf, wenn das Tier eben nicht mit einem gezielten Blattschuss getroffen wurde. --109.192.233.42 03:40, 17. Jul. 2020 (CEST)