Diskussion:Brömserburg
Die Burg gründet sich nicht auf römischen Fundamenten (siehe Texte von Thomas Biller u. a. moderner Autoren).
Die Aussage, dass der Bergfried neuzeitlich wieder erhöht wurde, kann stark bezweifelt werden. Der Bergfried ist immernoch wesentlich niedriger, als im ursprünglichen Zustand. Der kleinere Turm der Beiden, stellt übrigens den älteren Bergfried dar.
Sebastian Kammerer 21:58, 22. Jun 2008 (CET)
Hallo Sebastian, bitte trage die Literatur nach, die die ältere (mir noch bekannte) Hypothese (Kunsthistorischer Wanderführer 1984), die Burg stehe auf römischen Fundamenten, revidiert. Danach korrigiere bitte entsprechend im Artikel (nach älterer Lehrmeinung ..... überholt). Bitte präzisiere auch das Thema Bergfried im Artikel gemäß Dir vorliegenden Belegen. Danke. --Reise-Line Fahr mal hin! 23:53, 22. Jun. 2008 (CEST)
Sorry, wenn ich mich einmische, aber ich bin dafür den ersten Abschnitt ersatzlos zu streichen. In älteren Reiseführern - besonders dem von Dumont, der lange Zeit der beste war - steht zu vielen Burgen ein vermuteter römischer Ursprung drin. Das ist aber kein Beleg. Diese Bemerkungen beruhen schlicht auf einem Übernehmen von Formulierungen aus Publikationen des 19. Jahrhunderts (damals hatte man den Standpunkt "je älter, desto lieber"). Römische Fundamente sind mehr als unwahrscheinlich. Das Binger Kastell aus Stein wurde erst Anfang des 4. Jahrhunderts gebaut. Zu dieser Zeit hatten sich die Römer nach dem Fall des Limes auf das linke Rheinufer zurückgezogen. In letzter Zeit konnten viele der frühen Entstehungsdaten revidiert werden, weil moderne Bauforschungen andere Befunde lieferten. So lange hier keine solche vorliegt, kann der Absatz entfallen. Zumal nicht erwähnt wird, wann die angebliche Grabung durchgeführt wurde und wer die Funde gedeutet hat. Peter Weller 16:00, 24. Jun. 2008 (CEST)
Hallo Sebastian, hallo Peter, ich vertraue Euch und bitte um die entsprechenden Anpassungen bzw. Streichungen. Erhalten haben möchte ich lediglich die Tatsache, dass nach der älteren Meinung der römische Ursprung vermutet wurde und die Begründung, warum dies gemäß der jüngeren Meinung nicht belegbar bzw. nicht haltbar sei. --Reise-Line Fahr mal hin! 00:34, 25. Jun. 2008 (CEST)
Hallo,
schön, dass dieses Thema auf Interesse stößt! Eine Präzisierung meines Textes ist sicherlich sinnvoll. Wie Peter richtigerweise schreibt muss es aber eher anders herum sein: Man sollte belegen, warum die Annahme berechtigt ist, die Burg stehe auf römischen Grundmauern... Denoch:
Im Buch "Burgen im Taunus und im Rheingau" von Thomas Biller (spiegelt den aktuellen Forschungsstand in kurzen Zusammenfassungen wider) schreibt dieser: "... nicht aber in fränkische oder gar römische Zeit, wie ohne Begründung immer wieder abgeschrieben wird...". Wolfgang L. Roser schreibt in den Nassauischen Annalen "Die Niederburg in Rüdesheim": "Der Baubestand und die 1955 um die Burg gezogenen Suchgräben haben keinerlei römische Reste erkennen lassen."
Bauphasen:
1. Erster Burgbau
2. Zweiter, umgebauter Burgbau
zu 1.: Beide oben genannten Autoren zeichnen auch ein Bild der ersten Burganlage (nach Biller ca. Mitte 12 Jh. / nach Roser als königlicher Salhof vor dem Jahr 980 - dies ist eine These von Roser ohne Belege!)
Die Form der Burg entspricht den heutigen Ausmaßen, die Ringmauer war jedoch dünner (1,6-1,7m) und niedriger. In der heute heraus gesprengten Südostecke befand sich ein Wohnturm. Der noch heute vorhandene Turm diagonal gegenüber gehört ebenfalls zu dieser ersten Bauphase. Er diente zur Verteidigung des Tores und als Bergfried. Seine Höhe reichte damals bis zur Oberkante der jetztigen Wehrplattform. Die Burg soll mit einem trockenem Graben umgeben gewesen sein, der Burghof lag teilweise tiefer.
zu 2.: Biller legt die zweite Bauphase in die Jahre "um 1200". Roser belegt eindrucksvoll die Jahre zwischen 1186-1190 als schlüssige Erbauungszeit der zweiten Anlage.
Die Außenmauer wurde verstärkt, übermauert und erhöht. An den älteren Wohnturm (Südostecke) wurden bis zur gleichen Oberkante Bauten angebaut, welche vollständig in bis zu vier Geschossen überwölbt sind (einzigartig!!). Der mittlere, wuchtige Bergfried wurde zeitgleich erstellt, es entstand eine vierflüglige Anlage. Dieser größere Bergried ist mit den angrenzenden Bauteilen der zweiten Phase im Verbund ohne Fugen gemauert. Der Burghof wurde z. T. erhöht. Durch die Eingangssituation des großen Bergfrieds wird deutlich, dass dieser wesentlich höher gewesen sein muss (der Eingang liegt im obersten, noch vorhandenen Stockwerk). Der Bergfried hat ehemdem deutlich über die angrenzenden Bauteile heraus geragt und so der Burg ein wesentlich weniger "klobigen" Eindruck gegeben.
Eindeutige Hinweise auf die Zuordnung zwischen erster und zweiter Phase konnten aus der Analyse von Baufugen gewonnen werden.
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Mir ist im Übrigen aufgefallen, dass einge hier beschriebene Burgen im Rheingaugebiet - stark Korrekturbedürftig oder ergänzungwert wären. Z. T. habe ich in den Diskussionen etwas geschrieben (Eltville, Rheinberg...). Evtl. kann man darüber ja auch mal diskutieren.
Sebastian Kammerer 21:46, 30. Jun 2008 (CET)
Textbearbeitung
Ich würde gerne meine Bitte wiederholen, dass die Experten Sebastian und Peter nicht nur hier diskutieren, sondern den Artikeltext mit den Belegen entsprechend fixen. Ich möchte da als Mitautorin der ursprünglichen Fassung ganz ungern ins Handwerk pfuschen, zumal Sebastian und Peter offenbar die aktuellere Sekundärliteratur vorliegt. --Reise-Line Fahr mal hin! 22:03, 30. Jun. 2008 (CEST)
Ich hab es jetzt doch versucht zu fixen, bitte aber nochmal um Prüfung, ob ich alles richtig verstanden habe. --Reise-Line Fahr mal hin! 14:30, 6. Jul. 2008 (CEST)
Gut soweit! Sebastian Kammerer 13:15, 02. Aug 2008 (CET)