Diskussion:Brimsen

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Zur Wortherkunft

Der Artikel sagt noch nichts über die Herkunft des Wortes aus; da nur darauf hingewiesen wird, daß Brimsen in vielen verschiedenen Sprachen ähnlich klingt, könnte man meinen, das Wort entstamme dem Romanischen oder Slawischen. Doch dem ist nicht so, es kommt aus dem Dakischen und hat nur im Rumänischen seinen alten Klang bewahrt. Aus dem Rumänsichen branza wurde dann das deutsche Wort Brimsen. --Pletet 11:15, 14. Dez. 2006 (CET)


mit der Kategorie österreichischer Käse ist das seit 1918 bisschen fraglisch, die echte bryndza wird vor allem in der Slowakei gemacht und gegessen, Slowakei gehört seit 1918 nicht mehr zu Österreich, seit 1993 auch nicht mehr zur Tschechoslowakei, natürlich wird der Brimsen, Brinsen, Brindsa, Bryndsa, Brindza, Brindza, Brynza usw. auch anderswo hergestellt und konsumiert (slowakische Wikipedia: "Bryndza (z rum. brânză) je mäkký, miesený a solený ovčí syr vyrábaný z hrudkového ovčieho syra. Vyrába sa na Slovensku, v Poľsku, Rumunsku, Ukrajine a v Bulharsku. Konzumujú ju aj v Rakúsku a Bavorsku (Brimsen, Liptauer Käse), Česku a pod."), aber reicht das schon für eine eigene Kategorie?

Herkunft


Ich habe die Behauptung über die Ziegenmilch herausgenommen, da ich dies nirgendwo finden konnte und auch nie gehört habe. Meiner Meinung nach ist sie falsch. Grüße --Vraneon 16:19, 26. Aug. 2007 (CEST)

Herkunft, Verbreitung und Varianten

Alle Völker mit Rumänisch-ähnlicher Sprache, in Inseln verbreitet von der Ägäis bis zu den polnischen Karpaten und von Albanien bis in der Tschechei, haben mindestens zwei Grundgemeinsamkeiten: sie werden meistens von der einässigen Bevölkerung mit einem ähnlichen Namen bezeichnet, wie Wlach (tschechisch), Woloch (slawisch), Walach (Südbalkan, Seibenbürgensächsisch), Blachos (griechisch), Olah (ungarisch). Und zweitens sind sie oft mit Schäfer, gar transhumierende Schäfer assoziert. Und zweitens, sie nennen den Käse schlichtwegs branza, bryndza, oder ähnliche Varianten desselben. Da das Wort branza offenbar auch in später einsässigen Sprachen, der slawischen oder germanischen Gruppe aufgenommen wurde, gibt es Raum für gewisse Unsicherheit in bezug auf Kausalität und Verbreitung. Dass die Etymologie auf einem gemeinsamen Stamm zurückzuführen ist, ist leichter in Begleitwörter nachzuweisen: auffälligerweise verwenden herkömliche Hersteller der Brynza, die verschieden genannte Vlachen sind, von der Tchechei bis in Griechenland und Albanien über Rumänien hinweg, nicht nur das gleiche Wort für Käse, sondern auch für manche andere Worte, die mit dem Herstellungsprozess verbunden sind. Zum Beispiel wird aus der gegärten Flüssigkeit, die bei der Bildung von Käse ausgesondert wird, ein leichter Schnaps gemacht, und der heisst in allen verschiedenen Gegenden Jyntitza. Ein Wort das im Rumänischen geblieben ist; da aber der Schnaps von anderen Völker offenbar weniger gut aufgenommen wurde als der Käse selbst, und nicht zu Handelsgut wurde, ist nicht bekannt, dass andere Sprachen ausser derjenigen der Hersteller das Wort Jyntitza verwenden.

Falls also, aus Mitteleuropäischer Sicht, dank der Verbreitung des Wortes bryndza im Österreichisch-Deutschen (weder Norddeutschland noch die Schweiz kennen dieses Wort ... aber siehe unten für eine Halbausnahme) und in slawischen Sprachen, gewisse Unklarheit bleibt, so steht es fest, dass einerseits keines dieser Völker eine Ausbreitung von der Ägäis bis Mitteleuropa gekannt hat - Gegenden wo das Wort verbreitet ist, zusammen mit den herstellenden Schäfern - keines ist so intensiv wie die Wlachen, im Mittelalter und in allen einsässigen Gebieten mit dem Beruf der Schäfer assoziiert worden, und, last but not least, keines benutzt zusätzlich in allen genannten Sprachräume weitere zum Käserberuf gehörigen Worte, wie zum beispiel das benannte Jyntitza. Es ist also vielleicht nicht weithergesucht, anzunhemen, dass das Wort von den rumänisch-wlachischen Schäfern geprägt und verbreitet wurde, zusammen mit der (einfachen) Herstellungsweise. Auch heisst auf rumänisch branza einfach Käse - nämlich alle Sorten von Käse. Schon der in der Moderne aus Griechenland verbreitete "Feta", ist auf rumänisch eine Subfamilie der Sorte "branza", nämlich "telemea".

Der direkte bezug zu dakischer Herkunft, oder zum heutigen rumänischen bedarf aber auch bestimmter Vorsicht, sowohl um Empfindlichkeiten zu schonen, wie auch, um zeitlichen Abläufen gerecht zu werden. Die Wortkombinationen, die dem Beruf der transhumierenden Schäfer Ost- bis Mitteleuropas "bryndza, jyntitza, etc.", sind auffällig im Verbreitungsraum der grossen Familie von Geto-Thrakischen Völker aufzufinden. Diese waren zu Griechisch-Römischer Zeit schriftlich nachgewiesen, etwa beginnend mit 300 V.C., im Raum von Nordgriechenland bis zu den Karpaten und Mören angesiedelt. Unter ihnen waren die Daken ein relativ kleines Volk, mit Mittelpunkt in Südsiebenbürgen. Ihre zentrale Lage im Thrako-Getischen Raum und vielleicht auch der Umstand, dass ein Zeitgenosse von Cäsar, der Dake Buerebista während seiner Lebenszeit einmalig die verschiedene Geto-Daker von Mören bis nördlich der Donau (der Süden der Donau war damals bereits römisches Reich) unter sich einigte, mag zu einer Art Wirkung als "plaque tournante", eine Verteiler und Vermittlerrolle der Daken im Sprachgebrauch, unter allen Geto-Daken und Thraken. Es ist immerhin deutlich, dass genannte Worte eben in Rumänien zur Schriftsprache und Grundwortschatz gehören: es gibt nämlich gar kein anderes Wort für Käse ausser branza, es handelt sich also nicht um eine Käsesorte unter vielen. Aber gerade diese historische Betrachtung zeigt, dass man kaum von einer Verbreitung aus dem Frührumänischen in anderen Sprachen reden kann - viel mehr, geht es um Begriffe eines Berufes und Volkstammes, die beide dem romanischen präexisteirt haben, und zwar in allen genannten Gebieten. Die Rumänen haben sich nur aus einem Teil dieser locker verbundenen Stämme zusammenentwickelt. Es sei im Nebenbei bemerkt, dass eine seriöse Untersuchung der Sprache der Wlachen-Stämme in ihrer grössten Ausbreitung, historisch sehr interessante Ergebnisse liefern könnte: denn neben den wenigen Auffälligkeiten die im Kontext des Wortes bryndsa und des Schäfferberufs erwähnt wurden, teilen diese eine weitere Auffälligkeit - diejenige einer aus heutiger Sicht lateinische geprägten Sprache. Bei der Ausbreitung, die weit jenseits den Grenzen des kurzlebig besetzen Dakien reicht, entsteht die Frage of dei lateinische Sprache "nur" als Folge einer kurzlebigen Ausbreitung des Reiches entstand, oder ob schon die Grundsprache der Geto-Thraken Gemeinsamkeiten mit dem Lateinischen aufwies. Leider sind heutzutage noch solche seriöse Fragen nicht leicht zu verfolgen, da sie schnell auf regionale Befindlichkeiten stossen. Vielleicht sind sie auch nicht so wichtig, in Zeiten der Bankkrisen :-)

Schliesslich ist es anekdotisch interessant zu bemerken, dass in der Schweiz, dem Lande des Bergkäses, eine beliebte Sorte, die weniger ausgeführt wird, wie etwa der Emmenthaler oder der Greyerzer, eben "Sbrinz" heisst. Die Namensähnlichkeit ist zu auffällig, um nicht in diesem Zusammenhang erwähnt zu werden. Aber: der Sbrinz ist nicht ein Frischkäse, wie die sonstigen im Mitteleuropäischen Raum erwähnten Varianten von brynsa, es ist schlicht eine branza, im rumänischen Sinne, ein Käse also. Aber kulinarisch dem Rarmiggiano am nächsten verwandt. Also ein reifer bryndsa. Es ist hier auch weniger wahrscheinlich, dass die Käsesorte direkt von Wlachischen Schäfern entwickelt wurde; vielleicht eher von Schweizer, die den Bryndsa aus Österreich gekannt haben, und dann weiterentwickelt haben. Denn der Sbrinz ist auch sehr verschieden von anderen Sorten von Schweitzer Bergkäse, deren es natürlich Dutzende gibt. -- 134.76.82.102 16:51, 6. Jun. 2012 (CEST)