Diskussion:Bruno Bauer

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Klammern und Punkte

Ich halte es für eine schlechte Idee, Auslassungszeichen in Form von [...] im Artikel stehen zu haben. Außerdem ist mir nicht klar, weshalb der Teil zu Bauers Judenfeindschaft herausgenommen wurde. Sollte es keinen Protest geben, werde ich zumindest diesen Teil wiedereinstellen (und bei Gelegenheit erweitern). http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Bruno_Bauer&diff=18680776&oldid=18368678 -- Gegenalles 15:59, 4. Aug 2006 (CEST)

Karl Marx

Nachem sich die meisten für Bruno Bauer vor allem wegen der marxschen Kritik an ihm interesieren, fehlt der wichtige Hinweis, dass Bruno Bauer 1839-41 der Lehrer und Freund von Karl Marx war.

Grab

Schönes Foto von seinem Grab. Auf welchem Friedhof findet man es? Wenn es ein Foto gibt, müsste das doch jemand wissen. --Hystereser 13:20, 30. Okt. 2009 (CET)

ausführliche Darstellung hier. --Gf1961 13:29, 30. Okt. 2009 (CET)
Na, prima ... Ein erwiesener Antisemit hat also ein Ehrengrab des Landes Berlin bekommen. :-// 46.114.136.248 12:35, 28. Nov. 2020 (CET)

Egbert Bauer

...wird meist unterschlagen, aber er (geb. 1811) gehörte ebenso zum Kreis der Berliner "Freien". Nach 1843 verlegte er zahlreiche Bücher seiner Brüder Bruno und Edgar. Gewiss war er - ursprünglich ein Porzellanmaler wie der Vater, dann Händler - ein "Werkzeug" in den Händen seiner Brüder und reussierte zu deren Hausverleger. Aber gerade das ist bemerkenswert, denn ich weiß um wenigstens einen Schriftsteller, der bei den Bauers 1843/44 um die Verlegung seines Erstlings anfragte, abschlägig beschieden wurde, und anschließend beim Literarischen Comptoir Zürich-Winterthur erfolgreich vorstellig wurde. Daher lege ich auch Wert darauf, dass Egberts Verlag, quasi Eigenverlag der Bauers, auch wenigstens ab und an im Werkverzeichnis genannt wird. --Imbarock (Diskussion) 21:41, 21. Jul. 2013 (CEST)

Redundanzabgleich

von Diskussion:Jesus-Mythos hierher verschoben zum Abgleich für ggf. Ergänzungen. Kopilot (Diskussion) 17:02, 17. Dez. 2016 (CET)


Bruno Bauer gilt als der erste Theologe, der öffentlich die Auffassung vertrat, dass sich eine historische Person Jesus von Nazaret nicht nachweisen lasse und alle Paulusbriefe als unecht angesehen werden müssten. Die Evangelien des NT hielt er für freie Produktionen eines religiösen Selbstbewusstseins mit keiner oder nur geringer historischer Basis.[1][2]

Bauers grundsätzliche Ansichten zu theologische Fragestellungen finden sich in seinem Aufsatz Warnung für das theologische Bewußtsein, welcher zuerst der sächsischen Zensur in Leipzig zum Opfer fiel, schließlich aber 1842 als Einschub in Die gute Sache der Freiheit und meine eigene Angelegenheit doch veröffentlicht wurde. Zu Chronologie und Inhalt der Evangelien stellte Bauer folgende Thesen auf:

  • Die frühen Christen hätten über Prinzipien, wie z.B. die Auffassung und Gültigkeit des jüdischen Gesetzes gestritten, und erst als sie gefunden waren, bestätigte man sie durch Sprüche und durch das Beispiel Jesus und Anekdoten.[3]
  • Die Evangelien wurden geschrieben und ihrem Inhalt nach erst gebildet, als der Kampf mit den Judenchristen über das mosaische Gesetz der Hauptsache nach entschieden war und das christliche Prinzip, so weit es ihm möglich war, sich von den jüdischen Fesseln befreit hatte. Der Kampf der Judenchristen und der paulinischen Richtung wäre unmöglich, wenn der Inhalt der Evangelien am Anfang stehen würde.
  • Von vornherein sei die Tradition und Geschichtsanschauung vom Leben des Jesus nicht als fertig vorhanden gewesen.[4]
  • Die Offenbarung sei "Nichts als Werk und Erzeugniß des menschlichen Geistes"; sie könne also aus den Formen und Weisen des Geistes nicht heraustreten; dennoch tue sie so - und müsse allerdings auch so tun, als ob sie mit der Vernunft und ihren Gesetzen nichts gemein habe, denn sonst wäre sie nicht Offenbarung.[5]

Über die Echtheitszweifel der Tübinger Schule an nur einigen Paulusbriefen hinausgehend, hielt Bauer sämtliche Paulusbriefe für unecht.[6] Sie seien literarische Produkte des christlichen Selbstbewusstseins im 2. Jh. und stammen nach Bauers Meinung von mehreren Verfassern. Hauptargumente für die Unechtheit der Paulusbriefe sind die vor allem in den Korintherbriefen zu beobachtende Beeinflussung durch die Gnosis, die für Bauer in das 2. Jh. gehört, sowie die Abhängigkeit vom Lukasevangelium und der Apostelgeschichte (Apg), die Bauer an einzelnen Briefen nachzuweisen versucht. Der 1. Thessalonicherbrief setze die APG, 1. und 2. Korinther-, Römer- sowie Galaterbrief voraus; der Brief an die Philipper setze den 2. Korintherbrief, den 1. und 2. Abschnitt des Römerbriefs sowie den 1. Thessalonicherbrief voraus; die Verfasser des Epheser- und Kolosserbriefs haben vermutlich den 1. Korinther- und Galaterbrief benutzt; die vier Hauptbriefe sind in der Reihenfolge: Römer-, 1. und 2. Korinther-, Galaterbrief entstanden. Ihre Verfasser standen im dezidierten Gegensatz zu den Anschauungen der Apg, auf die sie sich teilweise polemisch beziehen und die sie voraussetzen. Man konnte an den Namen des Paulus eine Briefliteratur knüpfen, weil "die Gestalt dieses Streiters für eine universelle Gemeinde und für Freiheit von der Satzung im Glauben schon gegeben war". Hierbei handelt es sich nach Bauers Ansicht nicht um eine historische, sondern rein legendarische Gestalt, wie bereits der Name verrate (Paulus = der Kleine), mit dessen Symbolik Bauer sich ausführlich beschäftigte.[7]

Bauer verortete die Entstehung des Christentums allein in der von stoischer und alexandrinischer Philosophie geprägten römischen Kaiserzeit des 2. Jh. und betrachtete namentlich Philon von Alexandria und Seneca als geistige Wegbereiter des Christentums.[7]

Seine theologischen Ansichten und seine Kritik am damaligen Wissenschaftsbetrieb[8] führten zum Einspruch der Theologischen Fakultät der Universität Bonn gegen seine Berufung zum Professor. Im März 1842 wurde Bauer wegen seiner "Angriffe auf das Wesen der christlichen Wahrheit" die Lehrberechtigung für Theologie auf Lebenszeit durch den preußischen Kultusminister entzogen, obwohl sich die Mehrzahl der angefragten Gutachter verschiedener Universitäten (16 zu 9) dagegen aussprach.[9]

  1. Bruno Bauer: Kritik der evangelischen Geschichte des Johannes. Schünemann, Bremen 1840 Digitalisat
  2. Bruno Bauer: Kritik der evangelischen Geschichte der Synoptiker. Leipzig 1841–1842, 3 Bde.
  3. Bruno Bauer: Die gute Sache der Freiheit und meine eigene Angelegenheit. Zürich und Winterthur, Verlag des literarischen Comptoirs 1842, S. 128
  4. ebenda S. 129
  5. ebenda, S. 181f
  6. Bruno Bauer: Kritik der paulinischen Briefe. Verlag August Hempel, Berlin 1850-1852
  7. a b Bruno Bauer: Christus und die Cäsaren. Der Ursprung des Christentums aus dem römischen Griechentum.. Grosser, Berlin 2. Aufl. 1879, S. 381
  8. Bruno Bauer: Die evangelische Landeskirche Preußens und die Wissenschaft. 1840
  9. Gutachten der Evangelisch-theologischen Facultäten der Königlich. Preußischen Universitäten über den Licentiaten Bruno Bauer in Beziehung auf dessen Kritik der evangelischen Geschichte der Synoptiker. Im Auftrage des vorgesetzten Hohen Ministeriums herausgegeben von der Evangelisch- theologischen Facultät der Rheinischen Friedrich Wilhelms-Universität. Bei Ferdinand Dümmler, Berlin 1842

Bettina von Arnim

Vielleicht ist es interessant, daß Bettine v. Arnim mit allen drei Brüdern Bauer Kontakt hatte. Hinweise dazu in: In allem einverstanden mit Dir. Bettine von Arnims Briefwechsel mit ihrem Sohn Friedmund (Hrsg.v. Wolfgang Bunzel und Ulrike Landfester (Göttingen 2001)--Mondrian v. Lüttichau (Diskussion) 11:38, 13. Mai 2022 (CEST)

Dazu gibt es noch mehr Literatur. Die Frage ist, ob dies in den Artikel zu Bruno Bauer gehört. Bruno, Edgar und Egbert (dieser „nur“ in der Hinterhand als Verleger bis Mitte der 1850er) lehnten ja das Verlegen der Schriften von Bettina ab. Ebenso aber die Arbeiten anderer, etwa Albert Dulks Erstling „Orla“, obwohl sich Dulk (wie auch Louise Aston) zeitweise mit den „Berliner Freien“ traf, ehe er sich von denen trennte. Bruno Bauer war „der“ Initiator der Gruppe, das steht aber gar nicht im Artikel. Die lieben Brüder waren wählerisch und so währte auch die verlegerische Tätigkeit von Egbert nicht sehr lange. Folgend übrigens Egberts letzte (eigene) Schrift, bereits im Selbstverlag erschienen, seinen Verlag gab es längst nicht mehr: [1].
Ändern werde ich, dass Bruno und Edgar „die“ Allgemeine Literaturzeitung gründeten. Das führt die Leser*innen in die Irre. Es war „eine“ neben gleichlautenden Zft'n, zudem in Charlottenburg (bei Egbert?) erschienen. --Imbarock (Diskussion) 17:56, 13. Mai 2022 (CEST)