Diskussion:Buhurt
Nur Montag?
Warum durfte der Buhurt nur an Montagen stattfinden? (wollte gerne die IP 88.73.221.200 wissen, und mich interessierts auch) --Streifengrasmaus 00:18, 20. Mai 2006 (CEST)
Genus
Der oder das Buhurt? Beide Versionen werden im aktuellen Artikel genannt. Was ist nun belegt?
Nein: Es ist 'der' Buhurt, auch im Mittelhochdeutschen gibt es eine Grammatik! (nicht signierter Beitrag von 87.174.176.92 (Diskussion | Beiträge) 07:47, 12. Jan. 2010 (CET))
Lösegeld
War es nicht auch so, dass die Familie eines zu Boden gefallenen Ritters Lösegeld an denjenigen Zahlen musste, der ihn zu Boden warf? Jedenfalls wenn seine Knechte den am Boden liegenden Ritter schnell genug vom Schlachtfeld zerren konnten. Ich meine sowas mal gelesen zu haben, weiß aber nicht mehr wo... -- Derro 16:19, 15. Mai 2008 (CEST)
- Ich habs nochmal bei Ehlers, Joachim: Die Ritter. Geschichte und Kultur, München 2006, S. 82ff. nachgeschlagen. Dort steht, dass man vor dem Kampf die Zahl der Kämpfe und den Siegespreis(Pferde und Waffen sind dem Gewinner abzugeben oder Lösegeld ist zu bezahlen) festlegte. Oft verliefen die Turniere so chaotisch, dass Eduard I. bestimmte, dass Hilfskräften scharfe Waffen verboten wurde. Niemand außer den Rittern selbst sollte gegnerische Ritter vom Pferd ziehen. Zuschauer mussten unbewaffnet und ohne Rüstung kommen, Stallburschen sollten weder Schwerter, Dolche oder Keulen haben oder mit Steinen werfen, und die Herolde sollten keine Waffen unter ihren Wappenröcken tragen. Dass es nicht ums gewinnen ging halte ich auch für eine romantisch verklärrte Vorstellung. Es gab Ritter wie William Marshall, die das professionell aufzogen. Er hatte am Ende seiner Karriere über 500 Ritter gefangengenommen. Zu Hochzeiten im 12. Jh. konnte man alle 2 Wochen an einem solchen Turnier teilnehmen. Gestorben sind die Ritter auch nicht nur im Kampf (erst im 13.Jh. wurden die Lanzen mit Kronen bestückt und die Schwerter abgestumpft), sondern auch aufgrund "natürlicher" Ursachen wie Hitzeschlägen.-- Derro 14:22, 17. Mai 2008 (CEST)
Ehlers ist keine Quelle, sondern Sekundärliteratur. Und an dieser Stelle spricht er vom Massenturnier. Also raus damit. (nicht signierter Beitrag von 87.174.176.92 (Diskussion | Beiträge) 07:47, 12. Jan. 2010 (CET))
Das Preiskämpfen auf mittelalterlichen Turnieren war ganz bestimmt daraus ausgerichtet. Abgesehen davon, daß sich die Einzelgefechte meistens zu einem abschließenden Ringkampf mit Gefangennahme entwickelten (duellum vadium), gab es die - eventuelle Fehden fortsetzenden - Preiskämpfe (Kampf um Rüstung, Pferd und Lösegeld) nach persönlicher Herausforderung. Dem entspricht wohl auch das mittelalterliche Empfinden von verpönter Blutrünstigkeit. So wurden - im HRR - auf Turnieren auch hauptsächlich Streitkolben und Keulen eingesetzt, die `geheiligten´ (weil Standes- und Ehrensymbole) Schwerter benutzte man häufig nur im Kampf über die Schranke (ein Balken, welcher nach `welscher´ Manier, die Streiter trennte). Gerade im Turnierwesen zeigen sich aber erste Anzeichen von nationalen Unterschieden (böhmische Lanzen waren länger, Ungarn und Italiener benutzten häufig Stechschilde, deutsche Ritter tjosteten bis ins 15. Jh. ohne Bahn und Schranke, Fußkämpfe waren in Frankreich, England und Spanien eher selten)--139.30.24.110 18:01, 1. Aug. 2009 (CEST)
Mêlée
Habe gestern in TV Beitrag über Mittelalter/Ritterturniere diese Massenschlachten als "Mêlée" bezeichnet gesehen. Stecke nicht in der Materie, um den Artikel zu ergänzen/zu ändern. Vielleicht fühlt sich jemand berufen. Gruß Alex 11:40, 02. August 2008 (CEST)
Wurde m.W. (Fleckenstein "Das ritterliche Turnier im Mittelalter" 1982)auch `Geplänkel´ genannt und ist später zum sogenannten Fußturnier (Fuoßturnir) weiterentwickelt. Die "versportlichte/ faire" Variante konnte durch persönlich vorgetragene Ausforderung auf dem Kampfplatz verschärft werden. Teilnehmer mit geschlossenem Helm oder Ungewappnete (sprich nicht erkennbar gekennzeichnete) waren laut Turnierregel (1485 Heilbronner Regeln der vier Rittergesellschaften) zum Äußersten bereit und fochten auch ohne Preis und Mäßigung. Weiterhin ist von einer europaweiten Einheitlichkeit der Turnierverhältnisse NICHT auszugehen. Zu eventuellen Aufforderungen an mich, verweise ich auf meinen Diskussionsbeitrag auf der Wikiseite "TJOST".--139.30.128.54 15:43, 9. Jun. 2009 (CEST)
Leider stark überarbeitungsbedürftig
Leider bietet dieser Artikel keine zutreffende Beschreibung des Buhurt, sondern greift zahlreiche typische Elemente des Massenturniers auf: Teilung der Scharen (beim Buhurt nur ausnahmsweise), Lösegeld, Statute of Arms Edwards I. etc. haben wenig mit dem Buhurt gemein und in der 20000 Verse langen Lebensbeschreibung William Marshalls ist ganz gewiss kein Buhurt erwähnt. Bei Joachim Bumke, Höfische Kultur (S. 356), ist diese Veranstaltungsform korrekt definiert: "Der Buhurt wurde wie das Turnier in geschlossenen Verbänden geritten. Meistens scheint der Buhurt ein Schaureiten gewesen zu sein, eine Art Parade zu Pferd, ein Formationsritt, bei dem es auf die reiterliche Geschicklichkeit ankam." Immer wurde auf den Gebrauch der Schwerter verzichtet, Lanzen kamen nur ausnahmsweise zum Einsatz. Wo es in Anlehnung an das Massenturnier zur Simulation von Kampfsituationen kam, wurde vornehmlich der Schild eingesetzt, um den Gegner vom Sattel zu stossen. Leider habe ich in der letzten Zeit nur schlechte Erfahrungen damit gemacht, stark fehlerhafte Artikel wie diesen selbständig zu reduzieren. Moderatoren wollten sich ungern von ihren gesammelten Informationen trennen. Möge also ein mutigerer Benutzer hier tätig werden. Ach ja: Die Abbildungen stellen natürlich keinen Buhurt dar, sorry! (nicht signierter Beitrag von 87.174.176.92 (Diskussion | Beiträge) 08:13, 12. Jan. 2010 (CET))
- Sehe ich ähnlich, der Buhurt war eher ein Reiterspiel, das vielleicht auf germanische Traditionen zurückzuführen ist. Man setzte hier meist Stäbe statt Waffen ein, es war also eher eine friedliche "Show". Da durften sogar Templer mitreiten, denen war das Turnieren ja angeblich verboten. Werde den Artikel demnächst mal überarbeiten--Dark Avenger 16:09, 5. Mär. 2010 (CET)
Der Überarbeitungsbedarf bleibt natürlich bestehen, da die Turnierforschung - wider aller behaupteten Authoritätsargumente - noch in den geschichtswissenschaftlichen Kinderschuhen steckt! Wirkliche Aussagen zu den deutschen Turnierformen lassen sich erst für die `dokumentierte´ Zeit ab dem ausgehenden 15. Jh. treffen. Das Turnier als Ritterschaftsversammlung war in seinen regionalen Ausprägungen ein Ideal, wie es in den frühneuzeitlichen Ritterromanen auch gerne dargestellt wurde! Ritter-, Troja- und Kampfspiele kennzeichneten natürlich das ganze Mittelalter, ihre genauen Formen sind heute leider nicht mehr zu rekonstruieren.--139.30.128.34 17:25, 18. Jun. 2010 (CEST)
- Als Mediävist muss hier doch einmal eine Lanze für die Forschung brechen. Das Turnier ist wirklich kein unterbelichteter Aspekt der hoch- und spätmittelalterlichen Geschichte. Und selbstverständlich setzt die Forschung bereits im Hochmittelalter an. Wer sich über Quellenmangel beklagt, der lese etwa bei Ulrich von Liechtenstein seitenweise detaillierte Turnierbeschreibungen. Nichtwissen ist oft auch eine Frage unvollständiger Recherche! (nicht signierter Beitrag von 80.137.106.20 (Diskussion) 19:30, 30. Aug. 2010 (CEST))