Diskussion:Charakteristische Röntgenstrahlung

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Ist der numerische Index bei der Bezeichnung der Linien ein Hinweis auf die Feinstrukturaufspaltung oder gibt dieser die Ordnung der Linie an, besonders bei der Untersuchung des Spektrums mit Bragg-Reflexion.


Eren: Die Grafik zeigt erst die K_beta Strahlung, mit einer geringeren Energie als die K_alpha Strahlung. Die Tatsache, dass K_beta für einen Übergang von M zu K steht und K_alpha für L zu K sollte doch eigentlich dazu führen, dass die K_beta Strahlung mehr Energie, also eine höhere Frequenz bzw. eine niedrigere Wellenlänge hat als die K_alpha Strahlung besitzt, da die Energiedifferenz größer ist.

Curnen: Das Schaubild ist wirklich irritierend (wenn auch nicht zwingend falsch) und sollte bei Gelegenheit korrigiert werden. Grundsätzlich werden solche Graphen nämlich aufgenommen indem man mit einem Zählgerät die Anzahl der Photonen einer Energie (und damit Wellenlänge) innerhalb eines definierten Zeitintervalls erfasst werden. Diese Auftrennung in die einzelnen Wellenlängen erfolgt meist über die von Max von der Laue entdeckten Beugung von Röntgenstrahlen an Kristallen (Bragg Reflexion). Dabei fällt auf, dass es je nach bestrahltem Material bestimmte Wellenlängen gibt, bei denen besonders viele Ereignisse erfasst werden und die sich somit von dem diffusen Spektrum der Bremsstrahlung abheben. Diese entsprechen wie im Artikel erwähnt den materialabhängigen Energieniveaus für einen Übergang von einer der äußeren Schalen in die K-Schale. (Deutlich meist nur K_alpha und K_beta).

Trägt man nun die Anzahl der erfassten Ereignisse in deinem definierten Zeitintervall auf der y-Achse gegenüber der jeweiligen Wellenlänge auf der x-Achse auf, erhält man ein Schaubild sehr ähnlich dem, wie es im Artikel enthalten ist. Es ist daher zu vermuten, dass die Achsenbeschriftung der y-Achse falsch ist. Es ist allerdings auch möglich (wie die Beschriftung des Artikelschaubilds zeigt), die Gesamtenergie gegenüber der Wellenlänge aufzutragen. In diesem Fall wird zuerst die Energie eines Photons in der jeweiligen Wellenlänge errechnet (über die Beziehung Wellenlänge* Frequenz = Vakuumlichtgeschwindigkeit und Photonenengergie = Frequenz * Plancksches Wirkungsquantum ) und dieser Energiebetrag mit der Anzahl der Ereignisse multipliziert. Dann erhält man die Gesamtenergie, die in einem definierten Zeitintervall in einer bestimmten Wellenlänge abgegeben wurde. Sollte das Schaubild im Artikel tatsächlich einen solchen Graphen darstellen, müsste die Einteilung der y Achse zumindest logarithmisch, vermutlich aber eher ganz uneinheitlich sein. Mit einem karthesischen Koordinatensystem erhielte man keinen solchen Graphen, selbst unter Berücksichtigung der Ansprechwahrscheinlichkeit des Detektors.

Meiner Meinung nach ist das Diagramm äußerst unglücklich ausgewählt, da erstens wie schon erwähnt die Einheit der y-Achse üblicherweise [counts] ist und außerdem sollte noch erwähnt werden das die x-Achse entgegen dem üblichen Nomenklatur nach rechts absteigende Werte hat, d.h. z.B. Start der Kurve bei etwa 2keV ~ 0,62nm und Ende der Kurve bei 40keV ~ 0,03nm (Für Leute vom Fach ist dies sicher kein Stolperstein, jedoch sollte hier davon ausgegangen werden das es auch Leser gibt die zum ersten Mal mit der Materie in Berührung kommen).

Zudem ist wie schon erwähnt Kα und Kβ vertauscht.


Christoph: Ich habe folgenden Satz ersetzt, denn er ist Falsch: "Dieses zweite Photon ist jedoch von niedriger Energie und trägt deshalb nicht wesentlich zum Röntgenspektrum bei." Was ich für möglich halte ist, dass ein solcher Prozess selten im Vergleich zum "normalen" Entstehungsprozess einer charakteristischen Linie, also dem Herausschlagen eines Elektrons durch ein Eingeschossenes Elektron, ist und deshalb zum Spektrum nicht wesentlich beiträgt, keinesfalls aber aufgrund seiner geringeren Energie. Diese ändert nur den Ort der Linie im Spektrum.

Nomenklatur

"Bei der K-Serie bedeutet Kα, dass die äußere Schale die L-Schale ist, Kβ, dass sie die M-Schale ist usw. Bei den L- und M-Serien ist diese Zuordnung nicht mehr so eindeutig. Hier spielt die Feinstrukturaufspaltung aufgrund der Bahnentartung und der Spin-Bahn-Wechselwirkung eine größere Rolle, besonders bei sehr schweren Atomen. Zusätzlich zum griechischen Index wird dann noch ein numerischer Index zur Unterscheidung der Linien verwendet."

M.E. könnte hier noch ergänzt werden, wie und wann die numerischen Indizes vergeben werden. Soweit ich weiß, bezeichnet "1" den energetisch höchst möglichen Unterschied. Also bei Feinstruktur und wohl den Übergang von zu . Bin aber nicht Atomphysiker und insofern selbst an einer genaueren Definition interessiert.

--Cycyc 17:23, 17. Mai 2007 (CEST)