Diskussion:Chile

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Allende

Der Abschnitt zur Präsidentschaft Allendes sowie der Vorgeschichte des Militärputsches scheint mir stark politisch gefärbt zu sein. Das gravierendste Beispiel ist die verzerrte Darstellung der inneren Auseinandersetzungen und das völlige Verschweigen der Verfassungskrise. Der Satz:

Er verstaatlichte in der Folge die wichtigsten Wirtschaftszweige (Bankwesen, Landwirtschaft, Kupferminen, Industrie, Kommunikation) und geriet dadurch in wachsende Konflikte mit der Opposition – obwohl die Verstaatlichungen von der Verfassung gedeckt waren.

ist in dieser Allgemeinheit mehr als irreführend, eigentlich glatt gelogen:

In many of the cases dealing with the expropriations of	property by the	Allende government, "the people	affected turned successfully to	the courts." Judges ordered many peasants and workers to return illegally occupied land as well as to evacuate illegally seized factories. These judgments and orders of the courts became worthless because "almost invariably the Interior Ministry [which was the administrative department in charge of enforcing judicial decrees] refused to authorize police forces	to carry out the orders." The judges and the affected parties brought these facts to the attention of the  Supreme Court  which in turn pointed out the illegality of the executive's inaction to the President, but to no avail.

Quelle: https://digitalcommons.lmu.edu/cgi/viewcontent.cgi?httpsredir=1&article=1124&context=ilr

Quellen findet man aber zur Genüge. Für die Behauptung im Artikel wird hingegen keine Gegeben. Man gewinnt den Eindruck, dass der Autor beabsichtigte, den Putsch als alleiniges Ergebnis externer Faktoren (der USA) darzustellen.

--2001:16B8:FA6:F800:504A:E992:2153:7C62 02:45, 31. Aug. 2018 (CEST)

Sprache: Mit Mapudungun beginnen?!

Warum wird beim Abschnitt Sprache erst eine Minderheitensprache, die heute kaum Bedeutung in Chile hat, genannt? Sicher ist es interessant, zu wissen, dass es diese Ureinwohnersprachen noch gibt, aber Spanisch ist die Hauptsprache und mit Spanisch sollte dieser Abschnitt beginnen.

Wenn wir über Sprachen in Deutschland sprechen, dann fangen wir doch auch nicht mit Bayrisch oder Plattdeutsch an. Wer in Chile kein Spanisch spricht, ist entweder Ausländer oder Analphabet bzw. ungemein ungebildet. Das wäre so, wie wenn hier in Deutschland jemand kein verstndliches Hochdeutsch spricht. Natürlich sollte Mapudungun am Ende als Zusatzinfo genannt werden, ist ja schließlich ein wichtiger Bestandteil der chilenischen Urkultur.

Insgesamt ein schöner Artikel, nur die Reihenfolge der Themen-Abschnitte sollten nach Priorität geordnet werden. (nicht signierter Beitrag von 93.132.84.26 (Diskussion) 10:15, 10. Okt. 2019 (CEST))

Ich halte die Reihenfolge der Sprachen wegen der historischen Zeitfolge für angemessen. --Joerg 130 (Diskussion) 12:05, 10. Okt. 2019 (CEST)

Opferzahlen?

Ich hab weder hier, noch im Artikel zu Pinochet oder in "Folter in Chile" Angaben zu den Gesamt-Opferzahlen gefunden. Sind da keine bekannt? --2A02:8109:92C0:EB4:B82A:262B:E99:B2C5 13:05, 3. Feb. 2019 (CET)

@2A02:8109:92C0:EB4:B82A:262B:E99:B2C5: Die offiziellen Zahlen basieren auf den beiden Berichten, die bei der Rückkehr der Demokratie von 1990 erstellt wurden: Valech-Bericht und Rettig-Bericht. Unter Pinochet gab es in 17 Jahren ungefähr 3.200 politische Hinrichtungen. Die größte Sanktion war das politische Exil mit mehr als 200.000 Menschen. --Igallards7 (Diskussion) 04:44, 8. Feb. 2022 (CET)
Und die Verschwundenen?
Als einer, der in dieser Zeit dort mit Folteropfern und ihren Familien therapeutisch arbeitete, schrieb David Becker darüber, allerdings erinnere ich nicht, ob er Zahlen benannte – und sein Buch Ohne Hass keine Versöhnung. Das Trauma der Verfolgten habe ich vor Jahren schon verschenkt, so dass ich leider nicht nachschauen kann. Btw: sehr lesenswert für Interessierte. MfG --Andrea (Diskussion) 08:51, 8. Feb. 2022 (CET)
@Andrea014: Laut dem chilenischen Wahrheits- und Versöhnungsbericht (Rettig-Bericht) sind in dieser Zeit (1973-1990) 1.209 Menschen aus politischen Gründen verschwunden. --Igallards7 (Diskussion) 04:05, 11. Feb. 2022 (CET)
Dankeschön, Igallards7! In Anbetracht der deutlich geringeren, aber nicht unerheblichen Zahl der bei ihren Fluchtversuchen an den bulgarischen Außengrenzen verschwundenen DDR-Bürger hätte ich in diesem großen Land Chile mit mehr gerechnet. Schade (hmmm, naja...), dass es noch keinen Artikel über die Rettig-Kommission gibt (siehe Wahrheitskommission#Beispiele für Wahrheitskommissionen), über die Valech-Kommission gibt es schon einen. Obwohl derlei unerträglich zu lesen ist. Sollten die Links zu den Berichten nicht im Abschnitt Die Diktatur Pinochets liegen? Der kommt mit drei EN aus und ich fände es gut, wenn beide Links nicht nur hier auf der Disk zu finden wären. Es grüßt die --Andrea (Diskussion) 06:14, 11. Feb. 2022 (CET)
@Andrea014: Ja, diese beiden Berichte waren nach der Pinochet-Diktatur (nach 1990), also technisch gesehen nicht während dieser Zeit, obwohl sie sich mit diesen Jahren befassen. Ich finde es notwendig, dass es auch einen DE-Artikel über die chilenische Militärdiktatur gibt. Fast der gesamte Inhalt dieser Jahre ist in dem Artikel über Augusto Pinochet gespeichert, aber es gibt Situationen, die sich in dieser Zeit ereignet haben, die erwähnt werden müssen und die nicht unbedingt auf seine Person fallen, um Irrtümern vorzubeugen. MfG --Igallards7 (Diskussion) 20:06, 11. Feb. 2022 (CET)
@Igallards7: Du scheinst die nötige Ahnung zu haben. Magst Du Dich nicht dransetzen? Ich sitze gerade an einem Artikel, für den ich einen Link dorthin brauche und bisher nur hierhin verlinken kann. Morgengruß von --Andrea (Diskussion) 06:58, 13. Feb. 2022 (CET)
@Andrea014: Naja, es ist eine große Herausforderung, aber ich werde alle notwendigen Informationen auf Deutsch, Spanisch und Englisch sammeln, damit der Artikel auf Deutsch erstellt werden kann. Zumindest um den Artikel zu beginnen --Igallards7 (Diskussion) 15:50, 19. Feb. 2022 (CET)
@Igallards7: Eigentlich bin ich aktuell nur im Lesemodus. Will Dich aber nicht ohne Antwort hängen lassen. Das klingt gut! Gruß von --Andrea (Diskussion) 16:59, 19. Feb. 2022 (CET)

Chile ist immer noch Katholisch bzw. Christlich geprägt!

Im Artikel steht u.a. "Galt als sehr katholisch geprägt", das hört sich so an, als ob der Katholizismus nicht mehr die majoritäre Religion bildet, tut sie aber. Ich würde sogar sagen, dass in Chile die katholische Kirche immer noch sehr viel Macht hat, im Vergleich zu anderen Südamerikanischen Ländern. Klar gibt es Randgruppen (die zusammen sicher eine größere Einheit bilden), die meist christlich sind, aber selbst viele Eliteschulen und Unis sind katholisch geprägt. Wer in Chile nicht katholisch ist, der wird oft als "anders" angesehen. Selbst Zugehörige der Evangelischen Kirche werden in manchen konservativen Kreisen als Sektenzugehörige angesehen, natürlich nicht offiziell, aber unter gläubigen Katholiken werden sie so wahrgenommen. Hier in Deutschland ist es ja eher 50/50, ob man katholisch oder evangelisch ist, macht keinen bedeutenden Unterschied - in Chile ganz anders. Viele Schulen haben sogar eigene Kapellen, Priester im Schulgelände. Es gibt immer noch Nonnenschulen, Schulen die von Nonnen (!) geleitet werden.

Insofern würde ich sagen, dass - auch vor allem im Vergleich zu europäischen Ländern - Chile immer noch sehr stark (!) römisch katholisch geprägt ist. Vielleicht mit Polen vergleichbar. Man sieht immer noch in vielen Häusern älterer Chilenen aufgehängte Bilder von Papst Johannes II, er war ein sehr beliebter Papst in Chile.

Klar, der Artikel kann nur Fakten nennen, aber ich rede vom allgemeinen Empfinden, der Atmosphäre, wenn man in Chile ist. Und der Katholizismus ist klarer Bestandteil davon, das wird im Artikel etwas insignifikant dargestellt, finde ich.

PS: Ich weiß nicht, ob ich den Kommentar hier richtig eingefügt habe, falls ich mich im Abschnitt geirrt habe, sorry! (nicht signierter Beitrag von 93.132.84.26 (Diskussion) 10:37, 10. Okt. 2019 (CEST))

Südchile

Auf die Schnelle sieht es für mich aus wie wenn das nicht geografisch definiert ist. --Quetsch mich aus, ... itu (Disk) 22:06, 26. Jan. 2022 (CET)

Das ist doch sicher auch nicht zu erwarten. Sowas ergibt sich i. d. R. aus gewissen praktischen Anlässen und gehen dann in den Sprachgebrauch über. Es ist vermutlich auch nie wirklich scharf abgrenzbar, es sei denn es gibt stark ausgeprägte geologische oder geographische Merkmale. Viele Grüße! GS63 (Diskussion) 10:03, 12. Mär. 2022 (CET)