Diskussion:Claus Luthe

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"Im Jahre 1990 schied er aus familiären Gründen aus dem Unternehmen aus." So kann man es auch nennen... Der Herr Luthe hat im Jahre 1988 seinen Sohn Ullrich mit einem Messer erstochen. BMW kehrete diesen "Vorfall" unter den Tisch um das Image des nagelneuen 8er BMW nicht zu gefärden. (nicht signierter Beitrag von 84.150.134.2 (Diskussion) )

Finde ich gar nicht so daneben ...

Eins vorweg: Ich kenne die Luthes ein klein wenig und bin daher ausgesprochen parteiisch.

Ich würde es als "anständig" bezeichnen, daß die gesamte Angelegenheit damals nicht mehr als nötig in der Öffentlichkeit breitgetreten wurde. Ein geschäftliches Interesse seitens BMW würde ich klar verneinen. Denn erstens war Claus Luthe nun wirklich keine öffentlich bekannte Person. Einen Bekanntheitsgrad wie sein Nachfolger Chris Bangle (und selbst der dürfte 95% aller Leute auf der Straße gänzlich unbekannt sein) hat er nie gehabt. Und zweitens ist sein kreativer Anteil am 8er nach eigenem Bekunden nicht allzu groß, die BMW-Presseabteilung hätte mit Leichtigkeit den 8er aus der Schußlinie nehmen können.

Wenn jemand von Claus Luthes Persönlichkeit in dieser sehr speziellen Situation zu dieser Tat fähig war, fürchte ich ernsthaft, daß ich in derselben Situation zu derselben Tat fähig gewesen wäre. Was absolut keine Entschuldigung ist, sondern eine unbequeme Einsicht. Auch der lammfrommste Mensch kann derart provoziert werden, daß er wider aller Grundsätze seines moralischen Empfindens handelt.

Die Tat mit all ihren Umständen taugt meines Erachtens nicht für die Öffentlichkeit, bei (um mal ins Bildzeitungsdeutsch zu verfallen) Familiendramen würden durch öffentliches Schmutzige-Wäsche-waschen auch die anderen Familienmitglieder noch zusätzlich in Mitleidenschaft gezogen. Möglicherweise hatte man damals seitens der Presse einfach nur etwas mehr Augenmaß als heute. Berichtet wurde ja drüber, aber halt sachlich und nicht sensationslüstern. Abgesehen davon war es übrigens 1990 und nicht 1988 ... (nicht signierter Beitrag von Ralf ziegler (Diskussion | Beiträge) )

Da die Wikipedia als Enzyklopädie der Wahrheit verpflichtet ist, sollte schon der wirkliche Grund genannt werden. Es geht nicht darum jemanden an den Pranger zu stellen, moralisch zu verurteilen aber wir sollten auch keine Geschichtsverfälschung betreiben. Aber nur in den Artikel zu schreiben er habe seinen Sohn erstochen erscheint mir auch etwas platt. Es wäre gut wenn "Zeitzeugen" etwas genauere Informationen beisteuern könnten. z.B. wegen was er denn verurteilt (Mord, Totschlag, Notwehr) und mit welchem Strafmaß? --Berthold Werner 15:26, 11. Nov. 2006 (CET)

Der ganze Vorgang wurde mit sehr viel Diskretion in der Öffentlichkeit behandelt, alles, was ich an Quellen gefunden habe, war unkonkret und/oder juristisch dubios (die lustigste Formulierung, die mit unterkam, war "Mord in einem minderschweren Fall"). Würde mich neugierhalber übrigens auch interessieren.

Woher stammt eigentlich die Information, Luthe sei bis "weit in die 90er" für BMW tätig gewesen? Gibt's dafür eine Quelle? Wie soll das funktioniert haben? Sowohl technisch (er war schließlich zeitweilig in der Wahl seines Aufenthaltsortes fremdbestimmt) als auch von der Sache her (Luthe und Bangle dürften sich nicht viel zu sagen haben) als auch aufgrund Luthes schwerer Krankheit dürfte das unmöglich sein. Nach Claus Luthes eigener Aussage ist der 3er (E36) das letzte von ihm gezeichnete Auto...

(nicht signierter Beitrag von Ralf ziegler (Diskussion | Beiträge) )

Als Außenstehender kann man nur vermuten, was damals in Claus Luthe und in der Familie Luthe vorging. Außer der obenstehenden Äußerung 'in derselben Situation zu derselben Tat fähig gewesen' habe ich aus der Umgebung von Claus Luthe gehört 'ich habe mich nur gewundert, daß es nicht schon viel eher passiert ist'. Bewundernswert ist für mich wie sich Herr Luthe und seine Frau in ihren Leiden und Gebrechen gegenseitig unterstützt haben.

Christian von Klösterlein

Und weil das Opfer kein Lebensrecht hatte, bedauert jeder den armen prominenten Täter. Eine erstaunliche Dezenz. --ThoR 20:33, 22. Mär. 2008 (CET)

Lieber ThoR, da hast Du Herrn v. Klösterlein mißverstanden: Claus Luthe war seit langem schwer krank, seine Frau noch länger, darauf bezog sich die Passage mit den "Leiden und Gebrechen". Eins vorweg: Ein Tötungsdelikt lässt sich nicht ungeschehen machen. Und es ist die größtmögliche Form von Schuld, die ein Mensch auf sich laden kann. Ich glaube, der Tod von Claus Luthe liegt inzwischen weit genug zurück, dass man etwas deutlicher werden kann: Claus Luthe hat mir trotz allem Geschehenen durch seinen Umgang mit der Tat allehöchsten Respekt abverlangt. Sich jeden Tag seines Lebens mit dieser Tat zu konfrontieren, nicht nach (per se untauglichen) Ent-schuld-igungen zu suchen, nicht vor der Erinnerung davon zu laufen, nicht zu versuchen, sich ein "neues Leben" mit einem neuen sozialen Umfeld aufzubauen, um zu verdrängen, was man zweifelsohne angerichtet hat, sondern die Tat und die Schuld bewusst zum Bestandteil des täglichen Lebens zu machen und sich jederzeit über das, was man angerichtet hat, im Klaren zu sein, ist für mich die erwachsenste Form, in der man als Täter mit einer solchen Tat umgehen kann. Davon wird das Opfer zwar auch nicht mehr lebendig, aber wenigstens lebt die Erinnerung an das Opfer und das, was ihm angetan wurde, weiter. --Ralf ziegler 12:45, 6. Aug. 2009 (CEST)

Die Quelle, die auf die Stuttgarter Nachrichten verweißt, ist nicht mehr verfügbar unter dem angegebenen Link (nicht signierter Beitrag von 2A00:FE00:4103:1:0:0:0:100 (Diskussion | Beiträge) 11:58, 27. Apr. 2015 (CEST))