Diskussion:Der Aufstand der Fischer
Name des Films
Der Film hieß nirgend wo und niemals so, sondern schlicht Aufstand der Fischer. Si! SWamP 17:12, 11. Apr. 2009 (CEST)
- Kannst du eine Quelle dafür angeben? Dann sollte man den Artikel verschieben. Gruß Aktionsheld Disk. 17:48, 11. Apr. 2009 (CEST)
- Ja, ist das naheliegendste :) Habs verschoben. Aktionsheld Disk. 15:08, 12. Apr. 2009 (CEST)
Review vom 5. Februar bis 29. April 2013
Der Aufstand der Fischer (russisch Восстание рыбаков) ist ein Tonfilm nach der Novelle Aufstand der Fischer von St. Barbara von Anna Seghers, der zwischen 1931 und 1934 im Auftrag der sowjetischen Filmgesellschaft Meschrabpom entstand. Es handelt sich um das Spielfilmdebüt des deutschen Theaterregisseurs Erwin Piscator.
Den Artikel über diesen selten gezeigten ‚Russenfilm‘ aus der frühen Tonfilmzeit habe ich unter intensiver Sichtung der Literatur auf den letzten Stand der Forschung gebracht. Die maßgeblichen Publikationen sind fast vollständig berücksichtigt. Da ich mit Filmartikeln kaum Erfahrung habe, bitte ich um Rückmeldungen und Anregungen. --KWa (Diskussion) 09:53, 5. Feb. 2013 (CET)
Halbes Review Funke
Ich habe weder den Film (vollständig) gesehen noch die Vorlage gelesen, kann also kein vollständiges Review geben. Ich finde den Artikel schon jetzt sehr vielversprechend, hier noch einige Anregungen:
- Kapitel Handlung
- nur das beschreiben, was im Film selbst zu sehen oder zu hören ist.
- folglich braucht das Kapitel keine Einzelnachweise, die sich auf andere Autoren beziehen; wenn es sich dabei um Interpretationen zum Inhalt handelt, dann gehört das gegebenfalls in spätere Kapitel.
- folglich nur eine Erzählebene, nicht „Piscator montiert die Großaufnahme“, wenn man Piscator nicht im Film sieht, wie es das tut.
- keine Schauspielernamen, nur Rollennamen nennen, vgl. Wikipedia:Formatvorlage Film#Handlung.
- Teile der Handlung, auf die sich spätere Kapitel beziehen, sollten hier zuordenbar sein, z. B. wird im Kapitel Filmästhetik eine „Vergewaltigungssequenz“ erwähnt, nicht aber im Kapitel Handlung.
- Kapitel Verhältnis zur literarischen Vorlage
- Problem Drehbuch: Liest man das Kapitel, gewinnt man den Eindruck, Piscator alleine hätte die literarische Vorlage zum Drehbuch adaptiert, erst im vorletzten Absatz ist von „Piscators und Grebners Drehbuch“ die Rede; dafür steht in der Infobox nur Grigori Grebner als Drehbuchautor; schließlich gibt es noch den IMDb-Eintrag zum Film, wo Willi Döll „uncredited“ als Drehbuchautor genannt wird > da sollte von Anfang an Klarheit rein.
- Problem Handlungsort: Wird im Film selbst erwähnt oder unmissverständlich verdeutlicht, dass er in Norddeutschland spielt? Falls ja, sollte das noch in das Kapitel Handlung rein.
- Ich habe mich gefragt, welche oberflächlichen Auswirkungen die Verlegung des Handlungsorts im Film hat: Werden die Namen der Charaktere umbenannt, nicht aber die Namen der Orte (ein „Port Sebastian“ würde man ja nicht in Norddeutschland vermuten)? Sind vielleicht deutsche Aufschriften auf den Kulissen zu sehen o. dgl.?
- Kapitel Späte Wiederentdeckung: Ich finde es bemerkenswert, dass sich die Wiederentdeckung auf eine Vielzahl von Vorführungen in Deutschland beschränkt haben dürfte. Vielleicht das Kapitel deshalb in Späte Wiederentdeckung in Deutschland umbenennen?
- Stil
- „auf einem Förderband, das ihnen davonläuft“ > vielleicht besser „auf einem zu schnell laufenden Förderband“?
- Häufungen von substantivierten Verben, aufgefallen ist mir das bei „Konfrontation mit dem Schiffsführer um die Rücknahme der Rationalisierungsmaßnahmen und die Wiedereinstellung des vierten Mannes pro Arbeitsschicht. Der Streikbeschluss der Hochseefischer lässt die Schiffe zum Hafen des Hauptorts Port Sebastian zurückkehren. Im Reederei-Kontor wird den Matrosen die Auszahlung ihres Lohns verweigert. Den geordneten Abgang der Matrosen“.
- Allgemein würde ich die Anzahl direkter Zitate reduzieren und mehr paraphrasieren. Sie hemmen den Lesefluss und wirken eher „faul“ als wissenschaftlich vorsichtig. Im Kapitel Widrige Produktionsumstände z.B. könnte eigentlich nur das Piscator-Zitat zu den „prächtigen weißen Nächte“ stehen bleiben und alles andere paraphrasiert werden. In jedem Fall sollten die Auslassungszeichen „[...]“ raus, wenn sie am Ende und nicht in der Mitte eines Zitats stehen.
- Wiki-Formalia
- In letzter Zeit wird bei Kandidaturen immer öfter eingefordert, die Vorlage:Literatur bei Literaturangaben zu nutzen (alternativ würde bei den Einzelnachweisen noch ein „händisch“ gesetzter Punkt hinter die Seitenangabe gehören). Empfehlen würde ich jedenfalls die Verwendung der Vorlage:Internetquelle bei den Weblinks (bzw. eine „händische“ Nachahmung von deren Vorgaben).
- Wikilinks in Infobox: fehlende Vornamen sollten im Idealfall noch ergänzt werden. Schon klar, dass das nicht einfach ist; ich vermute stark, dass im Filmvorspann (wie bei den damaligen sowjetischen Filmen üblich) keine vollständigen Namen genannt werden. Problematisch sind halt andernfalls Rotlinks, die so (V. Cajka) wohl kaum jemals ein Artikellemma darstellen würden.
--Funke (Diskussion) 13:21, 8. Mär. 2013 (CET)
- Zunächst schon einmal ganz herzlichen Dank für die zahlreichen guten und genauen Hinweise, insbesondere auch auf WP:FVF, die mich sehr viel weiterbringen. Einige deiner Anmerkungen habe ich bereits umgesetzt, weitere wie etwa zum Stil und den Zitaten werde in den nächsten Tagen aufgreifen. Ich werde meine Änderungen dann auch hier noch kommentieren. --KWa (Diskussion) 23:26, 8. Mär. 2013 (CET)
- Inzwischen habe ich Folgendes umgesetzt:
- Aus dem Abschnitt Handlung habe ich Deutungen, Interpretation und Schauspielernamen rausgenommen (evtl. füge ich Einzelnes davon in spätere Abschnitte wieder ein). Später erwähnte Handlungselemente sind vorne ergänzt.
- Zum Abschnitt Verhältnis zur literarischen Vorlage: Das russische Drehbuch hat Grebner anhand von Piscators Vorgaben erstellt; Meschrabpom hat anschließend Kürzungen durchgesetzt. Da das erst letztes Jahr wiederentdeckte Original-Filmplakat von 1934 als Drehbuchautor nur Grebner ausweist, habe ich diese Angabe übernommen. Döll wird in der umfangreichen Literatur, die ich ausgewertet habe, an keiner Stelle erwähnt. Zum Handlungsort habe ich Ergänzungen vorgenommen (die nicht fertiggestellte deutsche Fassung hatte in Norddeutschland spielen sollen).
- Den Abschnitt Späte Wiederentdeckung habe ich umbenannt. Es gibt vereinzelt Belege für spätere Aufführungen in anderen Ländern, das war aber wohl die große Aufnahme.
- Stilistisch bin ich den Artikel noch einmal komplett durchgegangen, habe substantivierte Verben aufgelöst, Zitate durch Paraphrasen ersetzt und deine weiteren Anregungen aufgegriffen. Der Artikel sollte nun flüssiger zu lesen sein; ich schaue noch ein weiteres Mal drüber.
- Bei den Wiki-Formalia habe ich die Weblinks anhand der Vorlage umformatiert. Da mich die Systematik mancher dieser Vorlagen nicht ganz überzeugt, habe ich es zunächst dabei belassen. Falls sich dazu weitere Rückmeldungen ergeben, prüfe ich das nochmal. Mit der Recherche der am Film beteiligten Personen habe ich mich intensiv über mehrere Jahre hinweg beschäftigt – mehr ist da aus meiner Sicht ohne einen Archivbesuch nicht möglich (wie du richtig vermutest, werden die Namen im Filmvorspann leider nicht vollständig genannt). Deshalb habe ich die Links nun in einigen Fällen rausgenommen. Falls es in ru.WP einen komplementären Artikel gäbe, wäre möglicherweise noch mehr drin...
- Für deinen genauen Blick und alle Anregungen noch einmal herzlichen Dank! Gruß --KWa (Diskussion) 22:25, 16. Mär. 2013 (CET)
KALP-Kandidatur vom 30.4. bis 20.5.2013, Ergebnis: Lesenswert
Der Aufstand der Fischer (russisch Восстание рыбаков) ist ein Spiel- und früher Tonfilm nach der Novelle Aufstand der Fischer von St. Barbara von Anna Seghers, der zwischen 1931 und 1934 im Auftrag der deutsch-russischen Meschrabpom-Film Aktiengesellschaft in der Sowjetunion entstand. Ursprünglich sollten eine gegen die erstarkende NS-Bewegung gerichtete deutsche und eine russische Fassung produziert werden, doch wurde nur die russische Fassung vollendet. Es handelt sich um das Spielfilmdebüt des deutschen Regisseurs Erwin Piscator. [Text aktualisiert, --KWa (Diskussion) 00:24, 8. Mai 2013 (CEST)]
Diese unter widrigen Umständen entstandene Literaturverfilmung der dreißiger Jahre wurde bei der Berlinale 2012 wieder aus der Versenkung geholt. Bei dieser Gelegenheit wurden (nach fast 80 Jahren) das Original-Filmplakat und Fragmente einer Filmmusik von Hanns Eisler wiederentdeckt und letztere uraufgeführt. Daraufhin habe ich mir noch einmal die umfangreiche Literatur der letzten Jahre zu dem selten gezeigten Werk vorgenommen. Die wenigen, aber sehr hilfreichen Hinweise aus einem längeren Review habe ich umzusetzen versucht. --KWa (Diskussion) 09:27, 30. Apr. 2013 (CEST)
- Genau so stelle ich mir einen sorgfältig geschriebenen Film-Artikel vor, detailliert und trotzdem übersichtlich. -- ExzellentFunke (Diskussion) 11:06, 30. Apr. 2013 (CEST)
- Vielen Dank! --KWa (Diskussion) 00:24, 8. Mai 2013 (CEST)
- Der Artikel trägt viel Informationen zu einem wenig bekannten Film zusammen und ist durchweg gut geschrieben. Die einzige Schwäche ist für mich noch der Handlungsabschnitt, in dem manche Figuren besser eingeführt werden sollten (z.B. tauchen die Namen Andreas und Marie auf, ohne dass sie eingeordnet werden - bei Letzterer dachte ich zuerst, es handle sich um die Witwe und habe erst im Abschnitt zum Filmplakat realisiert, dass es noch eine zweite Marie gibt). M.E. sollte der Handlungsabschnitt für sich alleine stehen, ohne dass man zur Einordnung in den Besetzungskasten schielen muss. Gruß -- ExzellentMagiers (Diskussion) 21:31, 8. Mai 2013 (CEST)
- Auch für dein Votum und deine nützlichen Hinweise vielen Dank! Dass man u.a. die beiden Maries leicht verwechseln kann, habe ich schlichtweg übersehen. Ich hab's nun geändert und auch ein wenig zu Andreas ergänzt. Ich kann gerade nicht arbeiten, werde aber den ganzen Abschnitt „Handlung“ nachher noch einmal auf Verständlichkeit durchgehen. Gruß --KWa (Diskussion) 16:06, 9. Mai 2013 (CEST) Das sind die Änderungen, die es seit Beginn der Kandidatur gab, falls noch mal jemand einen Blick drauf werfen möchte. --KWa (Diskussion) 17:42, 9. Mai 2013 (CEST)
- Den Abschnitt Handlung habe ich nun überarbeitet. Gruß, --KWa (Diskussion) 00:47, 10. Mai 2013 (CEST)
- Danke, ich habe keine Einwände mehr. Gruß --Magiers (Diskussion) 01:04, 10. Mai 2013 (CEST)
Kleine Anmerkung: der euphemistische Begriff der Rationalisierungsmaßnahme für die stattfindende Arbeitsintensivierung - d.h. die konzentriertere Auspressung der Arbeitskraft der Lohnarbeiter - erscheint mir etwas unpassend. erstens weil der begriff eben euphemistisch ist, und zweitens weil er nicht in den Kontext dieses Filmes passt. Besser ist in meinen Augen in marxistischer Terminologie von einer Intensivierung der Arbeit zu sprechen. Das ganze sollte eben vom Standpunkt der Arbeiter (Arbeitsdruck verschärft sich), und nicht der Kapitalisten (Senkung der Lohnkosten) betrachtet werden. So ist das ja wohl auch im Film gedacht. mfg --Tets 21:21, 9. Mai 2013 (CEST)
- Der Film nimmt unverkennbar die Arbeiterperspektive ein. Arbeitsintensivierung/-verdichtung entspricht ihm, daher habe ich deine Anregung aufgegriffen. Gruß --KWa (Diskussion) 00:47, 10. Mai 2013 (CEST)
Mir gefällt der Artikel sehr gut, intressantes thema und auch verständlich geschrieben. Wenn man die Handlung so liest - ich kenne den Film nicht - scheint wie später kurz angedeutet wird, ein zentrales Thema zu sein, die „Einbeziehung der kleinbürgerlichen Schichten“. Die Kleinbürger werden bei Marx und Engels definiert als „Übergangsklasse“, die ökonomisch wie politisch und ideologisch zwischen den beiden Hauptklassen - Kapitalisten und Lohnarbeitern - hin und herschwanken. Ökonomisch sind sie als Produktionsmittelbesitzer ihr eigener Kapitalist, als Arbeiter ihr eigener Lohnarbeiter. Wenngleich sich das Kleinbürgertum beständig auf geringem Niveau erneuert, tendiert der große Teil historisch dazu, entweder in die Lohnarbeit abzusinken oder zum Kapitalisten, der fremde Arbeit ausbeutet, aufzusteigen. Diese gespaltene ökonomische Lage und die sich beständig reproduzierende Übergangsposition, die Angst vor Abstieg und die Hoffnung auf Aufstieg, bringt sich dann auch politisch und ideologisch zum Ausdruck. Politisch schwankt das Kleinbürgertum ebenso zwischen den beiden Hauptklassen und schließt sich einmal dieser, einmal jener an (meist der stärkeren Truppe). Wie der Kleinbürger zugleich Kapitalist und Lohnarbeiter in der ökonomischen Sphäre, so ist er auf politischer Ebene zugleich Bourgeois und Volk. Ideologisch erblickt er in der kleinen und freien Warenproduktion „den Gipfelpunkt menschlicher Freiheit und individueller Unabhängigkeit“, wenngleich er sich wünscht, den „mit dieser Form verbundenen Missstände[n] enthoben“ zu sein. Daher erregt er sich über die Macht des großen Kapitals und das soziale Elend der unteren Schichten, fühlt sich jedoch zugleich der Bourgeoisie und der bürgerlichen Ordnung verbunden. Die Überlegungen zum Kleinbürgertum wird dann auch im Marxismus aufgegriffen, auch von Lenin und den sich entwickelnden kommunistischen Parteien. Die Handlungsbeschreibung in diesem Artikel deutet darauf hin, dass die schwankende Haltung der kleinbürgerlichen Schichten zwischen den Repräsentanten des Alten (Staat, Kapital, Kirche) und des Neuen (die Arbeiterklasse), und das gewinnen der kleinbürgerlichen Schichten für die sozialistische Sache, eine zentrale Thematik im Film darstellt (wie es auch ein zentrales Thema für die kommunistischen Parteien in dieser Zeit war). Sofern sich in der Sekundärliteratur zum Film zur schwankenden Haltung der kleinbürgerlichen Schichten, bzw. der Küstenfischer etwas findet, sollte es denke ich auch im Artikel (mehr) Erwähnung finden. --Tets 03:01, 10. Mai 2013 (CEST)
- Du hast völlig recht, die „Einbeziehung der kleinbürgerlichen Schichten“ in marxistischem Sinn ist (wie für die kommunistischen Parteien in dieser Zeit) ein zentrales Thema und Anliegen des Films. Da ich damit weniger vertraut bin, hatte ich das zunächst nicht vertieft. Ich habe die entsprechenden Hinweise aus der Literatur, die recht nah an deinen Hinweisen dran sind, inzwischen aber einmal in einem zusätzlichen Abschnitt „Themen“ zusammengeführt. Viel mehr habe ich in der Literatur dazu leider nicht finden können. Falls etwas davon nicht ausreichend klar konturiert sein sollte (wie gesagt, stecke ich da weniger drin), lass es mich gern wissen. --KWa (Diskussion) 15:16, 10. Mai 2013 (CEST)
Da nachgefragt wurde, ob ich denn hier abgestimmt habe oder nur eine meinung kundgetan habe: da sonst aus mangel an abstimmenden kein ergebnis zustandekommt, erachte ich den artikel als lesenswert. eigentlich wollte ich nicht unbedingt abstimmen, da ich mich mit der thematik nicht ausreichend auskenne. aber ein lesenswert ist wohl auch so möglich. --Tets 12:44, 20. Mai 2013 (CEST)
- Exzellent. Habe den Film auf der Berlinale gesehen und finde den Artikel sehr angemessen und kenntnissreich verfasst. Es wäre schön, wenn weitere Artikel aus diesem Bereich auf dieses Niveau gebracht würden. --Julius1990 Disk. Werbung 12:51, 20. Mai 2013 (CEST)
Der Artikel in dieser Version konnte mit 3xE und 1xL als Lesenswert ausgewertet werden, mit klarer Tendenz in Richtung Exzellenz (für die jedoch 5xE während der Kandidaturzeit gebraucht worden wären). --Jbergner (Diskussion) 13:21, 20. Mai 2013 (CEST)