Diskussion:Der Kaufmann von Venedig

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Diese Diskussionsseite dient dazu, Verbesserungen am Artikel „Der Kaufmann von Venedig“ zu besprechen. Persönliche Betrachtungen zum Thema gehören nicht hierher. Für allgemeine Wissensfragen gibt es die Auskunft.

Füge neue Diskussionsthemen unten an:

Klicke auf Abschnitt hinzufügen, um ein neues Diskussionsthema zu beginnen, und unterschreibe deinen Beitrag bitte mit Icondarstellung des Buttons zur Erzeugung einer Signatur oder --~~~~.
Archiv
Wie wird ein Archiv angelegt?

Differenzierte Darstellung

... facettenreiche Charakterisierung des eigentlich als komischen Schurken angelegten Shylock ... Ich kann an Shylock nichts Komisches erkennen, und eine facettenreiche Charakterisierung sieht auch anders aus. Es wäre schön, wenn der Artikelautor entweder Beispiele anführen könnte, so daß der Leser an seiner Einsicht teilhaben kann, oder den Passus entfallen ließe. (nicht signierter Beitrag von 91.66.64.84 (Diskussion) 10:27, 7. Jun. 2015 (CEST))

Die facettenreiche Charakterisierung Shylocks im Stück ergibt sich bereits bei einem kurzen Blick in die Vielzahl der völlig unterschiedlichen bzw. konträren Ausdeutungen der Figur in der umfangreichen Sekundärliteratur; vgl. als kurze Zusammenfassungen der fachwissenschaftlichen Diskussion beispielsweise die Ausführungen in Ina Schabert (Hrsg.): Shakespeare-Handbuch. Die Zeit, der Mensch, das Werk, die Nachwelt. 5., durchgesehene und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-38605-2, S. 407 ff. oder Ulrich Suerbaum: Der Shakespeare-Führer. Reclam, Ditzingen 2006, ISBN 3-15-017663-8. (3., rev. Auflage. 2015, ISBN 978-3-15-020395-8, S. 124 ff. und 129 ff. Als Beispiel für die Darstellung Shylocks als grotesk-komischer Schurke kann etwa auf III.1 verwiesen werden, wo Shylock nach seiner bewegenden großen Rede seine Rache an Antonio in der Pose einer gemütigten Kreatur mit dem Ruf nach Toleranz zu rechtfertigen versucht, noch in der selben Szene jedoch als ein grotesk-komisches Monstrum erscheint, dass „wie eine seelenlose Marionette zwischen der Empörung über den Verlust seiner Dukaten und der teuflischen Freude über Antonios Unglück hin und her schwankt“ (vgl. Schabert, Shakespeare-Handbuch, S. 408). Weitere Belege finden sich u.a. auch bei Suerbaum im Shakespeare-Führer, S. 124 ff.--WeiteHorizonte (Diskussion) 19:19, 21. Feb. 2018 (CET)

Gnade

Man sollte zwischen der Gnade, im Allgemeinen, und der Gnade die vom Kaufmann gefordert wird, unterscheiden. Im speziellen Fall geht es nicht um Gnade, sondern der Kaufmann soll auf seine Rache verzichten, die er "listig" geplant hat. Wobei der Plan von einer Unwägbarkeit, der Zahlungsunfähigkeit Antonios, also dem Zufall, oder wie es der Kaufmann (Shakespeare für ihn) empfinden konnte, als Göttliche Fügung, abhing. Shakespeare benutzt die Geschichte möglicherweise geschickt, um durch die Darstellung des Juden als schlechter Mensch, einen gemeinsamen Standpunkt mit dem Zuschauer/Leser zu erreichen. Indem er aber die schlechten/falschen Handlungsweisen des Juden herausarbeitet, kann er dem die richtigen Handlungsweisen entgegen setzen. Man sollte also Juden nicht foltern, töten und verbrennen, denn dann wäre man nicht besser als diese. Stattdessen soll man Gnade erweisen, als Beispielgebend für den/die Juden. Durch das Rachemotiv wirkt die geforderte Gnade des Kaufmanns deplatziert, für den Zuschauer, der sich selbst vielleicht als Opfer jüdischer Finanzhaie sieht, soll die Wirkung jedoch eine andere sein. Die Juden wollen uns zwar Böses, aber wir sind Christen, also gnädig. In einer Zeit in der Juden immer wieder unter Progrome litten, sollte diese Taktik, meiner Meinung nach, zu einer Mäßigung der Gewalt gegen die Juden beitragen, ohne den aussichtslosen, vielleicht sogar gefährlichen Versuch zu machen die Juden zu verteidigen. Dies lässt Shakespeare nur den Kaufmann selbst sagen, statt es mutig selbst zu vertreten. Klügere Menschen, die eine Aussage vorurteilsfrei auf Logik überprüfen können, haben dies dann sicher auch verstanden.

Diese Ausführungen stellen eine rein spekulative, persönliche Sichtweise ohne Bezug zum Textsubstrat dar. Vgl. exemplarisch zu der angesprochenen Problematik die textbezogenen Ausführungen von Hans-Dieter Gelfert: William Shakespeare in seiner Zeit. C.H. Beck Verlag, München 2014, ISBN 978-3-406-65919-5, S. 286ff.--WeiteHorizonte (Diskussion) 19:29, 21. Feb. 2018 (CET)

Oper

Den Abschnitt zur Nachwirkung von Shakespeares Drama in der Oper könnte man durch einen Hinweis auf das berühmte Liebesduett "Nuit d'ivresse et d'extase infinie ..." in Hector Berlioz' Oper "Les Troyens" ergänzen - Berlioz hat es einer Szene aus dem "Kaufmann von Venedig" nachgestaltet, wie man der Literatur zu der Oper entnehmen kann. (nicht signierter Beitrag von 2003:E5:EF00:1F01:FC8A:E23B:F88A:DF7B (Diskussion) 14:51, 13. Mai 2020 (CEST))