Diskussion:Der Kreisel (Kafka)

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Induktion

M. E. sollte vor der Unschärferelation gleichwertig hervorgehoben das Thema  »Induktion« genannt werden, etwa mit dem Text: »Der Philosoph sucht an einem Beispiel, dem drehenden Kreisel, eine allgemeine Erkenntnis zu finden. Logisch ist das  »Induktion«, die aber stets nur zu unvollständigen Aussagen führt und den Spruch: »Keine Regel ohne Ausnahme« geradezu herausfordert. Der Philosoph muss also scheitern.
   Beim Thema »Unbestimmtheit« (besser als »Unbestimmtheitstheorem« in der Überschrift, das Ding heißt Unschärferelation) und Heisenberg bezweifle ich, dass Kafka das geahnt hat. Ich halte das für anachronistisch (Kafkas Text 1920, Unschärferelation 1927). Es gibt im Leben – siehe den »hölzernen Kreisel« in Ruhelage – genügend normale, physikalisch klassische Beispiele dafür, dass Beobachtung das Beobachtete stört. Die fehlen mir. Der Satz ist m. E. magelhaft (und bissl lag … ): »Das Programm des Philosophen ist, vom Standpunkt der klassischen Physik aus betrachtet, deswegen zum Scheitern verurteilt, weil ihn gerade die „Ökonomie“ seiner Herangehensweise übersehen lässt, dass er, indem er in das Spiel der Kinder eingreift, selbst Teil des Systems wird, das er begreifen will.« 
   Die Ökonomie der Betrachtung hat nur mit der Induktion etwas zu tun, nicht mit der Unschärfe. Vorschlag: »Beobachtungen beeinflussen das Beobachtete. Wer ziert sich nicht, wenn man ihm beim Anziehen zusieht? Welche Lampe wird nicht ein wenig dunkler, wenn man ein Strommessgerät vorschaltet? Welcher Reifen verliert nicht etwas Luft, wenn man den Druck misst? So bleibt auch der stillstehende Kreisel nicht mehr aufrecht, und Kafkas Philosoph wird ihn durch Zugreifen nie ergründen.« So ähnlich. Dann von mir aus weiter mit Heisenberg … – Fritz Jörn (Diskussion) 15:11, 23. Okt. 2015 (CEST)