Diskussion:Deutscher Studienpreis
Kalle: Das Motto des Wettbewerbs "wir fördern Visionäre" wird durch seine eigenen Ausschreibungskriterien konterkariert. Erstens fördert der Preis keine Visionen, sondern Ideen und Konzepte, und zweitens macht es keinen Sinn frische Konzepte ans Licht der Oberfläche spülen zu wollen, indem man Ideen finanziell fördert, die bereits als Dissertationsthema vorliegen. Der Preis gibt überhaupt nur solchen Kandidaten ein Mitbestimmungsrecht deren "Visionen" bereits in Form einer Dissertation vorliegen. Schlimmer noch: diese muss bereits mit summa cum Laude ausgezeichnet worden sind. An die Macher des Deutschen Studienpreises: Wenn Sie "Visionen" fördern möchten, dann sprechen Sie zu wenige, und auch noch die falschen Menschen an. "Die Gelehrtesten sind nicht immer die Leute, die die neuesten Ideen haben." (G. C. Lichtenberg) - "Wenn ich Visionen habe, dann gehe ich zum Arzt" (Helmut Schmidt) In den seltensten Fällen erblicken neue Theorien in unanfechtbarer Ausarbeitung und sauberster Form das Licht der Welt. Im Gegenteil, sie sind streitbar, und stehen oft im Wiederspruch zum Mainstream. Das sind die wahren Erkennungsmerkmale bahnbrechender Erkenntnisse. Damit liegen Sie allerdings auch weit näher an allerlei verrücktem Blödsinn, der definitiv nicht prämierungswürdig ist. Das Risiko bei einer Prämierung daneben zu greifen ist also zumeist um eben ein solches höher wie die Chance einen echten Volltreffer zu prämieren. Beides wird dem Deutschen Promotionspreis niemals wiederfahren. Denn falls eine bahnbrechende, neue Erkenntnis tatsächlich den Weg bis zur Dissertation schafft, dann ist es bereits zu spät um diese Idee noch als neuartige Vision im Entstehungsprozess zu bezeichnen. Wir befinden uns dann zumeist bereits im gesellschaftlich akzeptierten Mainstream, der keine revolutionären Erkenntnisse mehr liefert. Wenn der Wettbewerb wirklich den Glauben daran fördern möchte, dass "die Wissenschaft die Welt verändern kann“, dann konterkariert er sich bedingt durch seine elitären Auswahlkriterien selbst. PS.: Im Artikel heisst es:"Auf diese Weise wurden bis 2006 zahlreiche innovative Arbeiten von Studierenden mit einem 3. Preis honoriert." Wer hat in der Zeit bis 2006 die zweiten und ersten Preise erhalten? und noch ein PS.: Der filgende Satz entspringt noch dem Geiste des stiftungsvaters selbst: Körber: Die Körber-Stiftung will mit ihren Projekten „Menschen verschiedener politischer, sozialer und kultureller Herkunft zusammenführen. Wir wollen ihnen Impulse zur individuellen Urteilsbildung geben und ihr Mitwirken an gesellschaftlicher Gestaltung fördern. Dafür bieten wir mit unseren Wettbewerben (....) zur Präsentation neuer Ideen...“ Kurt A. Körber würde sich im Grabe umdrehen wenn er wüsste wie sehr der Promotionspreis sich ideologisch von seinem Anliegen entfernt hat.
Kalle: Die Veränderungen vom 16 Dezember 2008 finde ich "in Ordnung". Ich wünsche dem Deutschen Doktorandenpreis viel Erfolg. Mögen viele Erfindungen und Neuentwicklungen daraus hervorgehen, die ohne diesen Preis das Licht der Welt nicht erblicken würden! wobei ich fest davon überzeugt bin, dass die Quote der Förderung von Talenten, die ohne diesen preis nicht erfolgreich geworden wären, seit 2007 gegen null geht. PS.: ich habe lediglich den letzten Block nach oben verschoben Gruß, Kalle
Kalle: auch ich habe selber einmal am Studienpreis teilgenommen und halte die geschichtliche Entwicklung dieses Preises für einen unverzichtbaren Teil in der Darstellung. Man will ja wissen wie die Welt sich verändert. Ich habe daher die von Micha herausgenommenen Teile überarbeitet und den Artikel erneut eingestellt. Der Deutsche Studienpreis ist wegen seiner Neuausrichtung auf breiter Front in die Kritik geraten. Es wäre daher unzureichend Ihn ohne eine kritische Darstellung zu präsentieren. Ein Abgleich der Ausrichtung des Preises von 2006 (und zuvor) mit der Zeit nach 2007 darf nicht fehlen. Gruß, Kalle
Micha: Hab früher selbst mal beim Studienpreis teilgenommen und fand den früheren Artikel ehrlich gesagt informativer (man will ja wissen, was der Preis jetzt macht, und nicht früher). Hab deswegen die ersten beiden Absätze geändert. Grüezi, Micha
Autonomics 12:47, 11. Jun. 2011 (CEST)
Habe den Artikel mit Zwischenüberschriften versehen und versucht, inhaltliche Wiederholungen zu vermindern. Habe alles kritische jetzt unter "Kritik" zusammengefasst und versucht. Ich bin auch der Meinung, dass der Schwerpunkt des Artikels auf dem aktuellen Preis liegen sollte und nicht so sehr darauf wie gut alles früher einmal war...
@Kalle: Obwohl ich Dir teilweise recht gebe, finde ich die Darstellung der Kritik ziemlich einseitig bzw. subjektiv. Ich selbst traue mir nicht zu, ihn zu überarbeiten, aber vielleicht traut sich da ja mal jemand ran.
--Autonomics 12:47, 11. Jun. 2011 (CEST)