Diskussion:Die Glasglocke
Review Schreibwettbewerb (1. September bis 30. September 2008)
Autor: Magiers
Der Artikel enthält vorerst nur die Inhaltsangabe des Romans und wird noch ausgebaut (Entstehungsgeschichte, Bezug zu Sylvia Plaths Leben, Rezeption und Interpretation – je nachdem, was sich finden lässt). Trotzdem bin ich als relativer Neuling dankbar für alle Tips und Hinweise, gerne auch was Formalien angeht und mir noch unbekannte oder ungeschriebene Regeln. --Magiers 19:51, 1. Sep. 2008 (CEST)
- Ich würde mir wünschen, eine Inhaltszusammenfassung ohne Zitate und Seitenabgaben zu haben. Diese gehören für mich eher in den Analyseteil. Grüße Julius1990 Disk. 23:09, 1. Sep. 2008 (CEST)
- Danke für die Rückmeldung. Ich werde mich da heute abend nochmal dransetzen. Die Absicht war natürlich, möglichst viel "Original Sylvia Plath" hineinzupacken. Aber manche Zitate sind sicher komplett verzichtbar, und die Schlüsselzitate müssen ohnehin in der Interpretation aufgegriffen werden und brauchen keine doppelte Erwähnung. Gruß --Magiers 07:03, 2. Sep. 2008 (CEST)
- Gefällt mir schon bedeutend besser. Aber meiner Meinung nach könnte man das prosaische noch etwas zuückschrauben. "Esther sieht ihr Leben wie einen verzweigten Feigenbaum vor sich liegen, in dem jede mögliche Zukunft wie eine appetitliche Frucht lockt. Doch sie kann sich für keine davon entscheiden, denn es wäre gleichzeitig ein Entscheidung gegen alle anderen." klingt zwar super und hat ne tolle Bildsprache whatever, aber ich bin mir nicht sicher, ob das eine gute nüchterene enzyklopädische Darstellung des Inhaltes ist. Das ließe sich wahrscheinlich noch etwas eindampfen. Und entschuldige, dass meine Hinweise so oberflächlich sind, aber ich kenne den Roman leider nicht. Grüße Julius1990 Disk. 09:43, 3. Sep. 2008 (CEST)
- Der Feigenbaum ist natürlich nicht auf meinem Mist gewachsen sondern ist neben der Glasglocke eine der zentralen Metaphern des Romans. Deswegen möchte ich das Bild im Inhalt schon kurz erwähnen, auch wenn es später noch einen eigenen Interpretationsabsatz darüber geben wird. Ich habe es aber mal etwas präzisiert, dass es ein Bild der Erzählerin ist und nicht eines des Wikipedia-Autors. ;o) Ansonsten behalte ich den Hinweis mit dem enzyklopädischen Stil aber in jedem Fall im Hinterkopf. Übrigens sind Deine Hinweise auch nicht oberflächlich sondern sehr hilfreich, denn Sekundärliteratur zum Roman habe ich inzwischen genug, aber das Umsetzen in einen Artikel ist eine ganz andere Sache. Gruß --Magiers 19:05, 3. Sep. 2008 (CEST)
- Ok, wenn es eine zentrale Metapher ist. Dass sie nicht auf deinen Mist wuchs, war mir klar, aber gaerde Bildsprache führt oft zu mehr Übernahme aus dem Buch als für die Inhaltszusammenfassung nötig ist. ;) Wenn ich neben meinen Projekten die Zeit finde, werde ich den Artikel hier noch etwas begleiten. Grüße Julius1990 Disk. 19:12, 3. Sep. 2008 (CEST)
- Prima! Vielleicht kann ich mich ja bei den holländischen Malern revanchieren. Aber wohl auch kaum inhaltlich. Gruß --Magiers 23:24, 3. Sep. 2008 (CEST)
Inzwischen ist der Artikel bei soweit fertig, dass ich nur noch an kleinen Korrekturen schraube. Ich würde mich also über jeden Hinweis und jede Anregung freuen. Wie oben schon geschrieben, gerne auch zu Formalien und ob ich irgendwo mit Bebilderung, Stil oder sonst was total daneben liege. Viele Grüße! --Magiers 19:09, 25. Sep. 2008 (CEST)
- Hallo Magiers, bin spät dran aber versuche mich noch einmal zu revanchieren. Mir sind im Artikel ein paar Stilblüten aufgefallen:
- In der Einleitung: der Roman basiert auf autobiografischen Erlebnissen - Erlebnisse selbst können eigentlich nicht autobiografisch sein, nur deren Erzählung. Vielleicht eher sowas wie "hat autobiografische Züge"? Damit wäre die Aussage auch ein bisschen entschärft, die ja eigentlich schon eine Interpretation ist.
- Abschnitt "Inhalt": Joan [ist] Esther bald einige Vergünstigungen voraus. Ich finde die Formulierung etwas unglücklich, bei "Vergünstigungen" denke ich eher an Bonuskarten. Eher einfach sowas wie "ist ein Stück voraus"?
- Abschnitt "Form und Gattung": Die Erzählgegenwart [...] wird durch Rückblenden [...] fragmentiert. Das ist nicht richtig falsch, aber "Fragmentierung" ruft bei mir einige andere Konzepte auf, die in diesem Roman nicht wirklich auftreten. Ich wäre für "durchbrochen", aber das ist wohl Geschmackssache.
- Abschnitt "Gesamtwerk": Code von Symbolen. Ähnlich wie oben. Ich würde "Repertoire an Symbolen" bevorzugen, weil der Code immer noch andere Assoziationen aufruft, die hier nicht wirklich passen.
- Ansonsten würde ich mir noch überlegen, ob der Abschnitt "Interpretation" den richtigen Titel trägt. Ich fände "Motive" ein bisschen passender, denn Interpretationen finden sich in den anderen Abschnitten auch.
- Im Literaturabschnitt stehen für meinen Geschmack sehr viele Sachen, die keinen direkten Bezug zum Roman haben, sondern die ich eher im Autorenartikel suchen würde, aber andererseits scheinst du ja aus vielen davon zu zitieren; ist nur eine Beobachtung.
- Der Artikel gefällt mir aber sehr gut, hoffe ich konnte noch ein, zwei Anregungen geben! Grüße, -- Wildtierreservat füttern? 14:38, 30. Sep. 2008 (CEST)
- Hallo Wildtierreservat, danke für Deine Anmerkungen! Die haben mir schon mal sehr weitergeholfen. Manchmal ist man doch etwas betriebsblind, wenn man nur alleine den Artikel durchsieht. Ich habe Deine Anmerkungen jetzt weitgehend eingebaut. Die Fragmentierung hatte ich aus der Sekundärliteratur von Wagner („fragmented narrative structure“), aber mir geht es wie Dir, und es ist mir eigentlich eine zu starke Vokabel für den Roman. Genauso ist es beim symbolischen Code. Hughes spricht in der Onlinequelle von einem „genetic code of symbolic signs“, aber vielleicht sollte man auch da die Metapher nicht so ernst nehmen (als Lyriker neigt er vermutlich zu etwas blumigen Ausdrücken).
- Die angegebene Literatur habe ich auch verwendet und an irgendeiner Stelle in den Einzelnachweisen drauf verwiesen (nur die zwei "Notes" von Cliffs und Spark fand ich nicht zitattauglich, aber ein bißchen was zu den Motiven stammt auch daher, und sie beschäftigen sich immerhin ausschließlich mit der "Glasglocke" und sind online frei verfügbar). Ich denke aber noch mal darüber nach, ob man zumindest einige „unwichtigere“ Literatur direkt in die Einzelnachweise ziehen sollte.
- Viele Grüße! --Magiers 15:46, 30. Sep. 2008 (CEST)
Feigenbaum
Bin ich der erste, der auf den Gedanken kommt, dass das Motiv was mit Matth. 21,19 zu tun haben köönte? --Janneman 17:39, 25. Okt. 2008 (CEST)
- Wahrscheinlich. :o) Im ernst: den religiösen Bezug halte ich tatsächlich für nicht unwahrscheinlich. Die erste Stelle, an der der Feigenbaum in den Roman eingeführt wird, ist eine Liebesgeschichte zwischen einem Juden und einer Nonne unter einem Feigenbaum, die Esther liest. Einen konkreten Verweis auf den biblischen Feigenbaum habe ich aber auch jetzt beim Suchen in der Sekundärliteratur nicht gefunden. Wagner-Martin spekuliert zum Beispiel eher über die Feige als Phallussymbol. Und im Roman selbst glaubt Esther Greenwood, dass die Vision vom Feigenbaum ganz profan „womöglich aus dem Abgrund eines leeren Magens aufgestiegen war.“ --Magiers 22:10, 25. Okt. 2008 (CEST)
Exzellenzkandidatur Oktober/November 2008
Diese Kandidatur läuft vom 25. Oktober bis zum 14. November.
Die Glasglocke (engl. The Bell Jar) ist der einzige Roman der amerikanischen Schriftstellerin Sylvia Plath, die vor allem als Lyrikerin bekannt wurde. Er begleitet seine Protagonistin Esther Greenwood durch den Sommer des Jahres 1953, der mit einem ereignisreichen Volontariat bei einem New Yorker Modemagazin beginnt und in einer schweren Depression und einem Suizidversuch Esthers samt anschließender Behandlung in einer psychiatrischen Klinik mündet.
Ich wage es auch mit meinem Beitrag zum Schreibwettbewerb, dessen Bewertung auf Platz fünf mich sehr gefreut hat. Magiers 22:39, 25. Okt. 2008 (CEST)
Neutral Viele Grüße! ----Saginet55 22:53, 25. Okt. 2008 (CEST)
Pro Hervorragende Arbeit, jedes weitere Wort ist überflüssig. Glückwunsch.--- Leithian Keine Panik! Handtuch? 02:23, 26. Okt. 2008 (CET) Pro Exzellenter Artikel, der zeigt, wie perfekt man über Literatur schreiben kann. Macht Lust auf mehr (sprich: den Roman). :-) --
- Julius1990 Disk. 12:37, 26. Okt. 2008 (CET) Pro als Laie und ohne Kenntnis des Buches finde ich den Artikel wirklich herausragend. Der Jury-Bewertung ist im Grunde nichts hinzuzufügen.
Pro. Guter Artikel über ein gutes Buch. Zwei kleine Einschränkungen: Ich meine, dass die englische Originalausgabe unbedingt angegeben werden sollte, nicht nur die Übersetzungen. Und die Liste der literaturwissenschaftlichen Sekundärliteratur kommt mir für ein so bekanntes Buch ein bisschen schwächlich vor. Das vermag aber den sehr guten Gesamteindruck nicht zu verwischen.--Mautpreller 14:09, 26. Okt. 2008 (CET)
- Ich habe jetzt mal die erste englische Ausgabe unter Plaths Namen von 1966 angegeben. Von den aktuell verfügbaren Ausgaben gibt es im englischen Sprachraum so viele, dass ich da keine Auswahl treffen möchte. Die Sekundärliteratur, die sich speziell mit der Glasglocke beschäftigt, ist tatsächlich etwas dünn, siehe zum Beispiel hier. Dazu kommt, dass die beiden Notes nicht viel hergeben und Wagner-Martin eine stark persönlich-feministisch geprägte Sicht hat. Die Literaturkritik beschäftigt sich lieber mit ihren Gedichten. Bestenfalls findet man einige Bücher, die auch die Glasglocke behandeln, von denen ich ja ein paar angegeben habe (Bronfen, Butscher, Brain), während andere in die Einzelnachweise gerutscht sind. Gruß --Magiers 15:01, 26. Okt. 2008 (CET)
- Ich meine, dass diese erste Ausgabe (als Sylvia Plath) von 1966 ok sein sollte. Die ursprüngliche Ausgabe von 1963 (als Victoria Lucas, auch Faber&Faber) ist ja angegeben. Grüße --Leithian Keine Panik! Handtuch? 15:28, 26. Okt. 2008 (CET)
Janneman 21:55, 26. Okt. 2008 (CET) P. S.: Übrigens, Magiers, kennst eigentlich Marjorie Morningstar? Gäbe nen interessanten Vergleich ab. --Janneman 21:55, 26. Okt. 2008 (CET)
Pro - insgesamt ganz hübsch geworden, hab um das Buch bisher nen Bogen gemacht, um mein Ressentiment, dass Frauen keine Romane schreiben können, nicht hinterfragen zu müssen...Einige Formulierungen könnten noch eine Standpunktzuweisung erhalten ("kulturelle Performativität" hält meinereiner für bushwa, aber so schauts in der Lit.wiss. nunmal aus dieser Tage; ebenso "So beinhaltet das „Happy End“ seine eigene Dekonstruktion", um den simplen Zwiespalt auszudrücken muss man imho nicht wirklich Derrida bemühen). Ausbaubedürftig halte ich indes das Literaturverzeichnis; Cliffs Notes und dann auch noch Sparksnotes stellen zwei der drei Empfehlungen - also die amerikanische Entsprechung zu Königs Erläuterungen; da würde ich doch lieber ein paar Aufsätze aus der oben verlinkten Bibliografie ergänzen. Sonsten wie gesagt runde Sache. --- Marjorie Morningstar kenne ich bisher noch nicht. Aber nach den kürzlichen Debatten verzichte ich lieber auf ein Lemma Die Glasglocke und Marjorie Morningstar. ;o) Was die Sekundärliteratur angeht, habe ich die jetzt einfach zusammengefasst. Vielleicht rückt das die beiden Notes in ihrer Bedeutung zurecht, denn verschweigen will ich sie ja auch nicht, da sie immerhin kostenlos zur Verfügung stehen. Zu den von Dir zitierten Formulierungen von Bronfen muss ich gestehen, dass ich mit ihnen gekämpft habe, und sie sind immer noch recht sperrig. Bei der Rezeption ist noch ein Satz, den ich mit zweimaligem […] zitiert habe, damit die eigentliche Aussage nicht untergeht. Inhaltlich fand ich Bronfens Interpretationen aber mit am Überzeugendsten, da sie über den sonst in der Rezeption üblichen Blick der 70er hinausgehen. --Magiers 00:31, 27. Okt. 2008 (CET)
Steevie schimpfe hier :-) 17:51, 27. Okt. 2008 (CET)
Pro Jedenfalls exzellent, der Artikel liest sich beinahe wie eine Selbst-Inszenierung, nun besteht Sylvia Plaths' Roman für den Leser nicht mehr "bloß aus Staub", sondern beginnt vielmehr zu „leben“. Ein lapidares "So reagierten die Kritiker vermeintlich auf das Werk einer Debütantin" erscheint angesichts des erlangten Sonderpreises und "wohlwollenden Urteils" genial. Einzig gegen Ende, im Abschnitt "Adaptionen und motivische Verwendung" scheint der Artikel verborgene Suizidabsichten zu hegen. --DieAlraune 18:37, 27. Okt. 2008 (CET)
Pro im noch wenig beackerten Bereich der vollumfänglichen Darstellung von literarischen Einzelwerken ist ist dies ein Leuchtfeuer, an dem man sich orientieren kann. Das nächste Mal bei der Darstellung der Motivik sich noch einen Tick deutlicher auf die Sekundärliteratur beziehen, dann steht einem weiteren hervorragenden Literaturartikel nichts im Wege --- Marcus Cyron 15:03, 28. Okt. 2008 (CET) Pro - ein wirklich erstklassiger Artikel zu einem literarischen Thema. Haben wir leider sehr selten.
- Pro: Wenn mich ein Artikel über ein Buch, das mich überhaupt nicht interessiert (und das ich zum Flohmarkt geben würde, wenn ich es geschenkt bekäme), so begeistert, muss er exzellent sein. --Bradypus 14:31, 30. Okt. 2008 (CET)
- Thot 1 10:02, 31. Okt. 2008 (CET) Pro Vielen Dank für diese schöne Arbeit. Ein hervorragender Artikel. Den Roman muß ich mir sogleich besorgen. --
dramatische Folgen
Hallo, Magiers, erst mal will ich sagen, dass das wirklich ein ganz wunderbarer Artikel ist, klasse.
Die Protagonistin kommt an einem Tag Freigang aus der Anstalt vor der Bibliothek mit eine Mathematik-Professor in Kontakt, die beiden verbringen den Abend miteinander und im Laufe dessen ist sie sich sicher, dass das jetzt der richtige ist, um endlich mal mit einem Mann zu schlafen. Bei diesem "ersten Mal" bekommt sie sehr starke Blutungen, die nicht stoppen, sie fährt zu einer Freundin, dann zum Arzt und schließlich in eine Klinik. Ich hatte insgesamt gezögert, das noch aufzunehmen, weil das vielleicht den Anschein erweckt, es ginge in der Erzählung darum, dass die Protagonistin endlich ihre Sexualität entdeckt/lebt, aber so platt ist das ja nicht. So gesehen könnte man den Nachsatz "mit dramatischen Folgen" auch weglassen statt ihn zu ergänzen.
Insgesamt dachte ich, dass Sexualität auch ein Thema des Romans ist; es wird ja teilweise im Abschnitt "Frau in den 50ern" dargestellt, aber verdient vielleicht eine eigenständige Würdigung; z.B. entdeckt Joan während ihrer Heilung, dass sie lieber mit Frauen zusammen ist. Die Protagonistin prangert das selbstsüchtige Verhalten von Männern in sexuellen Beziehungen an, entsprechende Szenen werden geschildert. Dann auch die beinahe-Vergewaltigung durch Marco. Ist eine solche Szene zuvor je in dieser Deutlichkeit geschildert worden? Vermutlich nicht. Schöne Grüße, --Coyote III (Diskussion) 18:44, 6. Feb. 2019 (CET)
- Hallo Coyote III, danke fürs Lob und Deine Erläuterungen. Da regt sich auch meine Erinnerung wieder. Man sollte schon etwas zu diesem für Esther dramatischen Erlebnis schreiben, da hast Du recht. Von mir aus können wir es auch gerne so lassen. Wenn Du willst, schreib auch noch gerne etwas zur Thematik der Sexualität. Das war einer meiner ersten Artikel in der WP und ich hatte damals noch nicht so viel Sekundärliteratur. Da ließe sich sicher noch einiges ergänzen. Viele Grüße! --Magiers (Diskussion) 18:50, 6. Feb. 2019 (CET)
- fand's beim zweiten Lesen so auch zu kryptisch, habe das rausgenommen. Zur Thematik Sexualität müsste ich auch erst Sekundärliteratur besorgen. Viele Grüße, --Coyote III (Diskussion) 07:50, 7. Feb. 2019 (CET)