Diskussion:Die Natur (Essay)

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Urheber & Lemma (erl.)

Obwohl der Text längste Zeit Goethe zugeschrieben wurde, stammt er vom Schweizer Theologen Georg Christoph Tobler.

- Armin B. Wagner (23.08.2006)

Quelle? --ארגה · · Gardini 02:02, 23. Aug 2006 (CEST)
Z.B. hier Die Autorschaft ist also zumindest umstritten. Auch Goethe selbst konnte sich, wie im Artikel zitiert, nicht erinnern, stellte nur fest, dass es inhaltlich von ihm hätte sein können, wenn es auch nicht seine Handschrift war. --Klaus Frisch 12:20, 13. Dez. 2006 (CET)
Mir liegt Band 18 der Goethe-Gesamtausgabe von Cotta vor ("Goethe. Gesamtausgabe der Werke und Schriften in zweiundzwanzig Bänden, 18. Band, J.G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart, 1959).
Darin ist in dem Kapitel "Frühe zweifelhafte oder fremdverfasste Dokumente" zunächst das Fragment "Die Natur" zu finden, wie es im 32. Journal von Tiefurt 1783 veröffentlicht war. Dort wird Georg Christoph Tobler als Autor genannt (mit Fragezeichen). Anschließend folgt jene Erläuterung von Goethe in einem Brief an Kanzler von Müller.
Habe das mit Quellenangabe in den Artikel eingearbeitet.
Diese Argumentation kann ich nicht nachvollziehen. Weil die Autorenschaft Goethes aus Sicht irgendeines Experten "nicht unumstritten" ist, daraus darf sofort abgeleitet werden, dass das Gedicht "Die Natur" "vermutlich" NICHT von Goethe, sondern von einem alternativen Autor ist? Bei dem als wahrscheinlich genannten alternativen Autor Christoph Tobler wird auf das Fragezeichen hinter seiner Autorenschaft extra hingewiesen.
Goethe hat vielfach diktiert, er erkennt die Handschrift (seines ehemaligen Schreibers?) wieder - so schreibt er zumindest. Später verfeinert er nochmals den Text - das sind dann seine handschriftlichen Anmerkungen, von denen auf http://www.gah.vs.bw.schule.de/leb1800/natur.htm gesprochen wird. Daraus macht ein Experte die Behauptung, dass sich Goethe "(irrtümlicherweise) als Verfasser bekannte"?
In Wilhelm Meisters theatralische Sendung. 4. Buch, 13. Kapitel. Online unter http://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Meisters_theatralische_Sendung wird von Goethe das Thema sinngemäß ebenfalls behandelt:
Ihr führt ins Leben uns hinein,
Ihr lasst den Armen schuldig werden,
Dann überlasst ihr ihn der Pein;
Denn alle Schuld rächt sich auf Erden.
In «Goethes Naturwissenschaftliche Schriften», herausgegeben und kommentiert von Rudolf Steiner in Kürschners «Deutsche National-Litteratur» (1883-97), Nachdruck Dornach 1975, GA Bibl.-Nr. la-e; Band 2, Seite 5-7, wird das Gedicht als "Prosa-Hymnus" ebenfalls Goethe zugeschrieben. Ich meine, da spricht doch mehr für Goethe als für Tobler und ich sehe wenig Anlass, aufgrund der vorgebrachten Belege gleich einmal umzuschwenken und das Gedicht Tobler zuzuschreiben, denn, wie schon das erwähnte "Fragezeichen" zeigt, bewiesen ist die Urheberschaft durch Tobler doch nun wirklich nicht. --Gkln (Diskussion) 19:39, 25. Aug. 2012 (CEST)
Das könnte auch zur Klärung beitragen:
Zu dem "Fragment" über die Natur, Rudolf Steiner Gesamtausgabe. Schriften. Gesammelte Aufsätze. GA 30, S. 320-327 Schriften der Goethe-Gesellschaft, 7. Bd., 1892: "Wenn der Aufsatz nicht ein Diktat Goethes, sondern nach einer mündlichen Mitteilung von einem andern abgefaßt ist, dann könnte das nur von jemandem geschehen sein, der auf solcher Bildungshöhe stand, daß er Goethe nach allen Seiten erfassen und seine Gedanken in ihrer künstlerisch vollendeten Gestalt fast wörtlich aus dem Gedächtnisse niederschreiben konnte. Nun scheint der von Frau von Stein genannte G. Chr. Tobler in der Tat ein solcher Mann gewesen zu sein, Frau Herder schrieb über ihn an Müller: «Er wurde in diesem Zirkel (Goethes und der fürstlichen Personen) sehr geehrt, geliebt und als der philosophischste, gelehrteste, geliebteste Mensch erhoben; kurz, sie sprachen von ihm als von einem Menschen höherer Art.»" (GA 30, S.322; online unter http://fvn-archiv.net/PDF/GA/GA030.pdf#page=322&zoom=100,0,0)
"Diese Beziehung erscheint doch wichtiger als die Frage, ob derjenige, welcher die Niederschrift des Aufsatzes besorgt hat, ein unmittelbares Diktat oder einen mehr oder weniger wörtlichen Bericht aus dem Gedächtnisse geliefert hat." (GA 30, S. 327; online unter http://fvn-archiv.net/PDF/GA/GA030.pdf#page=327&zoom=100,0,0)
"Goethes Prosahymnus ist wie eine Vorverkündigung seiner Weltanschauung. Goethe hat ihn etwa erdacht, kann man sagen, im Beginn der achtziger Jahre des 18. Jahrhunderts, und er ist so entstanden - ich habe versucht, die ganze Entstehungsgeschichte im siebenten Bande in den Schriften der Goethe-Gesellschaft vor vielen Jahren schon darzustellen -, daß Goethe ihn nicht unmittelbar aufgeschrieben hat, sondern er hatte die Gedanken in seiner Seele und sprach sie mit dem damals in Weimar weilenden Schweizer Tobler durch. Offenbar mit Tobler im Freien sich ergehend, hat Goethe diesen Prosahymnus hingesprochen, und in der Schrift Toblers findet er sich auch im heute noch vorhandenen «Tiefurter Journal» in Weimar. Tobler schrieb ihn dann unmittelbar nach dem Gespräch nieder. Daß so die Entstehungsgeschichte ist, versuchte ich dazumal nachzuweisen. Sie finden, wie gesagt, eine Abhandlung davon im siebenten Bande der Schriften der Goethe-Gesellschaft. Und ich konnte in dieser Anerkennung der Entstehungsgeschichte durch nichts, auch nicht durch dasjenige irgendwie erschüttert werden, was jetzt in der letzten Zeit namentlich hier [Artikel im Sonntagsblatt der «Basler Nachrichten» 1920, Nr. 2 (11. Jan.) von Paul Wernle; Anm. eingefügt v. gkln aus GA 96, S. 306] geschrieben worden ist." (GA 227, S. 173; online unter http://fvn-archiv.net/PDF/GA/GA277.pdf#page=173&zoom=100,0,0) --Gkln (Diskussion) 23:19, 15. Sep. 2012 (CEST)
Das Lemma sollte nach Die Natur (Goethe) verschoben werden, denn das "Über die" ist in den Gesamtausgaben nicht enthalten, ich finde es nur in den Internetquellen. --Feliz 18:40, 23. Apr. 2009 (CEST)
Naja, „(Goethe)“ ist ja wohl auch falsch oder zumindest fraglich. Also wohl besser: „Die Natur (Fragment)“. --Klaus Frisch 19:24, 23. Apr. 2009 (CEST)

Erledigt. --Feliz 16:52, 28. Jul. 2009 (CEST)