Diskussion:Dorfkirche Lankwitz

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Zisterziensische Wehrkirche?

Hallo GUMPi, da Du sich sehr mit Lankwitz beschäftigst und auch mit Dorfkirchen, möchte ich Dich darauf aufmerksam machen, dass der Artikel Dorfkirche Lankwitz eine Paradebeispiel ist für Problematische heimatkundliche Vorstellungen über die (Berliner) Dorfkirchen, insbesondere was die Rolle der Zisterzienser und die Bedeutung der angeblichen Wehrkirche angeht. Ergänzung findest Du auch im Artikel Geschichtsbild von der Entstehung der Mark Brandenburg, insbesondere in den Ziffern 3.1.8 bis 3.1.10.

Fragwürdig ist auch die Behauptung, das Westportal liege „an der traditionell richtigen Stelle“. Eine umfassende vergleichende Untersuchung aller 116 mittelalterlichen Dorfkirchen auf dem Barnim hat gezeigt, dass diese Behauptung keineswegs richtig ist (s. Ulrich Waack „Kirchenbau und Ökonomie. Zur Beziehung von baulichen Merkmalen mittelalterlicher Dorfkirchen auf dem Barnim und dessen Wirtschafts- und Siedlungsgeschichte“ (= Band 4 der Reihe "Kirchen im ländlichen Raum"), Lukas-Verlag Berlin 2009. In der Auswertung endet der Abschnitt „Öffnungen“ (S. 84-86) mit der Feststellung: „Ein regionaler oder grundrisstypischer Schwerpunkt ist nicht feststellbar.“ Zum Grundriss zählen auch Zahl und Lage der Portale, für die sich eine signifikante Grundregel nicht feststellen lässt. Der Teltow (hier: Lankwitz) ist bisher noch nicht entsprechend untersucht worden, ist aber hinsichtlich seiner Dorfkirchen dem Barnim am verwandtesten.

Eine wirkliche Besonderheit von Lankwitz ist bisher überhaupt noch nie erwähnt worden: Der eingezogene Chor ist der längste in ganz Berlin. Warum diese besondere Größe? Weil am Gottesdienst neben den üblichen Beteiligten (Pfarrer und Dorfgemeinde) offenbar auch Benediktinerinnen aus Spandau teilnahmen (vgl. die ungewöhnliche Größe von Tempelhof, weil dort zusätzlich das Personal der Komturei teilnahm).

Du siehst: der Artikel Dorfkirche Lankwitz müsste grundlegend überarbeitet werden, was ich mir aber bisher erspart habe, nachdem ich das in Marienfelde gegen den wütenden Protest des dortigen Ortschronisten und seine heimatkundlichen Fans durchgestanden habe. Es gibt Leute, denen die mündlichen Traditionen des 19. Jahrhunderts wichtiger sind als die wissenschaftlichen Erkenntnisse aus der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts. Frdl. Gruß --Ulrich Waack (Diskussion) 12:57, 27. Mai 2012 (CEST)

@Ulrich Waack: Ups! Sry, habe den an mich adressierten Beitrag erst jetzt wahrgenommen, muss mir seinerzeit durch die Lappen gegangen sein (passend dazu: ein Hoch aufs noch recht neue Echo). Lieber Ulrich Waack, besser spät als nie antworte ich dir nun: Weder habe ich mich mit der Dorfkirche Lankwitz noch anderen Dorfkirchen in Berlin näher bzw. intensiv beschäftigt, stecke in der angesprochenen Thematik so gar nicht drin, kann daher dazu leider auch nichts beitragen. Liebe Grüße --GUMPi (Diskussion) 11:55, 20. Jan. 2014 (CET)

Nochmals Dorfkirche Lankwitz als Zisterzienserkirche

Da es zu meinem Diskussionsbeitrag vom 27. Mai 2012 kein Echo gab, habe ich mich jetzt entschlossen, den Artikel entsprechend zu ändern. Ichn wiederhole nochmals die wichtigsten Argumente:

Die Behauptung, die Dorfkirche Lankwitz sei von Zisterziensern erbaut worden, ist eine nicht belegbare freie Erfindung. Die Rolle der Zisterzienser beim mittelalterlichen Landesausbau in der Germania Slavica (z. B. Rodungsarbeit und Kirchenbau) wird generell falsch eingeschätzt; siehe Dorfkirchen in Berlin#Problematische heimatkundliche Vorstellungen über die (Berliner) Dorfkirchen und Geschichtsbild von der Entstehung der Mark Brandenburg#Das populäre Geschichtsbild über die Entstehung der Mark Brandenburg. Die Bauregeln der Zisterzienser gelten nur für ihre Klosterkirchen, nicht aber für Dörfer und Dorfkirchen, die im Besitz der Zisterzienserklöster waren (hier: Zinna, Lehnin und Chorin). Die in diesen Dörfern gelegenen Dorfkirchen unterscheiden sich prinzipiell nicht von den benachbarten Dorfkirchen. Der Vergleich mit Kathedralen ist abwegig. Man weiß zwar von den Zisterziensern, dass es unter ihren Konversen auch Klosterbauleute gab, aber es gibt in ganz Deutschland keinen einzigen urkundlichen Beleg dafür, dass die Zisterzienser eigenhändig an einem konkreten Kirchenbauvorhaben beteiligt waren. Das Gleiche gilt für oft fabulierte „zisterziensische Bauhütten“ (Rüffer, Jens: Die Zisterzienser und ihre Klöster. Leben und Bauen für Gott, Darmstadt 2008).

Die Behauptung, das heutige Westportal liege „an der traditionell richtigen Stelle“, steht in der zahlreichen Literatur ausschließlich bei Hoffmann-Tauschwitz: Alte Kirchen in Berlin (1986). Die traditionell richtige Stelle ist das Westportal nur bei Kathedralen und der Mehrheit der Kloster- und Stadtpfarrkirchen. Bei den Dorfkirchen gibt es keine traditionell richtige Stelle. Grundregel ist, dass sich das Kirchenschiff zur Ortsmitte hin öffnet. Steht die Kirche auf dem Dorfanger, also in der Dorfmitte, so wird in fast allen Fällen die Südseite bevorzugt, die auch wetterbedingt vorzuziehen ist. Liegt das Portal an der Nordseite oder gibt es ein zusätzliches Nordportal, so liegt die Kirche auf einer der Straßenseiten und öffnet ihr Portal zur Straße hin. Ursprüngliche Westportale sind ziemlich selten; die meisten sind erst später eingebrochen. Das Westportal in seiner heutigen Form wurde erst 1936 gestaltet; der Durchbruch der Westwand erfolgte „vermutlich“ aber schon 1757 anlässlich des Umbaus der Kirche, insbesondere Neugestaltung der Fenster (Dehio Berlin 1994, S. 442).

Aus der bisherigen Fassung konnte der Schluss gezogen werden, der Triumphbogen, der den Chor von der Apsis trennt, sei erst 1757 eingebaut worden. Er befand sich aber von Anfang an dort, wie es bei Apsiskirchen üblich ist (Tempelhof, Marienfelde, Mariendorf und Karow). --Ulrich Waack (Diskussion) 00:37, 20. Jul. 2012 (CEST)

Der Artikel Dorfkirche Lankwitz enthält Fehler

Verlagerung eines Diskussionsbeitrags bei WP:Fragen zu Wikipedia: (eingearbeitet von --Detlef Emmridet (Diskussion) 18:12, 30. Sep. 2014 (CEST))

Sehr geehrte Damen und Herren,
leider ist die Aussage falsch, dass 1956 dort eine Orgel errichtet wurde, wo sich bis 1943 die Loge der Landgräfin von Hessen befand, weil die Dorfkirche Lankwitz bereits im 19.Jahrundert mit einer Orgel auf der Empore ausgestattet wurde, die beim Bombenangriff 1943 auf Berlin-Lankwitz zerstört wurde. Die Loge für besagte Landgräfin befand sich im Erdgeschoss der Kirche.
Die jetzt angeführte Fehlinformation, dass 1956 an der Stelle der früheren Loge eine Orgel eingebaut wurde, ist komplett falsch und bedarf der dringenden Korrektur.
Mehrere Korrekturversuche meinerseits im Artikel "Dorfkrche Lankwitz" sind anonym zurückgewiesen worden, ohne Angaben irgendwelcher Kontaktdaten (email, oder Telefon).
Genau die o.a. Fakten enthält die verlinkte pdf-Datei "Chronik der Dorfkirche Lankwitz", an der ich selbst mit gearbeitet habe.
Jörg Biedermann, Kantor der Evangelischen Dorfkirchengemeinde 12247 Berlin-Lankwitz
--89.247.77.82 16:29, 30. Sep. 2014 (CEST)

Dachturm

Die Dorfkirche Lankwitz hat einen Dachturm. Das bedeutet, dass der Turm durch die gemauerte Westwand und im Kircheninneren durch zwei hölzerne Säulen abgestützt wird. Im Foto „Blick zur Empore mit der Orgel“ sind diese zwei quadratischen Säulen zu sehen. Diese reichen nicht nur bis zur Empore, sondern gehen durch die Holzdecke wohl bis zum Turm. Ob dieser 1956 tatsächlich als Stahlbetonfachwerk gebaut wurde, ist zweifelhaft.

Man könnte im Artikel auf diese zwei „Turmtragsäulen“ hinweisen. Siehe auch Wikipedia-Artikel „Dachturm“.--Drarebe (Diskussion) 11:06, 15. Dez. 2021 (CET)