Diskussion:Edmund Husserl

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Husserls Nationalität

Ralf, wie kommst Du dazu zu schreiben, Husserl sei von der Nationalität her Deutscher? Dass er deutsch geschrieben hat, kann für die Nationalitätsfrage nicht entscheidend sein, sonst wären damit sofort beispielsweise alle österreichischen Dichter und Denker zu Deutschen erklärt. Husserl ist in Österreich-Ungarn geboren und mit der Staatsbürgerschaft Österreichs aufgewachsen. Hat er diese jemals abgelegt und die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen? Wenn ja, so wäre sicherlich ein entsprechender Hinweis sinnvoll.

Ich finde es auch nicht richtig, Husserl nicht als "jüdisch" zu bezeichnen. Er ließ sich zwar evangelisch taufen, aber da hatte er schon fast drei Jahrzehnte lang gelebt - und zwar nicht im konfessionell und ethnisch luftleeren Raum, sondern als Jude. Davon abgesehen ändert eine Taufe nach jüdischer Vorstellung nichts am Judesein. Diese Vorstellung entspricht im Grunde auch der vorwiegenden nichtjüdischen Wahrnehmung: Berühmte jüdische Konvertiten wie Heinrich Heine, Karl Kraus oder Gustav Mahler wurden und werden von Juden und Nichtjuden als - zwar konvertierte, aber eben doch - Juden gesehen und bezeichnet. Selbst der französische Kardinal Jean-Marie Lustiger hat nie bestritten, dass er trotz seines Katholizismus weiterhin Jude ist. In einem solchen Zusammenhang ist es daher ziemlich unverständlich, das Adjektiv "jüdisch" bei Husserl zu eliminieren. GregorBrand 10:24, 18. 3. 2006 (CEST)

Husserl war zwar Jüdischer herkunft, ethnisch gesprochen, aber "wächst auf in einer liberalen, religios indifferenten Jüdischen Familie" (Husserl-Chronik, S. 1). Später wählt er dann die Evangelische Religion, demnach würde ich wohl kaum von Husserl als Jude im religiösen Sinn reden. Im ethnischen Sinn ist er natürlich wohl als Jude zu vermelden, aber ich sehen nicht so ganz ein warum dass wichtig oder relevant wäre. Was die Staatsangehörigkeit angeht, so erwirbt Husserl in 1896 die Preußische (Husserl-Chronik, S. 49) Cat 11:50, 19. Mär 2006 (CET)
Es sind hier mehrere Ebenen zu unterscheiden. Dass H. über seine Familie aus der jüdischen Tradition herkommt und nach meiner Auffassung zwar eher unbestimmt, aber eben doch davon geprägt war, ist ebensowenig zu bestreiten wie die Tatsache, dass er mehrere Jahre seines Lebens von der Religion her Jude war. Eine andere Sache ist es allerdings, dass er aufgrund der Rassenlehre als Jude eingestuft wurde und von den Nazis deshalb von der Universität entfernt wurde; diese Zuordnung ist wohl abzulehnen. Wenn man eine Religion angeben wollte, müsste man schreiben "vom Judentum konvertierter evangelischer Christ" o.ä., da ihn dies aber nicht näher charakterisiert, lässt man das dann besser, weil ihn dies eben nicht in der für einen Einleitungssatz typischen Weise kennzeichnet. Die ethnische Zuordnung ("Jude", "jüdischer Herkunft") halte ich in seinem Fall ebensowenig für aussagekräftig.
Die Nationalität im Einleitungssatz zu nennen ist üblich. Du hast völlig recht, dass er die ersten Jahre seines Lebens österreichischer Staatsbürger war, mit dem Einstieg in die deutsche Universitätslaufbahn, spätestens mit der Übernahme des Ordinariats (Beamter!) in Göttingen muss er aber Deutscher geworden sein. Um das alles genau anzugeben müsste man also schreiben "ein aus Mähren stammender und von daher österreichischer, später aber deutscher Philosoph (jüdischer Herkunft)". Da die inhaltlichen Dinge aber im Artikel gut dargestellt sind, braucht das nicht im Einleitungssatz stehen, sondern nur in der Zusammenfassung "deutscher Philosoph" zu erscheinen.
Zusammenfassend: Religion und Ethnie brauchen m.E. im Einleitungssatz nicht angegeben werden, weil sie für ihn nicht aussagekräftig sind. Staatsbürgerschaft von seiner Haupttätigkeit (Professor) her aufgerollt. In diesem Sinne hatte ich deine Änderung revertet. So wesentlich ist das alles aber auch nicht; Hauptsache, es steht da was von Philosoph und Phänomenologie. Gruß Ralf G. 12:04, 19. Mär 2006 (CET) ps.: Der Brockhaus drückt sich übrigens vor der Diskussion, die wir gerade führen, und schreibt einfach "Philosoph" (ohne Nationalität, Ethnie, Religionszugehörigkeit)

Husserl und Zen-Buddhismus

Meines Erachtens wäre die Einfügung der Parallelen zum Zen-Buddhismus interessant. Die Zen-Lehresagt u.a., dass "die Stimme der Gedanken" (Zitat aus dem Zen-Wiki) uns im Erkennen der wahren Eigenschaften der Dinge stört. Ist dies evtl. mit Hussels "sich-zürück-nehmen" gemeint? Vincent

Lieber Vincent, ich laube nicht, dass es der Fall ist, dass Huserl mit seiner phänomenologischen Reduktion beabsichtigt die "Stimme der Gedanken" leiser zu drehen. Husserls Philosophie ist strenge Wissenschaft und wo es um philosophisches Wissen geht, da muss auch gedacht werden. Es geht ihm glaube ich nicht darum den Verstand zu überwinden um zu einer friedvollen, mystischen Ruhe zu kommen, sondern darum, eine gewisse Perspektive ein zu nehmen, indem man die natürliche Einstellung d. h. die Existenzannahmen, die wir ständig machen, einklammert bzw. zurück nimmt. Das Ziel ist bei Husserl keineswegs ein übervernünftiges Sein, ein Zustand frei von Gedanken und anderen Ablenkungen von der inneren Stimme, die einige Mystiker Gott nennen. Husserl ist eben Philosoph und kein Mystiker oder spiritueller Guru.

Trotzdem meine ich zu wissen, was du meinst. Ich würde auch sagen, dass es Parallelen gibt, aber nur bis zu einem gewissen Grade. Die Methode der Epoche ist wohl vergleichbar mit gewissen buddhistischen und mystischen Praktiken, aber zielt auf etwas anderes ab. Mystiker wollen spirituelle Erkenntnis fern der kognitiven Beschränkung der Rationalität, während Husserl eine Wissenschaft gründen will und nicht sein Ich zu erlöschen sucht. Er bleibt im diskursiven Denken um zu ergründen, wie die Welt im Bewusstsein entsteht.

Es gibt die Lehre des Nichtanhaftens, des Ohnetuns, oder die der absoluten Achtsamkeit, die dazu animieren, eine gewisse Perspektive zu sich und der Welt einzunehmen. Das will auch Husserl in seiner Epoche. Die Welt wird eingeklammert, nicht ausgeklammert. Man sieht sich wie in einem Film, indem man sogar sich selbst als psychologisches Subjekt einklammert. Dies geschieht in der transzendentalen Reduktion, wodurch das Ich verdoppelt wird. Dieser Gedanke findet sich auch in gewissen esoterischen und spirituellen Lehren, in denen zwischen Ich und Selbst unterschieden wird, aber ist Husserls Philosophie nur mit Vorsicht in Analogie mit solchen Modellen zu setzen.

A.D.L. Öhm, "Gemeintes und Gegebenes" liegt mir etwas quer. Hiesse es nicht besser Wahrgenommenes und Seiendes? Also Hussel mit Hegel und nicht mit Wabern zu erklären. Also eine Form der Intersubjektivität, die das neutrale Gelassensein in der Welt deutlich macht. und dies führt dann zuerkennen . und einem wissenschaftlichen point of view... Gott und Husserl ist eine nicht so erfreuliche Einklammerung.--Rkoll 21:53, 10. Sep. 2010 (CEST)

Taufe und Eheschließung in Wien

Quelle: Hausmann, Frank-Rutger. "Bei der weiblichen Jugend ist alles möglich: Konversion statt Karriere: Geistige Hingabe und mediale Veranlagung im Umfeld Edmund Husserls". Frankfurter Allgemeine Zeitung 2005-09-09:42.--Fiege 17:24, 10. Sep 2005 (CEST)

Unmenschlichkeit des Nationalsozialismus

Die Nazis waren nicht nur Ideologen. Der Text unterscheidet nach meiner Ansicht sehr sinnvoll in zwei Sätzen a) die Isolierung des anerkannten Philosphen, der in seiner Umwelt sicherlich sehr deutlich mit der Aggression gegen Juden konfrontiert war, und b) die Beurlaubung. --Luha 16:49, 27. Sep 2005 (CEST)

Kurze Ergänzung: Husserl verstand sich selber nicht als Jude, im Gegenteil sein Schüler Emanuel Levinas berichtete, dass sich Husserl in seiner Nähe über Juden abwertend äußerte. Levinas wies ihn darauf hin und Husserl richtet die Situation mehr dadurch, dass er Levinas zu verstehen gab, dass er auch ihn nicht als Jude sehe. Den Antisemitismus nahm Husserl daher zunächst gar nicht gegen sich selbst gerichtet wahr. --schwall 18:17, 25. Okt 2005 (CEST)

Wer ordnet die Unordnung?

Der Inhalt ist ja mittlerweile qualitativ gar nicht übel, aber es fehlt Ordnung und Struktur. Die vorhandene Struktur ist ja keine, zumindest doch etwas sehr doppelig.

Vorschläge? Freiwillige?

--TammoSeppelt 19:32, 28. Feb 2006 (CET)

Husserl, Heidegger, Nationalsozialismus

Konnte beim spontanen suchen gerade keine quelle auftun, deswegen bin ich mir noch gerade unsicher, aber war et nich so, dass heidegger als mitglied der nsdap husserls nachfolge übernahm und diesen darüber auch persönlich informierte?

darüberhinuas is das verhältnis von den beiden generell ein wenig zu unproblematisch oder gar herzlich dargestellt. vergleich zur englischen seite: "Heidegger (whose philosophy Husserl considered to be the result of a faulty departure from, and grave misunderstanding of Husserl's own teachings and methods) removed the dedication to Husserl from his most widely known work, Being and Time, when it was reissued in 1941."

Gehe noch mal stöbern bis morgen...

--Moped 18:56, 21. Mai 2006 (CET)

Einflüsse

Im Artikel wird behauptet, dass Husserl den größten Einfluss auf Maurice Merleau-Ponty und Jean-Paul Sartre ausgeübt hat. Würden hier aber nicht eher noch Fink, Scheler und Heidegger passen? Der Abschnitt über Wirkungsgeschichte im Artikel Phänomenologie scheint mir hier wesentlich treffender.... allgemein sollte man überlegen, wie man mit den Parallelen in den beiden Artikeln umgeht. --Cardano 22:39, 9. Jul. 2007 (CEST)

Bild

Wo ist das Bild von Husserl geblieben? --°ڊ° Peter 20:16, 17. Jun 2006 (CEST)

Lt. Lösch-Logbuch auf Commons:
13:32, 17 June 2006 Essjay deleted "Image:Husserl.jpg" (Category:Unknown - May 2006)
Da fehlte wohl die Lizenz ([1]). -- Ralf G. 09:26, 18. Jun 2006 (CEST)

wahrscheinlich vs. kontingent

Empirische Sätze sind wahrscheinlich und können falsifiziert werden.

Hat Husserl das ausdrücklich so geschrieben? Wenn nicht, würde ich eher kontingent statt wahrscheinlich schreiben, das trifft die Aussage nach meinem Verständnis besser. --JazzmanPostStudent? 12:20, 16. Feb. 2009 (CET)

primaerliteratur

Husserl hat seine Cartesianische Meditationen und Pariser Vorträge bereits 1929 bzw. 1931 auf franzoesisch veroeffentlicht. Ist es ueblich als Primaeliteratur nur die Veroeffentlichungen der jeweiligen Wiki-Sprache aufzulisten? Das ist irrefuehrend und unvollstaendig, da in den zwanzig Jahren der ersten Veroeffentlichung zahlreiche Autoren darauf bezug nahmen, ich wuerde daher vorschlagen nur die Erstveroeffentlichungen unabhaengig von der Sprache anzugeben. (nicht signierter Beitrag von Djebrail (Diskussion | Beiträge) 14:13, 4. Apr. 2010 (CEST))

Wohnhaus Husserl

Wohnhaus von Husserl

Ist bekannt, ob Husserl allein mit seiner Frau das ganze Haus bewohnte, oder nur eine Etage gemietet hatte? Was ist mit dem anderen Wohnhaus, das er nach der Vertreibung bewohnte? --Skraemer 22:35, 30. Mai 2010 (CEST)

zumindest 1916 bewohnten die beiden eine Mietwohnung. Quelle. --Gf1961 (Diskussion) 16:28, 8. Jul. 2013 (CEST)

Herzlichen Dank für diese äußerst interessante Quelle. Husserl wohnte also 1916 mit seiner Frau in Freiburg - Günterstal in der Lorettostraße, zwischen Günterstal und der Stadtmitte, am Fuß des Lorettoberges; nicht im eigenen Hause wie in Göttingen, sondern in einer geräumigen Mietswohnung. Da er von 1906 bis zu seinem Ruf nach Freiburg 1916 in Göttingen eine Professur hatte und dort offenbar auch ein eigenes Haus hatte, ist anzunehmen, dass sich die Freiburger Mietswohnung in dem oben abgebildeten Wohnhaus befunden hat. Richtig? --Skraemer (Diskussion) 18:06, 8. Jul. 2013 (CEST)

wenn man sich die am Haus in Augenhöhe angebrachte Gedenktafel in der Vergrösserung links unten genauer anschaut, ist das richtig. Dass es sich um die Lorettostrasse 40 handelte, auch hier und hier. --Gf1961 (Diskussion) 08:19, 9. Jul. 2013 (CEST)

transzendentalphilosophische Wende/Nachfolger

Im derzeitigen Text heißt es, dass "einige Schüler" Husserl nicht in seiner transzendentalphilosophischen Wende folgten.

Pointierter: "Keiner der Schüler und Kollegen aus dem Münchener-Göttinher Phänomenologengruppe folgte Husserl darin."

so Ehlen, Peter; Gerd Haeffner; Friedo Ricken: Philosophie des 20. Jahrhunderts. - 3. Aufl. - Kohlhammer, Stuttgart 2010, S. 17

--Hans-Jürgen Streicher 21:14, 2. Feb. 2012 (CET)

Adorno

"Aber auch Theodor W. Adorno baute auf ihn auf." Gibt es dafür auch einen Beleg? Also in dem Vortrag Bemerkungen zu Hegel kritisiert Adorno Husserl sehr scharf und bezeichnet die Kritik, die sich ihm zufolge aus der hegelschen Philosophie ergibt, als tödlich. (nicht signierter Beitrag von Letkhfan (Diskussion | Beiträge) 19:19, 17. Sep. 2012 (CEST))

Satz

Ist das ein philosophischer Satz: "Sein drittes Hauptwerk Die Krisis der europäischen Wissenschaften und die transzendentale Phänomenologie entstand." Zu lesen unter 1. - zweit oder drittletzter Satz.--sauerteig (Diskussion) 16:40, 19. Jan. 2014 (CET)

Name "Edmund G. Husserl"?

Seine Habilitation (bei uni-freiburg abrufbar) wird überschrieben mit dem Namen "Edmund G. Husserl". Weiß jemand, wofür das "G." steht? --Andi D (Diskussion) 18:26, 7. Apr. 2014 (CEST)

Anscheinend hieß er mit allen Vornamen Edmund Gustav Albrecht (siehe en:Edmund_Husserl). Laut dieser Seite trägt er diesen Namen erst seit seiner Konversion zum protestantischen Christentum. 2003:66:AE39:2901:D4A1:8DE7:B757:6FE9 19:03, 7. Apr. 2014 (CEST)
Danke! Sollte das im Artikel nicht auch angepasst oder zumindest Erwähnung finden? (Danke auch für die Referenz! Auf die bin ich nicht gestoßen.) --Andi D (Diskussion) 14:06, 10. Apr. 2014 (CEST)
In diesem Zusammenhang: wieso spricht sich sein Nachname ohne das [r] aus? Stimmt das überhaupt? Beleg? --Mondrian v. Lüttichau (Diskussion) 17:05, 14. Jan. 2020 (CET)

Sollte Edmund Husserl auch nicht mährisch sein?

Bitte schreiben sie, dass er mährisch ist, oder mährische Herkunft hat. Keine Ausrede an Österreichische Monarchie möchte ich bitte nicht. Er ist in Mähren in Hanakei geboren. Davidek2009 (Diskussion) 08:03, 2. Mär. 2021 (CET)

Bitte bei der Fragestellung politische Staatsfragen mit den Lebensdaten abgleichen und im Verhältnis zueinander beachten (Tod 1938). Dass Husserl in Proßnitz in Mähren geboren ist, kommt doch zum Ausdruck. --Stephan Klage (Diskussion) 08:15, 2. Mär. 2021 (CET)

Adorno II.

Adorno war Husserl-Kenner :

  • Ende 1924 schloss er es mit einer Dissertation über Edmund Husserls Phänomenologie mit summa cum laude ab,
  • er forschte über ihn in seinen Oxford-Jahren (1934–1937) (er plante, mit einer Arbeit über die Philosophie Edmund Husserls den akademischen Grad Ph.D. zu erlangen)

und einiges mehr. Bislang ist Adorno nicht im Husserl-Artikel erwähnt. --62.143.250.38 06:03, 20. Apr. 2021 (CEST) --62.143.250.38 06:03, 20. Apr. 2021 (CEST)

Minkowski

'Eugen Minkowski' ist Eugène Minkowski, oder? --SemiKo (Diskussion) 18:10, 19. Sep. 2021 (CEST)