Diskussion:Ein alter Streit
Review: Oktober 2009
Dieser Artikel steht seit einiger Zeit in der Rubrik Schon gewusst?. Mein Verbesserungswunsch besteht darin, die Inhaltsbeschreibung soweit zu straffen, dass kein Übergewicht gegenüber der allgemeinen Beschreibung zu den Umständen des Buches mehr besteht. —Lantus
— 14:59, 8. Okt. 2009 (CEST)
- Kleine Verständnisfrage: wie ist das mit dem Verbesserungswunsch gemeint? Da der Text von Dir stammt, kannst Du ihn doch sicher selbst am besten kürzen. Im Review bekommst Du eher Hinweise, was zu verbessern wäre. Die Umsetzung nimmt Dir aber niemand aus der Hand. Da ich selbst das Buch nicht kenne, würde ich mich vielleicht trauen, das eine oder andere am Stil zu ändern, wenn gewünscht, vom Inhalt lasse ich aber lieber die Finger. ;o)
- Ganz grundsätzlich habe ich mit dem Artikel ein Problem: Du schreibst in Schon gewusst, dass es „bislang offensichtlich weder im Netz noch außerhalb eine Rezension gibt.“ Dann ist eigentlich die Frage, worin begründet sich überhaupt die Relevanz des Buchs? Ich denke mal, es gab schon Rezensionen, die heute nur nicht mehr so ohne weiteres auffindbar sind.
- Ein paar Details:
- „das die Autorin spannend zu erzählen […] versteht.“ sagt wer? Oder ist das Deine eigene Wertung?
- „geht es der Autorin auch um die Rehabilitierung des Haberfeldtreibens“. Wäre sicher eine spannende These. Aber wieder: wer sagt das?
- „da sie in ständiger Sorge um ihren Bruder ist und ihre täglichen Besorgungen um die Pflege des ihr Anvertrauten hat.“ als Beispiel, das der Stil manchmal sehr altertümlich ist und (auch wenn er zum Buch passen mag) das Verständnis erschwert.
- Auch das Zitat macht es einem Norddeutschen nicht leichter, den Inhalt zu verstehen. Könnte man eher (siehe unten) in einer Textanalyse beispielhaft zitieren.
- „Sehr plastisch wird“ - mitten in der Inhaltsangabe plötzlich eine Wertung. Gehört da nicht hin.
- Wünschenswert wäre noch ein Abschnitt zur Textanalyse gemäß WP:RLW. Der kann, wenn es keine Sekundärliteratur gibt, auch am Primärtext festgemacht werden. Mich interessiert schon mal die Frage, ob der Roman im Dialekt geschrieben ist?
- Ansonsten sind Abschnitte zur Interpretation, Rezeption etc. natürlich sehr schwer ohne Sekundärliteratur, weswegen ohne Theoriefindung ein Ungleichgewicht zwischen Inhalt und Allgemeinem kaum vermeidbar sein wird.
- Viele Grüße! --Magiers 19:42, 8. Okt. 2009 (CEST)
- Zunächst mal könnte man den Untertitel nennen und kommentieren: Roman aus dem bayerischen Volksleben der sechziger Jahre. Dh sie verlegt das Geschehen dreißig Jahre zurück und ins "Volk". Sie selber war ja mitnichten "Volk", sondern Intellektuelle, sowas ist ja schon mal interessant.
- Dann kann man auf der Titelseite sehen, dass sie ein altgriechisches Zitat als Motto verwendet (übrigens brav bildungsbürgerlich auch schön altgriechisch). Es stammt aus der Antigone von Sophokles. Dh sie will nicht nur Szenen aus dem Volksleben geben, sondern die sollen gleichzeitig die Tragik einer griechischen Tragödie haben ... Welchen Satz aus Antigone sie da zitiert, müsste auch rauszukriegen sein (gibt sicher ne zweisprachige Reclamausgabe in der Stadtbibliothek), das bedeutet sicher auch was.
- Es gibt zumindest ein Buch über "Leben und Werke" von Hillern, allerdings auf Englisch: Maire Walshe, The Life and Works of Wilhelmine vn Hillern 1836-1916, Buffalo/NY, kann man über Fernleihe kriegen.--Mautpreller 20:17, 8. Okt. 2009 (CEST)
- @ Magiers: Zunächst Danke für Deine Hinweise. Selbstverständlich kann ich die Änderungen selbst vornehmen. Der Text ist übrigens online (Link im Artikel angegeben). Da sieht Du auch die Fraktur, das Bayrische und das altgriechische Motto (das ich leider nicht lesen, geschweige denn verstehen kann). Deine ganzen Detailanmerkungen gehen in Ordnung und werde ich entsprechend redigieren.
- @ Mautpreller: "Antigone" ist ja schon einmal interessant. Woher weißt Du? Ansonsten mit der Fernleihe wird schwierig, da läuft mir für die Rubrik "Schon gewusst" die Zeit davon. —
Lantus
— 22:05, 8. Okt. 2009 (CEST)- Ich kann so weit Altgriechisch lesen, dass ich Autor und Titel verstehe. Wenn ichs recht sehe, sind dies die letzten Worte von Antigone in dem Drama. (Vers 942-943) --Mautpreller 09:42, 9. Okt. 2009 (CEST)
Was mir grad noch einfällt: Einen Roman mit einem ähnlichen Thema (Selbsthilfe einer "Bürgerwehr") hat Friedrich Gerstäcker geschrieben: Die Regulatoren vom Arkansas.--Mautpreller 11:00, 9. Okt. 2009 (CEST)
Evtl. solltest Du mal in eine Literaturgeschichte gucken. Es scheint ja (vgl. auch den Artikel in der Neuen Deutschen Biographie über Hillern, der in Wilhelmine von Hillern verlinkt ist), dass sie sich in ihrem Schreiben an den "Dorfgeschichten" von Berthold Auerbach orientierte. Ich glaube nicht, dass es leicht etwas herauszufinden gibt über speziell dieses Buch, aber ein bisschen allgemeiner Kontext wäre gewiss zu finden und könnte der Textanalyse sehr helfen.--Mautpreller 11:04, 9. Okt. 2009 (CEST)
- Danke Dir. Gute Hinweise. —
Lantus
— 11:06, 9. Okt. 2009 (CEST)
Dann könntest Du mal das hier lesen: [1]. Offenbar ist die Geschichte mit dem "Hirtenbrief" real passiert, es ist sehr wahrscheinlich, dass Hillern das kannte und für ihr Buch verwendet hat.--Mautpreller 11:11, 9. Okt. 2009 (CEST)
- Ferner: Das Thema scheint aktuell gewesen zu sein. Oskar Panizza (natürlich ne ganz andere literarische Schuhnummer als Hillern) hat 1897 dies hier veröffentlicht: Die Haberfeldtreiben im bairischen Gebirge. Eine sittengeschichtliche Studie. Fischer, Berlin. Ob Hillern das kannte? Ist jedenfalls ein auffallendes Zusammentreffen.--Mautpreller 11:22, 9. Okt. 2009 (CEST)
- Lektürehinweise zur Dorfgeschichte siehe verlinkter Artikel.--Mautpreller 11:56, 9. Okt. 2009 (CEST)
Noch ein paar Hinweise zur Textbeschreibung und -analyse: Ort und Zeit (wo und wann spielt der Roman? Welchen Zeitraum umfasst die Handlung? häufige Ortswechsel?). Erzählweise: wohl auktorial (allwissender Erzähler; Alternativen wären Ich-Erzählung, was wohl nicht zutrifft, und personale Erzählweise, also aus der Sicht einer Figur). Rolle des Dialogs (nach den ersten Seiten zu schließen: großer Anteil direkter Rede; diese im Dialekt und daher deutlich differenziert zur hochsprachlichen Erzählerrede). Handlungsstränge: eine chronologisch fortlaufend erzählte Handlung oder mehrere parallel? Rückblenden, Vorausblicke etc., die die chronologische Ordnung durchbrechen? Kapiteleinteilung. usw. --Mautpreller 13:18, 9. Okt. 2009 (CEST)
- Das ist ja Klasse, was Du da zutage gefördert hast! Die Umstände, die dort geschildert werden und auch, dass es sich bei Ein alter Streit um eine wahre Begebenheit handeln soll, war mir bekannt, aber das so viel so ausführlich und belastbar im Netz zu finden ist, habe ich nicht gewusst. Nur: Dies sind eigentlich alles Dinge, die mit dem Lemma wenig zu tun haben, das gehört eher zu Haberfeldtreiben, oder?
- Die ausführliche Schilderung gehört sicher nicht zu Ein alter Streit. Aber dass Hillern eine reale Begebenheit aufgriff und dass es ein aktuelles Thema war, ist für den Artikel durchaus wichtig. --Mautpreller 14:44, 9. Okt. 2009 (CEST)
- Dein letzter Absatz sind gute Hilfen für konkrete Verbesserung des Artikels. Danke. —
Lantus
— 14:15, 9. Okt. 2009 (CEST)
Steht inzwischen auf der Hauptseite (Sonntag und Montag). Ich habe Eure Anregungen weitestgehend eingearbeitet. Auch das Motto-Zitat ist „verwurstet“. Was wäre denn noch zu tun. Sehr Ihr eine Chance für Lesenswert? —Lantus
— 21:40, 11. Okt. 2009 (CEST)
- Ich würde an der Struktur des Artikels noch etwas feilen: die Einleitung kürzen auf ein, zwei Absätze. Dafür vielleicht ein Abschnitt "Hintergrund" mit dem Haberfeldtreiben. Untertitel und Motto könnten zum Beispiel der Handlung vorangestellt werden und müssen nicht schon in der Einleitung stehen. Auch der Textanalyse würde ich einen eigenen Abschnitt gönnen, und damit die Inhaltsangabe von der Analyse stärker trennen (die Inhaltsangabe soll möglichst frei von Interpretation sein).
- Was lesenswert angeht, hast Du aber m.E. Pech mit der Quellenlage bei Deinem Thema. Ich glaube nicht, dass ein Artikel mit so wenig Quellen da heute noch durchgeht. Vielleicht findest Du einen anderen Buchartikel, wo man bei der Sekundärliteratur aus dem Vollen schöpfen kann. Gruß --Magiers 22:26, 11. Okt. 2009 (CEST)
Der Habermeister
„Der Habermeister“ von Herman Schmid (s:de:Hermann von Schmid). Untertitel: „Eine Geschichte aus den bairischen Bergen“. Erschien jedenfalls 1867 in Die Gartenlaube als Fortsetzungsroman. Zabia 10:18, 21. Okt. 2011 (CEST)