Diskussion:Endidae
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Nominativ
Ich überlege grad... du weißt bestimmt, dass -ae keine lat. Singular-Nominativendung sein kann. So weit ich das durchblicke, sind Namen auf -ae im Itinerarium immer bezogen auf [Urbs] ...ae. Zum Beispiel Pisae, wo die Aufzählung von einem A eingeleitet wurde, allerdings Pisa nicht im Ablativ aufscheint. Gleich unter Pisa erscheint wie erwartbar ablativisch Papiriana. Demnach wäre das Lemma falsch. Sorry, habe das Ping vergessen. @Mai-Sachme: Das sauge ich mir nicht alles aus den Fingern, auch hier steht, dass Endidae "die Lokativform" ist. Endida hat auf Google und Tessmann einige Hits.--Mondänität1990 (Diskussion) 16:08, 19. Mai 2022 (CEST)
- @Mondänität1990: Hm, dazu hatte ich mir gar keine Gedanken gemacht, muss ich zugeben. Prinzipiell hab ich keine starke oder belastbare Meinung :-) Nach einigem hin und her möchte ich dir aber widersprechen. Also diese aufgezählten Stationen sollten im Itinerarium ja immer im Ablativ stehen, demzufolge müsste Endidae erwartbarerweise ebenfalls eine Ablativform von irgendwas sein. Nur ist der Nominativ dann eben als identisch anzunehmen, denn der Ablativ vonnicht-lateinischen Ortsnamen, die phonologisch auf [i] enden, dürfte gleichlautend mit der Nominativform sein (die Stadt Pisa hieß antik übrigens tatsächlich Pisae). Den Hinweis auf Lokativ (immerhin mit Fragezeichen) in der Literatur versteh ich auch nicht, Lokativ ist in Latein zwar in Bruchstücken erhalten, wäre aber im Kontext des Itinerarium samt Meilenangaben falsch bzw. singulär. Die anderen Stationen vor und nach Enidae stehen jedenfalls sicher nicht im Lokativ... Ich bin bei der Anlage des Artikels der Literatur gefolgt. Wenn du möchtest, können wir gern im Abschnitt Name ergänzen, dass mitunter auch eine Ausgangsform Endida angenommen wird (freilich mE ohne Grundlage). --Mai-Sachme (Diskussion) 11:17, 21. Mai 2022 (CEST)
- Anders formuliert: Ich versteh, dass eine Ablativendung auf -ae Probleme bereitet (und falls nicht verschrieben, wie so oft im Itinerarium, wäre dies ein starker Hinweis auf eine vorrömische Ausgangssprache). Aber eine angenommene Form Endida rettet gar nix, ist eher noch unplausibler, weil man dann sogar noch einen Lateinfehler des Schreibers annehmen muss... Mai-Sachme (Diskussion) 13:18, 21. Mai 2022 (CEST)
- Belastbar muss deine Meinung nicht sein, mein akad. Gebiet ist ein anderes. ;) Ich hab dich geattet, weil du die Erstellerin bist. Ad res: Naja, die Ortsnamen wurden jedenfalls in der Endung latinisiert, um überhaupt konversieren zu können. Das wird in slawischen Sprachen noch viel gemacht. -e kann nur in der konsonantischen Deklination Ablativ sein (was zu Endidais führen würde). Eine weitere Möglichkeit wäre, dass es die Ortschaft nur im fem. Plural gab, wie bei Pisa der Fall siehe hier oder Centumcellae. Dann wären Ortsnamen auf -ae etruskisch (Schürr freut sich) und Endidae parallel zu Pisae. Warum dann aber nicht Pisis und Endidis geschrieben wurde, weiß der Himmel allein. Lassen wir es einfach so.
- PS: Hier wird übrigens von einer Form Inia berichtet.--Mondänität1990 (Diskussion) 18:09, 21. Mai 2022 (CEST)
- @Mondänität1990: Zu Inia siehe hier, S. 253 (und Anmerkungen zu 12). Wenn ich das recht verstehe, dann steht in einzelnen Abschriften statt Trincto so etwas wie trinota ima oder trincto inia oder tritonia. Man brauch schon viel Phantasie, das mit Eniddae in Zusamenhang zu bringen :-) Und überhaupt ist dieses Trincto ja offenkundig südlich von Trient...
- Wieso nicht Pisis oder Endidis? Gibt es überhaupt antike Belege für Pisis, Cannis, Stabiis, Carrhis bzw. ist das ein dokumentiertes Deklinationsschema für nicht-lateinische Toponyme auf -ae? Ansonsten könnte man noch spekulieren, dass der Autor die Ortsnamen aus Transparenzgründen undekliniert gelassen hat, weil z.B. aus Pisis die Ausgangsform nicht so ohne weiteres rekonstruierbar ist, gäbe ja mehrere Möglichkeiten. --Mai-Sachme (Diskussion) 08:49, 22. Mai 2022 (CEST)