Diskussion:Erich Gniffke
Parteivorstand oder Zentralkomitee
Wäre schön, wenn wir die kat Mitglied des ZK der SED erschöpfend klären könnten. Der Parteivorstand war dessen unmittelbarer Vorläufer, so das das bei einer entsprechenden Definierung der Kat möglich wäre. Oder willst für 80 Personen eine eigene erstellen? Ich geh davon aus, das du Hintergrundwissen hast. --scif 19:52, 9. Apr. 2010 (CEST)
- Zwischen Parteivorstand bis 1950 und ZK der SED sollte (strikt) getrennt werden. Eine eigene Kategorie ist notwendig um nicht unhistorisch und unscharf zu werden, denn die SED hat sich ja schließlich in dieser Zeit von einer Vereinigungspartei zu einer Kommunistischen Partei nach sowjetischem Vorbild verwandelt. Da können gerade die ersten Vorstandsmitglieder aus 1946 bis 1948 nicht mit denen im ZK gleichgesetzt werden. --Roland Kutzki 20:17, 9. Apr. 2010 (CEST)
- Wo siehst du Unterschiede zwischen Parteivorstand und ZK? ...denn die SED hat sich ja schließlich in dieser Zeit von einer Vereinigungspartei zu einer Kommunistischen Partei nach sowjetischem Vorbild verwandelt... Ist das jetzt eine dahingelederte Formulierung oder ist das fachlich untersetzt? ANhand meiner Benutzerseite erkennst du ja sicher , das ich mich mit Listen zu Politbüro, ZK etc. beschäftige. Hilfe wäre höchst willkommen, damit das Thema mal erschöpfend geklärt wird. Nur noch zum Verständnis: bei nachvollziehbaere Begründung habe ich nichts gegen eine Parteivorstands-Kategorie. Aber die zitierte Äußerung von dir klingt erstmal so KAS-Deutsch, da werde ich immer bissl mißtrauisch.-- scif 19:10, 10. Apr. 2010 (CEST)
Vorweg:
- Ich habe die Diskussion auf die Seite Erich Gniffke als Ausgangspunk der Diskussion verlagert.
- Bitte kein billige Polemik wie KAS-Deutsch, die den Anderen in eine Ecke zwingen will, in der ich, der ich offen mit meinem Namen unterschreibe, nachweislich nicht stehe.
- Da meine Haupthemen (KPdSU, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern und Bau) etwas andere sind will das Thema der Unterscheidung Parteivorstand - PV versus Zentralkomitee - ZK nicht wie es wünschenswert wäre erschöpfend klären, das wäre schon eine gute längere (Haus-) Arbeit für einen angehenden Politiologen. Auch bin ich kein SED-Experte.
Zum Unterschied Parteivorstand - PV und Zentralkomitee - ZK deshalb nur folgendes unvollständiges. Die Begriffe unterscheiden sich:
- Sprachlich/Inhaltlich sehr deutlich als das (bürgerliche) PV und das neue betonte klassenkämperische ZK. 1918 hat die russische Partei ihren Namen verändert von Sozialdemokratische Arbeiterpartei Russlands (SDAPR) in Kommunistische Partei Russlands (Bolschewiki) (KPR (B)), später (1925/1952) dann KPdSU, umbenannt. Das hatte nachvollziehbare, inhaltliche Gründe; eine Namensänderung aus ideologischen Gründen als historische Zäsur, die nicht verwischt werden darf.
- Historisch/ideologisch als eher bedeutsamere Unterscheidung:
- Die alte SPD nannt die Führung sowohl in der ADAV als in der SAP und dann in der SPD den PV (s. Franz Osterroth, Dieter Schuster: Chronik der Deutschen Sozialdemokratie) und das blieb auch so bis heute.
- Ab 1903 gibt es in der SDARP Russlands den Begriff Parteirat als PV, ab 1903 daneben ein ZK in Russland. Der Rat stand noch über dem ZK. Verkürzt nun: Die Bolschewiki setzt sich in Russland über das ZK durch und dieser Begriff wurde seit 1917 dominant mit der Unterscheidung Politbüro (mehr vergleichweise der PV mit ca. 7/8 bis max. 24 Mitglieder) und dem ZK (mehr Parteirat als PV mit zuerst überschaubaren 21 Mitgliedern, dann 1923: 40 Mitglieder und gar 1961: 175 Mitglieder).
- Die KPD von 1919 übernimmt die Begriffe der KPdSU in den 1920er Jahren (wann, weiß ich nicht) und kennt die Begriffe Politisches Büro, Sekretariat, ZK, Reichsparteitag.
- Die SED nach 1950 kennt als Begriffe des Organisationsaufbaus ...des demokratischen Zenralismus (aus Abschn. III der Statuten) Mitgliederversammlung, Parteitag Zentralkomitee, Politbüro, Sekretariat.
- Der Transformationprozess von SED als KPD/SPD-Partei zu einer linientreuen kommunistischen Partei nach KPdSU-Vorbild, war zumindestens formal - aber auch inhaltlich - tatsächlich 1948 und formal bis 1950 abgeschlossen.
- Ergebniss: Gerade zwischen 1946 bis 1948 spiegelt sich in dem Begriff PV noch der Rest von SPD-Bezeichnungen in der SED wieder. Gniffke (und nicht nur er) würde sich im Grabe umdrehen, wenn man ihn im Nachhinein vom Mitglied des PV zum dem des ZKs (be-) ernennen würde. Deshalb muss man, wenn eine historische Genauigkeit wiedergespiegelt werden soll und nicht im Nachhinein eine geschichtklitternde, rückwärtsgewandte Begrifflichkeit verwendet wird, genau differenziert werden zwischen auch den Kategorien Mitglied im PV und Mitglied im ZK. Das ist nicht nur formaler Anspruch im historischen Denken!
--Roland Kutzki 14:21, 11. Apr. 2010 (CEST)
Zwangsvereinigung
Im Artikel steht: "Er unterstützte die Zwangsvereinigung zwischen KPD und SPD". Dafür hätte ich gern einen Nachweis, vermutlich war er zwar für ein Zusammengehen der Parteien, aber nicht für den Zwang, der dabei ausgeübt wurde. Dafür spricht auch, dass er bereits 1948 wieder entmachtet wurde. --Rita2008 (Diskussion) 18:26, 9. Apr. 2012 (CEST)
- Zur letzten Änderung von Phi: Wenn man gründlich googelt kann man aber auch zu anderen Auffassungen kommen: Opposition und Widerstand in der DDR, herausgegeben von Karl Wilhelm Fricke,Peter Steinbach,Johannes Tuchel S. 205ff --Rita2008 (Diskussion) 18:16, 10. Apr. 2012 (CEST)
SBZ und DDR
Der Passus 'er verließ die spätere DDR' hat mit Verlaub keinen logischen oder historischen Sinn, da man nicht etwas verlassen kann, was noch nicht existierte (DDR-Gründung 1949, Gniffke ging ein Jahr vorher nach Westen). Spricht nichts dagegen, die SBZ schlicht und einfach SBZ zu nennen - wie im Artikel geschehen - und zu schreiben, dass Gniffke die SBZ verlassen hat. (nicht signierter Beitrag von Belarpady (Diskussion | Beiträge) 20:55, 13. Aug. 2014 (CEST))
Umfang und Unwahrheiten
Zunächst einmal wird der Artikel der Person Gniffkes nicht gerecht, er war nicht irgendein PV-Mitglied der SED. Gniffke war 45 eine der zentralen Figuren der SPD in Berlin, auch Teilnehmer der Sechziger-Konferenz, die hier völlig außen vor bleibt. Ob die Funktion des Sekretariatsleiters des Deutschen Volksrates wirklich eine Herabstufung war, sei auch dahingestellt. Jedenfalls war Gniffke kein Vorsitzender des Deutschen Volksrates, diese Funktion gab es gar nicht. Sein Weggang, Flucht, wie auch immer, wird auch sehr lapidar behandelt. Dabei war Gniffke bis 478 eienr der höchsten Funktionäre der SED, die die Seiten gewechselt hatten.--scif (Diskussion) 10:26, 25. Sep. 2014 (CEST)
Hallo Scialfa, als "Ur-Autor" des Artikels vor neun Jahren (!!) kann ich zu dem, was heute da steht, natürlich nur noch bedingt etwas sagen. Für mich war es seinerzeit einer der ersten Artikel, dessen Inhalt ich dem Personenregister im Buch "DDR - Grundriß der Geschichte" von Hermann Weber entnommen habe. Das war damals kurz nach Beginn meiner WP-Tätigkeit einer meiner ersten Artikel überhaupt, und dass seitdem viel daran getan wurde, habe ich stets über die Watchlist verfolgt. Es ist natürlich schade, wenn der jetzige Artikel offenbar der Person Gniffke nicht gerecht wird, aber dann sollte es ja eigentlich für Leute mit Zugang zu seriösen Quellen machbar sein, das anzureichern. Was den Passus der Flucht aus der DDR angeht, lag mir ja auch seinerzeit auch nur ein Halbsatz vor: "Gniffke flüchtete im Oktober 1948 nach Westdeutschland, war später wieder in der SPD." Da müssten dann halt noch bessere Quellen her, um diesen Vorgang umfangreicher zu schildern. Ich hab leider keine... Das mit dem Deutschen Volksrat steht in der von mir verwendeten Quelle nicht drin, sondern wurde hier von Kriddl eingearbeitet. Da müsste er also was dazu sagen können. Viele Grüße, --Scooter Backstage 22:10, 25. Sep. 2014 (CEST)
Ich erinnere mich an diese Bearbeitung von 2007 ehrlich gesagt nicht mehr. Ich gehe aber davon aus, dass es in der von mir angegebenen Buchquelle steht. Im Moment weiß ich allerdings nicht, wo ich das Buch habe.--MfG Kriddl Bitte schreib mir etwas. 06:29, 26. Sep. 2014 (CEST)
- Is eigentlich auch völlig wurscht, wer hier irgendwann mal was geschrieben hat. Das der Artikel scheinbar schon so lange hindämmert, sehe ich eher als Problem. Das Interesse für diese Zeit scheint offensichtlich begrenzt zu sein, das ist kein Vorwurf, sondern eine Feststellung. Schaun mer mal.--scif (Diskussion) 11:32, 26. Sep. 2014 (CEST)