Diskussion:Exotismus/Archiv

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Rousseau

Hallo 217.224.232.43,

Du hast vorhin Rousseau vorm Vorwurf des Exotismus in Schutz genommen. Diese Position kann ich nicht nachvollziehen, da es z.B. im "Emil" von Beispielen der Idealisierung der Wilden wimmelt, Emil soll schließlich zu einem "Wilden" natürlich erzogen werden! Aus meiner Sicht ist Rousseau einer der Hauptvertreter des Exotismus, auch wenn ihm diese Idealisierung ihn nicht daran hinderte, den Kolonialismus und die Sklaverei zu rechtfertigen! MAK @ 18:03, 22. Aug 2004 (CEST)

Einige Zitate aus Emil:

Rousseau behauptet: Wilde trieben keine Vorsorge und sträuben sich nicht gegen den Tod - dagegen die zivilisierten Europäer: „Vorsorge! O diese Vorsorge, die uns unaufhörlich in fremde Bahnen leitet und uns oft für Lebensstellungen vorzubereiten sucht, die wir nimmermehr erreichen werden, sie ist gerade die wahre Quelle aller unserer Leiden. Welch eine Sucht für ein so vergängliches Wesen wie der Mensch, beständig in die Ferne zu schauen, in eine Zukunft, die sich nur selten wirklich so gestaltet, und darüber die Gegenwart zu vergessen, deren er doch sicher ist!"

„Es gibt zwei Klassen von Menschen, deren Körper sich in unaufhörlicher Uebung befindet, und von denen sicherlich die eine ebensowenig als die andere daran denkt, ihren Geist zu bilden, nämlich die Landleute und die Wilden. Die ersteren sind ungeschlacht, plump, ungeschickt; die letzteren sind wegen der Schärfe ihrer Stimme und in noch höherem Grad wegen der Gewandheit ihres Geistes bekannt. Im allgemeinen gibt es nichts Unbeholfeneres als einen Bauer und nichts Schlaueres als einen Wilden."

Der Wilde: „Nicht an die Scholle gebunden, zu keinem vorgeschriebenen Tagewerke verpflichtet, zu keiner Gehorsam gezwungen, durch keine Schranke des Gesetzes in seinem Willen behindert, sieht er sich genötigt, jede Handlung seines Lebens zuvor sorgfältig zu überlegen. Er macht keine Bewegung, tut keinen Schritt, ohne die Folgen vorher erwogen zu haben. Je mehr sich daher sein Körper übt, desto aufgeklärter wird sein Geist; seine Kraft und seine Vernunft wachsen gleichzeitig und bilden sich gegenseitig aus."

--MAK 16:03, 22. Aug. 2004‎

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Exotismus oder Rassismus

Wenn man einen Afrikaner mit schwarzer Haut und großen, roten Lippen zeichnet (siehe Blackface), ist das dann Exotismus oder bereits Rassismus? --Abdull 21:57, 11. Aug 2005 (CEST)

Ich würde eher sagen, keines von Beiden! Da diese Figur dann wie aus "Max und Moritz" daherkommt, wird man sie auch als solche empfinden: als überaltetes, schon immer nicht ganz ernstzunehmendes Bild eines Menschen! Halt' ne nostalgische Karikatur, wie sie es in jeder Kultur gibt (oder besser, gab)! Falls es sich also um eine historische Darstellung handelt, ist ihre "rassistische" Aussagekraft nicht allzu hoch einzustufen. Geschichte lässt sich halt auch in diesem Kontext nicht mehr rückgänig machen. Die Abbildung solcher Karikaturen auf Werken rechter Gruppen und Organisationen wäre aber natürlich höchst bedenklich!
PS: Es gibt noch mehr derartige "Kinderbuch-Klischees":
-Chinese (Asiate) mit Strohhut, gelber Haut, strichartigen Augen und "Hasenzähnen"
-Deutscher (Europäer) mit Schnauzbart überm breitem Mund, Knollennase (wegen Bierkonsums rot leuchtend^_^!), verfettetem Körper in bayer. Tracht
usw, usw...‎
Ist also mit jeder "Rasse" möglich... 84.147.205.87 19:28, 13. Dez. 2005
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εξωτισμός

Hege die Vermutung, dass es das Wort im Griechischen so gar nicht gibt und dass es in der Neuzeit im Frz. oder Engl. aus Griechischen Versatzstücken zusammengestoppelt wurde. Wie eigentlich alle ismen. Daher rausgenommen. --Janneman 01:24, 15. Dez. 2006 (CET)

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Jean Marie Guyau: Literatur oder Soziologie?

@Juni-Juni: Den gerade hinzugefügten 3. Absatz verstehe ich leider nicht so ganz: anscheinend handelt es sich bei Jean Marie Guyaus Exotismus um einen literarischen Stil, den er empfiehlt, um die (warum auch immer) zu wünschende Wirkung von "Malerischem" und "Lokalkolorit" zu erzielen. Das wäre dann literarischer Exotismus. Was hätte der dann mit Soziologie zu tun, sollte es einen eigenen Abschnitt dafür geben? --84.154.66.254 03:10, 5. Nov. 2006 (CET)

nicht unbedingt, denn exotismus ist ein ausdruck von weltflucht, und der ist am deutlichsten in der dichtung zu finden, weil eben jeder für sich definieren muss, was man als exotisch betrachtet und romanschriftsteller und dichter das greifbar gemacht haben. gyuaus werk heisst zudem auch noch "Aus der soziologischen Sicht" - ich werde aber das wort "empfiehlt" ändern, ich glaube das klingt dadurch wie ein 1-hilfe-kurs-für-angehende-exotismusdichter Juni-Juni 10:01, 5. Nov. 2006 (CET)
Direkt zum letzten Beitrag: Die Behauptung, Exotismus sei am deutlichsten in der Dichtung finden, habe ich im Artikel gelöscht, weil sie bestensfalls als POV gelten kann. Sie war jedenfalls unbelegt. --Lektor w (Diskussion) 08:08, 27. Jan. 2019 (CET)
Ich stimme der Meinung im ersten Beitrag zu, daß es bei Jean Marie Guyau vor allem um literarischen Exotismus geht, nicht in erster Linie um das Thema Soziologie. Dasselbe auch beim vorigen Absatz über Gautier. Ich habe die Passage entsprechend in den Abschnitt über den Bereich Literatur verschoben. --Lektor w (Diskussion) 08:08, 27. Jan. 2019 (CET)
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Unklarer Satz

Folgender Satz ist unklar (für mich):

Kritiker werfen auch bestimmten multikulturellen Ansätzen einen entsprechenden Rassismus vor, wenn sie sich auf das Feiern exotischer Unterschiede begrenzen (im englischen als Politik der Steel-Bands, Sari, Samosas bezeichnet).
  • Wer sind die Kritiker?
  • Was sind die bestimmten multikulturellen Ansätze?
  • Was ist Begrenzung auf das Feiern exotischer Unterschiede?
  • Wieso ist das rassistisch nach Ansicht der Kritiker?
  • Was ist die Politiker der Steel-Bands, Sari, Samosas?

--Dobrovnik 08:39, 23. Aug. 2007 (CEST)

Ich stimme zu, daß zumindest mehreres an dem Satz unklar ist. Manches wirkt auch erfunden. Beispielsweise gibt es bei Google keinen Fund für steel-band politics. Es gibt zwar sari politics, damit ist aber etwas anderes gemeint (Referenz). Insbesondere ist auch unklar, ob ein Rassismus-Vorwurf gegenüber multikulturellen Ansätzen thematisch überhaupt zum Stichwort Exotismus gehört.
Jedenfalls ist die Aussage unbelegt und es gab hier mehr als 10 Jahre lang keine Antwort. Ich habe deshalb den Satz gelöscht. --Lektor w (Diskussion) 08:23, 27. Jan. 2019 (CET)
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reaktionäre Exotismus Definition aus dem letzten Jahrtausend

ZITAT: Unter dem Begriff Exotismus versteht man „eine Vielzahl verschiedenartiger Phänomene und Strömungen [...][,] deren Hauptmerkmal in einer Beeinflussung der europäischen Kunst durch fremdländische, insbesondere außereuropäischen Elemente besteht.“[1] Der Begriff des Exotismus wird vielseitig verwendet. So ist er in der Soziologie, der Sprachwissenschaft und der Musik zu finden.

ZITAT: Exotismus bezeichnet eine bestimmte Form des eurozentristischen Blicks auf die Fremde, die alleine deren „exotische“ Aspekte betrachtet, beziehungsweise deren Bewohner zu „edlen Wilden“ stilisiert. Am deutlichsten tritt er in der Dichtung auf.

der, die. das Fremde - der, die, das Eigene >>> Othering

fremdländisch ? und nun stimmen wir gemeinsam die Deutsche Nationalhymne in allen 3 Strophen an, oder was ?

insbesondere außereuropäischen Elemente - eurozentristische Definition für Exotismus ? als wenn es Exotismus nicht global gebe !?

eurozentristischen Blicks auf die Fremde - na wenigsten wird hier als Bezugspunkt etwas konkreter das vielfach undefinierte Europa gewählt, doch wo ist der Beleg dafür, daß all die exotistisch, denkenden und handelnden Menschen den Europafilm fahren ?

die meisten werden sich sicherlich selber als aufgeschlossene, antirassistische KosmopolitInnen sehen und ihren positiven Rassismus verklären.

Menschen werden von exotistisch tickenden Menschen nicht als wiedersprüchliche Individuen bzw eigenständige Subjekte wargenommen, sondern paternalistisch als zu schützende Objekte, im konkreten Fall, exotistisch als begehrenswerte Lustobjekte gesehen und behandelt.

--Über-Blick (Diskussion) 15:56, 20. Aug. 2015 (CEST)

Zum ersten Zitat (Anfang des Beitrags) und dem daraus herausgegrieffenen Teil mit „fremdländisch“ und „insbesondere außereuropäisch“. Das Zitat lautet nun mal so. Ich persönlich finde die Beschreibung auch zutreffend. „Fremdländisch“ soll ja keine allgemeingültige Kategorie sein, sondern entspricht einer Wahrnehmung „fremdes Land“, die mit dem Wortgebrauch von exotisch und mit dem Begriff Exotismus tatsächlich verbunden ist.
Die im zweiten Zitat wiedergegebene Definition habe ich aus mehreren Gründen gelöscht, vgl. Bearbeitungskommentar.
Die Kritik im obigen Beitrag ist also teils aus meiner Sicht nicht berechtigt oder zumindest übertrieben, teils ist sie veraltet. Ansonsten bringen die Behauptungen von Über-Blick darüber, wer angeblich wen wie wahrnimmt, den Artikel nicht weiter. --Lektor w (Diskussion) 08:49, 27. Jan. 2019 (CET)
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