Diskussion:Expensive Tissue Hypothesis
Falsche Auseinandersetzung mit der These
Im Artikel wird ein Artikel einer Forschungsgruppe aus Zürich in Nature erwähnt, der die These angeblich widerlegt habe. Ich finde, man sollte diesen Artikel ganz anders platzieren, da er etwas zu widerlegen versucht, was die These von Aiello/Wheeler nicht behauptet. Deren These ist eine anthropologische These. Sie behauptet, dass das enorme Wachstum des Gehirns des Menschen in der Altsteinzeit mit äquivalenten energetischen Einsparungen bei anderen Organen (Darm) einhergegangen ist. Diese Einsparungen lassen sich beobachten. Die These behauptet nicht, dass dies in der Natur immer (zwangsläufig) so sein muss, sodass man sie etwa bei Fischen bei ganz anderen Organveränderungen überprüfen können müsste. Entsprechend könnte man die Gegenthese der Autoren als hochgradig spekulativ bezeichnen. --Gilbertblake (Diskussion) 10:46, 25. Aug. 2012 (CEST)
- (Sorry, dass ich die Beiträge bis jetzt übersehen habe…) Ich würde hier widersprechen. Die These beschreibt nicht nur die anthropologische Beobachtung eines Rückgangs von Darmgewebe zugunsten von Hirngewebe, sondern postuliert in erster Linie einen Mechanismus, wie solche Verschiebungen von Schwerpunktgeweben in Organismen vorkommen: Nämlich über einen energetischen Abtausch. Dadurch unterstellt die These eben auch eine Art Naturgesetz, das man prinzipiell auch in anderen Arten beobachten können müsste, falls die These hält. --goiken 20:27, 11. Nov. 2012 (CET)
Die Fähigkeit, Fettgewebe anzulegen und zu verwerten
Diese These als Alternative zur Expensive Tissue Hypothesis wird im Artikel als Ergebnis der Züricher Arbeit erwähnt. Dies ist insoweit problematisch, als ein Großteil der Medizin auch heute noch immer behauptet, das Gehirn könne nur aus Glukose Erergie gewinnen. Die Arbeitsgruppe des Adipositasexperten Achim Peters lautet aus diesem Grund "Selfish Brain: Gehirnglukose und metabolisches Syndrom". Da der Organismus aus Fett jedoch praktisch keine Glukose mehr herstellen kann, wäre deshalb zunächst zu begründen, wie ein glukoseabhängiges Gehirn (so die Annahme der Medizin) in der Altsteinzeit hätte wachsen können. Ich sehe da überhaupt keine Möglichkeit. Auch deshalb ist die Züricher Arbeit viel differenzierter darzustellen. Ich schlage vor, sie eher unter einem separaten Punkt "Kritik" anzuführen. Auf keinen Fall stellt sie eine Falsifikation der Expensive Tissue Hypothese dar. --Gilbertblake (Diskussion) 11:03, 25. Aug. 2012 (CEST)
- Einen eigenen Absatz hat die Studie doch bereits? Und ob das als Falsifikation ausreicht ist mMn auch in der aktuellen Formulierung offen gelassen. --goiken 20:27, 11. Nov. 2012 (CET)
Kurze Renaissance der Paläodiät
So steht es im Artikel. Dabei hat man eher den Eindruck, dass sie aktuell ihren Höhepunkt erreicht. Solche eher polemischen Formulierungen erwecken den Eindruck, dass der Artikel eine versteckte Intention besitzt, die den Menschen als einen vorwiegenden Pflanzenfresser positioneren möchte. Das ist jedoch reines Wunschdenken. Selbst bestimmte Fertigkeiten des Menschen wie die Werfsicherheit des Menschen, für die sehr viel Gehirnleistung erforderlich ist, lassen sich primär über die Jagd erklären, die Werkzeuggeschichte des Menschen sowieso. Ich denke, der Artikel sollte noch einmal gründlich überarbeitet werden. So wirkt er auf den ersten Blick wie eine Werbung für den Artikel der Züricher Arbeitsgruppe. --Gilbertblake (Diskussion) 11:10, 25. Aug. 2012 (CEST)
- Ich finde die Anwendung der Ergebnisse paläoanthropologischer Forschungen auf zeigenössische Ernährungsdiskurse zwar auch irgendwie bizarr, um das Mindeste zu sagen. Allerdings durchziehen die das Feld durchaus mit einiger Systematik und die Bezüge, die da hergestelt werden, scheinen mir durchaus hinreichend signifikant zu sein, um als solche erwähnt zu werden. Wenn du Vorschläge hast, wie man das noch kritisch distanzierter darstellen kann, rennst du bei mir zumindest offene Türen ein. --goiken 20:27, 11. Nov. 2012 (CET)