Diskussion:Femdom
Eine Frage zu Feminismus und FemDom
"MaleDom-Korrelationen werden häufig von Feministinnen kritisiert, da dieses Rollenmodell aus ihrer Sicht die Minderwertigkeit der Frau oder Gewalttätigkeiten gegen Frauen implizieren soll, vergleiche hierzu auch die PorNO-Kampagne." So steht es in dem Artikel zu MaleDom. Wie sieht "der Feminismus", also wie sehen verschiedene Feministische Autoren FemDom Beziehungen? Gibt es dazu Aussagen? --Japan01 03:15, 23. Feb. 2007 (CET)
Ja gibt es, das Spektrum ist hierbei sehr breit. Im deutschen Diskurs werden sie häufig schlicht negiert, d.h. entweder nicht wahrgenommen oder generell verneint, im angelsäxischen Raum ist die Situation wesentlich komplexer. Einen ersten Überblick erhälst Du unter PorNO-Kampagne, Samois und vor allem en:Feminist Sex Wars,en:Sex-positive feminism und en:Anti-pornography movement. Interessant ist auch
- Ann Ferguson, et al.: Forum: The Feminist Sexuality Debates, in Signs: Journal of Women in Culture and Society 10(1), 1984. (Eine Darstellung der entsprechenden amerikanischen Diskussion.)
Wenn Dich das Thema interessiert und Du eine wie auch immer gearteten Bezug zum Thema Gender hast kannst Du hier als angehender Politologe eine Menge interessanter Querbezüge feststellen. Daraus ließe sich eine richtig nette Diplomarbeit oder Diss. stricken. ;-) Leider sind die meisten deutschen Wissenschaftler, wahrscheinlich durch und nach 69, eher einseitig "sex-kritisch" sozialisiert. Schwarzers Fraktion ist es ziemlich umfassend gelungen den deutschen Diskurs umfassend zu monopolisieren. Gayle Rubin bringt es perfekt auf den Punkt:
"... Es gab zwei Richtungen feministischen Gedankengutes zu dem Thema. Die eine kritisierte die Beschränkung des weiblichen Sexualverhaltens und verwies auf den hohen Preis für das sexuelle Aktivsein. Diese Tradition feministischer Gedanken zum Thema Sex forderte eine sexuelle Befreiung die sowohl für Frauen als auch für Männer funktionieren sollte.
Die zweite Richtung betrachtete die sexuelle Befreiung als inhärent bloße Ausweitung männlicher Vorrechte. In dieser Tradition schwingt der konservative antisexuelle Diskurs mit." (Aus: Thinking Sex: Notes for a Radical Theory of the Politics of Sexuality.1984)
Ideologie und Klienten, Rekrutierung ?
Es handelt sich bei Femdom um die private Seite der weiblichen Dominanz - es gibt sowohl Studien zu den privat auslebenden Frauen und deren Partnern/Ehemännern, als auch den kommerziellen Frauen und ihrer Klientel... dazwischen liegen gravierende Unterschiede in der Auffassung und der Lebensart. Diese privaten Frauen, die man eben nicht Domina nennt, leben ihre Sexualität mit ihren einvernehmlichen Partnern, sie sind keine politische Partei und sie rekrutieren auch keine Opfer. Die Wortwahl der Überschriften ist äußerst unpassend und entspricht nicht den Realitäten einer Sexualpraktik -- Ivy 22:57, 28. Feb. 2008 (CET)
- Hm, offensichtlich ist das Problem hier teilweise die Wortwahl. "Rekrutierungsfeld" ist fuer uns Soziologen komplett wertneutral: Es geht nur darum, die Sozialstruktur, derer, die da mitmachen zu eruieren. Das hat nix mit Opfern oder sowas zu tun. Natuerlich ist es ein Unterschied, ob Femdom in einer Privatbeziehung oder in einer kommerziellen Beziehung betrieben wird, das kann man ja auch herausarbeiten, aber zuvorderst ist Femdom nunmal eine Sexualpraktik, keine Beziehungsdefinition. Der Artikel, den Du zitierst macht da nebenbei auch keinen Unterschied. Fossa?! ± 23:03, 28. Feb. 2008 (CET)
- Interessant, dass nur bei dieser sehr oft von Männern in Frage gestellten Sexualpraktik ein Rekrutierungfeld, Klienten und Ideologie zu lesen ist - ist mir bei Oralverkehr wohl entgangen ;-) Die Quellen die du anführst handeln zum einen von einer Sexworkerin, die entgegen deiner Meinung (zumindest verstehe ich deinen Revert so) nichts mit der privaten BDSM/Liebes-Beziehung zu tun hat, zum anderen von Madonnas Confessions-Tour, die zwar eine wichtige Mainstreamreferenz darstellt, aber im Zusammenhang mit Reinigungsritualen? Die Löschung von Quellen, die innerhalb der WP für diesen vergleichsweise schlecht mit wissenschaftlichen Studien versorgten Bereich bislang akzeptabel waren, finde ich nicht wirklich prickelnd - meine Beispielstatistiken bezogen sich auf die Statistiksammlung, gestützt auf die Zusammenfassung der Auswertungen (beides Links die du gelöscht hast) der sieben relevanten Umfragen und Studien zu der Präsenz weiblicher Tops in der BDSM-Szene. Innerhalb der Szene wird inzwischen zwischen der FLR und dem sadomasochistischen Rollenspiel unterschieden, diese "Nicht-Beziehungsform" in der manche Menschen ihre Beziehung leben, entfernt sich im Moment vom klassischen Femdom und hat ihre eigene oft nicht BDSM-nahe "Klientel" (siehe Literaturliste). Einfach zu revertieren, ohne zu diskutieren ist zumindest auch dominantes Verhalten^^ Ich geb das weiter an die WP:RSX für ein oder zwei weitere Meinungen. -- Ivy 00:02, 29. Feb. 2008 (CET)
Ich gebe Ivy absolut recht - vor allem der Abschnitt "Rekrutierungsfeld" geht so nicht. Mutmaßungen gehören nicht hierher, und schon gar nicht solche an den Haaren herbeigezogenen. Man muss ganz klar zwischen privaten Femdom-Beziehungen und Damen, die damit ihr Geld verdienen, unterscheiden - dass ist kein Wunschdenken, sondern Realität, Fossa. OT: Was soll denn "Dominatrix" sein? Hab ich (im deutschen Kontext) noch nie gehört, m.E. rausnehmen. -- Howdy! Deirdre 09:58, 29. Feb. 2008 (CET)
- Dominatrix sagen unsere englischen Freunde zu unserer Domina, hab ich reingenommen um die begriffliche Abgrenzung zu Domme und Domse, Prodomme und Femdomme zu unterstreichen - Okay, war Luxus... ich nehms aber gern wieder raus ;-) - Ivy hat den Knopf nicht gedrückt
Vorschläge
Ich gehe einfach davon aus, dass nur jemand der die zugrunde liegende Literatur nicht kennt, davon ausgeht, dass sich die Beziehungen zwischen dominanten Frauen und ihren Partnern, sowie Dominas und ihren Kunden nicht unterscheiden lassen und dies auch innerhalb der Subkultur so wahrgenommen wird (Zitat: "Trennung von FD-Beziehungen und Sexarbeit mal wieder reines Wunschdenken/Begriffsfindung"). Das sowas einen diskriminierenden Beiklang hat, ist vermutlich unbeabsichtigt, Vanilla-Frauen die Beziehungen haben, sind sie natürlich auch nicht alle Prostituierte. Deswegen habe ich folgende Vorschläge:
- Ideologie einer sozialen Gruppe ist sicher ein gängiger Begriff, eine Ideologie der "Varianten des BDSM" (Einleitung) macht meiner Meinung nach für einen unbedarften Leser keinen Sinn, ich wäre dafür es wie in anderen Artikeln aus dem Bereich erotisches Rollenspiel "Rollenverständnis" zu nennen.
- Ganz offensichtlich ist nicht jeder mit der in der Femdom-Szene bekannten "Real Women-Theorie" von Misato vertraut ("In der modernen Gesellschaft ist das Matriarchat die natürlichste Form der ehelichen Organisation.") die, genau wie andere Frauen im Bereich der female-led-relationships BDSM-Praktiken nicht für den Schlüssel zur weiblichen Dominanz halten. Eine Änderung zu einem eigenen Unterabschnitt "FLR" wäre mE sinnvoller, aber Abgrenzung als Abschnitt ist ja auch nett.
- Die lustigen Reinigungsrituale für die da eine Quelle aufgetan wurden, decken sich nicht mit der zugrunde liegenden Literatur. Im BDSM nennt man das "no strings housework", es beschreibt im Femdom die Umkehrung der traditionellen Arbeitsverteilung um sich spielerisch in die jeweilige Rolle und das Machtgefälle einzufinden, während es in der FLR normal ist, dass Männer die Hausarbeit machen - völlig ritualfrei. Normalerweise ist das keinen Satz wert, es wird auch in der Szene nicht als eigenständige Praktik definiert, die Männer die sich als rituelle und reine "Putzsklaven" definieren sind dann doch eher heissbegehrte Exoten und eine ganz typische Fantasie, die im Mainstream auch gerne bemüht wird.
- Zu Rekrutierungsfeld: Auch wenn dieser Begriff in sozialen Gruppen wie Scientology üblich sein mag, die "Varianten des BDSM" sind keine soziale Gruppe sondern eine Zusammenfassung sexueller Praktiken, bei homosexuellen Praktiken steht auch eine Subkultur dahinter und deren statistische Verbreitung in der Gesellschaft wird in der WP nicht als Rekrutierung bezeichnet. Vorschlag: Eingliederung ohne Überschrift in den 1. Absatz.
- Statistik: Da Datenschlag hier ausnahmsweise nicht akzeptiert wird und damit die zugrunde liegenden Studien von Gloria Brame, den Psychologen Breslow, Evans und Langley, dem ”Janus Report on Sexual Behavior“, des vielbemühten Wetzstein, des SEIN und der Onlineumfrage von Zarthart (wäre für das beschriebene Surfverhalten von BDSMlerinnen eine nette Zusatzinfo gewesen) vermutlich auch nicht, muß hier eine andere Lösung gefunden werden. Eine Domina (trotz peer-review) in diesem Zusammenhang als Quelle zu zitieren, macht mE keinen Sinn, es geht nicht um die käufliche Variante der Dominanz.
- Um diesen Artikel zu verbessern, macht es keinen Sinn Quellen und Weblinks durch Reverts mit zu entfernen, die mit dem Revert selbst nichts zu tun haben.
Irgendwo gibt es sicher einen Konsens, allerdings ist die "Andersbehandlung" einer Minderheit (dom.-sad. Frauen) innerhalb der Minderheit (Frauen) einer Minderheit (BDSM-ler) innerhalb der WP eher kontraproduktiv. -- Ivy 10:37, 29. Feb. 2008 (CET)
Zahlreiche Ungereimtheiten
- Der Satz "Ein grundlegender Gedanke bei dieser Beziehungsart ist, die Umkehrung der patriarchalen Strukturen aufgrund einer angenommenen, natürlichen Überlegenheit der Frau innerhalb der Beziehung zu erreichen." ist ziemlich einseitig. Nicht alle Dommsen sind vorangig an dieser verkopften, ideologischen Begründung von FemDom interessiert. Viele bezeichnen sich auch als "Moneymistress" und wollen eine Beziehung mit einem Mann, der dann immer möglichst "solvent" sein soll. Die Überlegenheit dieser Frauen ist tatsächlich nicht "natürlich", sondern einfach markt-rational: Es gibt mehr Typen, die eine Dommse suchen, als Frauen, die sich um solche Menschen kümmern wollen (statt z.B. um ihre Kinder oder ihren Job). Dementsprechend hoch ist dann die Konkurrenz. Ob da wirklich alles ssc zugeht, sei dahingestellt. Ein Link auf Abhängige Persönlichkeitsstörung wäre sicher angebracht.
- Wenn die Seite nur nicht-kommerzielle FemFom behandeln soll, dann gehört das OWK nicht drauf.
- Praktiken: Hier fehlt Keuschhaltung. Ist ja bekanntlich die beste Methode, einen Mann zu unterwerfen. Auch ein Hinweis zu Cuckolding wäre angebracht.
- Feminismus und Femdom: Der Abschnitt behandelt gar nicht "Feminismus und Femdom", sondern vielmehr "Feminismus und SM": Präferenzen von Subbie- und Top-Frauen werden unterschiedslos behandelt. Auf einer Femdom-Seite hat z.B. das Buch „Lust an der Unterwerfung. Frauen bekennen sich zum Masochismus“ von Sina-Aline Geißler gar nichts verloren, daraus kann man über FemDom absolut nichts lernen.
- Was macht Edith Cadivec auf der Seite? Die hat doch hauptsächlich Kinder verprügelt, wurde deswegen in den Knast gesteckt und hat in ihren Bücher ihre sexuelle Rolle als "Mutter" definiert und außerdem von Wedekinds "Frühlingserwachen" plagiiert. Da sich Drachenmann und Co ja immer von dem bösen de Sade wegen dessen mangelnden Enthusiasmus für ssc strikt abgrenzen, weiß ich nicht, warum es Cadivec besser gehen soll. Warum diese sehr merkwürdige Figur auf der Seite auftaucht, aber nicht z.B. Lilith von Dandelion ist mir rätselhaft.
- Isis von MZB behandelt nicht FemDom, sondern eine Art Matriarchat, das sich als schlecht und inhuman aufweist und am Ende aufgelöst wird zugunsten sexueller Gleichberechtigung. Das Werk ist politische Propaganda gegen sexuelle Minderheiten (wie alles bei MZB).
- In der flambierten Frau geht es um eine kommerzielle Domina, die keinerlei persönlichen Gefühle für ihre Kunden hat. Da finde 24/7 Passion of Life aber noch sympathischer. Warum diese komische Filmauswahl?
Mein Fazit: Wer diese Seite "verbrochen" hat, der muß mal ordentlich der Kopf gewaschen werden.
-- Lightbearer 15:20, 2. Jun. 2009 (CEST)
Revert
An Deirdre: "Racheedit" - von mir aus, ich bin auch nur ein Mensch, der natürlich enttäuscht ist, wenn seine Arbeit umsonst war. Andrerseits: die Pflicht zum Beleg gilt auf allen Seiten und für alle Autor/innen. Zumindest theoretisch: in der Praxis stelle ich fest, daß es mit dem Belegen oft nicht sehr genau genommen wird. Wäre ich beim Sichten streng, müsste ich oft weit mehr löschen, als nur die vorgenommenen Änderungen. Der andere Punkt ist: ich stelle immer wieder fest, daß es auf einigen Seiten Leute gibt, die dort de facto das Sagen haben. Dort sollte man allenfalls Grammatik- oder Rechtschreibfehler korrigieren, alles andere ist verlorene Liebesmühe. Entspricht das dem Geist von Wikipedia? Murkus69 (Diskussion) 22:03, 8. Nov. 2021 (CET)