Diskussion:Fiasko (Stanisław Lem)
Blöcke
Der Autor des Artikels ist der Auffassung, das sich auf dem Planeten zwei konkuriernden Blöcke gegenüberstehen. Ich denke das ist absolut falsch.
Es gibt da keine Blöcke und keinen Krieg. Die Menschen und ihre superklugen Maschinen SEHEN diese Blöcke nur, weil sie einfach nicht in der Lage sind, sich von ihrer menschenzentrierten Sicht der Welt zu lösen. Sie stoßen auf verwirrende Fakten und ziehen unzulässige Vergleiche mit der Erde. Darum geht es im Buch.
So stellen sie zum Beispiel große Anreicherungen von Kalzium unter der Plaentenoberfläche fest und schlussfolgern , das es sich um Massengräber handlen müsse. (Sie gehen ja von einem plantenweiten Konflikt aus ). Wie sich ganz am Ende herrausstellt handelt diese "Ablagerungen" aber die höcchst lebendigen Bewohner des Planeten. Ausserdem weist der Planet einen " unfertigen " Eisring auf, der nun in Form von Wolkenbrüchen auf den Planeten niederstürzt. Auch das ist ihnen ein Beweis für eine Konflikt. Das die Quintaner vieleicht genau diesn Dauerregen und die Abkühlung erreichen wollten kommt ihnen nicht in den Sinn, Sie wissen ja nicht das die Bewohner eine Art Pilz darstellen.
So setzen sie aus tausend Puzzelteilen ein Zerrbild der irdischen Verhältnisse zusammen und handeln und morden entsprechend.
In dem Roman geht es um die Unmöglichkeit des Kontakts mit den Anderen. Die Menschen kommen über die Quintaner sie wie eine Heimsuchung Gottes. Diesen Punkt fand ich etwas unglaubwürdig. Es muss doch an Bord auch Leute geben, die den Wahnsinnigen in den Arm fallen.
Allerdings, als das Buch geschreiben wurde waar die Welt nicht danach und der Ostblock schon gar nicht.
Am Ende wird der Planet auch nicht zerstört, nur das Kosmodrom , auf dem Parvis landete wurde als Vergeltung zerstört.
Er hatte in seiner Rage die Zeit vergessen und sich nicht gemeldet.
Die Menschen kehrten danach zur Erde zurück.
Frank
Nun, erstens treffen die Menschen sehr wohl auf einen Konflikt mehrerer Parteien die mit ihren Sicherheiteinrichtungen ungewöhnlich aggressiv auf einen fremden Besucher, der ziemlich defensiv agiert, reagieren. Auch die Annahme, daß die Partei welche, den Kontakt zu einer weiter entwickelten Zivilisation als erstes aufnehmen könnte, einen Rüstungsvorteil erlangt, klingt plausibel. Also versuchen alle Parteien eine Kontaktaufnahme zu verhindern.
Dies alles kann natürlich nur von unserem menschlichen Erfahrungswerten abgeleitet werden, was ja auch die Schwierigkeit des Unternehmens darlegt. Der Witz ist doch das alle Überlegungen die von den Akteuren in der Geschichte, ebenso vom Leser, angestellt werden durch die Fremdartigkeit der Bewohner dieses Planeten ständig in Frage gestellt werden. Das Buch erklärt nicht ob die Menschen oder Quintaner richtig und sinnvoll gehandelt haben. Es zeigt eigentlich nur die Unfähigkeit eines schnellen Kontaktes zwischen völlig unterschiedlichen Wesen. Ausserdem wird am Ende deutlich das ein Mensch nur ein Mensch ist und obwohl er der erste und wichtigste Botschafter unseres Planeten sein soll, doch völlig menschlich die Zeit vergisst, als er etwas interessantes herausfindet.
- Ich habe den Artikel jetzt mal ein bisschen umgearbeitet und nur die wirklichen Tatsachen hervorgehoben. Alles andere (ob Rüstungswettlauf, mehrere Parteien, Zerstörung des Planeten, Eisring,...) ist nur Interpretation und somit Spekulation. Auch der Kommentar oben von 'Frank' (vergesst doch bitte nicht Eure Signaturen (~~~~)!) stellt eine eigene Interpretation dar und sollte - sofern es dazu auch eine Quelle gibt und es keine eigene Interpretation ist - in einem entsprechenden Abschnitt behandelt werden. -- Fender124 21:28, 11. Okt. 2008 (CEST)
Übersetzungsfehler
Der hier angesprochene "Übersetzungsfehler" in der Deutschen Ausgabe ist mir nicht ganz transparent. Einerseits ist der Unterschied von "wollte nicht" zu "hatte keine Lust" doch recht gering - das würde ich dem Spielraum des Übersetzers zubilligen. Andererseits schließe ich aus der Darstellung hier, dass diese Feinheit für die Handlung des Romans wesentlich ist. Bitte mal etwas konkretisieren. --Thomas Binder, Berlin 18:02, 24. Jul. 2009 (CEST)
- Naja, keine Lust haben und etwas nicht wollen, kann durchaus eine andere Bedeutung haben. Wenn ich nicht vom Haus springen will, dann weigere ich mich, weil mir an meinem Leben liegt. Wenn ich denn Müll nicht herunter bringen will, dann hab’ ich wahrscheinlich einfach keine Lust.
- Und gerade an dieser Stelle macht das einen Unterschied. Der Kalkulator (theoretisch, aufgrund seiner Konstruktion, im Denken nicht zu schlagen) meinte – vom Erfolg einer genaueren Rechnung nicht überzeugt –, die von der sideral-technisch erzeugten Singularität verschleuderten Abfangsatteliten wären nicht auffindbar und könnten überall im Umkreis von einem Parsec gelandet sein. Tempe – ein einfacher Pilot und noch dazu einer aus dem letzten Jahrhundert, der sich nur im Selbststudium und relativ erfolglos mit der Sideral-Technologie befasst hatte – überschlug im Kopf, dass sich die Position der Dronen viel weiter einschränken lässt und trug GOD die entsprechenden Rechnungen auf, die seiner Meinung nach zielführend seien; dieser gehorchte und fand darauf hin einen der Abfangautomaten.
- Der Rechner weigerte sich ja nicht. Da er nicht glaubte, dass ein vielversprechender Lösungsweg existiert, unterließ er selbst die Suche nach einem – hatte also „keine Lust“. — Falk Palaver … 23:05, 23. Sep. 2009 (CEST)
- Ohne des Polnischen mächtig zu sein, wollte ich noch darauf hinweisen, dass einschlägige automatische Übersetzer die zitierte Passage ebenfalls mit "nicht wollen" (und engl. mit "not wish") übersetzen. Die Wendungen "keine Lust haben, etw. zu tun" und "etw. nicht tun wollen" (im Sinne von "nicht wünschen, etw. zu tun") mögen ja gewisse feine semantische Unterschiede aufweisen, im hier zur Debatte stehenden Fall kann man sie doch aber wohl problemlos synonym gebrauchen (allein schon deswegen, weil sich ein Grund des Nicht-Wollens bzw. der Unlust angeben lässt [anders als im Hochhaus-Beispiel von Falk, in dem die Lust als Selbstzweck den Bedeutungsunterschied bewirkt]: Er hatte keine Lust, sich anzustrengen, weil ihm die Sache keiner Mühe Wert schien; er wollte sich nicht anstrengen, weil...). - Aber selbst wenn diese Übersetzung ungenau oder sinnentstellend wäre, würde das meiner Meinung nach nicht in einen Wikipedia-Artikel gehören, es sei denn, dies hätte in der Welt größere Wellen geschlagen - Wiki ist doch keine Datenbank für Übersetzungsfehler (zumal ich mir vorstellen kann, dass dies nicht die einzige Stelle ist, an der möglicherweise nicht perfekt übersetzt wurde). Ich bin dafür, den Absatz zu entfernen. Gruß --Cor 04:47, 23. Dez. 2009 (CET)
- hier der besagte Absatz zur Übesetzung, den ich mal aus dem Artikel heraus- und hier hineingestellt habe. Inwiefern diese Bemerkung zu einer vagen Diskrepanz in den Fiasko-Artikel gehören soll...
- == Übersetzungsfehler ==
- hier der besagte Absatz zur Übesetzung, den ich mal aus dem Artikel heraus- und hier hineingestellt habe. Inwiefern diese Bemerkung zu einer vagen Diskrepanz in den Fiasko-Artikel gehören soll...
- Ohne des Polnischen mächtig zu sein, wollte ich noch darauf hinweisen, dass einschlägige automatische Übersetzer die zitierte Passage ebenfalls mit "nicht wollen" (und engl. mit "not wish") übersetzen. Die Wendungen "keine Lust haben, etw. zu tun" und "etw. nicht tun wollen" (im Sinne von "nicht wünschen, etw. zu tun") mögen ja gewisse feine semantische Unterschiede aufweisen, im hier zur Debatte stehenden Fall kann man sie doch aber wohl problemlos synonym gebrauchen (allein schon deswegen, weil sich ein Grund des Nicht-Wollens bzw. der Unlust angeben lässt [anders als im Hochhaus-Beispiel von Falk, in dem die Lust als Selbstzweck den Bedeutungsunterschied bewirkt]: Er hatte keine Lust, sich anzustrengen, weil ihm die Sache keiner Mühe Wert schien; er wollte sich nicht anstrengen, weil...). - Aber selbst wenn diese Übersetzung ungenau oder sinnentstellend wäre, würde das meiner Meinung nach nicht in einen Wikipedia-Artikel gehören, es sei denn, dies hätte in der Welt größere Wellen geschlagen - Wiki ist doch keine Datenbank für Übersetzungsfehler (zumal ich mir vorstellen kann, dass dies nicht die einzige Stelle ist, an der möglicherweise nicht perfekt übersetzt wurde). Ich bin dafür, den Absatz zu entfernen. Gruß --Cor 04:47, 23. Dez. 2009 (CET)
In der Übersetzung des Romans, das 1995 beim Fischer Verlag erschienen ist, wurde ein Satz falsch übersetzt. Am Ende des 9. Kapitels spricht der Pilot mit GOD, dem Computer des Raumschiffs und gibt diesem folgenden Befehl:
"GOD, du berechnest jetzt die Distribution der Wahrscheinlichkeit innerhalb deines Parsek (...) Die entsprechende Gegend überträgst du auf die Sternenkarte und übergibst sie morgen dem Kommandanten mit der Erklärung, dass du das nicht ausrechnen wolltest.
Im Original heisst es auf Polnisch "...że nie chciało ci się tego obliczyć".
Deshalb müsste das richtigerweise heißen: "...mit der Erklärung, dass du keine Lust hattest, es auszurechnen.
--Sagrontanmutti 09:54, 23. Dez. 2009 (CET)
Gag
Warum die semantischen Nuancen erörtern, wenn es möglicherweise einfach nur ein einmaliger "Gag" sein könnte? Auch Lem verfügte über Humor. Für mich (als Pole) liegt der Witz von "keine Lust haben" daran, dass ein Computer wohl kaum zu solchen menschlichen Gefühlslagen fähig wäre. Außerdem ist nicht wollen was anderes als keine Lust haben. "Nicht wollen" betrifft den Willen, "keine Lust haben" betrifft eher die Stimmung. (nicht signierter Beitrag von 109.192.125.173 (Diskussion | Beiträge) 11:12, 19. Apr. 2010 (CEST))
Im Gegenteil. Bei Lem ist es ein wiederkehrendes Motiv, daß denkende Maschinen erst dann wahre Intelligenz zeigen, wenn sie zu spontanem Verhalten fähig sind - also zum Beispiel "keine Lust haben" 2x2 auszurechnen (wie in Kyberiade, "Trurls Maschine") oder überhaupt keinerlei pragmatischen Nutzen haben (Sterntagebücher, "Doktor Diagoras"), oder vgl. besonders hier "Pilot Pirx: Ananke", oder auch "Die Jagd". Kurz: Gerade diese Formulierung ist ein Hinweis darauf, daß GOD eine "Persönlichkeit" hat. -- 2003:E9:271F:6400:B48E:B368:18E2:E717 20:33, 18. Sep. 2020 (CEST)
zur Identität Parvis / Pirx ( Mark T.)
Ich besitze die Suhrkamp-Ausgabe von Fiasko. Auf Seite 117u.(nach der Resurrektion von Mark. T, an Board der Eurodyke), erinnert er sich an - durch "bitterlichen Geruch" eines Destilliergerätes im Labor der Physiker - eine Szene seines Lebens vor der Vitrifizierung. Er stand auf einem Landeplatz, "unter dem Boden seiner geretteten Rakete", aus welcher Nitroqualm drang. Er verspürte ein Glücksgefühl in jener Situation. Man kann davon ausgehen, dass es sich also bei Mark T. um Parvis handelt, als er nämlich gleich zu Beginn der Geschichte auf dem Titan gelandet ist, noch Stolz auf dieses waghalsige Manöver seiner Rakete, das fast ruinös ausging. Auf den ersten Seiten des ersten Kapitels wird zudem beschrieben, dass er glücklich darüber ist, heil unten angekommen zu sein sowie, dass die Trichter der Düsen noch glühen und dampfen (wie eben in der Erinnerung Marks auf S.117). Warum sollte Lem speziell diese Szene als Reminiszenz auswählen, wenn er sich auf Pirx beziehen wöllte, zudem die erinnerung mindestens intertextuell sein müsste auf vergangene Lem-Werke mit Pirx. Ich denke, er hat die Erinnerung bewusst an die Landung Pirx im Roembden konstruiert. Wenn Pirx gemeint sein sollte, wäre die eigentlich auffällige Analogie sogar innerhalb dieses Romans nur zufällig...
Grüße Toni (nicht signierter Beitrag von 84.180.67.202 (Diskussion) 02:21, 3. Aug. 2011 (CEST))
Übersetzung
Auch ohne Kenntnisse des Originals - ich kann leider nicht Polnisch - ist die deutsche Übersetzung skandalös unzureichend. Unglückseligerweise wird es, dank dem Urheberrecht und dem Verwertungsrecht, das dieser Übersetzung ein unverdientes Monopol einräumt, viele Jahrzehnte dauern, jedenfalls länger als unsere Lebenserwartung reicht, bis eine andere Übersetzung auch nur zulässig ist. Ob sie dann aber noch sinnvoll ist, Leser hätte und einen Markt findet, muß dahingestellt bleiben. Bisher sind alle deutschen Ausgaben, soweit ich das sehen konnte, unveränderte Nachdrucke der ersten Übersetzung. Ob auch die Fehler unverändert sind, kann ich nicht überprüfen, habe auch keine Lust dazu (oder will es nicht machen, über den Unterschied siehe die Diskussion weiter oben). Jedenfalls sind Schreib- oder Druckfehler wie „Librationen“ statt „Vibrationen“ und „Bradychornie“ statt „Bradychronie“ ein Indiz für zumindest schlampige Lektorenarbeit, wenn nicht dafür, daß der Schreiber nicht wußte, wovon er schreibt. „Der Radar“ statt „das Radar“ ist zwar auch nach Duden zugelassen, aber der läßt ja inzwischen alles zu. Besonders witzig ist der Fehler „Ölfaktoren“ statt „Olfaktoren“, was beweist, daß der Übersetzer manchmal wirklich nicht begriffen hat, was er da übersetzt. Und am schlimmsten, weil es die Lem'schen Gedankengänge verändert, redet an vielen Stellen die Übersetzung von „Technologie“, wo Lem Technik gemeint hat. Und Lem wußte bei Gott über den Unterschied Bescheid, wofür seine zwei Bände der „Summa technologiae“ Zeugnis ablegen. Der Facettenreichtum dieser mit Mythologemen und Religionsvorstellungen jonglierenden Erzählung, die literarischen Anspielungen sind nur die reizvolle Oberfläche eines ins Romanhafte gewendeten Essays über die Tautologie der Unmöglichkeit, sich Unvorstellbares vorzustellen, geschweige es zu verstehen. Das Lemma sollte zumindest ergänzt, wenn nicht umgeschrieben werden.--Cantakukuruz (Diskussion) 01:59, 26. Okt. 2018 (CEST)
Es heißt tatsächlich "Libration". Das ist ein Grundbegriff aus der Himmelsmechanik (unser Mond macht es ständig). Informieren Sie sich besser, bevor Sie diese ausgezeichnete Übersetzung aufgrund von Fehlern im Textsatz versuchen schlecht zu machen, dessen Original Sie nicht mal kennen. -- "Libration" Und dass "Technologie" eigentlich "Gewerbekunde" bedeutet, ist allgemein bekannt (eher nicht mehr). Und "Radar" ist immer Maskulinum im Deutschen sowie in allen romanischen Sprachen und im Russischen. 12:06, 16. Sep. 2020 (CEST)~ (unvollständig signierter Beitrag von 2003:E9:271F:6400:997B:C3E4:7C09:E811 (Diskussion) )