Diskussion:Flanger

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Kritik

1. Den 2. Satz (...verdoppelt) finde ich etwas unglücklich. Verzögerung/Delay und Verdoppelung sind ja eigentlich Eins.

2. Meines Wissens nach unterscheiden sich Flanger und Phaser ausschließlich in der Verwendung unterschiedlicher Delay-Zeiten. Wird nicht auch beim Phaser rückgekoppelt?

3. George Martin (Beatles-Produzent) schreibt in seiner Autobiografie "All You Need Is Ears", der Begriff "Flanger" sei entstanden, als er sich John Lennon, der wohl eine Technik-Niete war, mit einer Pseudo-Erklärung (irgendwas wie: "..doppelt verflanscht") vom Hals halten wollte. Damals haben die diese Verdoppelungseffekte, wie hier ja auch angegeben ist, mit Bandmaschinen gemacht und eigentlich "ADT" (Automatic double-tracking) genannt. Sollte man diese Anekdote einfügen? Nikolaiewitsch

Antwort zu (2): Die für den "Phaser"-Klangeindruck typischen Minima und Maxima im Frequenzspektrum werden in der Regel technisch realisiert durch die Mischung (Addition) des originalen Eingangssignals und einer durch sogenannte Allpässe gefilterten Version des Eingangssignals. Im Filterzweig wird die Phasenlage frequenzabhängig beeinflußt. Bei der abschließenden Mischung löschen sich die Anteile im Spektrum aus, die eine gegenläufige Phasenlage haben, gleichphasige Anteile verstärken sich. Das Spektrum sieht wie ein liegender Kamm aus, man spricht vom "Kammfiltereffekt". Eine Rückkopplung des Summenspektrums ist möglich, wird aber in der Praxis bei der technischen Realisierung mit Allpassfiltern nicht praktiziert, weil dies zu Instabilitäten (unerwünschten Schwingungen durch Mitkoppelung) führen kann. Der akustische Effekt stellt sich ein, wenn die Phasenmodulation im Spektrum periodisch verschoben wird (der Kamm wird hin- und her geschoben).

Alternativ kann der Kammfiltereffekt mit einer Zeitverzögerung im Filterzweig realisiert werden. Die Zeitverzögerung muss im Bereich der Periodendauer einer halben Wellenlänge einer mittleren Frequenz aus dem Spektrum liegen, damit sich eine Phasenverschiebung von 180 Grad ergibt. Beispiel: Frequenz 1000 Hz, Periodendauer 1/1000 Sekunde, 1/2 Periodendauer 0,5 ms. Bei der Mischung liegen nun Wellental und Wellenberg übereinander (bei 1000 Hz), es kommt zur Auslöschung. Die Verzögerungsstrecke wird technisch entweder analog mit Tonbandgeräten oder vollelektronisch mit sog. "Eimerkettenspeichern" oder mit digitalen Verzögerungsleitungen realisiert.

Beim sog. "Flanging"-Effekt wird nun mit längeren Verzögerungszeiten, etwa 5 bis 20 ms gearbeitet. Akustisch macht sich dies durch eine "Verdoppelung" bemerkbar, da das Gehör Laufzeitunterschiede sehr gut wahrnehmen kann. Vielleicht sind das die Verdoppelungseffekte, die Nikolaiewitsch unter (3) erwähnt. Wenn nun eine Rückkoppelung des verzögerten Signals auf den Eingang der Verzögerungsstrecke erfolgt, stellt sich eine Folge von "schnellen Echos" ein, was vom Klangeindruck etwa dem Gesang in einem gekachtelten Badezimmer entspricht. Für das Summensignal mit dem Kammfilterspektrum bewirkt die Rückkoppelung eine Erhöhung der Wellenberge, die Zähne des Kamms werden länger. Wie beim Phaser werden die Wellenberge und -täler im Spektrum durch Modulation der Zeitverzögerung hin- und hergeschoben. Das ist genau das, was beim Flanging-Effekt akustisch erreicht werden soll. Auch hier kann es zu Schwingungen (Mitkoppelung) kommen. Das System reagiert aber nicht ganz so kritisch, da die Beziehung zwischen Eingang und Ausgang durch die Zeitverzögerung nicht so starr ist. Es ist festzuhalten, dass die Rückkoppelung beim Flanger für den typischen Klangeindruck verantwortlich ist.

Kausale Gründe.

Der Grund ist ein kausaler. Was soll das bedeuten? --Joachim Pense (d) 18:29, 24. Jan. 2010 (CET)

Das Wort Grund kann vielerlei Attribute haben: Juristische Gründe, Sicherheitsgründe, mathematische Gründe, ästhetische Gründe ... in jenem Fall ist es ein kausaler Grund. Kausalität ist das Prinzip von Ursache und Wirkung, also von Ereignissen entlang der Zeitachse (nicht zu verwechseln mit logischer Bedingung und Folgerung). Beim elektronischen Flanger kann das modulierte Signal zeitlich nicht vor dem Originalsignal liegen, da letzteres der Verursacher ist. – Zum Stil: Ich befürworte einen sachlichen Stil, dennoch darf, für meinen Geschmack, die Sachlichkeit einigermaßen lebendig geschrieben sein und einen winzigen Hauch von Pointen enthalten. Danke für Dein Interesse. Ahoi --Suaheli 19:14, 24. Jan. 2010 (CET)
OK, verstehe ich. "kausale Gründe" ist aber mMn zu nicht deutlich genug. "Gründe, die im Kausalitätsprinzip liegen" o.s.ä. wäre klarer. --Joachim Pense (d) 20:15, 24. Jan. 2010 (CET)
Es war eigentlich nur eine kleine Überleitung beabsichtigt, zum Luft holen, bevor die ausführliche Begründung loslegt. An der Stelle das Kausalitäts-"Prinzip" per se zu erwähnen, wäre zu auschweifend, finde ich. Das verkompliziert nur. Dann lieber ganz weg. --Suaheli 23:06, 24. Jan. 2010 (CET)
Habe versucht, es in diesem Sinne klarer zu formulieren bzw. sprachlich zu glätten; der Passus mit der "Toninformation aus der Zukunft" erscheint mir aber immer noch unnötig oder zumindest exkursorisch in diesem Zusammenhang, es geht hier doch nicht zuvorderst um Probleme der Kausalität oder quantenmechanische Paradoxa... ;-) (nicht signierter Beitrag von Klaus C. Niebuhr (Diskussion | Beiträge) 11:04, 10. Okt. 2011 (CEST))
... je geringer die Verzögerung, desto weniger Spielraum hat die Modulation; bei null Verzögerung ist sie schließlich gar nicht mehr möglich, denn für die Beschleunigung eines gegenwärtigen Signals wäre Toninformation aus der Zukunft erforderlich. -- Normalerweise lobe ich mich nicht selbst, aber ich finde diesen Schreibstil völlig in Ordnung; er ist sachlich klar und er ist einprägsam weil die Wortwahl nicht langweilig ist. Was will man mehr? Speziell mit Quantenmechanik hat dieser Stil nichts gemein, wohl aber mit Kausalität. Es ist nun mal ein kausales Problem, was da erläutert wird. -- Man könnte es übrigens auch mit zwei dauerhupenden Autos vergleichen. Im elektronischen Modulationsverfahren steht ein Auto still während hinter diesem ein anderes Auto vor und zurückfährt, aber dabei das erstere nie überholt. Der Doppler-Effekt ensteht nur bei dem anderen Auto ud die Distanz verringert sich nie auf Null. Hingegen werden bei zwei zeitlich kreuzenden Tonbändern sozusagen beide Autos vor- und zurückgefahren und sie überholen sich wechselseitig. Der Doppler-Effekt wirkt bei beiden und im Moment der Überholung tendiert die Distanz gegen Null, das ist der Moment, wo der Tonband-Flanger am aufregendsten klingt, da kulminiert er im siebten Himmel; dieser Effekt ist in Echtzeit mit Elektronik nicht machbar. Ahoi --Suaheli 16:05, 10. Okt. 2011 (CEST)

Unterschied zwischen klassischem und elektronischem Flanging

Das bezieht sich nun auf digitale Verarbeitung (denn diese hat immer zumindest partiell Zugriff auf die Zukunft durch den Puffer den sie benötigt zur Verarbeitung) 1. Das verzögerte Signal kann immer so beschleunigt werden, dass es das Original einholt. 2. Überholen geht theorethisch auch, es muss ledeglich Puffer und Zeitraum der Überholung ausbalanciert werden 3. Sobald man einfach eine Latenz in die Kette einbaut zb. 10 ms kann man auch ohne weiteres 2 Signale "überholen" lassen. Eher eine Frage was Echtzeit bedeutet. (nicht signierter Beitrag von 92.229.112.120 (Diskussion) 13:11, 28. Feb. 2012 (CET))

Ja. Das hieße, dem Original-Signal ebenfalls eine Verzögerung zu verpassen, -- also ein zweites Gerät hinzuzufügen, sozusagen. Deshalb steht im Artikel: "Elektronisch simulierbar ist dies nur mit zwei elektronischen Geräten (oder zwei Modulen in einem Gehäuse); dabei werden nur deren verzögerte Signale verwendet, so dass das eine das andere zeitlich kreuzen kann. Diese Methode ist, wie beim klassischen Flanging mittels zweier Tonbandmaschinen, nur in der Nachproduktion anwendbar." -- Stichwort Nachproduktion: Da dann alle Signale eine Latenz haben, ist das für Live-Spiel eher unangenehm. --Suaheli 19:15, 28. Feb. 2012 (CET)

"spacig"

ist doch wohl ein Begriff von Leuten, die nicht wissen was "psychedelisch" bedeutet.--78.51.146.23 22:35, 17. Mär. 2015 (CET)