Diskussion:Foucault-Habermas-Debatte

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zeitliche Einordnung / wer debattierte?

Hallo, eine Zeitangabe wäre schön, wann die Debatte stattgefunden hat. Es geht auch nicht klar hervor, ob nun schwerpunktmäßig Foucault und Habermas (aneinander vorbei) diskutiert haben (1. Absatz), oder ob sowohl die Bezeichnung als auch der Hauptteil der Debatte erst nach Foucaults Tod (oder schon zu Lebzeiten?) in der Sekundärliteratur (durch welche Protagonisten?) (ein)geführt wurde (3. Absatz). Gruß, --Coyote III 15:54, 3. Mai 2011 (CEST)

Ich suche noch. Aber wie das bei den Philosophen so ist - die Fragen, die Du ansprichst, und die ich suche, scheinen zu profan für die akademische Philosophierei. Aber ich bin dran ;-) -- southpark 15:59, 3. Mai 2011 (CEST)

Nicht die einzige Kritik der Frankfurter Schule an Foucault

Es dürfte für den Artikel relevant sein, daß die Position Habermas' nicht die einzige Kritik an Foucault aus Sicht der Frankfurter Schule darstellt. Manfred Dahlmann (Herausgeber der Sans phrase, s. auch Ça ira Verlag zur bislang detailliertesten Charakterisierung Dahlmanns in der WP) kritisiert in seiner 1980 verfaßten Diplomarbeit Das Rätsel der Macht (Amazonlink; hier eine Zusammenfassung seiner Thesen auch als knapp einstündiger mp3-Vortrag von Dahlmann, gehalten am 10. Juni 2014 an der TU Darmstadt) Foucaults Philosophie grundsätzlich, allerdings nicht aus der Sicht von Habermas, sondern aus Sicht der älteren Kritischen Theorie Adornos, Horkheimers und Marcuse, mit der Habermas schließlich kaum noch was zu tun hat, wenn er Adorno und Horkheimer eine vermeintlich völlig ungerechtfertigte: "Vernunftskepsis" vorwirft, was wiederum damit zu tun hat, daß Habermas 1.) praktisch keine Ahnung von Freud wie von freudomarxistischer Ideologiekritik hat und daher 2.) auch Faschismus und Holocaust nicht erklären kann.

Anders als die (Post-)Strukturalisten und Postmodernen zweifelt die ältere Kritische Theorie nämlich weder an einer objektiv gegebenen Realität im Sinne von Hegels erster und zweiter Natur, noch an ihrer grundsätzlichen Erkennbarkeit, noch verweilt sie mit dem traditionellen Positivismus an der bloßen Oberfläche des gesellschaftlich bedingten ideologischen Scheins oder diente lediglich der Reproduktion des Bestehenden, sondern es bedarf für Adorno, Horkheimer und Marcuse aufgrund von gesellschaftlicher Totalität, vorherrschender Ideologie und freudianisch bedingtem, ideologischem Sozialchrakter als Produkten der herrschenden Verhältnisse bestimmter wissenschaftlicher Methoden zur schrittweisen Durchstoßung des systemisch bedingten ideologischen Schleiers vor der Realität. In diesem Sinne nimmt sich Dahlmann dann Foucault wiederum als Erben der reaktionären Gegenaufklärung namens Deutscher Ideologie (s. dazu u. a. Jargon der Eigentlichkeit und Adornos kleinere Essays Wozu noch Philosophie, Philosophie und Lehrer, Culture und Kultur und Spengler nach dem Untergang) und hierbei vor allem als Adepten Heideggers zur Brust. --2003:EF:13CE:6A70:616E:B13E:99A4:27DD 05:04, 27. Mai 2020 (CEST)