Diskussion:Frankfurter Zunftaufstand

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Verlinkung zu Deutscher Bauernkrieg

Hallo,

kann man von Deutscher Bauernkrieg nach hier eine Verlinkung einbauen, dort finde ich nichts --Vielen Dank und Grüße Woelle ffm (Uwe) (Diskussion) 08:20, 1. Nov. 2017 (CET)

Hintergründe

Der Abschnitt Hintergründe enthält wichtige Informationen zum Bauernaufstand im Rheingau, aber wenig zum Frankfurter Zunftaufstand. Sollte man das nicht besser in einen eigenen Artikel überführen, oder in einen Abschnitt im Artikel Rheingau, zumal der Rheingauer Aufstand für den Verlauf der Ereignisse in Frankfurt nicht so viel Bedeutung hatte? --Flibbertigibbet (Diskussion) 17:49, 1. Nov. 2017 (CET)

Ich habe auch in der Literatur keinen Bezug zu den Rheingauer Ereignissen gefunden, sondern nur den Zusammenhang mit den Bauernaufständen in Unterfranken und der Kurpfalz. Deshalb kommentiere ich den Abschnitt hier aus. --Flibbertigibbet (Diskussion) 11:16, 2. Nov. 2017 (CET)

Folgen

Ich habe jetzt mal einen eigenen Abschnitt "Folgen" angelegt. M.E. geht das aber im Moment etwas zu weit, alle Ereignisse nach 1530 kann man eigentlich nicht mehr in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Zunftaufstand sehen. --Flibbertigibbet (Diskussion) 17:50, 1. Nov. 2017 (CET)

Besten dank für deine bearbeitungen, der artikel entwickelt sich richtig gut. Leider komme ich, kommt man an weiteres material der historischen verläufe nicht so ohne weiteres ran. Grüsse--Zusasa (Diskussion) 18:06, 1. Nov. 2017 (CET)
Der Dank gebührt in erster Linie Dir, daß du mal einen Anfang zu diesem Artikel gelegt hast. Allmählich wird das hier noch eine richtige Enzyklopädie - man muß sich nur aus gewissen nutzlosen Diskussionen heraushalten :-) --Flibbertigibbet (Diskussion) 18:15, 1. Nov. 2017 (CET)

Brand...?

Kleinigkeit, unklar formuliert drohten mit Brandschatzung. Eine sogenannte Brandschatzung war Geld, das zu entrichten war. zB mussten die Höchster damals 7 Gulden Brandschatzung je Herdstätte zahlen. Sollte das vielleicht besser heißen: drohten mit Brandstiftung? Im Endeffekt läuft es zwar auf dasselbe hinaus, aber man stolpert halt über so eine Formulierung. WIr lagen vor Madagaskar (Diskussion) 12:52, 2. Nov. 2017 (CET)

In der benutzten Literatur steht tatsächlich "Brandschatzung". Im zeitgenössischen "Aufruhrbuch" von Johann Marsteller, abgedruckt bei Jung S. 222, drohen die Fürsten dem Rat, falls er sich widerspenstig zeige, "diese stadt (Frankenfurt) mochte in kurz durch belegerung und grossen, schweren scheddlichen ubberzug in laid, ellend, auch sorg und fahre, darzu verlierung leibs, lebens, eren und guts ... gefurt werden". Da ist also weder von Brandschatzung noch Brandstiftung die Rede. Ich ändere die Formulierung in "Belagerung und schweren Schaden". --Flibbertigibbet (Diskussion) 23:12, 2. Nov. 2017 (CET)
Danke für die Mühe. Im Übrigen auch mein Dank an dich und alle anderen, die im Reformationsjahr die Artikel zu Frankfurts Geschichte in der Reformationszeit ausbauen. Finde ich toll. Die FAZ hat nur einen Artikel über den hessischen Landgraf Philipp den Großmütigen gebracht, leider nur Hessen, nicht Frankfurt. Die Ausgabe hat 3 Euro gekostet, eure Artikel sind gratis :)) WIr lagen vor Madagaskar (Diskussion) 12:20, 3. Nov. 2017 (CET)

Peter Meyer

Der Stadtpfarrer war streitlustig, undiplomatisch und jederzeit auf seinen eigenen Vorteil bedacht. Der Streit mit Hartmuth von Cronberg (Hartmut XII., nicht XVIII. wie in der Verlinkung) und die Fehde, die ihm Ulrich von Hutten ansagte, standen aber nicht im Zusammenhang mit dem Zunftaufstand, sondern spielten sich im Rahmen des pfälzischen Ritterkrieges 1522 ab. Sie bezogen sich auf die Rolle, die Meyer bei der Ausweisung Hartmann Ibachs aus Frankfurt hatte. Über eine Auseinandersetzung Meyers mit Luther ist in der Literatur nichts zu finden. Liegt hier vielleicht eine Verwechslung mit Johannes Cochläus vor, dem Stiftsdechanten von Liebfrauen? --Flibbertigibbet (Diskussion) 11:38, 5. Nov. 2017 (CET)

Danke, obzwar ich nichts über die ganz genauen umstände wußte, war mein ansinnen - da ein lemma Peter Meyer (Stadtpfarrer) (noch) fehlt - ein paar biografische notizen einzufügen. Besser wäre es allemal ihm ein eigenen artikle zu widmen. Was denkst du da drüber? Grüssse--Zusasa (Diskussion) 16:10, 5. Nov. 2017 (CET)
Es gibt leider nicht genug Material für einen eigenen Artikel zu Peter Meyer, sonst hätte ich den schon geschrieben :-) Das liegt an der dürftigen Quellenlage. Es gibt keine Biographie Meyers, und weder in den Schriften von Georg Eduard Steitz noch von Hermann Dechent oder in den von Rudolf Jung herausgegebenen Quellen zur Reformationsgeschichte noch in der neueren Literatur, z.B. im Frankfurter Personenlexikon, habe ich eine zusammenfassende Darstellung gefunden. Da wäre man schnell im Bereich der Theoriefindung. --Flibbertigibbet (Diskussion) 19:05, 5. Nov. 2017 (CET)
Ich habe jetzt einiges zur ersten Hälfte von Meyers Amtszeit eingefügt und auch die Ereignisse von 1522 im Abschnitt Vorgeschichte ergänzt. Damit ist aus meiner Sicht alles zu Peter Meyer maßgebliche im Artikel. --Flibbertigibbet (Diskussion) 22:20, 8. Nov. 2017 (CET)  Ok
Dieser Peter Meyer scheint ja ziemlich bedeutend für den Ff-Zunfttaufstand gewesen zu sein, finde wird jetzt deutlicher. Danke--Zusasa (Diskussion) 23:05, 8. Nov. 2017 (CET)
Den Aufstand hätte es sicher auch ohne ihn gegeben. Aber ob sich die Reformation so schnell und vollständig in Frankfurt durchgesetzt hätte, wenn der Stadtpfarrer diplomatisch und konziliant gewesen wäre, ist fraglich.
Ein Glücksfall für Frankfurt waren jedenfalls Holzhausen und Fürstenberger. Ohne deren Geschick hätte der Aufstand übel ausgehen können. Dann wäre Frankfurt vielleicht kurmainzisch geworden und mit schweren Repressalien belegt worden, wie 60 Jahre zuvor Mainz. Aber das ist natürlich alles Spekulation. —Flibbertigibbet (Diskussion) 23:54, 8. Nov. 2017 (CET)

Vorgeschichte

In die Vorgeschichte gehört noch eine Darstellung der sozialen und politischen Verhältnisse Frankfurts zu Beginn der Reformationszeit. Dazu zählen

  • Vertretung der Handwerker im Rat: Nur Angehörige von zehn Zünften konnten in den Rat aufrücken, und auch nur auf der dritten Ratsbank (15 von 43 Sitzen). Der Rat blieb also dominiert von den Patriziern der ersten und zweiten Bank.
  • Das private Vermögen konzentrierte sich in der Hand einiger patrizischer Familien. Die Reform der Vermögenssteuer (Bede) von 1495 und die Anhebung der indirekten Steuern auf Bier, Wein, Salz und Mehl begünstigten die Inhaber großer Vermögen und belasteten die ärmeren Bürger.
  • Bereits 1508 und 1513 hatte es in Frankfurt Volksaufstände gegeben (letzterer durch eine Erhöhung des Bierungeldes (Biersteuer) ausgelöst), die sich gegen den Rat, die Geistlichkeit und die Juden richtete.
  • Die Situation wurde verschärft durch Privilegien des Klerus. Zum Klerus gehörten etwa 300 der 10.000 Einwohner. Er war von Steuern und anderen Bürgerpflichten befreit. Das betraf vor allem den Immobilienbesitz. Schon Ende des 14. Jahrhunderts gehörte ein Drittel aller Gebäude der Kirche und war steuerbefreit. Auf den übrigen Gebäuden lasteten oft hohe Schulden, deren Hauptgläubiger die Kirche war. Die Schulden konnten meist nicht abgelöst werden (sogenannte ewige Zinsen) und machten viele Immobilien unverkäuflich, dies führte zu immer größerem Leerstand ("Wüstungen") und Verarmung bzw. Überschuldung der Betroffenen.
  • Die Bürger hatten kein Mitspracherecht bei der Pfarrerwahl und klagten über schlechte Qualität der Seelsorge, mußten dem Klerus aber den großen (auf Wein und Feldfrüchte) und kleinen Zehnt (auf Gartenfrüchte und Kleinvieh) abgeben.
  • Der Klerus galt als sittenlos, viele Geistliche lebten offen mit Konkubinen zusammen. Einige Kleriker und Klöster in Frankfurt nutzten ihre Steuerprivilegien in unlauterem Wettbewerb mit bürgerlichen Handwerkern und Händlern, obwohl dies gegen die "Pfaffenrachtung" verstieß.
  • Der Klerus unterstand dem Erzbischof von Mainz, der als Territorialherr auch eine militärische Bedrohung für Frankfurt bildete. Die Stadt grenzte im Westen, Süden und Osten an kurmainzisches Gebiet. Als Kurfürst und Reichserzkanzler konnte er die Stadt zudem politisch unter Druck setzen und hatte Einfluß auf den Kaiser, von dessen Privilegien die Stadt abhing. Nachdem die Stadt Mainz infolge der Mainzer Stiftsfehde 1462 ihre Freiheit verloren hatte, besaß Frankfurt keinen Bundesgenossen mehr und stand gegenüber dem Erzbischof immer in der Defensive.
  • Keines dieser Probleme gelang es dem Rat bis zur Reformation zu lösen, sowohl wegen seiner Schwäche gegenüber dem Erzbischof als auch wegen der eigenen wirtschaftlichen Interessen der Patrizier

--Flibbertigibbet (Diskussion) 19:52, 5. Nov. 2017 (CET)  Ok --Flibbertigibbet (Diskussion) 22:46, 8. Nov. 2017 (CET)