Diskussion:Fremdwort

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Unpassende Beispiele

Ähem, wie passt denn das zusammen? Einerseits heißt es:

Ein Fremdwort ist ein Wort, das aus einer anderen Sprache übernommen wurde, und das sich in Lautstand, Betonung und Schreibung der Zielsprache (noch) nicht angepasst hat, so dass es als fremd empfunden wird. Im Unterschied dazu ist ein Lehnwort ein Wort, das so weit in den Sprachgebrauch eingegangen ist, dass es nicht mehr als fremd wahrgenommen wird, besonders wenn es auch kein gebräuchliches Synonym in der Zielsprache gibt. Beim Fremdwort hingegen ist der anderssprachige Ursprung noch "hörbar" bzw. "ersichtlich".

andererseits kommen Beispiele wie

  • Fenster:

"fenestra"

  • Jubiläum: "jubilare" = jauchzen
  • Keller: "cella"
  • Schule: "Schola" = Schule
  • super: "super" = über ... hinaus
  • Tinte: "tinguere" = färben

Es mag ja anderen Leuten anders gehen, aber Fenster, Keller, Schule, super und Tinte empfinde ich nicht als fremd und ich höre da ohne etymologisches Wissen auch keine fremdsprachliche Herkunft... --Begw 09:36, 8. Mär 2005 (CET) Abgesehen davon habe ich mit dem tinguere Zweifel - mein Latein ist ewig her, aber gab es da sowas wie -guere?? --Begw 09:38, 8. Mär 2005 (CET)

Mein etymologisches Wörterbuch sagt: lat. ting(u)ere (tränken, eintauchen, färben) => lat. tincta (Schreibflüssigkeit) => de. Tinte.
Alles klare Fälle von Lehnwörtern. --::Slomox:: >< 13:53, 8. Mär 2005 (CET)
Die klarsten Fälle hab ich rausgeschmissen. Sowas wie Jubiläum hab ich vorerst dringelassen, da sie zwar angepasst sind, aber zumindest noch einigermaßen zweifelsfrei als "nicht deutsch" identifiziert werden können. --::Slomox:: >< 14:00, 8. Mär 2005 (CET)
Das gilt aber auch für Lehnwörter. -- j. 'mach' wust ˈtʰɔ̝ːk͡x 07:57, 2. Jun 2005 (CEST)
Schaut mal auf Diskussion:Lehnwort. Da wird unter dem Titel Definition dafür plädiert, beide zusammenzulegen, da eine Unterscheidung aus linguistischer Sicht nicht haltbar sei. Ich finde das übrigens eine überzeugende Idee... --Begw 08:42, 2. Jun 2005 (CEST)
Dito. – Jondor 18:02, 26. Nov 2005 (CET)

Bis auf "super" sind das alles Lehnwörter. Es ist aber bedenklich, den Fremdwortcharakter über das Bewusstsein der Muttersprachler zu definieren. Lehnwörter sind vollkommen an die deutsche Sprache angepasste Wörter, die nur einen fremden Ursprung haben, Fremdwörter hingegen sind in vielerlei Hinsicht (Betonung, Lautverhältnisse, Aussprache) noch nicht so angepasst. Dennoch ist das Bewusstsein, dass dies Fremdwörter sind, nicht zwangsweise bei Muttersprachlern vorhanden.

Unvollständiger Satz

In der modernen Sprachwissenschaft ist der genetisch definierte Begriff des Fremdworts immer mehr umstritten. Stattdessen erscheint es synchron sinnvoller, einen von allen Sprechern benutzten „zentralen“ Wortschatz (zum Beispiel

aus dem Englischen, dem Französischen, dem Lateinischen

--> Ist dieser Satz vollständig?! Scheint mir nicht so; könnte man ihn vielleicht zu einem Ende bringen? Ich verstehe ihn leider nicht ganz bzw. ich weiß nicht, wo er hinführen soll, sonst würde ich es selbst tun. Und wenn er vollständig sein sollte, verstehe ich ihn erst recht nicht. 80.132.227.151 19:24, 23. Nov 2005 (CET)

Der Satz war unvollständig. Da hatte jemand vor knapp zwei Monaten im Artikel rumgelöscht. Ist jetzt wieder okay. – Jondor 18:02, 26. Nov 2005 (CET)

"In der modernen Sprachwissenschaft ist der durch Herkunft definierte Begriff des Fremdworts zunehmend umstritten. Es erscheint so oder so sinnvoll, einen von allen Sprechern benutzten Grund-Wortschatz (zum Beispiel Haus, Mutter, aber auch Telefon, Computer) von einem Aufbau-Wortschatz und einem Rand-Wortschatz zu unterscheiden. Der letzte enthält Wörter, die nicht alle beherrschen (zum Beispiel Phänomenologie, Thriller, aber auch gewärtigen oder Seinsverständnis bei Heidegger). Die Grenzen sind natürlich fließend." Irgendwie verstehe ich nicht, warum der Begriff "Fremdwort" an sich nicht mehr sinnvoll sein soll. Er bezeichnet ein aus einer anderen Sprache übernommenes, aber noch nicht assimiliertes Wort. Eine seltene Verwendung von Fremdwörtern ist im Begriff nicht enthalten. Deshalb hat auch der Absatz über Grund- und Randwortschatz in diesem Artikel nichts verloren. Stattdessen könnte man vielleicht noch schreiben, dass der Begriff Fremdwort falsch verstanden werden könnte, indem man "fremd" mit "nicht allen bekannt" gleichsetzt.

Verständlichkeit der Einleitung

Unter anderem steht dort momentan geschrieben:

In der modernen Sprachwissenschaft ist der genetisch definierte Begriff des Fremdworts immer mehr umstritten. Stattdessen erscheint es synchron sinnvoller, ...

Ich wollte nur mal anmerken, dass mich die Verwendung der Wörter „genetisch“ und „synchron“ in diesem Zusammenhang befremdet. Vielleicht ist das Sprachwissenschaftlern klar, mir hingegen nicht. Im zweiten Fall ist wahrscheinlich „heutzutage“ gemeint, aber auf „genetisch“ kann ich mir gar keinen Reim machen. – Jondor 18:10, 26. Nov 2005 (CET)

Rechtschreibung

In der Kategorie "Deutsche Wörter in anderen Sprachen" stehen bei einigen Auflistungen Substantive mal groß und mal klein geschrieben. Vielleicht gehöhrt das so, aber ich denke nicht. Eventuell nochmal drüberschauen. Nussbmich 11:40, 05. Jul 2006

Ich würde es sehr gut finden, wenn bei der Vorstellung von Fremdwörtern auch deren gebräuchliche REchtschreibung angewendet würde, d.h., es ist darauf zu achten, ob diese Wörter im Original tatsächlich groß geschrieben sind. Meißtens ist dieses nämlich nicht der Fall - auch Substantive werden z. B. im Spanischen, im Englischen oder auch im Russischen grundsätzlich klein geschrieben,es sei denn, es handelt sich um Namen und Eigennamen. 4.2.09

Griechisch

Ist die potentielle Herkunft von Fremdwörtern aus dem Altgriechischen nicht erwähnenswert? (Der vorstehende, nicht signierte Beitrag stammt von 132.230.1.28 (DiskussionBeiträge) 2007-09-21T18:17:20)

nein, sie ist erwaehnenswert. -- seth 14:43, 22. Sep. 2007 (CEST)

Die Gitarre stammt nach Wikipedia aus dem griechischen Sprachschatz. Damals hat es noch keine Araber gegeben.89.54.61.54 19:14, 16. Feb. 2009 (CET)


Gitarre kommt wie Zither urspr. v. pers. sihtar 'Instrument m. drei Saitn', u. zw. üb. griech. kíthara: Zither weitr üb. lat. cithara, das Notker um 1000 eindeutscht, Gitarre üb. das Aramäische, Arab. (kittara) u. Span. Dessn guitarra gibts bei uns noch um 1715 nebn dem schon seit 1621 eing'deutschtn Gitarre (Kluge, Etymolog. Wb. d. dt. Spr., Bln. 1957).--Hans Dunkelberg 13:12, 17. Feb. 2009 (CET)

Iceberg

Habe Iceberg als Wort mit deutschem Ursprung im Englischen entfernt, die Etymologie ist zumindest nicht gesichert, es stammt eher aus dem Niederländischen, Schwedischen oder Dänischen: [1], [2] --Richarddd 13:58, 6. Nov. 2007 (CET)

Fremdwort für "Fremdwort"

Vielleicht möchte jemand, so es existiert, das Fremdwort für "Fremdwort" in den Artikel einfügen? Xenismus scheint nicht unumstritten. 16:10 19. Jan. 2008 (CEST)

Palatschinken

Da steht: "im Slowakischen: palatčinky (crêpe, aus dem österreichischen Palatschinken, mit dem Norddeutschen Plinzen verwandt)" Das wage ich hier mal anzuzweifeln, da Palatschinken seinerseits ein Fremdwort aus dem Ungarischen ist - sagen zumindest die Ungarn. Ich weiß allerdings nicht, wie man's korrekt schreibt (palatcinka oder so). Jedenfalls wäre das slowakische doch dann auch eine Ableitung aus dem Ungarischen. Und warum da crepe in Klammern steht, ist sowieso unverständlich. Das deutsche Wort heißt Pfannkuchen in den meisten Kochbüchern... --Grünes Fiet 18:11, 14. Jul. 2008 (CEST)

In den meisten österreichischen Kochbüchern heißt das durchaus Palatschinken. Das Wort stammt von lateinisch placenta (Kuchen). Im Rumänischen wurde daraus plăcintă = Pastete. Dann kam das Wort über ungarisch palacsinta (mit pa- zur leichteren Aussprache) über slowakisch palačinky (mit slawischer Endung -ky) ins österreichische Deutsch (mit deutscher Pluralendung -en).[3]

Latinismus und Gräzismen

Durch eine Weiterleitung wurde ich von "Latinismus" auf den Absatz "Lateinische Lehn- und Fremdwörter" weitergeleitet. Es wäre schön, wenn der Begriff dort auch (wenn auch nur in Klammern) irgendwie noch einmal auftauchen könnte. Ebenfalls halte ich ein Link zu Liste von Gräzismen sinnvoll. --Mjchael 14:17, 23. Okt. 2009 (CEST)

Kiosk

im duden steht, dass kiosk aus dem persischen kommt. im wikipedia artikel, dass es dem türkischen entnommen wurde --88.73.1.93 03:33, 25. Dez. 2009 (CET)granit

Beides ist richtig. Die Entlehnungsgeschichte: Kiosk stammt aus dem Persischen und ist von da ins Türkische, weiter ins Französische und von da erst ins Deutsche gekommen. So der Stand nach dem neuesten Kluge: Kluge. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Bearbeitet von Elmar Seebold. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. de Gruyter, Berlin/ New York 2002. ISBN 3-11-017472-3. Dr. Karl-Heinz Best 10:44, 25. Dez. 2009 (CET)

Crêpe ist kein Deutsch

Daß das Wort „Crêpe“ ganz offensichtlich kein Deutsch ist, sollte einem doch geradezu ins Auge springen. Im Übrigen gehört nicht alles, was im Duden steht,[4] auch zur Deutschen Sprache (siehe auch Vergleich zwischen deutschem und französischem Alphabet).[5]
--Konrad – 23:06, 9. Dez. 2010 (CET)

gudn tach!
welches lemma im duden ist denn kein deutsch?
und im von dir verlinkten wp-artikel zum deutschen alphabet steht, dass fremdwoerter nicht nur aus a bis z, eszett und den ollen umlauten bestehen muessen. -- seth 23:16, 9. Dez. 2010 (CET)

Stimmt, denn (deutsche) Fremdwörter sind kein Deutsch. Habe mich versehentlich dazu hinreißen lassen,[6] beides gleich zu setzen.
--Konrad – 11:28, 10. Dez. 2010 (CET)

Selbstverständlich gehören Fremdwörter zur deutschen Sprache; das ist nicht nur eine Marotte des Duden. Als strittig kann man allenfalls Zitatwörter ansehen. Man kann natürlich seinen privaten Sprachgebrauch entwickeln, der hat aber in einer Enzyklopädie oder einem Wörterbuch nichts zu suchen. Dr. Karl-Heinz Best 12:28, 10. Dez. 2010 (CET)

Deine Aussage, Karl-Heinz, ist aber auch viel zu pauschal und würde – wenn man sie so konsequent anwendet – jede Unterscheidung der Sprachen sinnlos machen. Oder anders formuliert, dann würde es nur noch eine (Welt)Sprache geben, die sowohl Deutsch also auch Französisch (sowie alle anderen bekannten Sprachen) enthält. Die mehr oder weniger klare Trennung, was ein Fremdwort (und eine Fremdsprache) ist und was nicht, steht aber bereits hier im Artikel (siehe Einleitung).[7] Und danach sind alle Zitatwörter unstrittig in den Teil des (Sprach-)Spektrums einzuordnen, der als fremd (bzw. als Fremdwort oder -sprache) empfunden wird. Ergo ist Crêpe ist kein Deutsch. :-)
--Konrad – 14:46, 15. Dez. 2010 (CET)


Grüß Dich, Konrad!
"Viel zu pauschal"? Mag sein; man will ja nicht immer ganze Aufsätze schreiben.
Ich versuch's nochmals: Diejenigen Wörter, die die Sprecher/Schreiber des Deutschen gängig verwenden, gehören damit zur deutschen Sprache. Sie sind das Maß aller Dinge, sie begründen den Sprachgebrauch, den Usus. Und der entscheidet. Und "Crèpe" gehört nach meinen Beobachtungen (z.B. auf jedem Weihnachtsmarkt) dazu, auch wenn es aus einer anderen Sprache stammt. Die Chancen, es wieder los zu werden, sind auch ziemlich gering: Die Crèpes sind beliebt, und es gibt m.W. - außer dem lautlich missglückten "Krepp" - auch keinen Ersatzausdruck: "Kaiserschmarren" und "Pfannkuchen" (mehr fallen mir gerade nicht ein) sind ja doch deutlich andere Gerichte.
Nach Deiner Argumentation dürfte man Englisch kaum noch als Sprache anerkennen, stammt doch der Wortschatz mehrheitlich aus anderen Sprachen und nicht aus dem eigenen Erbe. Was macht aber eine Sprache aus? 1. Ihr Wortschatz, der aber ziemlich flexibel ist: ständig verschwindet etwas, ständig kommt Neues hinzu; 2. ihre Grammatik, die wesentlich weniger anfällig für Veränderungen ist. Hier ist der Grund, warum die Sprachen trotz vieler Zitatwörter/Internationalismen/Fremdwörter/Lehnwörter selbständige Sprachen bleiben.
Vorweihnachtliche Grüße! Dr. Karl-Heinz Best 17:24, 15. Dez. 2010 (CET)

Nein, ganz sicher nicht auf jedem Weihnachtsmarkt. Auch wenn das in deiner Umgebung (mutmaßlich nahe der französisch[sprachig]en Grenze oder der Grenze zu/zum Frank[en]reich; ehemals Römisch) so erscheinen mag (siehe auch „C– gesprochen wie Kah oder Ke – und „ê– hier, bei diesem Wort, wohl für gewöhnlich gesprochen wie ein kurzes Eh). --92.226.181.94 11:07, 24. Apr. 2014 (CEST)
Fremdwörter waren immer und werden immer Teil einer jeder Sprache sein. Daran wird sich auch durch den immer noch andauernden Feldzug gegen Fremdwörter, von Benutzer Konrad F. (oder FBN2005) nichts ändern. Wir müssen diese Frage wirklich nicht immer wieder auf Neue diskutieren, weil darüber ein Konsens besteht, in der Wikiepdia, wie auch diese Disk hier erneut beweist. Seit mehr als 4 Jahren hat niemand widersprochen. Nur ein Benutzer will sich diesem Konsens nicht unterordnen. --Thomei08 ich bin ein Kiwi

Regeln für die Bildung von Fremdwörtern

Kennt jemand zufällig eine Quelle, wo die Regeln zur Bildung von Fremdwörtern genau beschrieben werden? Natürlich sollte das Wort, das später herauskommt, flektierbar usw. sein, doch wenn man es in keinem Wörterbuch findet, kann man sich manchmal schon etwas unsicher sein, ob ein Gebrauch so wirklich erlaubt ist.
Das Deutsche permittiert es praktisch unendlich vielen Wörtern „germanisiert“ zu werden.
Meine Frage ist, ob man beispielsweise auch ein neues Fremdwort einfach so bilden kann. Für das Wort „brennen“ finde ich kein passendes Fremdwortsynonym. Da könnte man doch einfach das lateinische „ardere“ für brennen nehmen und daraus das Wort „ardieren“ formen. Wäre das so einfach möglich und zu gebrauchen? Und wo wir schon dabei sind: Wie wäre es zum Beispiel mit „ignieren“ statt entzünden? Ebenfalls aus dem Lateinischen stammend.
Ist das auch so einfach bei französischen, englischen oder anderssprachigen Wörtern möglich? Welche genauen Regeln gibt es? (nicht signierter Beitrag von 178.7.184.156 (Diskussion) 17:53, 17. Sep. 2011 (CEST))

Mir ist die Frage nicht ganz klar. Normalerweise werden ja Fremdwörter aus einer anderen Sprache ins Dt. übernommen und dann ggfs. mehr oder weniger ans dt. Sprachsystem angepasst. D.h., es werden dann keine Fremdwörter "gebildet", im Sinne von Wortbildung. (Den Fall gibt es auch, er scheint aber hier - siehe Beispiel "ardieren" - nicht gemeint zu sein.) Dann stellt sich eigentlich alternativ eher die Frage, welches Wort man ggfs. für "brennen" einführen könnte. In diesem Fall wäre "ardieren" denkbar für die Bedeutung "etwas aktiv in Brand setzen und dadurch vernichten", nicht aber für die Bedeutung "vor sich hin brennen". "-ier-" hat nach meinem Sprachgefühl etwas Aktives. D.h. es käme darauf an, ein Fremdwort zu finden, das die gemeinte Bedeutung am besten wiedergibt. Dann stellt sich aber auch noch die Frage, aus welcher Sprache man es nehmen kann. Vornehmlich käme heutzutage Latein oder Englisch als Quelle in Frage, aber andere Sprachen sind je nach Kontext auch möglich. Ich hoffe, die Intention der Frage einigermaßen getroffen zu haben. Als möglicherweise einschlägige Literatur, die wenigstens einige Aspekte beleuchtet, nenne ich: Gabriele Hoppe u.a.1987. Deutsche Lehnwortbildung. Tübingen: Narr. Dr. Karl-Heinz Best 21:59, 17. Sep. 2011 (CEST)

Also meine Frage war, ob die Formulierung „ardieren“ beispielsweise theoretisch möglich ist. Wenn sie zwecks dem „-ier-“ schon eine aktive Bedeutung von selbst etwas in Brand setzen hat, was könnte man dann für vor sich hinbrennen verwenden? Ein anderes Wort als „ardere“ und das daraus folgende „ardieren“, weil dieses Wort von seiner Aussage her einfach in eine aktive und nicht passive Richtung geht?
Für mich stellt sich beispielsweise auch noch die Frage, wie man Fremd- bzw. Lehnwörter – die Grenze ist ja hier verschwimmend – auch sinnbildlich verwenden kann. Zum Beispiel gibt es da ja das dem Französischen entlehnte bzw. zitierte – jedoch auf Grund seiner ursprünglichen Form im Französischen im Deutschen flektierbare – Wort „flamboyant“, welches flammend, geflammt, farbenfroh, sehr bunt und energisch bedeuten kann.
Wie viele Fremd-, Lehn- oder Zitatwörter ist „flamboyant“ gehoben bzw. bildungssprachlich und kann beispielsweise für die Beschreibung einer rothaarigen Person verwendet werden. „Die Frau mit dem flamboyanten Haar“ könnte man als Satz bilden.
Doch wenn „ardieren“ eine aktive Bedeutung hat, kann man doch nicht sagen, dass eine Frau mit roten Haaren gleichsam ein „ardierendes Flammenmeer“ auf dem Kopf trägt, oder?
Danke ebenfalls für den Buchtipp! Das dürfte meine Frage wohl ausführlich beantworten. Ich bin kein Germanist, interessiere mich jedoch sehr für die deutsche Sprache an sich. Insbesondere für das Kreieren bzw. Übernehmen neuer Wörter aus anderen Sprachen und ihre Formulierung, Flektierung, Bedeutung und passende Verwendung im Deutschen. (nicht signierter Beitrag von 188.98.204.32 (Diskussion) 13:07, 19. Sep. 2011 (CEST))

Nur noch ein ganz kleiner Nachtrag:
Wie würde es denn aussehen mit „vivierend“ anstatt „lebend“ – oder auch „vivid“? – und „turpid“ anstatt „hässlich“? Die würden doch nicht ihre Bedeutung verfehlen, oder?
Ich werde hier jetzt nicht jedes Mal in der Diskussion ein neues Thema starten, sondern möchte nur einmal grob die Züge der Bildung verstehen, auch jetzt schon, ohne das oben genannte Buch gelesen zu haben. (nicht signierter Beitrag von 188.98.204.32 (Diskussion) 13:52, 19. Sep. 2011 (CEST))

Die Sache ist insgesamt schwierig. Natürlich kann man versuchen, die angegebenen neuen Fremdwörter zu verwenden. Ob sie Anklang finden und vor allem bei wem ist eine ganz andere Sache. Viele Fremdwörter haben nur eine kurze Lebensdauer im Dt.
Ich will aber noch auf 2 andere Möglichkeiten hinweisen: 1. Duden. Das große Fremdwörterbuch (das mit den 85000 Stichwörtern) hat ein Schlusskapitel: Deutsches Wort - Fremdwort, in dem man für eine ganze Menge von dt. Wörtern die entsprechenden Fremdwörter findet. "brennen" ist allerdings nicht dabei. 2. Synonymwörterbücher: hier kann man zu vielen Stichwörtern nach anderen Ausdrücken mit gleicher oder ähnlicher Bedeutung suchen; in meinem finde ich allerdings wieder bei "brennen" kein Fremdwort, wohl aber bei anderen Stichwörtern.
Zum "brennenden" Haar: "flamboyant" würde mich zu sehr an "flambieren" erinnern; wie wär's mit "luminös"? Ist nur so eine Idee. Bei der Suche nach neuen Fremdwörtern kann man nicht nur nach Vorlagen im Lateinischen suchen; auch andere (vor allem) europäische Sprachen eröffnen interessante Möglichkeiten. Es muss auch nicht immer Englisch sein. Dr. Karl-Heinz Best 17:32, 19. Sep. 2011 (CEST)

Ja, insgesamt kommt es natürlich immer auf die Akzeptanz des neu eingeführten Wortes an und wie es sich durchsetzt, doch Unikate können auch ihren ganz eigenen Reiz haben und einen eigenen Stil gut unterstreichen. Als Beispiel für die Akzeptanz sei hier das umgangssprachliche „nichtsdestotrotz“ zu nennen, welches eigentlich „nichtsdestoweniger“ oder seltener „nichtsdestominder“ heißen müsste.
Ich glaube das erste Dudenbuch habe ich sogar, da muss ich einmal nachsehen. Was ich allerdings sicher habe – gerade vor mir liegend – ist „Der kleine Duden – Der passende Ausdruck: Ein Synonymwörterbuch für die Wortwahl“ (ISBN 3-411-04242-7); 12000 Stichwörter und 65000 Synonyme. Für „brennen“ finde ich jedoch hier nur urgemanische Ausdrücke.
„Flamboyant“ klingt in den Ohren eines germanophonen Menschen natürlich immer etwas seltsam, da es einen eher an flambieren, denn sofort an flammen erinnert. Das liegt vielleicht auch daran, dass das Wort einer romanischen und keiner germanischen Sprache entlehnt ist. Jedoch haben in diesem Fall beide einen indogermanischen Ursprung und das Wort wird für die Sprecher beider Sprachen verständlich. Die NZZ hat in einem Onlineartikel das Wort jedoch einmal im Bezug auf die Haarfarbe gebraucht. In diesem Fall ging es um die rothaarige Schauspielerin Julianne Moore. „Luminös“ würde meiner Meinung nach eher etwas seltsam klingen, da es roten Haaren einen leuchtenden Charakter unterstellt; den mögen manche vielleicht haben, jedoch nicht alle. Ein Flammenvergleich würde hier eher die Farbe, denn die Lichteigenschaften unterstreichen.

Etwas ist mir noch in den Sinn gekommen:
Wenn „ardieren“ auf Grund des aktiv wirkenden „-ier-“ schon nicht geht, dann müsste ein dem Wort „brennen“ ähnlich klingenderes Wort doch funktionieren. „Ardern“ statt „brennen“, „ardernd“ statt „brennend“. „Ein arderndes Flammenmeer“. Eine andere Sache ist es natürlich wieder, wie das Ganze dann klingt, doch so dürfte der passive Charakter von „brennen“ doch mehr herauskommen. (nicht signierter Beitrag von 178.7.189.102 (Diskussion) 22:13, 21. Sep. 2011 (CEST))

Eigentlich eine gute Idee. Nur: der Bezug zum lat. Verb wird wesentlich undeutlicher sein. Ich habe mal "-ier-en"-Verben gesichtet: vereinzelt kommen neben der aktiven auch nicht aktive Bedeutungen vor: "passieren" im Sinne von "geschehen", "flankieren" im Sinne von "sich an der Seite befinden". Wenn Du dieses anscheinend ziemlich seltene Muster nutzt, kannst Du bei Deiner ursprünglichen Idee bleiben und von "ardierendem Haar" sprechen. Ein solcher Fall ist mir bei meiner ersten Reaktion nicht eingefallen. Dr. Karl-Heinz Best 19:47, 22. Sep. 2011 (CEST)

Fürwahr klingt „ardieren“ schon etwas besser, als „ardern“ und wenn es auch passive „-ier-“ Wörter gibt, so könnte man ja hier auf die erste Variante zurückgreifen. Der Vorteil von „ardieren“ im Gegensatz zu „ardern“ wäre eben, dass man, wie Sie bereits sagten, den lateinischen Ursprung eher erkennen würde und meiner Meinung nach klingt die erste Variante auch wohliger in den Ohren eines Deutschsprachigen. Und da das lateinische „ardere“ nur mit passiven Begriffen übersetzt wird, könnte „ardieren“ hier durchaus (s)einem passiven Charakter gerecht werden.
In so einem Fall kann es sich einem doch geradezu aufdrängen, wenn man den lateinischen Hintergrund versteht, was mit „ardieren“ gemeint sein soll und man nicht bezüglich (s)eines aktiven oder passiven Charakters verwirrt ist.
Ein passivischer Ursprung führt zu einer ebenfalls passivischen Bedeutung beim Lehnwort; zumindest glaube ich, dass in diesem Fall ein Lehnwort vorliegen würde, oder ist das hier ein Fremdwort? Könnte man denn so einfach eine Regel aufstellen oder ist diese bereits aufgestellt worden? Denn wie sollte ein passiv gebrauchtes Wort in eine andere Sprache übernommen plötzlich einen aktiven Charakter annehmen? Gibt es vielleicht Beispiele, die dieser Regel widersprechen oder sie bestätigen? (nicht signierter Beitrag von 178.2.142.173 (Diskussion) 23:01, 22. Sep. 2011 (CEST))

Fremdwort - Lehnwort: Manche Linguisten lehnen diese Unterscheidung ganz ab. M.E. wäre "ardieren" ein Zwischending: "-ier" ist im Dt. so häufig, dass es als Lehnsuffix gelten kann; der Wortstamm "ard-" dagegen ist völlig fremd. Regeln: Ohne das jetzt untersucht zu haben, nehme ich an, dass es keine ganz festen Regeln gibt. (Alter, aber richtiger Spruch: Keine Regel ohne Ausnahme.) Speziell zu "-ier": von ca 100 Verben in einer rückläufigen Liste bin ich nur auf 2 gekommen, denen man eine passive Bedeutung zumessen kann. (Vielleicht habe ich auch einzelne übersehen.) Richtig ist aber sicher, dass jemand, der ein Fremdwort erstmals verwendet, sich an seiner Bedeutung in der Herkunftssprache orientiert. Die Frage ist, ob der Hörer das nachvollziehen kann. Wenn ein Wort sich dann einbürgert, kann sich seine Bedeutung von der ursprünglichen entfernen. Dr. Karl-Heinz Best 10:27, 23. Sep. 2011 (CEST)

Dass der Wortstamm „ard-“ völlig unbekannt ist, dürfte bei einer sich ständig verändernden und sich weiterentwickelnden Sprache hoffentlich kein Problem sein. Er würde das lateinische Wort zwar nur zur Hälfte enthalten, doch der Stamm des zweiten Vorschlags „arder-“ wäre wohl schon wieder zu viel des Guten, da der Originalwortstamm sich auf „arde-“ beschränkt; wenn man bei der verlinkten Seite noch weiter nach unten scrollt – ebenfalls ein Fremdwort ;) – verkürzt sich der Stamm sogar noch zu „ar-“. Insofern wäre die erste, wenn auch wegen eines „fehlenden“ Buchstabens, sofern dieser überhaupt abgeht, rudimentär wirkende Variante wohl doch noch eher vorzuziehen.
Das Hauptaugenmerk sollte aber natürlich immer auf der Verständlichkeit liegen, denn es muss einleuchten, was gemeint sein soll. Ein verständlicher Wortstamm, jedoch nicht zu weit von der ursprünglichen Bedeutung entfernt, sollte es sein.
Mal angenommen man würde das Fremdwort „ardieren“ einführen: Da müsste man doch dann auch gleich auf Grund der Flektierbarkeit den Wortstamm mehr oder weniger einfach bestimmen können. In diesem Fall wäre er wohl „ard-“. Sieht man sich nun aber einmal beim oben genannten Link das Futur II von „ardere“ im Lateinischen an, so geht es nicht mit „ard-“, sondern mit „ars-“ weiter.
Was jetzt kommt, kann teilweise teilweise, wenn nicht sogar gänzlich, extrem seltsam klingen. Wenn ich ein Wort schon übernommen habe, so muss ich doch nicht auch teilweise seine Ursprungsgrammatik übernehmen. Als Beispiel sei hier das Futur II zu nennen; ich hoffe ich gebrauche es hier richtig.

Ursprünglicher Satz mit deutschem Wort:
„Morgen ist dieser Haufen bereits komplett abgebrannt.“
Satz mit Fremdwort „ardieren“:
„Morgen ist dieser Haufen bereits komplett abardiert.“
oder, wenn man auf „ars-“ setzt, praktisch also einen sich von Fall zu Fall ändernden Wortstamm (ich weiß nicht, ob es im Deutschen überhaupt so etwas gibt bzw. ob das überhaupt möglich ist)
„Morgen ist dieser Haufen bereits komplett abarsiert.“
Selbiges für den gleichen Satz mit dem Fremdwort „ardern“:
„Morgen ist dieser Haufen bereits komplett abgeardert.“
oder
„Morgen ist dieser Haufen bereits komplett abgearsert.“

Gewöhnungsbedürftig klingt alles auf eine Art und Weise, doch ich denke, dass bei manchen im Deutschen schon existenten Fremdwörtern auch sehr komisch klingende Formulierungen in bestimmten Fällen herauskommen können; das kann natürlich auch bei Nicht-Fremdwörtern der Fall sein. Wenn man solche Formulierungen vermeiden will, sollte man sich anschicken Alternativen zu verwenden oder einen Satz anders zu formulieren.
Im ganz normalen Präsens jedoch kann „ardieren“ meines Erachtens sowohl Bedeutung, als auch Klang und Assprache gut unter einen Hut bringen. Die Liste der Ausnahmen müsste dann eben eventuell um einen Eintrag erweitert werden; es kommt eben ganz darauf an, wie sich etwas durchsetzt. Und wenn „ardieren“ gegenüber „ardern“ einen besseren Klang und höheren Erkennungswert hat, warum sollte man es dann nicht verwenden und in die Liste der Ausnahmen aufnehmen? (nicht signierter Beitrag von 94.216.220.160 (Diskussion) 00:34, 24. Sep. 2011 (CEST))

Diese ganze Diskussion erscheint mir recht lächerlich. Ich würde statt ardieren ganz einfach (wer hätte das gedacht?) das schlichte Wort "brennen" verwenden. Das "ardieren" würde ich höchstens in einem Roman einem halbgebildeten Menschen in wörtlicher Rede in den Mund legen, der sich für klüger ausgeben will, als er sich selber ansieht. Also einem Angeber. Hybris, Entschuldigung: Angeberei ist denn auch ein sehr häufiges Motiv für die Verwendung von Fremdwörtern und führt sehr häufig zu falscher Verwendung besonders bei Journalisten und Germanisten. Technologie wo meistens Technik gemeint ist, Epizentrum statt Zentrum (Schwachsinn) und, und, und. Und jetzt willst du auch noch weitere, völlig (ich wiederhole mich: völlig) überflüssige Fremdwörter erfinden und sorgst Dich um ihre Akzeptanz. Lasse es bleiben. --Anjolo (Diskussion) 23:13, 29. Aug. 2012 (CEST)
Die Frage, wie fremdsprachige Wörter ans Deutsche (oder andere Sprachen) angepaßt werden – nicht nur lautlich und morphologisch, sondern auch syntaktisch und semantisch, man denke nur an das Problem der Genuszuweisung – ist durchaus berechtigt und ein Gegenstand aktueller Forschung. Allerdings ist es kaum möglich, diese Frage auch nur fürs Deutsche in diesem Artikel erschöpfend zu behandeln, geschweige denn für andere Sprachen oder gar allgemein. --Florian Blaschke (Diskussion) 22:54, 9. Aug. 2014 (CEST)

Noch ein deutsches Fremdwort im Englischen

Im Abschnitt "Deutsche Wörter in anderen Sprachen" habe ich noch den Eigenvalue aus der Mathematik hinzugefügt. Warum? Weil ich das Wort in seiner Zweisprachigkeit so schön finde. Kein anderer Grund!--Anjolo (Diskussion) 23:16, 29. Aug. 2012 (CEST)

Beispiele

Anregungen für naheliegende Beispiele:

  • Englisch: okay.
  • Französisch: Affair, Auto(mobil), Cousin(e), Gouvernal, Gouvernante, Katastrophe, Malheur, Parterre, partout.

Pseudofr.: Friseur.

  • Griechisch: Aula.
  • Hebräisch: Amen, Chuzpe, Gauner, Halleluja, Messias, Tohuwabohu.
  • Italiensich: Mezzanin, Palast.

FALSCH: Melone.

  • Jiddisch: Kaff, Kluft, mauscheln, mies, Ramsch, schachern, Schlamassel, Schnorrer, Schmus, schmusen, Stuss, Tacheles, Techtelmechtel, Zoff, Zores.
  • Latein: Hokuspokus (hoc est opus), Kapital, manuell.
  • Polynesische Sprachen: Tabu.

-- 89.144.192.231 22:54, 3. Apr. 2013 (CEST)

Möglichst wenige Kommentare in der Liste der Beispiele

Die sporadischen Erläuterungen in Klammern leuchten mir nicht ein. Wieso wird z. B. ausgerechnet ein so bekanntes Fremdwort wie Demokratie erläutert? Diese unsystematischen Kommentare setzen die Lesbarkeit herab, sie machen die Angaben unausgewogen. Ich schlage vor, die meisten zu löschen, nämlich alle, bei denen die Etymologie jeweils per Link eingesehen werden kann. Lektor w (Diskussion) 23:46, 26. Aug. 2013 (CEST)

Leider gibt es einige Benutzer in der WP, die meinen man müsse alle, auch verbreitete Fremdwörter wie z.B. "Projekt" oder "Internet" jedes Mal erneut erklären. Eine Erklärung im (Haupt-)Artikel darüber würde vollkommen ausreichen. Teilweise werden solche Fremdwörter auch ersetzt, durch unsinnige, zusammenhangslose, laienhafte Übersetzungsversuche. (siehe einige Beispiele: hier) Mit Logik hat dies alles wenig zu tun und ich kann nur alle Benutzer bitten, solche wirklich störenden Klammern und falsche Übersetzungen zu entfernen/korrigierten. DANKE! --Thomei08 ich bin ein Kiwi 10:50, 20. Mai 2014 (CEST)

Kritik

Wikipedia "Fremdwort" = Fremdwörter sind Wörter, die aus anderen Sprachen übernommen wurden. Wikipedia "Lehnwort" = Ein Lehnwort ist ein Wort, das aus einer anderen Sprache (der Geber- oder Quellsprache) in die Nehmersprache (Zielsprache) übernommen (entlehnt) wurde. Fällt Euch was auf? Genau, die "erste Erklärung" ist gleich, wo also ist der Unterschied? Der Laie der schnell mal nachschauen will, wird soo nur verwirrt und nicht informiert. Wie immer gilt, bei denen abschauen die sich in der Materie auskennen und nix selber neu erfinden. Der Unterscheid zwischen Lehnwort und Fremdwort ist super erklärt ohne schwurbelige Sätze, so daß Jeder es auf Anhieb verstehen kann zB hier: http://www.examen-europaeum.com/EEE/EEE2003/08FremdundLehnwoerter.htm "...Ein Lehnwort ist ein aus einer fremden Sprache aufgenommenes Wort, das hinsichtlich Lautung, Schreibung und Abwandlung an die aufnehmende Sprache angepasst ist, z. B. Fenster (zu lat. fenestra), Kirche (zu griech. kyrikón). Als Fremdwort hingegen bezeichnet man ein aus einer fremden Sprache übernommenes Wort, das sich nicht bzw. nicht grundlegend der aufnehmenden Sprache angepasst hat und – zum Unterschied vom Lehnwort – daher auch weiterhin als fremd empfunden wird (z. B. Toleranz, Chanson, Wellness)..." (nicht signierter Beitrag von 79.237.173.200 (Diskussion) 16:14, 15. Jun. 2014 (CEST))

Auch vom Laien, der sich nur schnell mal informieren will, darf man ja wohl erwarten, daß er auch den unmittelbar folgenden Satz liest. Da wird erklärt, was ein Fremdwort speziell ausmacht. Außerdem ist die Unterscheidung, wie gesagt, umstritten und wird von vielen Linguisten abgelehnt. Bestenfalls handelt es sich bei einem Fremdwort um eine spezielle Klasse von Lehnwörtern, die nicht vollständig an die Struktur der aufnehmenden Sprache angepaßt sind. --Florian Blaschke (Diskussion) 22:46, 9. Aug. 2014 (CEST)

Die Liste von Beispielen

... ist m.E. aus folgenden Gründen höchst problematisch:

  1. Beispiele sind sicher angebracht (und die gibt es ja auch schon im Fließtext), aber eine solche ausufernde Liste bringt dem Leser keinen Erkenntnisgewinn.
  2. In der Liste werden Fremdwörter munter mit Lehnwörtern durcheinandergeschmissen. Die Abgrenzung ist natürlich fließend, aber „Fenster“, „Pfirsich“ oder „Keks“ sind sicher keine „Wörter, die aus anderen Sprachen vor so weniger Zeit übernommen wurden, dass sie ... als ‚fremd‘ empfunden werden können“. Mann könnte die krassen Fälle entfernen, aber gerade weil man Fremd- und Lehnwörter nicht klar voneinander abgrenzen kann, ist eine solche Liste wenig sinnvoll.
  3. Die Korrektheit der Angaben in der Liste lässt sich (im Gegensatz zu den Etymologieabschnitten in den einzelnen Artikeln) kaum überprüfen. Das Wort „Pampelmuse“, über das ich auf die Liste gestoßen bin, stammt z.B. nicht aus dem Tamil (vgl. Pampelmuse#Name).

Ich schlage deshalb vor, die Liste zu streichen. --Jbuchholz (Diskussion) 11:33, 18. Nov. 2016 (CET)

Nachdem es keinen Widerspruch gab, habe ich die Liste entfernt. --Jbuchholz (Diskussion) 10:02, 23. Nov. 2016 (CET)

Neugebildete Fremdworte

Viele heutige Fremdworte sind als Bildungen(!) keine 'fremd'-sprachlichen, also in anderen Sprachen gebrauchte und von dort übernommene, evtl. modifizierte Ausdrücke, sondern haben nur (meist) griechische oder lateinische Wurzeln(!) und sind auf dieser Basis von Fachgelehrten neu eingeführt(!) (vgl. Metzler Lexikon Sprache. 2.Aufl. S.220.) worden. Warum das wichtig ist? Weil sich die Bedeutungen der europäischen Begriffe, die Anlass zur Fremdwortbildung waren, ändern können! Hier ein Beispiel: Im 19. Jahrhundert wurde für den deutschen Begriff Lautlehre der gelehrte Begriff Phonologie geprägt. Es gibt aber jetzt immer noch Leute, die sagen: „Aha, Phonologie kommt(!!) aus dem Griechischen und bedeutet wörtlich Lautlehre!“ Das ist ein Zirkelschluss, Phonologie bedeutet seit Trubetzkoy etwas ganz anderes. Diese "Fremdwort"-Definition fehlt im Lemma.--Alsfeld (Diskussion) 13:41, 20. Apr. 2018 (CEST)

Die Bedeutungsänderung eines Begriffes ändert nichts daran, dass er eine fremdwortliche Herkunft hat. Eine Neuschöpfung (für die Du kein Beispiel angegeben hast) ist wohl nicht in jedem Falle ein Fremdwort, wenn es erstmals im Deutschen gebraucht wird und der Gebrauch in einer Fremdsprache nicht gegeben ist. Hier bliebe höchstens der Verweis auf die Wortstämme als Möglichkeit zur Definition Fremdwort. mit gruessen von VINCENZO1492 06:52, 21. Apr. 2018 (CEST)


Das Wort Teleskop kommt nicht aus dem Griechischen (die (alten!) Griechen haben nie ein Teleskop benutzt), sondern seine Herkunft ist europäisch, d.h. es ist eine Neuschöpfung, auch wenn griechische Wortwurzeln verwandt wurden. Die meisten fremdsprachlichen Fachtermini kommen nicht aus dem Griechischen/Lateinischen, sondern sind „bei Bedarf neugebildet“ worden. (Vgl. Metzler Lexikon Sprache. Hrsg. v. Helmut Glück. 2. Aufl. S.220, Hervorhebung von mir).Grüße...--Alsfeld (Diskussion) 13:05, 21. Apr. 2018 (CEST)
Ich muß mich korrigieren: Die alten Griechen bzw. alten Römer kannten noch keine moderne Technik/Wissenschaft! Die zur Wortneubildung verwendeten griechischen/lateinischen Wurzeln stammen meist aus dem Altgriechischen/Lateinischen. "Metzler Lexikon Sprache" nennt als Beispiele noch Automat, Automobil, Thermostat, Kompressor. Grüße...--Alsfeld (Diskussion) 13:53, 21. Apr. 2018 (CEST)
Du kannst nicht die ganze Zeit Inhalte hin- & herschubsen, ohne Belege anzugeben oder Quellen/LIT. Und Inhalte zu streichen, weil nachfolgende Beispiele nicht oder nicht ganz passen ist auch nicht sinnvoll. Einen einzelnen Satz als absolut zu betrachten (Zur Zeit des Barocks und der Aufklärung war in Deutschland das Französische die Sprache der oberen Gesellschaftsschichten.) und dann nach Raus-Rein-Methode zu verfahren - ohne Verweise, ohne Hintergrund - das ist nicht enzyklopädisch / wikipedianisch sinnvoll. Bau den Absatz besser um, in dem Du relativierend Quellen / Angaben einpasst, oder passe die Beispiele an, oder beides. Und denk bitte an Belege. mit gruessen von VINCENZO1492 14:21, 24. Apr. 2018 (CEST)
Hallo, Vincenzo1492, 1) ich will hier nicht in die Kulturgeschichte des Teleskops einsteigen (nd. "Verrekyker" hat sich nicht durchgesetzt (Kluge, Etym. WB)). Ich hatte dir aber eine valide Quelle genannt dafür, dass Worte des Fachwortschatzes „bei Bedarf[(!)] neu [(!)] gebildet“ (Metzler Lexikon Sprache) werden, es sind „Internationalismen“ (Metzler Lexikon), die nicht von einer lebenden Sprache in die andere "übernommen" werden (man muss also die FW-Definition ändern). Das Wort "Humangenetik" z.B., einmal neu geprägt, wird sich also auch in den nächsten Jahrhunderten nicht weiter assimilieren (es liegt also nicht an der "kurzen Zeit", dass das Wort fremd ist). Siehe Liste griechischer Wortstämme in deutschen Fremdwörtern dafür, was alles allein schon aus griechischen Wurzeln neugebildet (und nicht übernommen) wird!:::: 2) Es liegt, wie so häufig bei Wikipedia, alles wie Kraut und Rüben neben-/durcheinander. Der erste Satz im Absatz bezieht sich auf die französische Sprache. Direkt dahinter kommen die Sprachpuristen mit ihren Vorschlägen, die aber nicht nur französischstämmige, sondern, bunt gemischt, FW aus mehreren Sprachen betreffen, zuletzt griechisch "Chaos": 'Wust'. (Man könnte es so nennen). Ich würde also die Sprachpuristen mit eigenem Absatz abkoppeln. Nichts anderes habe ich getan als neu gegliedert, kein Jota an Information hinzugefügt oder weggenommen. Und Glättung von Formulierungen muss doch möglich sein, Wikipedia ist doch nicht in Stein gemeißelt! Gruß--Alsfeld (Diskussion) 13:55, 26. Apr. 2018 (CEST)
Wenn es alles Kraut und Rüben ist, dann überarbeitete doch den kompletten Artikel. Adäquat. Mit validen Quellen. Nach Disk. Einzeländerungen machen da ja keinen Sinn. Und es ist keine Verbesserung wenn etwas doppelt gemoppelt wird. Es ist aber nicht ratsam Einzeländerungen weiter zu führen, während hier gediskt wird.
Ich finde zudem genauso irritierend wie Deine Edits, dass Du Dich an einzelnen Beispielen aus dem Artikel aufhängst und darin Deine Edits z.T. begründest / diskutierst. Die Beispiele sind doch komplett nachrangig, aber Du fokussiert Dich darauf und pickst Dir einzelne als Beschäftigung heraus. Und ebenso editierst Du anscheinend einzelne Sätze obwohl Du grundsätzlich Änderungsbedarf siehst.
Mach doch eine Liste auf dieser Seite mit kurzen Begründungen (keine Romane) was Du inhaltlich (also nicht welche Beispiel) ändern würdest und stell es hier oder in der entsprechenden Redaktion zur Disk vor. mit gruessen von VINCENZO1492 14:42, 26. Apr. 2018 (CEST)

#Zitate - löschen?

Der Abschnitt #Zitate sollte entfallen. Er enthält keine Sachinformation, die man in einer Enzyklopädie sucht, er ist nur eine hübsche Garnierung.--Alsfeld (Diskussion) 10:18, 30. Apr. 2018 (CEST)

Da es keine Gegenargumente gab: #Zitate, wie angekündigt, gelöscht.--Alsfeld (Diskussion) 18:03, 7. Mai 2018 (CEST)

Geschichte: Überarbeiten

1) Es existieren zwei Geschichtsansätze, die sich zeitlich überlappen, nebeneinander: a) „Lateinische Lehn- und Fremdwörter“, b) „Seit dem Ausgang des Mittelalters“. Die müßten verschmolzen werden. 2) Lateinische Fremdwortgeschichte wird behandelt, griechische (seit dem Mittelalter, teils mit kirchenlateinischer Vermittlung: Eucharistie, Exegese, Blasphemie,......), fehlt! 3) Sprachpuristische Bemühungen (von Zesen, Campe; Deutsche Bahn und Post) sind in die Geschichtsbetrachtung eingestreut, obwohl sie zum Lemma Sprachpurismus gehören.--Alsfeld (Diskussion) 11:28, 4. Mai 2018 (CEST)

Definition Fremdwort

Altsprachlich verwurzelte Fremdwörter (Griechisch, Latein) sind „weit häufiger“ als englische und französische (Quelle: Nachweis 3. aus Fremdwort#Einzelnachweise). Wie ich schon im Disk-Abschnitt #Neugebildete Fremdwörter (Quelle: s.o.) dargelegt habe, ist es sinnvoll, zwischen Fremdwörtern aus lebenden und toten Sprachen zu unterscheiden. Hierfür werde ich die Definition Fremdwort etwas präzisieren.--Alsfeld (Diskussion) 13:42, 5. Mai 2018 (CEST)

Fremdschreibung ;)

Die regelkonforme Schreibung von Fremdwörtern ist weit weniger trivial, als es zunächst den Anschein hat.

  • Zuerst stellt sich die Frage, ob fremdsprachlich im Deutschen zitiert oder fremdsprachlich ins Deutsche integriert werden soll. Anders ausgedrückt ist damit gemeint, ob über einen Begriff oder mit einem Begriff gesprochen wird. Beispiel für Zitierung: "Ein geländetaugliches Fahrrad (mountain bike) ist eine runde Sache." Derartige Zitate unterliegen nicht den deutschen Regeln! Außerdem ist die sonst verpönte (u. a., da handschriftlich schlecht wiedergebbar) Methode der Verwendung von Schriftauszeichnung (insbesondere Kursivsetzung) zur Kenntlichmachung der Fremdsprachigkeit des Inhalts toleriert!
Quellen:
  • Duden, Regel 39: "Wörter und Wortgruppen, die als Zitate aus einer fremden Sprache angesehen werden, bleiben in der Schreibung meist völlig unverändert [...] Häufig werden solche »Zitatwörter« durch Anführungszeichen oder Schriftauszeichnung (z. B. Kursive) markiert."
  • Rechtschreibrat, Fassung 2018 der Regeln 2016, Kapitel "A 0 (3.1)": "Nicht integriert sind üblicherweise [...] zitierte fremdsprachige Wörter [...] Für die nicht oder nur teilweise integrierten Fremdwörter lassen sich wegen der Vielgestaltigkeit fremdsprachiger Schreibgewohnheiten keine handhabbaren Regeln aufstellen."
Persönlicher Kommentar: Dieser "Ausweg" aus dem Dilemma, "orthographische Reibung" dabei zu erzeugen, fremdsprachigen Wörtern, die fremdsprachigen Regeln unterliegen, das deutsche Regelkorsett anzulegen, vermeidet diese Reibung ganz einfach und wird nicht nur in den modernen Naturwissenschaften sehr häufig beschritten.
  • Weit weniger flutschig ist die Integration, die aber dafür eben Integration bietet, also auch die Verbindung bzw. Einpassung Fremdsprachigens mit Deutschem bzw. in Deutsches. Integration ist, wenn es nicht als Zitat gemeint ist (s. z. B. § 55 (3)). Wenn ich also begeistert mitteilen möchte, wohin ich mit meinem schicken neuen Bergrad so alles hingefahren bin, dann schreibe ich "Mountainbike"; ersatzweise erlaubt wäre auch die Kopplung, also "Mountain-Bike", weil es sich ausschließlich um Substantive handelt; für nicht rein substantivische Zusammensetzungen wie "Software" oder "Softdrink", vorausgesetzt, sie werden - wie hier - auf dem ersten Bestandteil betont, gilt, dass sie fallweise auch getrennt, aber jedenfalls nicht gekoppelt geschrieben werden können (also auch als "Soft Drink"), weil es sich beim Nichtsubstantiv um ein Adjektiv handelt; handelt es sich dagegen um eine Verb-Adverb-/Verb-Partikel-Grundlage, ist es teilweise umgekehrt: Zusammen- und Koppelschreibung sind erlaubt, Getrenntschreibung nicht (Beispiel: "Powerup" und "Power-up", aber nicht "Power up"). Gut, dass Bindestriche nicht ausgesprochen werden - so viel Zeit zum Denken hat man beim Reden meist nicht. Dabei ist zu beachten, dass in Bezug auf die Großschreibung neben den substantivischen auch von den nichtsubstantivischen die meisten - hiervon sicherlich am häufigsten vorkommend die adjektivischen (nun aber nicht mehr nur unter derselben, bereits genannten Einschränkung bezüglich der Betonung) - wie solche (substantivische) Bestandteile behandelt - sprich: großgeschrieben - werden, wenn sie am Anfang der Fügung und isoliert, d. h. weder direkt aneinander angeschlossen noch gekoppelt sind, stehen (also nicht "soft Drink"), per se gekoppelt sind oder dort sekundär gekoppelt werden (also durch Zusammensetzung mit einem weiteren Substantiv wie z. B. "Glas" in "Soft-Drink-Glas"). Dies liegt an der deutschsprachigen Grundregel, Substantive großzuschreiben, die sich auch auf substantivische Bestandteile im Inneren mehrteiliger, als Ganzes eine substantivische Funktion aufweisender Fügungen und auch auf alle Bestandteile am Anfang solcher Fügungen (mit einigen Ausnahmen wie Abkürzungen u. a.) erstreckt. Achtung, Radler, Augen auf: Hier lauern Schlaglöcher.
Quellen:
  • Duden, Regel 41: "Zusammengesetzte Fremdwörter werden zusammengeschrieben [...] Besteht die Zusammensetzung aus Substantiven, kann zur besseren Lesbarkeit ein Bindestrich gesetzt werden [...] Ist der erste Bestandteil ein Adjektiv, kann zusammengeschrieben werden, wenn die gemeinsame Hauptbetonung auf dem ersten Bestandteil liegt. Andernfalls gilt in Anlehnung an die Herkunftssprache nur Getrenntschreibung [...] Bei Substantivierungen aus dem Englischen, die auf eine Verbindung aus Verb und Partikel (Adverb) zurückgehen, setzt man gewöhnlich einen Bindestrich; daneben ist auch Zusammenschreibung möglich"
  • Rechtschreibrat, Fassung 2018 der Regeln 2016, C 0 (2): "Die Schreibung mit Bindestrich bei Fremdwörtern [...] folgt den für das Deutsche geltenden Regeln."
  • Rechtschreibrat, Fassung 2018 der Regeln 2016, § 37 E3 + E4; § 45 E1 + E2: "Dieser Regel [der über Zusammensetzungen] folgen auch lexikalisierte, ursprünglich aus dem Englischen stammende bzw. aus englischen Einheiten gebildete Zusammensetzungen [...] Aus dem Englischen stammende Bildungen aus Adjektiv + Substantiv können zusammengeschrieben werden, wenn der Hauptakzent auf dem ersten Bestandteil liegt"; "Aus anderen Sprachen stammende Verbindungen aus Substantiv + Substantiv, die sich im Deutschen grammatisch wie Zusammensetzungen verhalten, werden zusammengeschrieben; ebenso ist die verdeutlichende Schreibung mit Bindestrich möglich [...] Aus dem Englischen stammende Substantivierungen aus Verb + Adverb schreibt man mit Bindestrich; das Adverb wird dann kleingeschrieben [...] Daneben ist auch Zusammenschreibung möglich, sofern die Lesbarkeit nicht beeinträchtigt ist"
  • Rechtschreibrat, Fassung 2018 der Regeln 2016, § 55 (3): "[Die Großschreibung gilt auch] für Substantive aus anderen Sprachen, wenn sie nicht als Zitatwörter gemeint sind. Sind sie mehrteilig, wird der erste Teil großgeschrieben. [...] Substantivische Bestandteile werden auch im Innern mehrteiliger Fügungen großgeschrieben, die als Ganzes die Funktion eines Substantivs haben"
  • Rechtschreibrat, Fassung 2018 der Regeln 2016, § 55 (1): "[Die Großschreibung gilt auch] für nichtsubstantivische Wörter, wenn sie am Anfang einer Zusammensetzung mit Bindestrich stehen, die als Ganzes die Eigenschaften eines Substantivs hat"
  • Damit waren wir bereits in der "Königsdisziplin", der Komposition fremdsprachiger und deutscher Wörter, angekommen, und fahren fort: Beispiel: "Der Mountain-Bike-Lenker hat besonders stabil zu sein." (Der Radler oder die Lenkstange? Am besten natürlich beide.) Konsequent werden komponierte substantivische Bestandteile - deutsche wie fremdsprachige - groß- und Übriges kleingeschrieben, mit der Besonderheit der von der Wortart unabhängigen steten Großschreibung des ersten Bestandteils, der bei mehrteiligen (isolierten) wie durchgekoppelten Komposita den "Wortanfang" (oder besser: den Kompositumanfang) markiert. Bedacht werden müssen die obigen Varianten, hier (bei reiner Substantivreihung) also, dass neben dem genannten "Mountain-Bike-Lenker" auch der "Mountainbike-Sattel" und der "Mountainbikerahmen" besonders stabil sein müssen. In anderen Fällen, insbesondere der Reihung unter Beteiligung von Adjektiven ("Softdrink" und "Soft Drink", aber nicht "Soft-Drink", s. o.), "bricht" die Durchkopplung die Regel, dass hier sonst kein Bindestrich stünde: Neben dem Softdrinkbecher" stehen noch zwei weitere Becher regelkonformen Inhalts, nämlich ein "Softdrink-Becher" und ein "Soft-Drink-Becher". Ausnahmen bilden als Ganzes aus einer fremden Sprache entlehnte, feste adverbiale Fügungen wie "de facto", "in vivo" etc.; diese bleiben kleingeschrieben (und frei von Schriftauszeichnung), es sei denn, sie werden durchgekoppelt/aneinandergereiht: dann wird das erste Wort großgeschrieben, die übrigen der Fügung klein, und alle anderen richten sich nach den allgemeingültigen Regeln. Beispiel: "In-vitro-Befruchtung". Es wird jedenfalls nicht in Vitro befruchtet. Macht man in der Regel ja auch in vivo, höhö. In dubio pro ioco (keine feste, nur eine glückliche Fügung und daher in zitierter Form).
Quellen:
  • Duden, Regel 40: "Bei mehrteiligen Substantiven und substantivischen Aneinanderreihungen werden das erste Wort und die substantivischen Bestandteile großgeschrieben [...] Bei festen fremdsprachlichen adverbialen Fügungen gilt jedoch Kleinschreibung der Substantive [...] Wenn eine fremdsprachliche adverbiale Fügung Bestandteil einer substantivischen Aneinanderreihung ist, wird das erste Wort großgeschrieben."
  • Duden, Regel 68: "Auch in Zusammensetzungen und Aneinanderreihungen mit Bindestrich werden die Substantive großgeschrieben [..] Das erste Wort einer substantivischen Zusammensetzung oder Aneinanderreihung schreibt man auch dann groß, wenn es kein Substantiv ist"
  • Rechtschreibrat, Fassung 2018 der Regeln 2016, § 55 (2); § 57 (2): "[Die Großschreibung gilt auch] für Substantive - auch Initialwörter und Einzelbuchstaben, sofern sie nicht als Kleinbuchstaben zitiert sind - als Teile von Zusammensetzungen mit Bindestrich"; "Bei mehrteiligen Fügungen, deren Bestandteile mit einem Bindestrich verbunden werden, schreibt man das erste Wort, den Infinitiv und die anderen substantivischen Bestandteile groß"
Nachtrag: Paradoxes (nur scheinbar Widersprüchliches) ergibt sich, wenn englischsprachige mehrteilige und daher im Englischen durchgekoppelte Adjektive, die auch substantivisch sein können, im Deutschen adjektivisch (oder zumindest so, dass es adjektivisch gemeint sein kann) zu einem Substantiv gefügt werden: Z. B. ist open-source code (quelloffener Kode, Open-Source-Kode) ein code (Kode, wer hätte es gedacht), der - Achtung, jetzt kommt's - open source (quelloffen, Open Source (nicht: open Source) oder, als feste Fügung, open source) ist. Veeerrückt. Analog wird aus dem system, das state of the art ist, also einem state-of-the-art system, ein System, das State of the Art oder, als feste Fügung, state of the art ist, also ein State-of-the-Art-System oder, als feste Fügung, ein State-of-the-art-System. Die deutsche und die englische Grammatik machen eben jeweils ihr eigenes Ding.
  • Da im Zusammenhang mit Fremdwörtern häufig abgekürzt wird, ist es sinnvoll, auch diesen Aspekt zu betrachten. Angenommen, wir radeln bergauf und schaffen je einen 100-m-Abschnitt in einem 18-s-Intervall; dann entspricht das 20 km/h, was, wie ich finde, recht flott ist. Das schafft man nur im richtigen Gang; man wird sicherlich keine 1:1-Übersetzung wählen. Dabei ist bemerkenswert, dass bei einer 1:1-Übersetzung 1 : 1 übersetzt wird, denn, obwohl zwischen Zahl und Einheit ein Leerzeichen (und zwar am besten ein schmales geschütztes) - im Fall der Durchkopplung analog ein Bindestrich (und zwar analog am besten ein schmaler geschützter) - und zwischen Zahl und Operatorzeichen mit Ausnahme des Schrägstriches - auch, weil es als Ersatz für ein Operatorwort steht - ebenso ein Leerzeichen (und zwar wohl wiederum am besten ein schmales geschütztes) zu stehen hat, gilt der analoge Fall bei Letzterem (dem Fall der Durchkopplung) nicht mehr (also: direkter Anschluss) - was mutmaßlich aus rein ästhetischen Gründen regelkonform ist. Also gewollt unsystematisch. Mir gefällt das nicht, aber man wollte offensichtlich eine logische und für mich ästhetische 1-:-1-Übersetzung vermeiden.
  • Mit Abkürzungen fährt man oft gut - das gilt fürs Radeln wie für Fremdwörter. Schauen wir uns dazu doch den Antrieb genauer an. Gut vorwärts kommt man u. a. mit einem standardmäßigen "32-Zahn-Mountainbike-/Mountain-Bike-(32-Z-MB-)Kettenblatt", hier übrigens mit einer scheinbaren Ausnahme in Bezug auf den Schrägstrich, denn ihm geht ein Bindestrich voran - aber eben kein durchkoppelnder, sondern ein ergänzender. Ähnlich (inkonsequent) werden auch die Klammern behandelt, mit denen häufig Abkürzungen angehängt erklärt werden. Deutlich wird dies z. B. Mountainbikern, die ihre Tour mithilfe von Free-and-open-Source-Software-(FOSS-)Programmen planen - der grammatisch wie informationstechnologisch vielleicht besten Möglichkeit aus dem Kreis der 24 Variationen mit Wiederholung von "Free-and-open-Source-Software(FOSS)Programm" bis "Free-and-open-Source-Software-(-FOSS-)-Programm" in Bezug auf das Auftreten eines Bindestriches an einer Klammer.
Quellen:
  • Duden, Regel 26: "In Aneinanderreihungen und Zusammensetzungen mit Wortgruppen setzt man Bindestriche zwischen die einzelnen Wörter. Das gilt auch, wenn Buchstaben, Ziffern oder Abkürzungen Teile einer Zusammensetzung sind"
  • Duden, Regel 29: "Ein Bindestrich steht in Zusammensetzungen mit einzelnen Buchstaben und Ziffern"
  • Rechtschreibrat, Fassung 2018 der Regeln 2016, § 40: "Man setzt einen Bindestrich in Zusammensetzungen mit Einzelbuchstaben, Abkürzungen oder Ziffern."
  • Rechtschreibrat, Fassung 2018 der Regeln 2016, § 44: "Man setzt einen Bindestrich zwischen allen Bestandteilen mehrteiliger Zusammensetzungen, in denen eine Wortgruppe oder eine Zusammensetzung mit Bindestrich auftritt, sowie in unübersichtlichen Zusammensetzungen aus gleichrangigen, nebengeordneten Adjektiven."
  • Duden, Regel 31: "Einen Ergänzungsstrich (Bindestrich als Ergänzungszeichen) setzt man, um anzuzeigen, dass ein gleicher Bestandteil von Zusammensetzungen oder Ableitungen eingespart wird"
  • Duden, Regel 98 mit Erläuterungen 3. + 4.: "Mit Klammern kann man Zusätze und Nachträge deutlich vom übrigen Text abgrenzen [...] Häufig werden Buchstaben, Wortteile oder Wörter in Klammern eingeschlossen, um Verkürzungen, Zusammenfassungen, Alternativen o. Ä. zu kennzeichnen. [...] Werden Teile eines zusammengesetzten Substantivs eingeklammert, kann auch ein Ergänzungsstrich gesetzt werden."

Zum Abschluss kombinieren wir alles einmal. Dabei wird deutlich, dass die im Vergleich zur bloßen Zitierung zunächst umständlicher angemutet habende Integration vorteilhaft ist: In vielen Fachrichtungen gibt es die mehr oder weniger schriftlich fixierte Regel, Fachbegriffe, die ja häufig Fremdwörter sind, bei Erstgebrauch in der Abhandlung geklammert nachgestellt einzuführen, und in vielen Fachrichtungen gibt es die mehr oder weniger schriftlich fixierte Regel, Fachbegriffe, die ja häufig abgekürzt verwendet werden, bei Erstgebrauch in der Abhandlung geklammert nachgestellt einzuführen, und häufig fallen beide Fälle zusammen. Ja, man kann dem Problem aus dem Weg gehen, indem man umformuliert, z. B. "ein Kettenblatt eines Bergrads (mountain bike, MB) mit 32 Zähnen, 32-Z-MB-Kettenblatt genannt, ist eine runde Sache". Man kann aber auch die Möglichkeiten der deutschen Sprache ausschöpfen und mit einem 32-Zahn-Bergrad-(englisch "mountain bike", deutsch auch "Mountain Bike", MB; 32-Z-MB-)Kettenblatt oder - mit ausgeklammertem Semikolon - mit einem 32-Zahn-Bergrad-(englisch "mountain bike", deutsch auch "Mountain Bike", MB)(32-Z-MB-)Kettenblatt die höchsten orthographischen Gipfel erklimmen, um die Aussicht von dort zu genießen; schließlich hat man hier einen Satz in ein Wort gebastelt. Ungeklärt sind hier manche Kollisionsregeln der verbindenden Zeichen. Im Duden finden sich bedauerlicherweise neben Beispielen für MB-/BMX-Räder auch welche (wenige) für MB/BMX-Räder, während die Hierarchie zwischen Klammer und Bindestrich eindeutig(er) geklärt (und schon fast semantisch differenziert) wird (Beispiel: (Ketten-)Blatt vs. (Ketten)blatt). Jedenfalls ist die Integration ein sehr hohes Gut - so hoch, dass ein 32-Zahn-Bergrad-("mountain bike"-, MB-)(32-Z-MB-)Kettenblatt, ein 32-Zahn-Bergrad-(mountain bike-, MB-)(32-Z-MB-)Kettenblatt oder sogar ein 32-Zahn-Bergrad-("mountain bike"-, MB-)(32-Z-MB-)Kettenblatt orthographisch zerbrechen, weil Zitierung (des ersten eingeklammerten Bestandteils) und Integration (des Ganzen) eben nicht zusammengehen - trotz Umschließung mit Anführungszeichen, Schriftauszeichnung oder beidem gleichzeitig; hier ist die Hierarchie also klar. Soll hier zitiert werden, muss eine Form wie beispielsweise die oben genannte (diese verkürzt: "Bergrad-(mountain bike, MB)Kettenblatt"), gewählt und so begründet werden, dass innerhalb einer Integration mit Klammern abgetrennt zitiert wird, was freilich den Fokus etwas verschoben hat, denn "mountain bike" ist dann nur noch erklärendes Zitat zu einem Teil des zusammengesetzten Substantivs, aber nicht mehr unmittelbar selbst Teil der Integration. Vor diesem Hintergrund erscheint dann sogar ein Bergrad(mountain bike, MB)-Kettenblatt stimmiger, weil die in Bezug auf die Integration des zusammengesetzten Substantivs fremdkörperartige Ergänzung näher an ihr Bestimmungswort innerhalb der Zusammensetzung rückt.
Fazit: Insbesondere die Kollisionsregeln sind unausgereift, unausgesprochen oder sogar gar nicht erst aufgestellt. Vermeidung ist hier meiner Meinung nach zumindest vorläufig die beste Strategie. Ratsam ist, entweder zu zitieren oder zu integrieren und dann durchkoppeln. Gute Fahrt!
--Volker Alexander (Diskussion) 00:25, 13. Mai 2020 (CEST)